Schlacht um die Philippinen
Schlacht um die Philippinen | |||||||||||||||||
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Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg | |||||||||||||||||
Gebiet der Philippinen | |||||||||||||||||
Datum | 8. Dezember 1941 bis 9. Juni 1942 | ||||||||||||||||
Ort | Philippinen | ||||||||||||||||
Ausgang | Besetzung der Philippinen durch die Japaner | ||||||||||||||||
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Die Schlacht um die Philippinen begann am 8. Dezember 1941 und endete am 9. Juni 1942. Sie war das Resultat der japanischen Expansionsbewegung im südostasiatischen Raum im Rahmen des Pazifikkriegs. Auf den Philippinen sollten dabei im Besonderen amerikanische Militärflugplätze ausgeschaltet werden, von denen Angriffe auf die japanischen Hauptinseln und auf das japanisch besetzte China geflogen werden konnten.
Überblick
Kurz nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor begann die Kaiserlich Japanische Armee mit der Invasion der Philippinen. Nach anfänglichen Bombardements der amerikanischen Flugfelder landeten sie auf Luzon im Norden und auf Mindanao im Süden. Die Amerikanisch-Philippinische Armee begann sofort mit dem Rückzug, da sie den japanischen Invasoren unterlegen waren. Manila fiel am 2. Januar 1942, die Halbinsel Bataan, das vorletzte von Alliierten gehaltene Gebiet, am 9. April 1942. Die alliierten Soldaten wurden von den Japanern in Gefangenenlager ins Hinterland gebracht. Es kam zum Todesmarsch von Bataan. Nur auf der Bataan vorgelagerten Insel Corregidor konnten sich noch Einheiten bis zum 6. Mai halten, dann nahmen die Japaner auch diese ein.
Erst nach der erfolgreich geführten See- und Luftschlacht im Golf von Leyte Ende Oktober 1944 und der anschließenden amerikanischen Landung gelang es, die Philippinen wieder von den japanischen Besatzern zu befreien.
Vorgeschichte
Die erste Philippinische Republik wurde am 12. Juni 1898 nach der Unabhängigkeit von Spanien durch General Emilio Aguinaldo ausgerufen. Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg entschieden die USA die Philippinen für sich zu beanspruchen. So begann am 4. Februar 1899 der Philippinisch-Amerikanische Krieg. 1901 installierten die Amerikaner eine Besatzungsregierung.
Aufrüstung der Philippinen
1935 wurde der Commonwealth der Philippinen unter der Vorherrschaft der USA gegründet. Der erste gewählte Präsident Manuel Luis Quezon y Molina überzeugte General Douglas MacArthur davon, eine unabhängige philippinische Verteidigungsarmee aufzubauen. MacArthur wurde Militärberater auf den Philippinen, wo er diese Aufgabe mit der Unterstützung von Major Eisenhower und Major Ord anging.
Der Truppenkern wurde von einheimischen Philippine Scouts gebildet, die schon im philippinischen Department der USA gedient hatten. Als die japanische Bedrohung zunahm wurde von den USA Anfang 1941 eine Aufrüstung der Philippinen beschlossen. Dazu wurde am 26. Juli 1941 die United States Army Forces, Far East (USAFFE) gegründet. Am selben Tag fror Präsident Roosevelt alle japanischen Gelder in den USA ein. Das Hauptziel war nun die Verteidigung der Philippinen. Die USAFFE unter dem Kommando von MacArthur begann am 1. September mit der Rekrutierung und Ausbildung neuer Truppenteile. Im April des Folgejahres sollte das Unterfangen abgeschlossen sein.
Am 31. Juli 1941 bestand die Amerikanisch-Philippinische Armee aus 22.532 Soldaten, darunter 1.434 Offiziere. Unter den restlichen 21.098 waren 11.937 Philippine Scouts. Ungefähr die Hälfte der Soldaten waren also Amerikaner. Dazu kam die in Cavite stationierte Asienflotte und die Küstenwachboote in der Bucht von Manila. Bis Dezember 1941 wurde die Truppenstärke der Filipinos rund 100.000 Mann erhöht. Bis auf die Philippine Scouts waren die Soldaten unzureichend ausgebildet und bewaffnet, zudem gab es Sprachschwierigkeiten da die 6000 amerikanischen Ausbilder keine der sechsundzwanzig Sprachen der Filipinos sprachen und die meisten Filipinos damals kein Englisch sprachen. Im Dezember 1941 standen an modernen Kampfflugzeugen nur 91 P-40 Warhawk Jäger und 34 B-17 Flying Fortress Bomber zur Verfügung. Dazu kamen noch 48 P-35 Jäger, welche bereits gegenüber den japanischen Jägern unterlegen waren.
Im August 1941 stand fest, dass die Armee einer möglichen japanischen Invasion nicht widerstehen könnte, da Waffen wie Flugabwehrgeschütze, Panzer und moderne Kampfflugzeuge fehlten. Die USA stellten in Aussicht bis Anfang 1942 für eine adäquate Aufrüstung zu sorgen. Eine angebotene Verlegung einer Einheit der Nationalgarde lehnte MacArthur aber ab.
Die amerikanische Truppenstärke wurde bis Ende November um 1.312 Offiziere, 25 Krankenschwestern und 18.047 zusätzlichen Soldaten ergänzt.
Truppendefizite der Amerikanisch-Philippinische Armee
Die größten Probleme in der Amerikanisch-Philippinischen Armee waren die Sprachunterschiede der Filippinos aus den verschiedenen Landesteilen der Inselrepublik. Dabei handelte es sich nicht nur um unterschiedliche Dialekte einer Sprache, sondern auch um generell unterschiedliche Sprachen wie Tagalog, Bikolano, Hiligaynon, Waray-Waray oder Cebuano. Viele Soldaten konnten weder Schreiben noch Lesen. Dazu kam die nachhinkende Ausbildung, da in einer so kurzen Zeit eine Ausbildung von einer so großen Zahl neuer Rekruten unmöglich war. So ging zu Beginn der japanischen Invasion ein Großteil der Soldaten in den Kampf, ohne je ein Gewehr abgefeuert zu haben.
Die vorhandene Ausrüstung ließ zudem zu Wünschen übrig. Es standen nur veraltete Waffen und schlechte Kleidung zur Verfügung. Zum Teil waren die Soldaten mit Enfield Gewehren aus dem Ersten Weltkrieg ausgerüstet. Die Divisionen waren zudem nur mit 20 % der vorgesehenen Artillerie ausgestattet. Außerdem war die Versorgungslage der Truppe auch nicht die Beste, da eine entsprechende Infrastruktur erst aufgebaut werden musste.
Die US-Asienflotte
Die Aufgabe der United States Asiatic Fleet (Task Force 5) war es, die Gewässer und im Besonderen die Häfen der Philippinen zu schützen und zu verteidigen. Zu diesem Zweck waren ihre Schiffe über das komplette Inselarchipel verteilt. Die nördlichsten Einheiten lagen in Nord-Luzon und die südlichsten bei Borneo. Somit war die Flotte über eine Länge von 1.500 km verteilt. Das Flaggschiff, der Schwere Kreuzer USS Houston, befand sich zu Kriegsbeginn gerade bei der Insel Panay. Zur Asienflotte gehörten auch die zwei Leichten Kreuzer USS Marblehead und USS Boise. Hauptkomponente der Asienflotte waren 13 Zerstörer, von denen sich zwei aber im Dock zu Reparaturzwecken befanden. Dazu kamen 27 U-Boote, fünf Kanonenboote, sechs Torpedoboote sowie fünf Minensuchboote und andere kleinere Einheiten. Zu den kleineren Schiffen gehörte auch der Schoner USS Lanikai. Im Hafen von Manila lag im Dezember der Seeflugzeugträger USS Langley. Nur die USS Houston und die 27 U-Boote waren modernere Einheiten, während der Rest ältere Einheiten waren.
Da der Flottenkommandant Konteradmiral William A. Glassford die Entscheidung traf, mit der kompletten Flotte nach Borneo zu laufen, sich dort zu sammeln und aufzutanken, verließen alle Schiffe am späten Nachmittag des 8. Dezember in der Dunkelheit ihre Positionen, so dass sich am 10. Dezember kein einziges einsatzfähiges Schiff der Asienflotte mehr in philippinischen Gewässern befand.
Die einzigen verbliebenen Schiffe waren die Küstenwachschiffe und die Schiffe, die gerade zur Reparatur in den Häfen lagen. Dazu kamen die U-Boote und eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Frachtschiffen. Allein 40 große Frachter lagen vor Manila.
Der japanische Angriffsplan
Manila, die philippinische Hauptstadt, liegt nur 2.900 km von Tokio entfernt. Formosa und Hongkong sind weniger als 1.100 km entfernt. Damit lagen amerikanische Stützpunkte im direkten Zugriffsbereich des japanischen Einflussgebiets, das nach dem Motto Asien den Asiaten von jeglicher westlicher Unterwanderung bereinigt werden sollte. Dies musste möglichst schnell geschehen, das heißt, bevor die USA den Angriff auf Formosa, China oder sogar Japan selbst starten konnten. Daher war die Invasion der Philippinen kurz nach der Kriegseröffnung mit dem Angriff auf Pearl Harbor eine unabdingbare Folge. Um die Kommunikation mit den USA zu unterbrechen, sollten Wake und Guam eingenommen werden. Gleichzeitig sollten Angriffe auf die alliierten Truppen in Südostasien erfolgen, die aus Niederländern, Briten und Australiern bestanden.
Zu diesem Zweck wurde am 6. November 1941 die japanische Südarmee aufgestellt, die aus drei Regionalarmeen und einigen Armeen mit entsprechender Luftunterstützung bestand. Das Kommando hatte General Hisaichi Terauchi. Zur Invasion der Philippinen wurde die 14. Armee unter Generalleutnant Homma Masaharu bestimmt, die aus der 16. und 48. Division und der 65. Brigade bestand.
Der Angriffsplan sah vor, am ersten Kriegstag Luftangriffe auf amerikanische Flugstützpunkte zu starten, um möglichst die völlige Luftherrschaft zu erhalten. Gleichzeitig sollten Landungen auf den Batan-Inseln, Aparri, Vigan und Legaspi auf Luzon und in Davao auf Mindanao von vereinten Land- und Seestreitkräften vorgenommen werden. Das Primärziel sollte die Einnahme von Militärflugplätzen sein.
Die Hauptlandung der 14. Armee sollte dann im Golf von Lingayen und in der Bucht von Lamon erfolgen. Das Ziel war die Einnahme von Manila und die folgende Besetzung von ganz Luzon. Masaharu Homma sollte dies in knapp 50 Tagen erledigen. Die Hälfte der 14. Armee war anschließend für weitere Einsätze im Süden vorgesehen, während die übrige Hälfte den Rest der Philippinen bis Mindanao erobern sollte.
Die Verteidigungsstrategie der Amerikaner
Schon seit einigen Jahren existierten für die Verteidigung der philippinischen Inseln Pläne, deren letzte Revision vom April 1941 Plan Orange-3 lautete. Dieser Plan ging aber nur von einer Beteiligung der Japaner und Amerikaner an einem Krieg aus und war eigentlich veraltet. Von der taktischen Seite aus gesehen orientierte er sich aber gut an den lokalen Gegebenheiten. Der Plan ging weiterhin von einem japanischen Angriff ohne vorherige Kriegserklärung aus. Die Vorwarnzeit wurde mit weniger als 48 Stunden angenommen, so dass mit einer Unterstützung aus den USA nicht gerechnet werden konnte. Weiterhin wurde mit einer Einnahme von Manila in der Truppenstärke von ca. 100.000 Soldaten ausgegangen, die von den auf den Philippinen lebenden 30.000 Japanern unterstützt würden. Die Landung könnte an mehreren Stellen erfolgen und würde von entsprechenden Bombardements unterstützt.
In der Folge sah der Plan vor, die Bucht von Manila zu halten, wobei die Halbinsel Bataan die Schlüsselstelle für die Verteidigung sein sollte. Ebenso musste die Lufthoheit so weit wie möglich gehalten werden. Die belagerten Truppen sollten dann so lange durchhalten bis die US Navy die japanische Marine auf See besiegt hätte und Ersatz heranbringen könnte. Was bei einem Fall von Bataan unternommen werden sollte, stand allerdings nicht im Plan Orange-3.
General MacArthur ging mit seinen Ansichten deutlich weiter. Er war Optimist, und angesichts der wachsenden Lieferungen von Flugzeugen und anderen unterstützenden Materialien, ging er davon aus, die Philippinen zu einer sich selbst verteidigenden Festung ausbauen zu können. Die Abwehr eines japanischen Angriffes sollte dann kein Problem sein. Im Gegenteil war seine Ansicht, das ganze Chinesische Meer mit den amerikanischen Flugzeugen kontrollieren zu können.
Im Oktober erhielt MacArthur den neuen Verteidigungsplan Rainbow 5 aus Washington. Dieser ging von einer alliierten Kriegssituation gegen die Japaner aus und kalkulierte den Verlust von Wake, Guam und den Philippinen mit ein. MacArthur sträubte sich in einem Telegramm gegen diesen Plan, da er weder ein asiatisches Oberkommando, noch die Aktivierung der philippinischen Streitkräfte vorsah. Im November wurde eine erneute Revision des Plans vorgenommen und MacArthur konnte darangehen, seine Pläne zum Aufbau der Streitmacht zur Verteidigung des Inselreichs aufzubauen.
Die Inseln wurden in drei Zonen aufgeteilt und die Streitmacht entsprechend verteilt. Da von einem Angriff auf Luzon auszugehen war, wurden dort die größten Truppenteile stationiert. Die Reserve lag bei Manila bereit.
Die Truppen in Nord-Luzon wurden von General Jonathan Wainwright befehligt und hatten die Aufgabe eine japanische Landung zu verhindern. Die oberste Prämisse war das Halten der Strände bis zum letzten Mann.
Die Süd-Luzon Truppen kamen unter den Befehl von Brigadegeneral George M. Parker. Seine Aufgaben waren die gleichen wie die von General Wainwright.
General William F. Sharp bekam das Kommando zur Verteidigung vom Visayan-Mindanao Bereich.
Die Reserveeinheiten, die bei Manila lagen, unterstanden dem direkten Befehl von General MacArthur.
Ende November 1941 kamen Verlautbarungen aus den USA, dass die japanischen Truppenbewegungen den Schluss zuließen nach allen Seiten losschlagen zu können. Es wurde für Hawaii und die Philippinen sogar eine Kriegswarnung ausgegeben. Außerdem wurden Invasionen in Thailand und Malaysia erwartet.
Kriegsbeginn
Mit dem gegen Pearl Harbor gerichteten Erstschlag am Morgen des 7. Dezember 1941, 6:00 Uhr (Honolulu-Zeit), eröffneten die Japaner den Pazifikkrieg. Damit schalteten sie zuerst die US-Marineeinheiten der Pazifikflotte aus. Niemand rechnete mit der Möglichkeit, dass Japan auch unmittelbar darauf in weiten Teilen Südostasiens losschlagen würde. 40 Minuten nach dem Angriff auf Pearl Harbor wurde Kota Bharu in Britisch-Malaysia angegriffen, 3 Stunden danach fielen Japaner in Thailand ein. Weitere simultane Ziele waren kurz hintereinander Singapur, Guam, Hongkong und Wake.
Mit diesen Erstschlägen waren die Verteidigungspläne der USA hinfällig. Der Rainbowplan sah im Ernstfall ein aggressives Eingreifen der amerikanischen Pazifikflotte vor, indem die Karolinen und die Marshall-Inseln genommen werden sollten. Dazu sollte auf Truk eine erweiterte Basis aufgebaut werden. Danach wären die Philippinen das nächste Ziel gewesen, um die kämpfenden Einheiten bei der Verteidigung zu unterstützen und die Japaner zurückzudrängen. Doch nun waren die philippinischen Inseln isoliert.
Die ersten Angriffe
Auf den Philippinen war es der 8. Dezember, 2:30 Uhr (Manila-Zeit), als die Meldung des Angriffs auf Pearl Harbor durchgegeben wurde. Mit den Anfangsworten „Luftangriff auf Pearl Harbor! Dies ist keine Übung!“ gab die US-Marine das für unmöglich Erachtete bekannt. Etwa drei Stunden später waren alle Truppenteile im ganzen Land informiert, dass der Krieg begonnen hatte und jederzeit ein Angriff auf die Inseln erfolgen konnte.
Zur gleichen Zeit waren auf Formosa die japanischen Kampfflugzeuge bereit für den Angriff auf Luzon. Die Japaner hofften noch, dass auch bei dieser Attacke der Überraschungseffekt greifen würde. Doch aufziehende Wolken machten einen frühen Start unmöglich, so dass damit nicht mehr gerechnet werden konnte. Im Gegenteil, es stieg die Wahrscheinlichkeit eines amerikanischen Bomberangriffs auf Formosa. Tatsächlich versuchte der zuständige amerikanische General eine Erlaubnis für eine Frühattacke von MacArthur zu bekommen. Nach einem Überseegespräch mit der zuständigen Behörde wurde aber empfohlen sich nicht auch überraschen zu lassen und die Maschinen auf Patrouillenflüge ohne Bomben zu schicken, damit sie nicht am Boden zerstört würden. Kurze Zeit darauf entschied General MacArthur folgende Vorgehensweise: Würde die Luftwaffenbasis Clark Field bei Fort Stotsenberg nicht innerhalb der nächsten Stunden angegriffen werden, sollten zwei Bomberschwadronen am Spätnachmittag Formosa bombardieren. Gegen 11:30 Uhr standen die Bomber wieder auf der Basis und wurden mit den Bomben für Formosa bestückt.
Von Formosa aus waren mittlerweile 25 japanische Bomber durch den sich lichtenden Nebel gestartet und flogen um 9:00 Uhr über den Golf von Lingayen in Richtung Manila. Als sie gesichtet wurden, stiegen von Clark Field zwei Kampfschwadronen auf. Die eine, um die Maschinen abzufangen, die andere, um Clark Field zu schützen. Doch plötzlich drehten die japanischen Bomber nach Osten ab und teilten sich in zwei Gruppen auf. Die eine attackierte die Stadt Tuguegarao, die andere militärische Einrichtungen bei Baguio. Die Japaner kehrten anschließend zu ihrer Basis zurück, ohne eine einzige amerikanische Maschine gesehen zu haben.
Um 10:30 Uhr hatte sich der Nebel auf Formosa so weit verzogen, dass nun die Hauptangriffswelle, bestehend aus 108 Bombern, die von 48 Zeros begleitet wurden, startete. Gerade als die gegnerischen Maschinen nördlich von Luzon auftauchten, meldete das Verteidigungsradar einen leeren Luftraum über Luzon und alle amerikanischen Flugzeuge setzten zur Landung auf Clark Field an. Kurz vor 11:30 Uhr als alle Maschinen wieder gelandet waren kam die Sichtungsmeldung der hochfliegenden japanische Bomber, mit Kurs auf Manila. Doch durch widrige Umstände konnte Clark Field nicht alarmiert werden.
Die ersten japanischen Bomber erreichten Clark Field um 12:15 Uhr. Zur Überraschung der Japaner standen alle amerikanischen Maschinen auf dem Flugfeld. Es erfolgte keinerlei Gegenwehr. Alle 27 Bomber warfen ihre tödliche Last über Clark Field ab, wo reihenweise die amerikanischen Maschinen vernichtet wurden. Erst bei der zweiten Bomberwelle, die kurz darauf das Rollfeld erreichte, begannen die amerikanischen Flak-Geschütze zu feuern. Ihre Abwehr kam aber zu niedrig und die Granaten explodierten meist hinter den japanischen Bombern. Als dritte Welle folgte eine Schwadron Zeros, die die übrigen Maschinen auf dem Boden im Sturzflug angriffen. Der ganze Angriff dauerte rund eine Stunde. Auch von den umliegenden Basen kam keine Luftunterstützung. Ein zweiter Bomberangriff erfolgte simultan auf die Basis bei Iba. Damit schalteten die Japaner während des ersten Tages die halbe Asienluftwaffe der Amerikaner aus. 80 amerikanisch/philippinische Soldaten wurden dabei getötet und rund 150 teilweise schwer verletzt. Der materielle und moralische Verlust entsprach in etwa dem Verlust durch den Angriff auf Pearl Harbor.
Luft- und Seeherrschaft der Japaner
Nach den Anfangserfolgen wollten die Japaner eigentlich sofort mit weiteren Schlägen beginnen, aber der erneut aufziehende Nebel hinderte sie an diesem Unterfangen. Nur sieben Bomber erhoben sich am Morgen des 9. Dezember von Formosa. Sie griffen weitere Ziele auf Nord-Luzon an, darunter einen Militärflugplatz bei Manila, wo weitere Maschinen zerstört wurden.
Die Amerikaner zogen ihre Truppen zur Inselverteidigung zusammen. Jederzeit wurde mit der Landung der Japaner gerechnet. Der für den 9. Dezember geplante Angriff auf Formosa fand nie statt. Die verbliebenen fliegenden Festungen blieben in der Luft, um nicht auch auf dem Boden den Japanern bei weiteren Angriffen in die Hände zu fallen.
Um 11:45 Uhr am Morgen des 10. Dezember erreichten japanische Bomberstaffeln die Bucht von Manila. Obwohl Kampfflugzeuge aufstiegen, konnten die Amerikaner gegen die nun anfliegende Übermacht nichts ausrichten. Die Bomber teilten sich auf und bombardierten die Flugfelder nördlich von Manila. Dazu gehörten Del Carmen Field, Nichols Field, Nielson Field und wiederum Clark Field. Die zweite Gruppe griff die Marineeinrichtungen in der Bucht an. Die komplette Attacke dauerte zwei Stunden. Die Gegenwehr war so gut wie nicht vorhanden.
Als Folge wurden alle verbliebenen Schiffe aufgefordert in den Südhäfen oder auf Borneo Schutz zu suchen. Über 500 Alliierte kamen bei dem Angriff ums Leben. Die materiellen Verluste wogen schwer. Die Admiralität trauerte besonders um mehr als 200 zerstörte Torpedos. Manilas Hafen und die nördlichen Flugfelder brannten.
Am 12. und 13. Dezember flogen die Japaner weitere Einsätze von Formosa aus, um auch die restlichen Einrichtungen auf Luzon zu zerstören. Als herausragende Ziele wurden Iba, Cabanatuan und Batangas ausgesucht, wo weitere Bomber zerstört werden konnten. Des Weiteren wurden Aufklärungsflüge unternommen, um die auf Mindanao stationierten Bomber zu finden.
Die Amerikaner entschieden am 15. Dezember, dass es unmöglich sei mit den verbliebenen Bombern effektiv von den Philippinen aus zu operieren. Eine Verlegung ins australische Darwin war die beste Lösung, um die Maschinen in Sicherheit zu bringen. So wurden die B-17 Bomber für den langen Flug bereit gemacht und starteten zwei Tage später in den Süden. Ihre Basis auf Mindanao wurde am 19. Dezember von den Japanern entdeckt und bombardiert.
Zur Verteidigung der Philippinen standen nun nur noch einige Jagdflugzeuge und die in der Bucht von Manila liegenden U-Boote zur Verfügung. Die Landtruppen waren also mehr oder minder auf sich allein gestellt.
Die Landungen
Unabhängig vom Luftkrieg starteten die Japaner die ersten Schiffe der Invasionsflotte am 7. Dezember noch vor den ersten Angriffen auf Luzon in Richtung der philippinischen Inseln. Im Schutz der Dunkelheit näherten sie sich den Küsten. Einen Tag darauf setzte sich eine Landungstruppe von Palau aus in Bewegung, um am Südzipfel von Luzon zu landen. Weitere Truppen hatten das Ziel Davao auf Mindanao.
Insgesamt gab es sechs ausgesuchte Landungspunkte. Sie waren ausersehen die küstennahe Verteidigung auszuschalten, um die Hauptinvasion vorzubereiten. Die südlichen Landungspunkte sollten gleichzeitig als Basen für weitere Eroberungen in den niederländischen Kolonien dienen.
Die ausgewählten japanischen Landungstruppen waren in ihrer Stärke nicht größer als ein Regiment, die kleinste hatte sogar nur Kompaniegröße. General Homma musste diese Entscheidung treffen, da nur mit so vielen Landungspunkten ein Auseinanderziehen der einheimischen Verteidiger möglich war. Ihm war aber klar, dass seine späteren Hauptlandungspläne jederzeit durch eine entschlossene Verteidigung der Gegenseite gefährdet waren.
