Christian Schmidt

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Christian Schmidt (2013)

Christian Schmidt (* 26. August 1957 in Obernzenn) ist ein deutscher Politiker (CSU). Von 2005 bis 2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. Seit 2013 übt er dieses Amt beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung aus. Im Februar 2014 wurde er zum Nachfolger des zurückgetretenen Hans-Peter Friedrich als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft bestimmt.[1]

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1976 am Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium in Bad Windsheim leistete Schmidt zunächst seinen Grundwehrdienst bei der 1. Gebirgsdivision ab und absolvierte anschließend ab 1977 ein Studium der Rechtswissenschaft in Erlangen und Lausanne, welches er 1982 mit dem ersten und 1985 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seit 1985 ist er als Rechtsanwalt zugelassen; die Zulassung ruht seit November 2005 mit Übernahme des Amtes als Parlamentarischer Staatssekretär.

Partei

Christian Schmidt (2014)

Schmidt wurde als Schüler 1973 Mitglied der Junge Union, 1976 Mitglied der CSU. Von 1980 bis 1982 war er Vorsitzender des JU-Kreisverbandes Neustadt an der Aisch und von 1982 bis 1991 des JU-Bezirksverbandes Mittelfranken.

Schmidt war von 1989 bis 1993 und ist seit 1999 erneut Mitglied des CSU-Landesvorstandes. Seit 1999 ist er auch Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Fürth-Stadt. Schmidt ist Landesvorsitzender des Arbeitskreises Außen-, Sicherheits- und Europapolitik (ASP) der CSU und seit Mai 2010 auch Landesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CSU. Im Mai 2011 wurde er außerdem stellvertretender Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU.

Seit dem 8. Oktober 2011 ist Schmidt stellvertretender Vorsitzender der CSU.

In dieser Funktion vertritt er den Parteivorsitzenden insbesondere in Fragen der Außen-, Sicherheits- und Europapolitik und hält Kontakt zu den befreundeten Parteien innerhalb der Europäischen Volkspartei EVP. Er pflegt die Beziehungen der CSU vor allem zu Israel, Kroatien, Österreich, den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien.

Abgeordneter

Von 1984 bis 1990 gehörte Schmidt dem Gemeinderat seines Heimatortes Obernzenn und gleichzeitig auch dem Kreistag des Kreises Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim an.

Seit 1990 ist Schmidt Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war von 1991 bis 2002 Vorsitzender des AK Arbeitskreises V (Auswärtiges, Verteidigung, Europa) der CSU-Landesgruppe. Von 2002 bis 2005 war er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verteidigung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gleichzeitig deren verteidigungspolitischer Sprecher.

Von 1994 bis 1998 war er Vorsitzender der deutsch-israelischen und von 1998 bis 2005 Vorsitzender der deutsch-britischen Parlamentariergruppe. Darüber hinaus ist er Mitglied der deutsch-baltischen, der deutsch kroatischen und der deutsch-tschechischen Parlamentariergruppe und war Berichterstatter im Parlament für den Deutsch-Tschechoslowakischen Vertrag von 1992 und den Deutsch-Polnischen Nachbarschaftsvertrag von 1991. Der Bundesminister des Auswärtigen hat ihn 1997 in den Beirat des deutsch-tschechischen Gesprächsforums berufen.

Er war zudem Berichterstatter für das Parlamentsbeteiligungsgesetz und zur Frage des Einsatzes der Bundeswehr im Inneren.

Christian Schmidt ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Bundestagswahlkreises Fürth in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2013 erreichte er 49,2 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis.

Staatssekretär

Christian Schmidt im Bundestag

Ab dem 23. November 2005 war Schmidt Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung. In dieser Zeit arbeitete er unter den Ministern Franz Josef Jung, Karl-Theodor zu Guttenberg und Thomas de Maizière. In Schmidts Amtszeit fallen unter anderem der Streit um eine Rehabilitierung des Inspekteurs der Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg Werner Mölders (2007),[2][3] die Neuausrichtung der Bundeswehr (seit 2010) und der Rücktritt zu Guttenbergs als Folge der Plagiatsaffäre, den er anfangs gegen die Vorwürfe verteidigte.[4][5][6]

Christian Schmidt hat sich maßgeblich für die Einrichtung und ausreichende Finanzierung der sogenannten „Härtefall-Stiftung“ eingesetzt. Durch diese Stiftung, die unter dem Dach des Soldatenhilfswerks im Mai 2012 gegründet wurde, soll in besonderen Härtefällen, die auf Grund der Ausübung der dienstlichen Pflichten entstanden sein könnten, eine gewisse Unterstützung – auch außerhalb des geltenden Versorgungsrechts – ermöglicht werden.[7] [8]

In der Regierung Merkel III wechselte Schmidt 2013 als Staatssekretär in das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.[9]

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft

Am 17. Februar wurde bekannt, dass Schmidt die Nachfolge von Hans-Peter Friedrich als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft antreten soll.

Auszeichnungen

Mitgliedschaften

Er ist ferner Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft e. V., sowie Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und des Koordinierungsrates des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums.

Darüber hinaus sitzt er im Aufsichtsrat des Zentrum für Internationale Friedenseinsätze gemeinnützige GmbH (ZIF), im Stiftungsrat der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, sowie der Deutschen Stiftung Friedensforschung, dem Kuratorium der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e. V. sowie im Beirat des American Jewish Committee e. V.. Er ist ferner ehrenamtliches Mitglied des Vorstandes der humanitären Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.[10]

Schmidt ist außerdem Mitglied des in München ansässigen Kameradenkreises der Gebirgstruppe.[11]

2013 wurde Christian Schmidt zum deutschen Beiratsvorsitzenden des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums benannt.[12]

Commons: Christian Schmidt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Spiegel.de: Bundeslandwirtschaftsminister: Staatssekretär Schmidt beerbt Friedrich. Abgerufen am 17. Februar 2014.
  2. Artikel Schmidts zu Mölders im Internet Archive
  3. Christian Schmidt: Mölders und die Zukunft der Tradition in der Bundeswehr. In: delphiNs Netzsuppe. Abgerufen am 1. August 2012.
  4. Allgemeine Zeitung
  5. Stuttgarter Nachrichten
  6. Handelsblatt
  7. Artikel unter BMVg.de
  8. Tagesschau
  9. Bundesministerium für Verteidigung: Transatlantiker und entschlossener Europäer: Serenade für Staatssekretär Christian Schmidt
  10. Biografie des Bundestages (abgerufen 1. Oktober 2010)
  11. Neue Rheinische Zeitung vom 26. November 2008
  12. StS Christian Schmidt ist neuer deutscher Beiratsvorsitzender des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums