Acker-Gänsedistel
Acker-Gänsedistel | ||||||||||||
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Blüte der Acker-Gänsedistel | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sonchus arvensis | ||||||||||||
L. |
Die Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Merkmale
Die mehrjährige krautige Pflanze, die einen Milchsaft enthält, erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 150 cm. Sie besitzt ein kriechendes Rhizom (Wurzelkriech-Pionierpflanze). Der Stängel ist erst im Bereich des Blütenstandes verzweigt. Die Stängelblätter sind glänzend grün, am Grund herzförmig abgerundet, tief in dreieckige Lappen geteilt bis schrotsägeförmig-fiederspaltig. Die oberen Blätter mit abgerundeten, angedrückten Öhrchen.
Die goldgelben Blütenköpfe stehen in lockeren Doldenrispen und werden 4 bis 5 cm groß. Die Hülle und Köpfchenstiele sind dicht gelb-drüsenborstig. Die Frucht ist dunkelbraun und beiderseits mit fünf Längsrippen versehen. Blütezeit ist von Juli bis Oktober.
Vorkommen
Diese Art ist in der gemäßigten Zone weltweit, und fast in ganz Europa verbreitet. Als Standort bevorzugt die Ruderalpflanze Wegränder, Gärten, Weinberge und Äcker, aber auch Sanddünen und Salzsümpfe. In den Alpen ist die Art bis auf 1500 m NN anzutreffen. Generell ist die Acker-Gänsedistel etwas salzertragend und gilt als Lehmzeiger.
Ökologie
Die Acker-Gänsedistel ist eine Schaftpflanze oder ein Wurzelknospen-Geophyt mit weit reichenden ausläuferartigen Wurzeln, die 1 bis 2 m tief reichen.[1]
Die Blätter werden bei starker Sonnenbestrahlung kompassartig gestellt: Die Flächen nach Ost/West und die Ränder nach Nord/Süd.
Der Hüllkelch und die Körbchenstiele sind mit auffälligen gelben, gestielten Drüsen ausgestattet, die eventuell als Verdunstungsschutz, sicher aber als Aufstiegsschutz gegen unerwünschte Besucher dienen. Die Blüten sind nur vormittags geöffnet und werden von Bienen und Faltern bestäubt.[1]
Bei einer mechanischen Entfernung des Rhizoms entstehen aus jedem im Boden verbleibenden Teilstück neue Pflanzen; die Pflanze gilt daher als schwer zu bekämpfendes Beikraut.
Systematik
Die Acker-Gänsedistel wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[2] Die Art zerfällt in viele Unterarten, wobei bei einer sogar Halophilie vorzuliegen scheint.
In Deutschland und Österreich sind folgende Unterarten verbreitet:
- Gewöhnliche Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis L. subsp. arvensis)
- Drüsenlose Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis subsp. uliginosus (M.Bieb.) Nyman)
Bilder
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Blütenstand -
Illustration der Acker-Gänsedistel
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Acker-Gänsedistel
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Acker-Gänsedistel und Strandhafer
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Dankwart Seidel: Blumen. Treffsicher bestimmen mit dem 3er-Check. blv, München, Wien, Zürich 2001, ISBN 3-405-15766-8.
- Ching-i Peng, Kuo-fang Chung, Hui-lin Li: Sonchus. In: Digital Flora of Taiwan. (online) (englisch).
- Philip E. Hyatt: Sonchus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 274 (englisch). , online (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1, S. 742.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 793, Digitalisat
Weblinks
- Acker-Gänsedistel. auf FloraWeb.de
- Sonchus arvensis. In: Info Flora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.).