Batan Inseln und Luzon
Am Morgen des 8. Dezember nahmen die Japaner die Batan-Inseln in der Straße von Luzon ein. Sie errichteten dort einen kleinen Militärflugplatz, von dem aus schon am nächsten Tag die ersten Operationen gestartet werden konnten.
Die Batan-Landungstruppen zogen sofort weiter nach Süden, wo sie auf der Insel Camiguin, 35 Meilen vor Aparri auf Luzon, eine weitere Luftwaffenbasis errichteten.
Die Amerikaner schienen von diesen Landungen nichts mitbekommen zu haben. Noch am 9. Dezember gab MacArthur bekannt, dass der Feind noch nicht gelandet sei. Unterdessen landeten die ersten feindlichen Truppen in Nord-Luzon.
Aparri und Vigan
General Homma hatte zwei Landungstruppen zu je rund 2.000 Mann zusammengestellt, die bei Aparri und Vigan an Land gehen sollten. Sie starteten zur gleichen Zeit von Formosa als die Batan Inseln erobert wurden. Diese Landungen mussten unbedingt erfolgreich abgeschlossen werden, da auf ihrem Gelingen die weiteren Hauptlandungen aufbauten. So näherte sich die Landungsflotte, die aus zwei schweren und einem leichten Kreuzer, zwei Zerstörern und einem Flugzeugtender bestand, unter größter Vorsicht Luzon. Homma hatte die Befürchtung dass die Flotte, wenn sie zu früh entdeckt würde, vollständig von den Verteidigern zerstört werden könnte. So erschienen am Morgen des 10. Dezembers Kampfflugzeuge über den Landungsschiffen, um anfliegende amerikanische Maschinen auszumachen. Es wurden keine gesichtet.
Mit der Unterstützung von Flugzeugen, die vom neuen Batan-Stützpunkt anflogen, erfolgte die Landung. Bedingt durch stürmische See musste zwar der Landepunkt in eine geschützte Bucht verlegt werden, aber um 13:00 Uhr konnte die Meldung ausgegeben werden, dass die Luftwaffenbasis bei Aparri in japanischer Hand war. Es erfolgte so gut wie keine Gegenwehr. Schon am nächsten Morgen marschierten die Japaner 50 Meilen südwärts nach Tuguegarao. Am 12. Dezember, morgens gegen 5:30 Uhr, nahmen sie das Landefeld bei Tuguegarao ein.
Als die Amerikaner von der Landung bei Aparri unterrichtet wurden, glaubten sie nicht, dass auch die Hauptlandung in diesem Gebiet stattfinden würde. General Wainwright war der Meinung, dass diese im Golf von Lingayen, wo auch seine Haupteinheiten standen, geplant war und seine Truppen mit dieser Ablenkung nur nach Norden gelockt werden sollten. So schickte er zwar Aufklärungswagen nach Norden und den Befehl Brücken zu zerstören, die auf dem Weg nach Süden lagen, aber viel mehr wurde nicht unternommen. Die bei Aparri stationierten Truppen zogen sich ohne Gegenwehr zurück.
General Hommas Befürchtungen bewahrheiteten sich bei der zweiten Landung, die parallel bei Vigan anlaufen sollte. Die Amerikaner entdeckten die Schiffe am 10. Dezember frühzeitig, obwohl schlechtes Wetter herrschte und schickten Kampfflugzeuge zur Abwehr. Fünf B-17, die von P-35 und P-40 Jägern begleitet wurden, stiegen gegen 6:00 Uhr auf, um die Landungsflotte zu bekämpfen. Der amerikanische Angriff wurde mit solcher Wucht geführt, dass es den Japanern nicht gelang, mehr als eine kleine Gruppe an Soldaten abzusetzen und den vorläufigen Rückzug anzutreten. Zwei Transportschiffe wurden schwer beschädigt und liefen auf das Ufer. Auf anderen Schiffen gab es etliche Opfer, aber nur leichtere materielle Schäden. Dies war aber der letzte Erfolg der Luftverteidigung, da die Maschinen später in den Süden beordert wurden. Die japanische Flotte fuhr zurück auf die raue See und wartete die Nacht ab.
In den folgenden Nachtstunden machten Späher Schattenumrisse von Schiffen am Golf von Lingayen aus. Sofort begann die dort liegende Artillerie zu feuern. So weit die Augen sehen konnten flammten die Blitze der Kanonen auf. Gegen Morgen als sich der Rauch verzogen hatte war von einer Landungsarmada nichts zu sehen und der zuständige Kommandeur meldete seinen Erfolg ins Hauptquartier. Doch nur ein japanisches Aufklärungsboot war in den Golf eingefahren, um die Situation zu sichten. Die Japaner hatten zu dieser Zeit noch keinerlei Pläne, dort zu landen.
Die Landungsflotte bei Vigan setzte allerdings am Morgen 50 Meilen südlich des eigentlich vorgesehenen Platzes die Truppen an Land, wo sofort der bei Laoag liegende Militärflugplatz eingenommen wurde. Kurz darauf wandten sie sich nordwärts und griffen das ursprüngliche Ziel Vigan an. Dort vereinten sich die japanischen Kräfte und marschierten südlich nach San Fernando, welches am 22. Dezember in ihre Hände fiel. Unterwegs stießen sie auf wenig Gegenwehr. Nur einmal versuchten die Amerikaner einen Flankenangriff, der aber zurückgeschlagen werden konnte. Damit standen die japanischen Kräfte am Golf von Lingayen und konnten auf die Hauptlandung warten.
Legaspi
Um in Süd-Luzon zu landen, hatte General Homma eine Truppenstärke von 2.500 Mann aufgeboten. Sie sollten vom japanischen Stützpunkt auf Palau an Bord der Landungsschiffe gehen. Um die Landung zu unterstützen, schickte Homma Konteradmiral Takeo Takagi mit einer Flotte, bestehend aus dem Flugzeugträger Ryūjō, vier Zerstörern, einem leichten Kreuzer sowie Minenlegern, in das Palau-Gebiet. Zwei Tage nach deren Ankunft starteten die Landungsboote und fuhren eskortiert von Takagis Flotte in Richtung Süd-Luzon.
Bei Sonnenaufgang am 8. Dezember befand sich die Flotte ca. 120 Meilen östlich von Davao auf Mindanao. Vom Träger Ryūjō starteten Kampfflugzeuge, um den Hafen von Davao anzugreifen. Dies führte nicht zuletzt zur Entscheidung von Flottenkommandant Konteradmiral William A. Glassford die Schiffe später am Tag nach Süden auslaufen zu lassen.
Am 11. Dezember begannen die Minenleger ihre Mission die San-Bernardino-Straße und die Straße von Surigao zu verminen. Dabei scheuchten zwei japanische Zerstörer das amerikanische U-Boot S-39, das dort Patrouille fuhr, auf und begannen es zu jagen. Es konnte aber ohne Schaden entkommen.
Etwa 100 Meilen vor Erreichen des vorgesehenen Landepunktes blieb die Flotte zurück und die Landungsboote fuhren begleitet von den Kampfflugzeugen der Ryūjō zur Küste bei Legaspi, wo die Truppen am frühen Morgen des 12. Dezember an Land gingen. Gegen 9:00 Uhr hatten sie die Luftwaffenbasis eingenommen und kontrollierten die Straße nach Manila. Bis zum nächsten Tag wurde das Gelände weitläufig gesichert, und die japanische Flotte fuhr zurück nach Palau, um weitere starke Verbände für die nächste Landung abzuholen.
Als das amerikanische Hauptquartier von der Landung bei Legaspi erfuhr, beschloss die Führung zunächst eine große Streitmacht nach Süden zu schicken. Doch die Erringung der Luftherrschaft durch die Japaner machte ihnen einen Strich durch diese Rechnung. So wurden Befehle ausgegeben nur die Straßen- und Eisenbahnbrücken zu zerstören und sich langsam nach Norden zurückzuziehen. Die erste direkte Reaktion auf die Landung kam am 12. Dezember mit einem kleineren Luftangriff zweier Jäger auf die eroberte Basis in Legaspi. Am 14. Dezember starteten drei B-17 von der Basis auf Mindanao und begannen einen Angriff auf die Landungsflotte. Sie waren natürlich ein leichtes Ziel für die japanischen Jäger, da sie ohne Begleitschutz flogen. Nur einer der Bomber erreichte seine Heimatbasis, die anderen beiden mussten kurz vorher bruchlanden.
Die Japaner wandten sich nordwärts, nachdem Legaspi vollständig in ihrer Hand war. Unterwegs zur Stadt Naga trafen sie auf philippinische Einheiten, die gerade eine Brücke zur Sprengung vorbereiteten. Die Sprengung konnte noch ausgeführt werden und die Japaner mussten sich kurzfristig zurückziehen. Doch am nächsten Tag nahmen sie Naga ein.
Am 19. Dezember erreichten die Japaner Sipocot. Auf ihrem Marsch reparierten sie die gesprengten Brücken, um den später nachrückenden Invasionseinheiten den Weg zu bereiten. Auf dem Weg weiter in Richtung Manila beim Städtchen Daet warteten philippinische Soldaten an einer nur sieben Meilen breiten Landenge. Durch diese herausragende Position gelang es diesen, den Japanern schwere Verluste zuzufügen und sie rund sechs Meilen zurückzudrängen. Die philippinischen Einheiten mussten sich zwar am 23. Dezember zurückziehen, da sie eine weitere japanische Landung in ihrem Rücken bei Atimonan von den nördlichen Einheiten zu trennen drohte. Es war ihnen aber auftragsgemäß geglückt, einen Zusammenschluss der japanischen Landungstruppen auf Luzon zu verhindern.
Landungen auf Mindanao
Die japanischen Landungen im Süden waren unabhängig von der Eroberung Luzons von General Homma geplant worden und dienten primär dem Ziel starke Streitkräfte nach Borneo überzusetzen. Gleichzeitig verhinderten sie allerdings auch die Nachschubzufuhr für die Amerikaner aus dem Süden.
14 Transporter verließen am 17. Dezember Palau und wurden von Admiral Takagis Flotte nach Mindanao eskortiert. 200 Meilen östlich von Davao starteten die Flugzeugträger Ryujo und Chitose Flugzeuge, die die Radiostation am südlichen Ende des Golfs von Davao und die Stadt Davao selbst angriffen.
Generalmajor Sakaguchi Shizuo kommandierte den aus 5.000 Soldaten bestehenden Landungstrupp, der am 20. Dezember bei Davao an Land ging. Die einzige Gegenwehr kam von einem Maschinengewehrnest der philippinischen Truppen, das einige Opfer unter den Japanern forderte bevor es durch einen direkten Granatentreffer ausgeschaltet wurde. Die einheimischen Truppen zogen sich in das Innere von Mindanao zurück und gegen 15:00 Uhr waren die Stadt und die Luftwaffenbasis von den Japanern eingenommen. Südlich von Davao bauten die Japaner einen neuen Stützpunkt für Wasserflugzeuge auf.
Sakaguchi verlor keine Zeit und begab sich mit zwei Bataillonen auf die Landungsboote. Ihr Ziel war Jolo im Sulu-Archipel. Auf dem Weg dorthin wurden sie am 22. Dezember völlig überraschend von neun B-17 Bombern, die von Darvin in Australien gestartet waren, angegriffen. Da die Sicht aber schlecht war hinterließ der Angriff nur wenige Schäden. Am 24. Dezember um 20:00 Uhr landeten die Japaner bei Jolo. Die dort stationierten 300 Filipinos konnten so gut wie keinen Widerstand leisten, so dass Jolo am nächsten Morgen in japanischer Hand war.
Die Hauptlandungen
Der japanische Plan sah zwei Hauptlandungspunkte nördlich und südlich von Manila vor. Der Golf von Lingayen und Lemon Bay. Die ausgewählten Truppen begannen sich schon Ende November zu sammeln. Die 16. Division verließ Ōsaka am 25. November und erreichte Amami-Ōshima auf den Ryukyu-Inseln am 3. Dezember. Drei Tage danach befand sich die 48. Division auf Mako in den Pescadoren (Penghu-Inseln) und in Takao und Kirun auf Formosa. Ende November begannen mit größter Sorgfalt und unter strengsten Geheimhaltungsrichtlinien die Verladearbeiten auf den Landungsschiffen. Spätestens nach dem 8. Dezember war die Furcht vor einem amerikanischen Bombenangriff auf die Häfen von Formosa groß. Am 17. Dezember war die Flotte auslaufbereit. Die Geheimhaltung war so groß, dass viele Soldaten nicht über den Einsatzort informiert waren, allerdings konnten sie sich durchaus vorstellen wo das Ziel lag. Nur einige Offiziere waren in den Plan eingeweiht.
