Hobbach
Hobbach Markt Eschau
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Koordinaten: | 49° 51′ N, 9° 17′ O |
Höhe: | 191 m |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 63863 |
Vorwahl: | 09374 |
Hobbach ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Eschau (Unterfranken) im Landkreis Miltenberg.
Geographie
Hobbach liegt im südwestlichen Teil des Spessarts im Tal der Elsava. Die wohl bekanntesten Städte in der Umgebung sind Aschaffenburg am Main und Obernburg am Main.
Geschichte
Der Ort wird im Jahre 823 erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschicke Hobbachs waren vom frühen Mittelalter bis 1814 durch die Landeshoheit der Kurfürsten von Mainz geprägt. Daneben bestand etwa von 1700 bis 1920 eine jüdische Gemeinde. Ab 1700 entstand ein erster Eisenhammer am Ufer der Elsava; die Eisenverarbeitung fand um 1900 ihr Ende. Mit dem Bau der Bahnstrecke Obernburg-Elsenfeld–Heimbuchenthal bekam Hobbach ab 1910 einen neuen Auftrieb auch als Erholungsort.
Die ehemals eigenständige Gemarkung Hobbach (Landkreis Obernburg am Main), wurde am 1. Mai 1978, durch die Gebietsreform in den Markt Eschau (Landkreis Miltenberg am Main) eingegliedert.[1]
Vom Eisenhammer zum Schullandheim
Dem 1700 errichteten ersten Eisenhammer folgte 1767 das „Untere Eisenwerk Hobbach“. Ein um 1830 erbautes Herrenhaus wurde in den Jahren 1870 bis 1876 von Wilhelmine Lahr, Schwester des Arztes Wilhelm Wehsarg und Gattin des Hammerherren, unter dem Namen „Villa Elsava“ als Kurheim betrieben. Danach als Hotel genutzt wurde es von den Erben dem Landkreis Main-Spessart vermacht. Die Gebäude des ehemaligen Eisenhammers und die Villa Elsava nach dem Zweiten Weltkrieg als Altenheim genutzt. Seit 1984 besteht jetzt ein Schullandheim des Schullandheimwerks Unterfranken e.V. mit 135 Betten. Das 1991 eingerichtete Umweltlabor – heute Roland-Eller-Umweltzentrum – bietet Projekte zur Umwelt- und Naturpädagogik. Im März 2007 wurde es um eine Wasserschule erweitert; sie wurde in den Jahren 2006/2007 und 2007/2008 als Projekt zur UN-Dekade der Biodiversität ausgezeichnet.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche St. Johannes der Täufer, konsekriert 1759
- Kirche Mariä Heimsuchung, teilweise über die Elsava gebaut von 1963
- Hobbacher Eisenhammer (heute Schullandheim)
Persönlichkeiten
- Berthold Rüth (* 1958 in Hobbach), Politiker (CSU)
- Klaus Miltenberger (* 1963), Erziehungswissenschaftler
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 751.
Literatur
- Peter Körner: Biographisches Handbuch der Juden in Stadt und Altkreis Aschaffenburg. Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg, Bd. 39, Aschaffenburg 1993, ISBN 3-87965-062-4.
- Felix Mader: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Unterfranken XXIII. Bez.-Amt Obernburg. Verlag R. Oldenbourg, München 1925.
- Baruch Zvi Ophir, Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918– 1945. Verlag R. Oldenbourg, München 1979.
- Theo Schneid, Burkhard Spatz: 250 Jahre St. Johannes der Täufer in Hobbach. Kath. Pfarramt St. Laurentius Sommerau, 2009.