Josef Hora

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Josef Hora (* 8. Juli 1891 in Dobřín bei Roudnice nad Labem; † 21. Juni 1945), war tschechischer Dichter, Übersetzer und Literaturkritiker. In Memorandum wurde er als erster Tscheche zum Nationalkünstler ausgezeichnet.

Nach seinem Abitur 1902 verließ er seine Geburtsstadt und studierte in Prag Recht und Journalismus. Seine Gedichte wurden in der Zeitschrift Vespa veröffentlicht.

Als Journalist schrieb er zunächst für sozialdemokratische Zeitungen und ab 1921 Kulturbeiträge für die Zeitung Das Rote Recht (Rudé právo), sowie für die Proletarierzeitung Das Recht des Volkes (Právo lidu). Nach dem Verlassen der kommunistischen Partei, arbeitete er als Redakteur für Das Böhmische Wort (České slovo). Weitere Beiträge veröffentlichte er in der Zeitschrift Moderní Revue, Glocke (Zvon), Podřipan und verlegte später seine eigene Zeitschrift Plán. Als Publizist verlegte er eine Reihe von Monografien. Sein Schaffen beeinflussten auch die Reisen in die Sowjetunion, Frankreich, Ungarn und Estland.

Der Arbeiter war für Hora der Träger des Klassenkampfhasses, aber durch seinen Kollektivismus war er auch Träger einer neuen Art des Humanismus. Zeichen seiner proletarischen Poesie sind den Gedichten von Wolker ähnlich, nur schrieb Hora keine Balladen sondern Lyrik. Gleichzeitig mit seinen Gedichten erschienen auch Romane, die jedoch das Niveau seiner Gedichte nicht erreichten. Hora war außerdem ein bekannter Übersetzer russischer Literatur.

Werke

Gedichte

Erstlingswerke

  • Gedichte (Básně) – 1915, Gedichtssammlung, beeinflusst durch den Poetismus von J. Vrchlický und A.Sova.
  • Baum der Blüten (Strom květu) – 1920, Gedichte, vital-impressionistischen Charakters unter dem Einfluss der Dynamik der zwanziger Jahre.

Proletarische Poesie

  • Arbeitstag (Pracující den) – 1920, seine erste Sammlung proletarischer Poesie. Diese Gedichte sind jedoch nicht revolutionär und agitativ, sie machen eher nachdenklich. Beschrieben werden Schicksale von Arbeitern.
  • Madonna der Arbeiter (Dělnická madona) – ein typisches Beispiel seiner Arbeiterpoesie. Die Wohnung des Arbeiters erinnert Hora an Bethlehem, aber das Kind, welches geboren wird, lässt sich nicht kreuzigen, sondern beginnt den Kampf um eine bessere Welt.
  • Srdce a vřava světa
  • Bouřlivé jaro

Nachproletarische Poesie

  • Itálie – 1925, hier setzt sich die Lyrik durch, es fehlen zwar keine sozialen Motive, sie treten jedoch in den Hintergrund. Hora bewundert die Schönheiten Italiens, die er so auf seiner Reise erlebte. Oft werden auch Vergleiche mit seiner Heimat gezogen.
  • Saiten im Wind (Struny ve větru) – 1927, auch hier überwiegt die Lyrik, er bekennt sich zu seiner Liebe zu Russland und V. I. Lenin. Beides wird stark idealisiert.
  • Zeit (Čas) – Gedanken über den Lauf der Zeit.
  • Buch der Zeit und Stille (Kniha času a ticha) – eine Sammlung von ähnlichen Themen, die sich mit der Zeit beschäftigen.
  • Deine Stimme (Tvůj hlas) – 1930
  • Sinkende Schatten (Tonoucí stíny) – 1933
  • Zwei Minuten der Stille (Dvě minuty ticha) – 1934
  • Stille Botschaft (Tiché poselství) – 1936
  • Máchas Variationen (Máchovské variace) – 1936, Antifaschistische Sammlung. Er wählte Mácha als Symbol des Revolution und der Unnachgiebigkeit. Der Mensch darf sich nicht dem Druck der Situation beugen sondern aktiv gegen diese angehen. So lebt er nach seinem Tod weiter.
  • Heimat (Domov) – 1938, Ein Epos an Böhmen und seine glorreiche Geschichte, mit der Überzeugung, dass das Volk ewig besteht.
  • Gesang des Heimatlandes (Zpěv rodné zemi) – Wieder beschäftigt er sich mit böhmischer Geschichte und sieht Krieg und Leid, die jedoch die Nation übersteht.
  • Jan Houslista – 1939, nach dem Krieg herausgegebene Allerogie.
  • Das Leben und Werk des Dichters Aneli (Život a dílo básníka Aneliho) – 1945, während des Krieges geschrieben.
  • Notizen der Krankheit (Zápisky z nemoci) – 1945, er beschreibt deine Gefühle, resultierend aus seiner Krankheit und dem Alter.

Romane

  • Sozialistische Hoffnung (Socialistická naděje) – 1922, mit diesem Buch gesteht der Autor seine Zugehörigkeit zur linken Partei.
  • Hungerjahr (Hladový rok) – 1926, Roman mit einem Kriegsthema
  • Atem auf dem Glas (Dech na skle) – Roman mit einem Kriegsthema

Übersetzungen

siehe auch Liste tschechischer Schriftsteller