Golf von Lingayen
Am Morgen des 21. Dezember beobachteten Filipinos einen japanischen Trawler, der langsam an der Küste des Golf von Lingayen entlangfuhr. Er drehte kurz darauf ab und fuhr unbehelligt nach Norden weiter. Spät in der folgenden Nacht erreichten 76 schwer beladene Armeetransporter begleitet von Marineeinheiten den Golf von Lingayen und warfen Anker. An Bord befanden sich 43.110 japanische Soldaten, General Hommas Hauptstreitmacht. Dazu gehörten auch Feldartillerieeinheiten sowie 80 bis 100 leichte und schwere Panzer.
Die Schiffe waren in drei separate Konvois eingeteilt. Diese wurden von zwei leichten Kreuzern, 16 Zerstörern und einer großen Anzahl an Torpedobooten und Minensuchbooten begleitet, die alle von Vizeadmiral Ibo Takahashi befehligt wurden. Außerhalb des Golfs lag zusätzlich noch die Flotte von Vizeadmiral Nobutake Kondo, bestehend aus zwei Schlachtschiffen, vier schweren Kreuzern, einem leichten Kreuzer, mehreren Zerstörern, sowie zwei Wasserflugzeugträgerschiffen. Weitere Begleitung bekamen die Konvois auf der letzten Strecke ihrer Reise von zwanzig Kampfflugzeugen, die von der Basis Laoag aufgestiegen waren.
Zur selben Zeit bombardierten sechs japanische Flugzeuge Fort Wint am Eingang der Subic Bay. Das sollte die Amerikaner überzeugen, hier die Stelle einer Hauptlandung ausgemacht zu haben.
Der japanische Plan sah drei Hauptlandepunkte vor. Der südlichste lag bei Agoo, einer kleinen Stadt fünf Meilen nördlich von Demortis. Um 5:40 Uhr sollten dort die ersten Truppen an Land gehen. Die Landungsboote mussten sofort wieder zurück zu den größeren Einheiten fahren, um weitere Soldaten abzuholen. Insgesamt waren zehn Fahrten vorgesehen, bis alle Truppen an Land gebracht waren.
Der zweite Landungspunkt lag sieben Meilen nördlich von Agoo bei Caba wo die erste Welle um 7:30 Uhr an Land gehen sollte. Der nördlichste sollte rund 7 Meilen nördlich von Caba bei Bauang liegen.
Die Landung
Als die Konvoischiffe die Anker warfen war das Wetter kühl, die Nacht wolkenverhangen und es begann immer wieder leicht zu regnen. Doch nun liefen einige Dinge schief.
Das Führungsschiff konnte in der Dunkelheit die Flussmündung bei San Fernando, die als Ankermarke bestimmt worden war, nicht ausmachen und schoss über das Ziel hinaus. Es warf den Anker in der Nähe von Santo Thomas, etwa vier Meilen südlich von Agoo. Die anderen Transporter folgten, verteilt über eine Strecke von 15 Meilen. Daher hatten die Landungsschiffe nun eine weitere Strecke zu den Bestimmungspunkten zurückzulegen als eigentlich gedacht.
Im Schutz des Kanonenfeuers der Kreuzer und Zerstörer bestiegen die Soldaten die Boote. Etwa gegen 4:30 Uhr legten die ersten Boote ab und um 5:17 Uhr gingen die ersten südlich von Agoo an den Strand. Um 5:30 Uhr ging die Hauptstreitmacht mit ihren Panzern bei Aringay, zwei Meilen südlich von Agoo an Land. Zwei Stunden darauf landete eine weitere Gruppe bei Bauang und der Rest der Truppen bei Santiago.
Da die See deutlich auffrischte und hohe Wellen warf, wurden die Männer in den Booten hin und her geworfen. Die Ausrüstung sog das Salzwasser auf und die mitgeführten Sender wurden vielfach unbrauchbar. So gab es mit den ersten Landungswellen kaum Kontakt und auch die Kommunikation zwischen den Schiffen war schwierig. Es schien fast unmöglich, schweres Gerät an Land zu schaffen. Die hohe See warf einige Landungsboote förmlich auf den Strand, so dass sie sich überschlugen und manche auch nicht wieder ins Wasser zurückgebracht werden konnten. Die zweite Welle konnte nicht wie geplant landen und der ganze Zeitplan geriet durcheinander. Am nördlichsten Landungspunkt war die See nicht so rau. Daher lief es dort deutlich besser.
Die japanischen Schiffe hatten seichteres Wasser erreicht, bevor die amerikanischen U-Boote sie angreifen konnten. Doch einmal im Golf auf einer Länge von 15 Meilen aufgereiht, boten sie ein perfektes Ziel für U-Boote, die im flachen Wasser operieren konnten. Die USS S-38 versenkte den Transporter Hayo Maru während dieser den Minenlegern folgte.
Im weiteren Verlauf kamen auch noch vier B-17 Bomber, die die Japaner in Davao bombardiert hatten, zum Lingayen Golf geflogen. Sie konnten den Verteidigungsschirm durchdringen und richteten Schäden an den Kreuzern und Zerstörern an. Auch die auf offener See liegende Begleitflotte geriet unter Beschuss. Einige PBYs und Armeeflugzeuge nahmen die Ashigara, das Flaggschiff der Flotte, unter Feuer.
Währenddessen hatte die hohe See etliche Invasionsschiffe veranlasst die Anker zu lichten und weiter ins Innere der Bucht zu laufen. Dort gerieten sie aber in die Reichweite der Kanonen des 86. Feldartillerie-Bataillons, das zwei Kanonen bei San Fabian und zwei bei Dagupan aufgestellt hatte. So gelang es, die südlichsten Schiffe unter Beschuss zu nehmen.
Die Alliierten waren nicht besonders gut auf die Landung der Japaner vorbereitet. Obwohl eine anlaufende Flotte schon am 18. Dezember ins Hauptquartier gemeldet worden war und der Golf von Lingayen als ausgemachtes Landungsziel galt, standen die einzigen Artilleriekanonen im Süden, wo die Landung erwartet wurde. Die Ostküste wurde von einer kaum trainierten Einheit bewacht. Die Truppen lagen als Reserve im Landesinneren zwischen Rosario und Pozorrubio.
Nur bei Bauang lagen Filipinos direkt am Strand. Mit Maschinengewehren griffen sie die landenden Japaner an und etliche wurden getötet. Die veralteten Maschinengewehre versagten aber bald ihren Dienst, so dass die Stellungen verlassen werden mussten. Im Hinterland versuchte das 71. Infanterieregiment eine Falle aufzubauen, indem ein Bataillon nach Osten zog, um die Japaner von der Flanke anzugreifen. Doch bevor alle in ihren Stellungen waren kamen schon die Japaner. Die Landeeinheiten, die aus Vigan bis nach San Fernando vorgerückt waren, konnten sich mit den Einheiten aus Bauang vereinen. Bauang wurde gegen 17:00 Uhr eingenommen und die Japaner setzten sich in Richtung Baguio in Bewegung. Die Alliierten mussten sich bis hinter Baguio zurückziehen.
Die japanischen Landungstruppen bei Aringay marschierten auf Damortis und Rosario zu. Gegen 16:00 Uhr trafen sie auf die Panzer, die nördlich von Damortis an Land gegangen waren. Auch die Truppen aus dem Landungsgebiet bei Agoo setzten sich gegen ein philippinisches Bataillon durch, das vorgerückt war und sich nun schnell nach Damortis zurückziehen musste.
General Homma erwartete weiterhin eine große Gegenattacke der Amerikaner. Noch waren seine Haupttruppen der 14. Armee nicht an Land gegangen. Die See war weiterhin rau und erschwerte das japanische Vorhaben. Homma ließ daher die Anker lichten und die Transporter weiter nach Süden in die seichte Bucht laufen. Da er aber das Artilleriefeuer aus San Fabian erwartete, wies er die Landtruppen an, die Stadt schnellstens zu nehmen.
Damortis und Rosario
Unterdessen rückte die 26. Kavallerie von Pozurrubio auf Rosario vor. Als deren Haupttruppen Rosario erreichten, fuhren ihre Spähwagen schon nach Damortis. Da die Stadt noch nicht von den Japanern besetzt war, setzten sie sich weiter auf der Küstenstraße in Richtung Norden in Bewegung. Ein paar Meilen weiter erschienen aber schon die ersten Gegner, so dass sie sich in die Stadt zurückziehen mussten. Auch der Rest der 26. Kavallerie kam um 13:00 Uhr vor Damortis an. Die Japaner attackierten sie sofort und bekamen noch zusätzlich Unterstützung aus der Luft.
Die zur Entlastung der kämpfenden 26. Kavallerie in Marsch gesetzten Panzer wurden bei Agoo von japanischen leichten Panzern abgefangen. Der amerikanische Führungspanzer ging durch einen direkten Treffer sofort in Flammen auf, während die anderen beschlossen, nach Rosario zurückzufahren. Sie wurden später am Tag durch Bomben vernichtet.
Gegen die vordringende japanische Übermacht konnten sich die Kavalleristen bei Damortis nicht halten und um 19:00 Uhr war die Stadt vollständig in japanischer Hand. Die 26. Kavallerie zog sich bis nach Rosario zurück.
Auf ihren Rückzug wurden sie schnell von den Japanern eingeholt, die sie gegen 20:00 Uhr mit ihren Panzern angriffen. Ein unübersichtliches Schlachtgetümmel begann. Nur eine Brücke über einen kleinen Fluss, die mit einem brennenden Panzer gesperrt worden war, hielt die schnell vorrückenden japanischen Truppen auf. In Rosario selbst konnten die Kundschafter die Eingangsstraßen so lange verteidigen, bis die komplette Truppe die Stadt durchquert hatte. Dann verließen sie ihre Stellungen und folgten ihren Kameraden.
Am Ende des Tages hatten die Japaner im Wesentlichen alle ihre gesteckten Ziele erreicht. Mit nur wenigen Verlusten waren sie gelandet, konnten in alle Richtungen ausschwärmen, sich mit den Landungstruppen aus dem Norden vereinen und die wichtigsten Städte und Straßenknotenpunkte besetzen. Nur Artillerie und Nachschub konnten noch nicht an Land gebracht werden. Der Weg zur Zentralebene in Richtung Manila war nun das nächste Ziel.
Der Durchbruch zum Fluss Agno
Am Morgen des 23. Dezember waren die alliierten Einheiten auf dem Weg südlich von Sison nach Pozorrubio, um sich neu zu sammeln. Die 91. Division aus der Reserve bei Cabanatuan war mittlerweile den Einheiten von Nord-Luzon zugeteilt worden und ihre Kampfgruppe war zur Verstärkung nach Pozorrubio unterwegs, um nördlich von dem Ort die Straße abzuriegeln.
Der Kampf am zweiten Landungstag entbrannte, als die Japaner mit ihrer 47. Infanterie von Rosario kommend auf die alliierte Verteidigungslinie südlich von Sison trafen. Die amerikanische Artillerie konnte den Vorstoß bis zum Mittag des Tages aufhalten, doch am frühen Nachmittag stießen die restlichen japanischen Einheiten inklusive der Panzer zu ihren kämpfenden Kameraden. Mit Unterstützung aus der Luft starteten sie umgehend einen konzentrierten Angriff.
Die Filipinos brachen aus ihrer Linie aus und rannten um ihr Leben. Die Artillerie war nun ungeschützt. Die Kampfgruppe der 91. Division hatte ihre Position noch nicht erreicht, da japanische Bomber eine Brücke über den Agno zerstört hatten und die Gruppe umkehren musste. Nach einer schnell anberaumten Kommandeursbesprechung kam der Befehl, sich bis nördlich von Pozorrubio zurückzuziehen. Die 91. Division sollte bis zur Konsolidierung ebenfalls dort angekommen sein. Nur die 26. Kavallerie sollte sich bis nach Binalonan zurückfallen lassen.
Gegen 19:00 Uhr erreichten die Japaner Sison und die 26. Kavallerie setzte sich in Richtung Binalonan ab. Die 91. Division erreichte nun endlich Pozorrubio. Doch während der Nacht gelang es den Japanern in verbissenem Kampf, die 91. Division aus Pozorrubio zu vertreiben.
