Ginsheimer Altrhein
Der Ginheimer Altrhein ist ein 6,5 Kilometer langer rechtsreinischer Altrheinarm zwischen der Nackenheimer Schwelle und der Mainmündung.
Er zweigt bei Rheinkilometer 478 gegenüber der Nackenheier Inseln vom Rhein ab. Der Zugang selbst ist durch ein Leitwerk verschlossen, welches vom unten Ende her umströmt wird, so dass das Wasser den eigentlichen Trenndamm zum Rhein von Norden her erreicht. Durch den auch als Zufahrtsstraße zur Nonnenause dienenden Damm wurden ursprünglich zwei Röhren gelegt, um Wasser aus dem Rhein in den Altrheinarm zu leiten. Später erfolgte weiter oben der Bau eines Durchlasses, um den Altrheinarm mit einer größeren Menge Wasser zu versorgen. Das Gefälle am Damm beträgt etwa 50cm.
Der Altrhein windet sich auf den ersten zwei Kilometern in mehreren weiten Bögen parallel zum Rhein, bis er sich in einer langen Geraden von diesem entfernt und nach 5 Kilometern den Ort Ginsheim erreicht. Von hier aus geht es gradlinig wieder zum Hauptstrom zurück, welcher einen halben Kilometer oberhalb der Brücke der A60 erreicht wird. Der Ginsheimer Altrhein steht oberhalb der Ortschaft Ginsheim unter Naturschutz, und das Befahren durch Motorboote ist ganzjährig untersagt. Während der Brutzeit ist der Altrhein für zwei Monate darüber hinaus auch für alle anderen Wasserfahrzeuge gesperrt.
Insbesondere auf den ersten zwei Kilometern neigt der Altrhein zur Verlandung, und fällt bei Niedrigwasser bis auf die Hauptstromrinne trocken. Ab Ginsheim ist er hingegen künstlich vertieft und auch bei Niedrigwasser für Motorboote befahrbar, auf dem unteren Stück zwischen dem Anleger in Ginsheim und dem Rhein auch für größere Schiffe. Dies wird selten von Fahrgastschiffen genutzt, welche den Ginsheimer Anleger ansteuern.
In Ginheim befindet sich ein Kanuverein und eine Motorbootmarina am Altrhein. Zusätzlich verbindet im Ortszentrum die Seilfähre "Johanna" das Festland mit der Nonnenaue.
Im Ginsheimer Altrhein exisieren zwei kleine Inseln, die obere befindet sich direkt unterhalb des Dammes, die zweite etwa zwei Kilometer weiter unten. Die Strömung ist auf dem ersten Kilometer gering, weiter unten hingegen kaum mehr zu bemerken. Insbesondere das inselseitige Ufer ist naturnah und mit ausgedehnten Weidenbeständen sowie teilweise Schilfgürteln bewachsen. Das landseitige Ufer ist im mittleren Bereich teilweise mit Wasserbausteinen befestigt.
Im oberen Drittel mündeten früher mehrere Entwässerungsgräben aus dem hessischen Ried in den Altrhein, was bis heute an den Ruinen eines Pumpwerkes einen Kilometer unterhalb des Dammes zu erkennen ist. Heute werden diese Gräben an einem neuen Pumpwerk auf Höhe der zweiten Insel in den Altrhein geleitet. Direkt am Anfang der Bebauung von Ginheim mündet der Schwarzbach als einziger größerer Zufluss in den Ginsheimer Atrhein.