Len Deighton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2012 um 10:38 Uhr durch 80.226.0.3 (Diskussion) (Leben: korr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Len Deighton (* 18. Februar 1929 in London) ist ein englischer Illustrator und Buchautor.

Leben

Len Deighton wurde im Jahr 1929 im Londoner Marylebone-Distrikt als Sohn anglo-irischer Eltern geboren. Sein Vater arbeitete als Chauffeur der Familie von Campbell Dodgson, der im British Museum für Drucke und Zeichnungen verantwortlich war. Während des Zweiten Weltkrieges lebten die Deightons im Haushalt der Dodgsons, in welchem der junge Deighton gute Gelegenheit zur Beobachtung des Lebens in den verschiedenen Gesellschaftsschichten erhielt. Sein Interesse für Essen teilte Deighton mit seiner Mutter, die als Köchin in einem Hotel arbeitete.

Der Krieg unterbrach Deightons reguläre Erziehung an der St Marylebone Grammar School. Er arbeitete als Kurier und nach Beendigung der Schule für einige Zeit als Eisenbahn-Angestellter. Im Alter von 17 Jahren trat er in die Royal Air Force ein, in welcher er als Fotograf im Special Investigation Branch eingesetzt wurde. Im Jahr 1949 verließ Deighton die Streitkräfte. Ein Stipendium für ehemalige Serviceangehörige ermöglichte es ihm, sich an der St.Martin´s School of Art einzuschreiben. Später studierte er am Royal College of Art. Auch für seine Entwicklung als Schriftsteller waren diese Jahre wichtig. In einem Interview sagte Deighton: „Ich glaube, dass die Ursache dafür, dass Angehörige der Arbeiterklasse keine Bücher schreiben, ist, dass sie davon überzeugt werden, dass nur ausgewählte Leute Bücher schreiben dürfen.

Während der 1950er Jahre arbeitete Deighton in einer Vielzahl von Berufen - er war Kellner in Piccadilly, stellvertretender Konditoreichef in der Royal Festival Hall, Fabrikmanager, Lehrer in Brittany, Illustrator in New York, Nachrichtenfotograf sowie Direktor einer Werbeagentur in London. Als Steward der British Overseas Airways Corporation reiste er 1956-57 an viele exotische Orte. 1960 heiratete Deighton Shirley Thompson, eine Illustratorin. Später lebte er mit seiner Familie auf einer Farm bei den Mourne Mountains in Irland sowie in Portugal.

In den 1960er Jahren schrieb Deighton eine wöchentliche Serie illustrierter französischer Kochrezepte für den London Observer. Sein erstes Kochbuch Action Cook Book: Len Deighton´s Guide to Eating wurde 1965 veröffentlicht. Den Roman, der seinen Durchbruch als Autor bestimmte, The Ipcress File (1962), beendete Deighton in Frankreich auf der Île de Porquerolles. Er wurde von Hodder & Stoughton Ltd. veröffentlicht und sofort zu einem großen Erfolg. Die Kritiker beurteilten ihn mit "besser als Fleming". Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt und als Serie im Londoner Evening Standard abgedruckt. Unzufrieden mit The Ipcress File begann Deighton schon bald, nachdem er den Vertrag für seinen Erstlingsroman unterzeichnet hatte, Horse Under Water (1963) zu schreiben. Sein Verleger hatte kein Interesse, seinen Entwurf zu lesen - das erste Buch war noch nicht veröffentlicht - und Deighton reichte sein Manuskript bei Tom Maschler von Jonathan Cape ein. Cape blieb bis in die 1980er Jahre sein Verleger.

Auszeichnungen

  • 1984 - Schwedischer Krimipreis (International) für: Byte i Berlin (Norstedt, Stockholm 1984; Originaltitel: Berlin Game; dt. Titel: Brahms vier. Ullstein, Frankfurt/M. 1984)
  • 1986 - Deutscher Krimi Preis (International 2) für: Mexico-Poker (Ullstein, Frankfurt/M. 1985; Originaltitel: Mexico set)
  • 1987 - Deutscher Krimi Preis (International 2) für: London Match (Ullstein, Frankfurt/M. 1986; Originaltitel: London match)

Verfilmungen