Am Morgen des 24. Dezember um 5:00 Uhr begann der Kampf der 26. Kavallerie um Binalonan. Allen voran kamen die japanischen Panzer die Straße zur Stadt hochgefahren. Sogar ohne panzerbrechende Munition gelang es den Kavalleristen, die Panzer aufzuhalten. Diese drehten ab und versuchten die Alliierten zu umgehen. Die japanische Infanterie setzte den Kampf fort, wurde aber bis 7:00 Uhr sehr heftig attackiert und erlitt sehr hohe Verluste. Die Kavallerie begann sogar vorzurücken und die Japaner zogen als Unterstützung weitere Panzer hinzu. Doch selbst mit deren Hilfe gelang es ihnen nicht, Fortschritte zu erzielen. Als jedoch weitere gelandete Truppen im Laufe des Tages zu den hart kämpfenden Japanern stießen, befanden sich die Soldaten der 26. Kavallerie in einer prekären Lage. Ihre Positionen waren dermaßen stark umkämpft, dass es ihnen nicht gelang, die Aktion abzubrechen und den Rückzug anzutreten. Erst als General Wainwright selbst in Binalonan eintraf, gab dieser den Befehl, alle Verwundeten aufzunehmen und sich schnellstmöglich über den Fluss Agno nach Tayug abzusetzen
Trotz des kämpferischen Einsatzes der 26. Kavallerie hatten die Japaner nun einen Brückenkopf in Luzon etabliert, der ihnen den Weg nach Manila ebnete.
Lamon Bay
Gleichzeitig mit der Landungsflotte von Formosa verließ am 17. Dezember Generalleutnant Susumu Morioka mit einer Streitmacht die Ryukyu-Inseln, um sechs Tage später im Osten von Luzon in der Lamon Bay an Land zu gehen.
Die Landungstruppe bestand aus der 16. Division, deren 7.000 Soldaten eine untergeordnete Bedeutung im Plan des General Homma hatten. Dies resultierte nicht zuletzt aus deren schlechten Ruf, den sie sich im Kampf in China erworben hatten.
Der von Morioka abschließend ausgearbeitete Plan sah drei Landepunkte vor: Mauban, Atimonan und Siain. Morioka rechnete damit, die Amerikaner überraschen zu können, war aber auch auf eine Gewaltaktion vorbereitet. Seine Männer hatten Anweisung, alle Amerikaner an den Stränden auszulöschen und möglichst schnell bis zu den Tayabas Bergen vorzudringen. Dort sollten sie sich sammeln und sich auf einen Gegenschlag vorbereiten. Abschließend war der Vorstoß bis nach Manila geplant.
Die Flotte wurde eskortiert von sechs Zerstörern, einem leichten Kreuzer, sechs Minensuchern und einem Minenleger.
Am 24. Dezember, als die Truppen im Golf von Lingayen schon zwei Tage kämpften, gingen die Schiffe in der Lamon Bay vor Anker. Eine Stunde später waren die Truppen bereit an Land zu gehen.
Vom alliierten Standpunkt aus gesehen kam die Landung in einem äußerst prekären Moment. Die Süd-Luzon Einheiten waren weit versprengt. Die Truppen der 51. Division, die gegen die Japaner in Legaspi kämpften, waren auf dem Rückzug und viele von ihnen wurden von der Haupttruppe getrennt und konnten nicht mehr in ihre Linien zurückkehren. Zudem hatte MacArthur die 1. Infanterie zu den Nord-Luzon Einheiten abkommandiert. Die komplette Artillerie stand ausschließlich an der Westküste und Generalmajor George M. Parker war gerade dabei seine restlichen Soldaten neu zu positionieren, als die Japaner landeten.
Die Landung wurde am 23. Dezember um 22:00 Uhr gemeldet, als die Transportschiffe vor Atimonan gesichtet wurden. Vier Stunden darauf gingen die ersten japanischen Soldaten dort und in Siain in die Landungsboote. Um 4:00 Uhr morgens begann die Landung auch in Mauban. Alle alliierten Berichte bewerteten die Truppenstärke der Japaner deutlich zu hoch.
Mit der Luftunterstützung durch die Wasserflugzeuge des Flugzeugträgers Mizuho gingen die Japaner bei Mauban an Land. Dort lag das 2. Bataillon der 1. Infanterie am Strand und nahm die Angreifer unter heftiges Kreuzfeuer. Zusätzlich trafen amerikanische Flugzeuge ein, die die Japaner attackierten und zudem beträchtliche Schäden an den Schiffen anrichteten. Gegen 8:00 Uhr kämpften sich die Japaner unter schweren Verlusten bis nach Mauban durch und eroberten die Stadt eine halbe Stunde später. Die philippinischen Einheiten zogen sich rund fünf Meilen hinter die Stadt zurück. Verbissen kämpfend konnten sie den Feind um 14:30 Uhr am weiteren Vorrücken hindern.
Bei Siain verlief die Landung bedeutend problemloser. Eine Kompanie setzte sich gegen 7:00 Uhr sofort entlang der Bahnstrecke südwestlich in Richtung der Tayabas Bay in Bewegung und erreichte gegen Mittag eine Position fünf Meilen vor Padre Burgos. Der andere Teil der Landungstruppen marschierte nach Nordwesten, um sich mit den anderen gelandeten Einheiten zu vereinen. Dabei wurden sie nur vereinzelt von philippinischen Soldaten angegriffen.
Am Ort der Hauptlandung, eine bis zweieinhalb Meilen südöstlich von Atimonan, ging General Moriokas Hauptmacht in mehreren Wellen an Land. Bei geringer Gegenwehr am Strand umgingen sie Atimonan und schlugen sich in die nahen Berge durch. Die Stadt selbst wurde trotz aufopfernder Verteidigung der Filipinos um 11:00 Uhr eingenommen. Bei Malicbuy versuchte die Infanterie den vordrängenden Feind aufzuhalten, doch durch mehrere Luftangriffe gelang es den alliierten Truppen nicht, eine adäquate Verteidigung aufzubauen. Nach kurzem Kampf erreichten die Japaner Malicbuy und besetzten die Stadt. Die Amerikaner zogen sich auf ihre nächste Verteidigungslinie an einem Fluss bei Binahaan zurück. Am späten Nachmittag rückten die in Atimonan verbliebenen Japaner bis nach Malicbuy nach. Mit vereinten Kräften stießen sie durch die Linien der Alliierten bei Binahaan die sich im Schutz der Dunkelheit in Richtung Pagbilao absetzten.
Damit hatte General Morioka am Nachmittag des 24. Dezember seine Hauptziele erreicht. Unter dem Verlust von 84 eigenen Männern und 184 Verwundeten konnte ein Brückenkopf in Süd-Luzon etabliert werden. Die Straßen durch die Berge waren gesichert und auch die Nachschubeinheiten waren weitestgehend an Land gebracht worden. Die Nachricht wurde im Hauptquartier von General Homma mit Überraschung aufgenommen, da ein solcher Erfolg nicht erwartet worden war.
Folgen der Landungen
Im Norden Manilas standen die im Lingayen Golf gelandeten Einheiten am Fluss Agno. Der Brückenkopf an den Stränden war mittlerweile durchorganisiert und der Nachschub an schweren Waffen konnte an Land gebracht werden. San Fabian im Süden des Landegebietes war in japanischer Hand und die amerikanische Artillerie ausgeschaltet. Die nördlichen und östlichen Flanken waren gesichert und die Truppen waren bereit in Richtung der 100 Meilen entfernten Hauptstadt Manila vorzurücken. Am 24. Dezember ging auch General Homma mit seinem Stab an Land und in Bauang wurde das Hauptquartier der 14. Armee errichtet.
Von General MacArthurs Hauptquartier kam ebenfalls am 24. Dezember die Order Fort Stotsenburg zu evakuieren. Der Befehl beinhaltete die Anweisung zur Vernichtung von über 300.000 Gallonen Treibstoff. Ebenso befanden sich in den Lagerhallen Unmengen an Frischfleisch, 100.000 Konserven sowie Kleidung, Munition und andere Ausrüstungsgegenstände. Davon konnte vor der Evakuierung nur ein kleiner Teil gerettet und nach Bataan geschafft werden. Dies lag vor allem an den wenigen Fahrzeugen, die den Alliierten zur Verfügung standen.
Der Rückzug
Durch die schnellen Landungsfortschritte der Japaner war es der amerikanischen Regierung nicht mehr möglich eine adäquate Nachschubstruktur aufzubauen. Schon Ende November 1941 war ein Konvoi von der amerikanischen Westküste aus gestartet, der vom schweren Kreuzer USS Pensacola angeführt wurde und daher den Namen Pensacola-Konvoi erhielt. An Bord der Schiffe befanden sich Waffen, Flugzeuge und 4.600 Soldaten, die in Richtung Manila auf den Weg geschickt worden waren. Der Konvoi musste aufgrund der schnellen japanischen Expansion aber nach Brisbane in Australien umgeleitet werden, wo er am 22. Dezember vor Anker ging. Es wurde noch versucht den Nachschub auf dem Luftweg nach Manila zu bringen, was aber nicht mehr möglich war. So war General MacArthur weiter auf sich allein gestellt.
Gleichzeitig beendeten die Landungen der Japaner im Lingayen Golf und der Lamon Bay alle alliierten Hoffnungen auf einen noch vor kurzer Zeit für möglich gehaltenen Sieg gegen die Eindringlinge. Schon am 23. Dezember entschied General MacArthur, dass die beste Lösung der langsame Rückzug auf die Halbinsel Bataan wäre, um dort auf Entsatz zu warten. Vorsichtshalber wurde der philippinische Präsident Quezon informiert, dass er und seine Regierung sich bereithalten sollten innerhalb einer Frist von vier Stunden nach Corregidor evakuiert zu werden. Manila sollte dann zur offenen Stadt erklärt werden um deren Zivilbevölkerung zu schützen. Die Hauptgründe für diese Entscheidung waren der schnelle Durchbruch der Japaner im Norden nach Rosario und die Entscheidung General Wainwrights die alliierten Truppen hinter den Fluss Agno zurückzuziehen. Dies zeigte MacArthur die Unfähigkeit der eigenen Soldaten auf, den Feind zu stoppen.
Am nächsten Morgen beschloss eine Konferenz der USAFFE den Umzug des Hauptquartiers noch am selben Nachmittag nach Corregidor. Zudem wurden die Landungen der Japaner bei Atimonan und Bautan bekannt gegeben. Gegen Abend gingen die philippinischen Regierungsmitglieder mit ihren Familien an Bord des Dampfers Mayan. Die Don Esteban brachte kurz darauf die USAFFE Kommandoeinheiten auf die Insel Corregidor.
Damit die alliierten Einheiten sich nach Bataan zurückziehen konnten, um dort den langanhaltenden Verteidigungskampf zu beginnen, mussten noch viele Vorbereitungen getroffen werden. General Charles C. Drake wurde angewiesen seine Basis nach Bataan zu verlegen und dafür Sorge zu tragen, dass rund 10.000 Mann für ca. sechs Monate mit Nahrung und Nachschub versorgt werden können. Innerhalb der nächsten 24 Stunden waren die Güter auf dem Weg nach Bataan, per Lastkraftwagen, auf der Schiene und per Schiff. Die Fahrzeuge die nicht für den Transport einsetzbar waren, wurden umgehend zerstört.
Schnell wurde ein entsprechender Rückzugsplan ausgearbeitet. Die Nord-Luzon Einheiten sollten den Feind bei San Fernando, wo die Straße nach Bataan begann, bis zum 8. Januar 1942 aufhalten. Danach war der Rückzug auf die Halbinsel geplant. Damit sollte den Süd-Luzon Truppen Gelegenheit gegeben werden sich über Manila nach Bataan zurückzuziehen. Zudem mussten die in Bataan verbliebenen Soldaten eine Verteidigungslinie aufbauen. Dazu bekam General George M. Parker das Kommando über die dortigen Truppen zugeteilt.
Die Verteidigungslinien
Der Rückzugsplan erforderte genaueste Abstimmungen zwischen den einzelnen Truppenteilen. Die Calumpit Brücken, die den Pampanga überspannten waren eine kritische Stelle im Plan. Sie mussten so lange gehalten werden, bis alle Einheiten sie überquert hatten. Sollte dies nicht gelingen, oder die Japaner die Straßen nach Bataan frühzeitig einnehmen, war der komplette Plan gefährdet.
