Bahnstrecke Prettin–Annaburg West

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Annaburg–Prettin
Streckennummer (DB):6828
Kursbuchstrecke (DB):DR: 178q
Streckenlänge:12,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Wittenberg
ehemaliger Bahnhof
0,0 Annaburg West
Abzweig nach links
nach Falkenberg/Elster
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
2,5 Eichenhalde
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,6 Naundorf (b Prettin)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,9 Plossig
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,7 Hohndorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,5 Prettin
Strecke (außer Betrieb)
12,7 Anschlussgleis zum Hafen (1700m)

Die Prettin–Annaburger Kleinbahn war eine normalspurige Kleinbahn im östlichen Sachsen-Anhalt, im heutigen Landkreis Wittenberg. Die Bahn hatte in Annaburg Anschluss an die Staatsbahn Dessau-RoßlauLutherstadt WittenbergAnnaburgFalkenberg (Elster) und führte in das zwölf Kilometer entfernte Prettin. Die Strecke wurde von der Prettin–Annaburger Kleinbahn AG am 15. Juni 1902 mit einer Betriebslänge von 12,5 Kilometer eröffnet.

Prettin-Annaburger Kleinbahn AG

Die Prettin-Annaburger Kleinbahn AG, die ab 1943 als Prettin-Annaburger Eisenbahn AG firmierte, wurde am 7. Februar 1901 gegründet. Mitgründer und Hauptaktionär war die Firma Paul Löser & Co in Berlin, die 77,4 Prozent der Aktien übernahm. Das übrige Kapital besaß die Stadt Prettin. Nach dem Ersten Weltkrieg (1923) waren 95 Prozent der Aktien in Händen der Provinz Sachsen.

Geschichte und Betrieb der Prettin-Annaburger Kleinbahn

Auf der 12,5 Kilometer langen, normalspurigen Strecke wurde der Güterverkehr am 15. Juni 1902 eröffnet; der Personenverkehr begann am 17. April 1903. In Annaburg an der Hauptbahn Wittenberg–Falkenberg/Elster lag der Kleinbahnhof Annaburg West rund 600 Meter vom Staatsbahnhof entfernt. Von hier führte die Strecke in westlicher Richtung bis zur Kleinstadt Prettin an der Elbe. Dort verband ein 1,7 Kilometer langes Anschlussgleis, das nur der Güterbeförderung diente, den Bahnhof mit dem Hafen.

Den Betrieb führte ab 12. Juli 1920 die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Nach der Verstaatlichung 1946 folgten zum Jahresbeginn 1947 die Sächsischen Provinzbahnen GmbH, am 15. August 1948 die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) des Verkehrswesens Sachsen-Anhalt und schließlich ab 1. April 1949 die Deutsche Reichsbahn der DDR. Diese stellte den Personenverkehr am 27. Mai 1961 ein; der Güterverkehr wurde - offiziell - noch bis zum 27. Mai 1995 bedient. Die Stilllegung erfolgte zum 1. Juni 1996.

Im Jahre 1939 standen für das bescheidene Verkehrsaufkommen eine Dampflokomotive, ein Dieseltriebwagen, drei Personen-, ein Pack- und neun Güterwagen zur Verfügung. Werktags verkehrten 1944 täglich fünf Personenzugpaare, die nur die dritte Wagenklasse führten.

Von der Dübener-Heide-Bahn (Pretzsch (Elbe)–Torgau) zweigte bei Dommitzsch ein Gleis zur Elbe ab: Dort übte bis 1989 die NVA den pioniermäßigen Eisenbahnbrückenbau über die Elbe - es wurde die Herstellung der Verbindung zur Prettin-Annaburger Kleinbahn geübt.

Literatur

  • List / Röper / Zieglgänsberger: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen - Sachsen-Anhalt, transpress, Stuttgart 1998