Harry Blum

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Harry Blum (* 18. Oktober 1944 in Lennestadt-Elspe/Sauerland; † 17. März 2000 in Köln; eigentlich Johannes Jacob Blum) war ein CDU-Politiker und wurde 1999 der erste direkt gewählte hauptamtliche Oberbürgermeister der Stadt Köln.

Biografie

Blums Familie stammte aus Köln und war im Zweiten Weltkrieg ins Sauerland evakuiert worden. Nach dem Krieg kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück und Harry Blum machte am Dreikönigsgymnasium in Köln sein Abitur. Anschließend studierte er Jura an der Kölner Universität. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dessen Sürther Immobilienunternehmen von 1965 bis 1994.

Politik

1964 trat Harry Blum in die CDU ein. Nach seinem politischen Werdegang im CDU-Ortsverband Rodenkirchen und als Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Rodenkirchen von 1975 bis 1984, gehörte Blum seit 1984 ununterbrochen dem Kölner Stadtrat an. 1991 wurde Harry Blum zum Ersten Bürgermeister der Stadt Köln gewählt. Er betätigte sich ferner im Finanzausschuss, im Hauptausschuss und als Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses des Kölner Stadtrates. Kurz vor seiner Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters ließ er seinen langjährigen Spitznamen „Harry“ als ersten Vornamen eintragen und hieß nun offiziell „Harry Johannes Jacob Blum“

Nach 44 Jahren SPD-Oberbürgermeistern in Köln war er der erste CDU-Politiker in diesem Amt, nachdem sein Gegenkandidat Klaus Heugel (SPD) wegen Insider-Geschäften im Aktienhandel von der Kandidatur hatte Abstand nehmen müssen. Nach einem halben Jahr Amtszeit starb Harry Blum unerwartet an einer Herzerkrankung. Seine Amtszeit als direkt gewählter Oberbürgermeister dauerte von September 1999 bis zu seinem Tod im März 2000. Sein Nachfolger im Amt des Oberbürgermeisters wurde Fritz Schramma.

Einige seiner Projekte, wie beispielsweise die Beleuchtung wichtiger Kölner Sehenswürdigkeiten, konnte er noch selbst umsetzen. Auch die Wiederaktivierung zahlreicher Kölner Brunnen gehört zu seinen Erfolgen.

Einige weitere Projekte konnte er nur noch anstoßen - sie wurden aber über seinen Tod hinaus fortgeführt; so zum Beispiel das erste professionell betriebene Call-Center einer Stadtverwaltung, an dem sich später (2005) auch andere Kommunen – so die Stadt Bonn – beteiligt haben.

Im Oktober 2005 wurde ein Platz im neugestalteten Kölner Rheinauhafen nach Harry Blum benannt.

Familie

Harry Blum war verheiratet mit Carola Blum (*16. Oktober 1948). Sie lebten zusammen auf einem Bauernhof in Köln-Sürth, der seiner Familie schon über 700 Jahre gehörte. Carola Blum ist von Beruf Studienrätin, seit 2004 für die CDU Mitglied des Rates der Stadt Köln, stellvertretende Kreisparteivorsitzende der CDU Köln und Mitglied des Vorstandes des Ortsverbandes Rondorf/Sürth.

Literatur

Gerd Huppertz/Axel Pollheim (Hrsg.): 100 Kölner Köpfe. Köln 1995;