Für den Rückzug waren im Norden fünf Verteidigungslinien vorgesehen, die sich an Landmarken wie Flüssen, Sümpfen und Plateaus orientierten. Im Einzelnen waren dies:
- D1: Östlich von Aguilar, südlich des Golfs von Lingayen, über San Carlos nach Urdaneta. An dieser Linie sollten sich die schlecht organisierten Einheiten sammeln und neu aufstellen.
- D2: Orientierte sich hauptsächlich am Lauf des Agno und sollte rund einen Tag gehalten werden.
- D3: Von Santa Ignacia im Westen über Gerona und Guimba nach San Jose im Osten.
- D4: Diese 25 Meilen lange Verteidigungslinie von Tarlac im Westen bis nach Cabanatuan am Pampanga Fluss war öfters unterbrochen von kleineren Flüssen und Bächen.
- D5: Bamban am Berg Arayat und Sibul Springs waren deren Begrenzungsorte. Dazwischen liegt der Candaba Sumpf, der die Ebene in zwei schmale Korridore in Richtung Manila teilt. Nur diese Linie war für eine länger andauernde Verteidigung gedacht. Sie musste halten, bis sich die Truppen aus Süd-Luzon hinter den Nordtruppen nach San Fernando zurückgezogen hatten.
Der Rückzug sollte von den Panzereinheiten unter General Weaver unterstützt werden. Zudem hing der Erfolg auch von den technischen Einheiten ab, die hinter den Truppen die Straßen unpassierbar machen und die Brücken sprengen sollten. Das war unabdingbar, um den japanischen Vorstoß aufzuhalten und die Verteidigung an den nächsten Linien und vor allem in Bataan selbst vorbereiten zu können. Die größte Gefahr lag dabei vor allem in der japanischen Lufthoheit, so dass der Rückzug hauptsächlich im Schutz der Dunkelheit vollzogen werden sollte.
Der Rückzug in Nord-Luzon
Am 24. Dezember begann um 19:00 Uhr der Rückzug der Truppen zum Agno. Die ganze Nacht über marschierten die Infanteristen und die Artillerie nach Süden. Hinter ihnen wurden die Brücken gesprengt und die Straßen unpassierbar gemacht. Im Morgengrauen setzte der Großteil in den auf den Philippinen üblichen Auslegerbooten aus Bambusholz, den sogenannten Bancas, über den Fluss. Sie nahmen sofort die neuen Positionen an der Ost-West-Straße nach San Carlos ein.
Die letzten technischen Einheiten erreichten erst am späten Mittag die D1-Linie. Sie waren aufgehalten worden, da sie viele kleinere Brücken zu sprengen hatten und durch eine verfrühte Sprengung etliche Fahrzeuge beschädigt wurden. Doch Feindkontakt hatten sie nicht.
Um 2:00 Uhr morgens am 25. Dezember griffen die Japaner Urdaneta an. Die Stadt konnte von den Filipinos nur bis zum Mittag gehalten werden, dann begannen sie den Rückzug zum Agno.
In Carmen bezogen zu der Zeit die Soldaten die Positionen an der D2-Linie, um die große Agno-Brücke dort zu verteidigen. Zwischen Carmen und Tayug standen nun die Panzer des 192. Panzerbataillons.
Die Japaner vereinigten gegen Mittag des 25. Dezember die Truppen des 48. Aufklärungsregiments bei Binalonan. Kurz vor Erreichen des Agno bei Tayug stießen sie auf Patrouillen der 26. Kavallerie. Am Abend hatten die Japaner die philippinischen Kundschafter auf die gegenüberliegende Flussseite zurückgetrieben. Von dort leisteten die Filipinos bis um 2:00 Uhr morgens am 26. Dezember Widerstand, doch dann konnten sie der japanischen Übermacht nicht mehr standhalten und mussten sich zurückziehen. Schon zwei Stunden später war Tayuj in japanischer Hand. Auf ihrem Rückzug sprengten die Kavalleristen acht Brücken zwischen Tayug und San Quentin bevor sie die aktuelle Linie der Verteidigung bei Umingan erreichten. Später am Tag wurden die Kavalleriesoldaten, die nun schon seit der japanischen Landung dem Feind Widerstand leisteten nach Bataan in die Verteidigungsreserve zurückbeordert.
In der Frontmitte erreichten die Japaner am Nachmittag des 25. Dezember das Städtchen Villasis knapp eine Meile nördlich von Carmen. Ein Luftangriff bereitete den Angriff auf Carmen im Abendrot des nächsten Tages vor. Die Japaner überschritten den Agno mit Unterstützung ihrer Artillerie dem die Verteidiger nichts entgegenzusetzen hatten. General Wainwright ordnete den Rückzug durch Carmen in Richtung der D3-Linie an. Doch die Japaner waren viel zu schnell und zerschlugen die Einheiten. 200 Opfer waren bei den Alliierten zu beklagen. Zudem nahmen die Japaner den Kommandanten gefangen. Carmen fiel am Abend gegen 19:30 Uhr und die Japaner stürmten weiter nach Rosales, das nur zwei Stunden später fiel.
Die einzige Rückzugsmöglichkeit für die übriggebliebenen Soldaten war die Bahnstrecke nach Manila, die im Westen verlief. Mittels eines zusammengestellten Zuges, der aus einigen Frachtwaggons bestand und von Tarlac aus in der Nacht geschickt wurde, konnten sie entkommen. Die Panzereinheiten hatten es etwas schwieriger. Sie waren auf sich allein gestellt und fuhren südlich bis nach San Manuel, wo sie mit drei Panzern eine Straßenblockade errichteten. Diese sollte die Japaner so lange aufhalten, bis der Zug mit den Truppen die Straße bei Moncada passierte. Als die Japaner dann gegen 2:45 Uhr am Morgen des 27. Dezember die Straße herauf kamen, wurden sie völlig überrascht und zogen sich nach 15 Minuten wieder zurück. Die Alliierten fürchteten nun einen konzentrierten Gegenschlag und zogen sich ihrerseits bis zum Eisenbahnübergang nach Moncada zurück. Sie erreichten ihn knapp zehn Minuten bevor der Truppenzug eintraf. Nachdem diese Situation glücklich geklärt worden war fuhren die Panzer schnellstens weiter bis sie um 8:30 Uhr die D3-Linie bei Gerona erreicht hatten. Doch ein Teil der Panzer, die einen anderen Weg genommen hatten, mussten vor einer zerstörten Brücke zurückgelassen werden. Ihre Besatzungen schlugen sich zu Fuß bis zur D3-Linie durch.
Während des ganzen 27. Dezember gab es keinerlei japanische Angriffe auf die D3-Linie, so dass sich die Einheiten auf den Rückzug zur D4-Linie vorbereiteten. Die 91. Division begann den Marsch nach Süden um 17:30 Uhr und erreichte morgens um 4:30 Uhr den Pampanga bei Cabanatuan. Die 21. Division bezog die Stellung in Richtung Westen nach Tarlac, wo die Straßen nach Manila zusammentrafen. Am 28. Dezember stand die D4-Verteidigungslinie und erwartete den japanischen Vorstoß.
Unterdessen stoppten die Japaner am Agno, um auf weiteren Nachschub von ihren Schiffen zu warten. Während des ganzen 27. Dezembers wurden weitere Artillerie- und Truppeneinheiten zur Frontlinie gefahren, und Spähtrupps stießen bis zum unbewachten Umingan vor. Einheiten, die in Kämpfe verwickelt waren, wurden von General Homma zurückgerufen und konnten in Villasis auf neue Befehle warten. Frische Truppen beorderte er nach Urdaneta.
Der Plan für die D4-Linie bestand darin, diese so lange zu halten, bis die Japaner zum Halten gezwungen waren, um dann eine koordinierte Attacke zu starten. Ein entschlossenerer Halt sollte an der D5-Linie gemacht werden. Doch am 27. Dezember entschied sich General Wainwright diesen Plan zu ändern. Da er fürchtete, dass ein zu schneller Rückzug von der D4-Linie nicht genügend Zeit zur Vorbereitung der Verteidigung der wichtigen Brücken bei Calumpit lassen würde, über die die südlichen Truppen sich zurückziehen mussten, ordnete er an, den Bereich zwischen Tarlac und Cabanatuan länger zu halten.
Der 91. Division wurde der Bereich zwischen dem Pampanga und den östlichen Bergen zugewiesen. Der kritische Punkt war Cabanatuan, wo die Straßen aus Norden zusammenliefen und südwärts nach Manila weiterführten. Wenn der Rückzugsbefehl kommen würde, hätten sie sich nach Plaridel, etwa 45 Meilen entfernt zu bewegen und dann westlich nach Calumpit, wo die Straße den Pampanga kreuzt.
Auf der Seite nach Carmen (nicht zu verwechseln mit Carmen am Agno) befand sich die 11. Division und westlich die 21. Division bis nach Tarlac. Von hier aus ging der Rückzugsweg über Angeles direkt nach Bataan. Zur weiteren Unterstützung bei den Calumpit Brücken fuhren die restlichen Panzer des 194. Bataillons nach Apalit in Stellung.
Zu diesem Zeitpunkt waren die japanischen Landungen abgeschlossen. General Homma bereitete den Durchbruch zwischen Cabanatuan und Tarlac nach Manila, dem Hauptziel seiner Einheiten vor. Er rechnete damit, dass sich die Alliierten nach Bataan und Corregidor zurückziehen würden, um dort auszuharren, bis möglicherweise weitere Unterstützung anlanden würde. Daher ordnete Homma an, eine zusätzliche Artillerieeinheit nach Tarlac zu entsenden, um die Straße nach Bataan besser unter Beschuss nehmen zu können. Sie sollte von Kampfflugzeugen aus der Luft und zu Land von der Infanterie unterstützt werden. Die Vorstöße nach Süden waren für den 28. Dezember geplant.
Als General Homma seinen Kommandostand am Morgen des 28. Dezember nach Binalonan vorverlegte, begannen seine Soldaten ihren Marsch nach Süden. Vorweg fuhr eine Panzereinheit. Sie hatte die Artillerie im Gefolge und rückte durch San Quintin nach San Jose vor. Dann überquerten sie den Pampanga und erreichten am 29. Dezember Bongabon, von wo aus sie die rechte Flanke an der D4-Linie bedrohten. In zwei Kolonnen folgten von Rosales aus die restlichen Einheiten, die bis nach Baloc, nördlich von Cabanatuan, vorrückten. Hinter den Panzern folgten die Infanterie, zusätzliche Artillerie und die technischen Truppen.
Trotz der von den alliierten gesprengten Flussbrücken erreichten die Panzer durch das seichte Wasser des Pampanga zuerst die Stadt. Sie nahmen die Stellungen der Amerikaner und Filipinos unter heftiges Feuer. Die japanische Infanterie überquerte unter dem Schutz des Feuers ihrer Artillerie den Fluss. Die Übermacht der anstürmenden Japaner war so groß, dass den Alliierten nichts anderes übrig blieb, als sich weiter nach Süden zu bewegen. Noch in der Nacht besetzten die Japaner Cabanatuan.
Die japanische 48. Infanteriedivision zusammen mit der 48. Bergartillerie und einem Bataillon mit 150 mm Haubitzen schlugen die Alliierten bis 14 Meilen hinter Cabanatuan nach Gapan zurück, wo diese die Stahlbrücke über den Fluss hinter sich sprengten. Die Verteidiger bildeten eine Auffanglinie, die aber von den Japanern recht schnell am Nachmittag des 30. Dezember durchbrochen wurde. Als sie gegen Abend die Stadt einnahmen zogen sich die Alliierten bis nach Baliuag zurück, um sich neu zu formieren. Dieses schnelle Vordringen des Feindes machte den Ursprungsplan der Amerikaner hinfällig und resultierte zusätzlich in einer verkürzten D5-Verteidigungslinie was den Rückzug der Südtruppen stark gefährdete.
Im Gegensatz zur Ostflanke konnte im Zentrum der D4-Linie deutlich mehr Widerstand geleistet werden. Die dort auf Fahrrädern anrückenden Japaner wurden durch einen Überraschungsangriff mit Panzern der Alliierten gezwungen sich wieder zurückzuziehen. Es dauerte bis zum Morgen, dass die Japaner mit zusätzlichen Truppen und panzerbrechender Munition versorgt waren und ihrerseits zum Angriff übergingen. Die Alliierten nahmen daraufhin etwas weiter südlich eine neue Position ein und konnten von dort aus einen neuen Gegenangriff starten, von dem die Japaner wiederum so überrascht waren, dass sie sich erneut zurückzogen. Erst als vom alliierten Hauptquartier der Befehl kam, sich zur D5-Linie zurückzuziehen, konnten die Japaner weiter vordringen. Sie kamen aber nur bis zu einer zerstörten Brücke am kleinen Flüsschen Dalagot. Die Japaner waren 24 Stunden erfolgreich aufgehalten worden.
Am Westende der D4-Linie stand die durch heftige japanische Bombardements aus der Luft zerstörte Stadt Tarlac. Sie wurde von Artillerie- und Infanterieeinheiten der Alliierten bewacht, die auf den feindlichen Vorstoß warteten. Doch die japanischen Truppen, die nach Tarlac vorstoßen sollten gingen nur zögerlich vor, da sie bei ihrer Landung hohe Verluste im Golf von Lingayen hinnehmen mussten. Zudem bot das Umfeld der Stadt kaum Deckungsmöglichkeiten. Nur weite Reisfelder, Bamusbäume und Sumpfgebiet. Am 29. Dezember erreichten die ersten japanischen Spähtrupps eine Position nördlich von Tarlac. Kurz darauf gaben alliierte Späher durch, dass sie auf japanische Patrouillen geschossen hätten, ihr Feuer aber nicht erwidert wurde. Gegen 15:00 Uhr kam die japanische Haupteinheit vor Tarlac an. Die verteidigenden Alliierten fügten den Japanern hohe Verluste zu und töteten sogar den Kommandanten.
Etwa zur selben Zeit trafen alliierte Soldaten südlich von Tarlac auf einen Trupp Japaner, die die Stadt umgangen hatten. Mit Hilfe von fünf amerikanischen Panzern drängten sie die Japaner über den Fluss zurück. Doch als die Panzer ebenfalls über den Fluss setzen wollten, blieben sie stecken und mussten von den Besatzungen aufgegeben werden.
Gegen Abend erhielten die Verteidiger den Rückzugsbefehl zur D5-Linie, so dass sie begannen sich aus ihren Positionen zurückzuziehen. Dabei kamen sie in heftiges Feindfeuer und erlitten zahlreiche Verluste, obwohl sie vom eigenen Artilleriefeuer gedeckt wurden. Die Artillerie schoss so lange, bis die komplette Infanterieeinheit ihre Position passiert hatte, dann zog auch sie sich zur D5-Linie zurück, die sie in der Morgendämmerung erreichte.
Nun waren alle alliierten Einheiten in ihren Verteidigungsstellungen an der geplanten D5-Linie. Der japanische Hauptangriff wurde auf der rechten Flanke erwartet, an der auch General Homma seine Haupteinheiten zusammengezogen hatte, um den Durchbruch der alliierten Süd-Luzon-Truppen nach Bataan zu verhindern.
Der Rückzug in Süd-Luzon
Zur gleichen Zeit als die Nordtruppen die D1-Linie verließen begann auch der Rückzug in Süd-Luzon. General George M. Parker hatte das Kommando an Brigadegeneral Albert M. Jones übergeben, um sich nach Bataan zu begeben. Jones bekam die Order den Vorstoß des Feindes zu blockieren und die Truppen langsam hinter Manila zurückzuziehen und sich nördlich der Stadt den Einheiten von General Wainwright anzuschließen.
Die Süd-Luzon Truppen bestanden aus untrainierten und schlecht ausgerüsteten Soldaten, hauptsächlich Infanterie und einem kleinen Artillerie-Bataillon sowie einigen Panzern. Der Munitionsnachschub konnte nur über eine kleine Verbindungseinheit gewährleistet werden.
Auf japanischer Seite waren die japanischen Landungstruppen in der Unterzahl. Zudem war das Gelände im Süden deutlich unwegsamer als im Norden. Der Weg nach Manila wurde von Bergen und großen Seen behindert. Schon kurz nach der Landung in Lamon Bay drangen die Haupttruppen über die niedrigen Tayabas Berge ins Landesinnere vor. Jetzt standen sie vor dem 2.177 m hohen Banahaw, dessen Südflanke zu umgehen war, um dann den großen Inlandsee Laguna de Bay zu erreichen. Von dort aus führte ein schmaler Korridor zwischen dem See und der Lagune von Manila zur Stadt selbst. Die kleinere Landungseinheit bei Mauban musste den nördlichen Weg wählen. Sie würden erst auf halbem Weg wieder mit der Haupttruppe zusammentreffen und waren so lange auf sich allein gestellt.
Durch ein Missverständnis auf der Führungsebene zogen sich am frühen Morgen des 25. Dezember die alliierten Verteidigungseinheiten, die sieben Meilen westlich vor Mauban lagen, nach Lucban zurück. Erst gegen Mittag erfuhr General Jones von dem Irrtum und forderte die Truppen zum Halten auf. Die Japaner waren zu der Zeit schon bis auf vier Meilen an die Stadt herangerückt. Jones begab sich selbst zu den Einheiten und geriet dabei unter japanisches Feuer.
Am nächsten Morgen trafen einige Panzer bei der Infanterie ein, trafen aber auf eine stark befestigte Straßenblockade, die auch über Panzerabwehrwaffen verfügten. Der Führungspanzer sowie ein Panzer an der Flanke wurden getroffen und außer Gefecht gesetzt. Die anderen zogen sich daraufhin umgehend zurück. Ohne Panzerunterstützung mussten sich die Infanteristen nun weiter ins Landesinnere begeben. Kurz vor Sonnenuntergang bekamen sie aber von rund 300 erfahrenen philippinischen Kundschaftern Unterstützung. Als die Japaner morgens an ihren Stellungen eintrafen schlug ihnen erheblicher Widerstand entgegen. Der Kampf dauerte einige Stunden, bevor die Japaner die Verteidiger nach Luisiana zurückdrängen konnten. Sie folgten ihnen aber nicht, sondern erwarteten in Lucban einige Truppen aus der Antimonan Landungseinheit, die am nächsten Morgen eintrafen. Diese geballte Streitmacht konnte am 28. Dezember die Alliierten bis nach Calauan zurückdrängen. Kurz bevor diese ihr Ziel erreichten kam der Befehl bis nach Los Banos zu marschieren und dort eine neue Verteidigungsposition aufzubauen. Am 29. Dezember lagen sie in ihren Stellungen.
Auch von Atimonan begann der Rückzug am ersten Weihnachtstag. Die dortigen alliierten Truppen bestanden aus drei Infanteriebataillonen, die sich auf dem Weg nach Pagbilao befanden. Der erste Feindkontakt fand am Palsabangon Fluss statt, kurz vor der Stadt. Ein Bataillon deckte die Straße und die anderen gingen an der Brücke über den Fluss in Stellung, wobei sie diese zur Sprengung vorbereiteten. Die anrückenden Japaner konnten so lange an der Straße aufgehalten werden, bis alle alliierten Soldaten sich hinter die Brücke zurückgezogen hatten. Die Brücke wurde dann direkt vor den Augen der Japaner gesprengt. Sie konnten aber nur kurz aufgehalten werden, denn schon am Nachmittag hatten sie das andere Ufer erreicht. Die alliierten Truppen zogen sich weiter hinter Pagbilao zurück wo sie sich teilten. Ein Bataillon zog weiter Richtung Tayabas, die anderen nach Lucena.
Die Japaner zogen am späten Nachmittag durch Pagbilao. Die Alliierten konnten sich keinerlei Verzögerungen leisten, dafür waren die Japaner zu nah hinter ihnen. So wurde beschlossen weiter bis nach Sariaya zurückzufallen, das am 26. Dezember gegen 15:30 Uhr erreicht werden konnte. Währenddessen besetzten die Japaner leicht verzögert durch gesprengte Brücken und andere Hindernisse Lucena und Tayabas. Am Abend wurden japanische Patrouillen ausgesandt, um mit den Einheiten bei Lucban in Kontakt zu treten. So waren die Japaner am Abend des 25. Dezember im Besitz des kompletten Landesteils östlich von Sariaya.
Am Abend des 26. Dezember errichtete General Jones seinen Vorposten in Candelaria, etwa sieben Meilen westlich von Sariaya. Die Brücken, die hier über die Flüsse führten wurden zur Sprengung vorbereitet und die Westseite mit Truppen besetzt. Gleichzeitig errichtete General Jones eine zweite Verteidigungslinie sechs Meilen hinter Candelaria. Die noch kämpfenden Einheiten bei Sariaya bekamen die Anweisung die Aktionen abzubrechen. In herbeigeschafften Bussen wurden sie in der frühen Nacht des 27. Dezember nach Tiaong gebracht.
Währenddessen sammelten sich die japanischen Truppen in Lucena. Der weitere Weg gestaltete sich mühsam, da die gesprengten Brücken die Japaner zwangen ihre Fahrzeuge zurückzulassen. Zu Fuß erreichten sie am Nachmittag des 27. Dezember Candelaria und durchbrachen den Vorposten. Schnell durchquerten sie die Stadt und erreichten in der Abenddämmerung die Hauptverteidigungslinie. Doch noch bevor sie das Feuer auf die dort postierten Filipinos eröffnen konnten verließen diese ihre Stellungen und zogen sich zurück.
Die Japaner hielten sich nicht lange in Candelaria auf. Schon am frühen Morgen erreichten sie Lusacan. Die dortigen alliierten Einheiten konnten schnell über die Flanken ausgehebelt werden, so dass diese sich nach Tiaong zurückzogen.
Bei Tiaong hatten die Verteidiger eigentlich eine sehr gute Deckungsposition und General Jones platzierte an den Bergflanken schon seine Artillerie und orderte die Infanterieeinheiten zu den unterschiedlichsten Stellungen am Binnensee als ihn von General MacArthur der schnelle Rückzugsbefehl nach Bataan erreichte. Die alliierten Nordtruppen lagen zu diesem Zeitpunkt an der D4-Linie und MacArthur erkannte die Schwachstelle an der rechten Flanke. Die kompletten Südtruppen sollten sich hinter General Wainwrights Truppen spätestens um 6:00 Uhr am Neujahrstag über die Brücken bei Calumpit zurückgezogen haben. Dies bedeutete die Aufgabe der Positionen bei Tiaong. Um Mitternacht vom 28. auf den 29. Dezember gab Jones den Befehl nach Santiago zu marschieren.
Die ersten alliierten Einheiten erreichten Santiago vier Stunden später und wurden angewiesen, bei Alabang in bereitgestellte Fahrzeuge zu steigen, um nach Bataan zu fahren. Die kleinere Truppeneinheit die die Straße nach Manila bewachte wurde kurz darauf mit Bussen nach Bataan gebracht. Der Rest der Süd-Luzon Verteidigung sammelte sich in Positionen bei Santiago. Unterdessen erreichten die Japaner Tiaong.
Doch nur 36 Stunden später erreichte Jones die neue Order aus dem Quartier der USAFFE in Manila den schnellen Rückzug zu stoppen und sich nur unter direkter Feindeinwirkung Richtung Bataan zurückzuziehen. Damit sollte Zeit gewonnen werden, um Manila weitestgehend zu evakuieren und zusätzliche Ausrüstung und Gerätschaften nach Bataan und Corregidor zu schaffen. Jones begab sich ohne Widerspruch sofort zu den Truppen nach Santiago und bereitete einen Hinterhalt für die anrückenden Japaner vor. Aber auch dieses Mal kam er nicht dazu, seinen Plan in die Realität umzusetzen. Die rechte Flanke der Nord-Luzon-Einheiten war in einer prekären Situation. General Hommas Truppen drohten durchzubrechen und damit einen Keil zwischen die Nord- und Südkräfte zu treiben. MacArthur orderte daher sofort an wieder zum ursprünglichen Plan zurückzukehren und auf schnellstem Weg die Einheiten Richtung Bataan in Marsch zu setzen.
In Abwesenheit von General Jones, der sich noch an der Frontlinie befand, wurden die Befehle umgesetzt. Die Truppen setzten sich nach Norden in Bewegung und am 31. Dezember um 4:00 Uhr morgens konnte in Plaridel der neue Kommandoposten eröffnet werden. Der Hauptteil der Südtruppen überquerte noch vor Einbruch der Morgendämmerung die Brücken bei Calumpit. Die anderen Einheiten der Infanterie wurden an den Einfallstraßen nach Norden postiert und das 194. Panzerbataillon sicherte die Straßen südlich von Plaridel gegen die nachrückenden Japaner. Manila selbst würde gegen Abend ohne jeglichen alliierten Schutz auskommen müssen.
Am letzten Tag des Jahres 1941 befand sich Süd-Luzon faktisch in japanischer Hand. Doch konnte sich der Großteil der alliierten Truppen ohne erhebliche Verluste nach Bataan zurückziehen. Es wurde nach Washington telegrafiert, dass die Südtruppen bei San Fernando mit den Nordtruppen Kontakt aufgenommen hatten. Doch dadurch, dass die Japaner die amerikanischen und philippinischen Soldaten, die an der D5-Linie lagen immer weiter nach Süden drängten, konnten erst die nächsten Tage über das Schicksal von tausenden Männern und Tonnen von Material auf dem Weg nach Bataan Aufschluss geben.
Kampf um die Verteidigungslinie D5
Am 30. Dezember 1941 fand auf Corregidor trotz der japanischen Invasion die Amtseinführung des gewählten philippinischen Präsidenten Manuel Quezon statt. Doch auch seine Amtsantrittsrede konnte an der dunklen Zukunft der Philippinen nichts ändern. Die Japaner standen vor dem Durchbruch der D5 Verteidigungslinie und die alliierten Amerikaner und Filipinos zogen sich nördlich von Manila mit allen Einheiten Richtung Bataan zurück.
Die von Bamban im Westen bis zum Berg Arayat reichende D5-Linie musste gehalten werden, da etwa 10 Meilen südlich von Bamban bei Angeles die einzige, allerdings unbefestigte Straße nach Bataan abzweigte, über die die nördlichen Truppen Bataan erreichen mussten. Weiter südlich bei San Fernando lag der Abzweig einer größeren befestigten Straße. Östlich des Berges Arayat hielten die weitläufigen Sümpfe von Candaba die Japaner von einem Durchbruch ab. Die umkämpfteste Stadt würde zweifelsfrei Plaridel sein, wo General Hommas Truppen versuchten den sich zurückziehenden Alliierten von Norden her den Weg abzuschneiden. Dies war allerdings nur ein Nebeneffekt, da die generelle Marschlinie der Japaner auf Manila zuhielt. General MacArthur setzte daher ein besonderes Augenmerk auf Plaridel und orderte Truppenteile der Nord- und Südeinheiten zu diesem Brennpunkt. Die Brücken mussten gehalten werden, um den Truppen, die östlich des Pampanga lagen, einen sicheren Weg nach San Fernando zu ermöglichen.
Die Verteidiger hatten am Morgen des 31. Dezember ihre Stellungen bezogen. Kurz vor 10:00 Uhr warnte General Wainwrights Hauptquartier die Soldaten die Brücken über den Pampanga bei Calumpit selbst bis 4:00 Uhr am nächsten Morgen überquert zu haben. Die Sprengung war für 6:00 Uhr vorgesehen.
Die Japaner sandten schon am 30. Dezember zwei Panzerbataillone aus, um die Straße von Manila nach San Fernando zu blockieren. Sie wurden von einer Instandsetzungskompanie begleitet, die die Aufgabe hatte, gesprengte Brücken und Straßen zu reparieren. Am Morgen des 31. Dezember erreichte eine Vorhut den Rand von Baliuag. Doch als mit der Wiedererrichtung der zerstörten Brücke begonnen wurde, empfing sie alliiertes Artillerie- und Panzerfeuer, welches sie zwang, die Aktion abzubrechen. Die Japaner bereiteten daraufhin eine Flussüberquerung weiter östlich vor und warteten auf die eigene nachrückende Artillerie. Zu diesem Zeitpunkt begann die alliierte Artillerie auf Befehl den Rückzug in Richtung Bataan. Doch schon kurz darauf wurde der Befehl widerrufen und die strikte Verteidigung des Ortes angeordnet. Die feindlichen Panzer trafen im Ort aufeinander, so dass ein wildes Gefecht ausbrach. Die kleinen Häuschen und Hütten des Ortes wurden von den Panzern förmlich in Schutt und Asche gelegt. Die Artillerie auf beiden Seiten traute sich nicht einen Schuss abzugeben, da die Gefahr hoch war, die eigenen Leute zu treffen. Als die Amerikaner den Angriff beendeten, hatten sie acht japanische Panzer ausgeschaltet und selbst nur leichte Schäden erlitten. Sie zogen sich aus Baliuag zurück und die Artillerie fing an den Ort zu beschießen. Um 22:00 Uhr begannen die alliierten Einheiten den Rückzug über die Calumpit-Brücken, die der letzte Panzer um 5:00 Uhr morgens überquerte.
Die Brücken stellten für die Japaner eigentlich ein hervorragendes Ziel für einen Luftangriff dar; sie waren für eine schnelle Sprengung schon mit Dynamit ausgestattet und wurden nur von zwei Artilleriebatterien geschützt. Doch unter der japanischen Führung entbrannte ein heftiger Streit über den Einsatz der Luftstreitkräfte. Während eine Seite sich vehement für die Bombardierung der Brücken aussprach, setzte sich schlussendlich aber die Meinung der 14. japanischen Armee durch, nur die Brücken westlich von Lubao zu attackieren und ansonsten die Anstrengungen auf die sich zurückziehenden Alliierten zu beschränken.
Kurz nachdem alle alliierten Truppen über die Calumpit-Brücken gezogen waren, erkundigte sich General Wainwright bei seinen Führungsoffizieren ob alle Einheiten sicher auf der anderen Seite angekommen seien. Es stellte sich heraus, dass eine kleine Gruppe eines Sprengkommandos noch vermisst wurde. Trotzdem wurde die Brückensprengung wie geplant auf 6:00 Uhr festgelegt. Allerdings wurde eine Option auf eine Verschiebung in Betracht gezogen.
In der Dunkelheit der Nacht wunderten sich derweil das zuständige philippinische Sprengkommando darüber, dass weder japanische Flugzeuge noch deren Artillerie die Brücken angriff. Aus der Ferne war gegen 5:45 Uhr plötzlich Gewehrfeuer zu hören, doch vom vermissten Kommando gab es immer noch keine Spur. General Wainwright verlängerte daraufhin die Frist zur Sprengung auf 6:15 Uhr. Als das feindliche Feuer immer lauter zu hören war, rechneten die Alliierten mit einem japanischen Vorstoß den Fluss zu überqueren, und Wainwright beschloss, die Brücken nun doch schnellstens zu sprengen. Die Vermissten sollten einen anderen Weg nach Bataan finden. Um 6:15 Uhr detonierten die Ladungen an den Brücken und rissen sie in den Pampanga. Ein Infanteriebataillon und eine Feldartillerieeinheit nahmen kurz darauf ihre Positionen am Flussufer ein. Sie hatten die Aufgabe die Japaner bis mindestens 20:00 Uhr abends an der Flussüberquerung zu hindern. Eine Panzergruppe wurde unmittelbar östlich vor San Fernando aufgestellt.
Am Neujahrsmorgen 1942 befanden sich die alliierten Truppen nun mit ihrer Hauptstreitmacht jenseits des Pampanga. Die kleine Stadt San Fernando, die an einer wichtigen Kreuzung der Straßen und Bahnwege liegt, war jetzt das nächste Ziel der Einheiten. Von hier verläuft die Straße nach Bataan, nur die Division, die aus dem Norden aus Richtung Angeles kam, konnte schon vorher den Weg über eine schlechter befestigte Straße nach Bataan einschlagen, ohne über San Fernando zu müssen. Die neun Meilen lange Straße zwischen Calumpit und San Fernando und die von dort in den Süden führende waren vollgestopft mit einem gemischten Strom aus zivilen und militärischen Fahrzeugen aller Arten; PKWs, LKWs, Busse, Artillerie und Panzer fuhren mittig der Straße, während auf beiden Seiten sich ein nicht enden wollender Zug aus Fußvolk bewegte, meist Zivilisten, die vor den anrückenden Japanern flohen.
Obwohl japanische Flugzeuge mehrfach im Tiefflug über die wehrlosen Menschen flogen, blieben zu deren Überraschung Schüsse und Bombenabwürfe aus. Laut später gefundenen japanischen Berichten meldeten die Piloten der 32 eingesetzten Maschinen aber an ihr Hauptquartier, dass sie Einsätze gegen amerikanische Fahrzeuge und andere motorisierte Einheiten geflogen hätten.
Aus Richtung Tarlac näherten sich unaufhaltsam General Hommas verstärkte Einheiten mit Infanterie und starker Artillerie. Ihre Aufgabe war klar umrissen: Verfolgung der Alliierten bis nach Bataan. Zur Verteidigung standen am Fluss Bamban zwei philippinische Divisionen bereit. Sie waren auf den Berghang der Zambales Berge und auf die Tiefebene verteilt. Die über den Fluss führende Hochbrücke war schon zerstört worden, aber der zu dieser Jahreszeit fast ausgetrocknete Fluss stellte kein wirkliches Hindernis dar, als die Japaner gegen 1:30 Uhr am Neujahrsmorgen den Flusslauf durchquerten und eine Einheit sich auf Fahrrädern in Richtung Süden genau zwischen die wartenden Fillipinos in Fahrt setzte. Diese warteten einen Moment, bis die Japaner fast in voller Stärke auf der Straße zu sehen waren und eröffneten dann ihr Feuer. Die Japaner waren für einige Minuten über diesen nicht erwarteten Angriff überrascht und ergriffen dann die Flucht zurück nach Norden. Etwa 35 verloren dabei ihr Leben und ein Japaner geriet in philippinische Gefangenschaft. Da die gegenseitige Verständigung nicht funktionierte, war er für die Verteidiger nutzlos und verstarb bald darauf an seinen Verwundungen.
Die Überlebenden des Hinterhalts erreichten die eigenen Stellungen gegen 9:00 Uhr und die Infanterie begann sofort mit Artillerieunterstützung einen erneuten Vorstoß zur Überquerung des Flussbetts. Es entbrannte ein heftiger Kampf als auch die philippinische Artillerie eingriff und ihrerseits den Feind beschoss. Doch selbst eine angeforderte Luftunterstützung brachte die Fillipinos nicht aus ihren Stellungen, die sie spät am Tag weiter hartnäckig verteidigten. Weitere Unterstützungstruppen trafen auf japanischer Seite um 16:00 Uhr ein, so dass ein weiterer Vorstoß unternommen wurde. Auch dieser schlug fehl.
Bei Einbruch der Dunkelheit begannen die Fillipinos an den Berghängen im Westen den Rückzug nach Süden. Die komplette Division zog bis nach Angeles und dann die kleinere Straße südwestlich nach Bataan. Die Japaner folgten ihnen auf dem Fuße und zogen am 2. Januar gegen 11:30 Uhr in Angeles ein, wo sie die Clark Luftwaffenbasis einnahmen.
Die östliche philippinische Division hatte es auf ihrem Rückzug schwerer. Die kaum befestigten schmalen Wege ließen wenig Platz für die Soldaten, so dass sie sich zeitweise durch die Reis- und Zuckerrohrfelder zurückzogen. Auf ihrem Rückzugsweg nach San Fernando, das nun ihr Anlaufziel war, wurden sie um 16:30 Uhr von einem nachrückenden japanischen Aufklärungskommando angegriffen, das aber erfolgreich auf Distanz gehalten werden konnte. Die Division traf in der Nacht zum 2. Januar am vereinbarten Punkt östlich von San Fernando ein. Damit hatten sich alle alliierten Einheiten von der D5-Linie zurück nach San Fernando begeben.
Am späten Morgen des 1. Januar erreichten die Japaner den Pampanga bei Calumpit. Mehrere Versuche, den Fluss zu überqueren, wurden von den am gegenüberliegenden Ufer stationierten Fillipinos zurückgeschlagen, die sich erst am späten Abend nach San Fernando zurückzogen und sofort in Richtung Bataan weitergeschickt wurden.
Die letzte Einheit, die sich durch San Fernando in Marsch setzte, war die östlich liegende Panzergruppe. Nach der Überquerung der kleinen Brücke über den San Fernando Fluss wurde diese gesprengt. Nun waren alle alliierten Einheiten auf dem Weg nach Bataan.
Die Japaner setzten erst am 2. Januar um 16:00 Uhr über den Pampanga. Gegen 18:30 Uhr erreichten sie San Fernando, wo sie mit den Nordeinheiten zusammentrafen, die von Angeles den Ort erreichten.
Weblinks
- „Der Fall der Philippinen“ auf ibiblio.org (englisch)