Peter Frank (Jurist)
Peter H. Frank (* 1968 in Lauda) ist ein deutscher Jurist. Er ist seit 1995 im Justizdienst des Freistaats Bayern tätig, zuletzt seit März 2015 als Generalstaatsanwalt in München. Im August 2015 wurde er von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) als Nachfolger des Generalbundesanwaltes Harald Range vorgeschlagen. Zuvor war der Fall der von der Bundesanwaltschaft eröffneten Ermittlungen gegen zwei Journalisten wegen Landesverrats eskaliert und Maas hatte daraufhin beim Bundespräsidenten Ranges Versetzung in den Ruhestand beantragt.
Leben
Peter Frank legte beide juristische Staatsexamina in Würzburg ab. 1995 promovierte er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Straf- und Strafverfahrensrecht mit einer Arbeit über Die Verwertbarkeit rechtswidriger Tonbandaufnahmen Privater. Im April 1995 trat er in den bayerischen Justizdienst ein und arbeitete zunächst im Bayerischen Staatsministerium der Justiz, danach kurze Zeit als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I. Anschließend wurde er an die Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund abgeordnet und übernahm damit eine politische Funktion im Justizapparat; danach wurde er als Richter am Landgericht München I eingesetzt. Ab November 2006 erfolgte erneut eine Verwendung im bayerischen Justizministerium, wo er sowohl in der Personalabteilung als auch im Leitungsbereich tätig war. Von Februar 2010 bis September 2011 wurde Frank als Richter am Oberlandesgericht München eingesetzt.[1][2]
Im Oktober 2011 kehrte Frank in das bayerische Justizministerium zurück, wo er zuletzt als Leiter der Personalabteilung fungierte, bevor er im März 2015 zum Münchner Generalstaatsanwalt befördert wurde. Er leitet seitdem die Generalstaatsanwaltschaft München, die für den Bezirk des Oberlandesgerichts München zuständig ist.[1][2]
Nach verschiedenen Medienberichten wollte ihn die bayerische Staatsregierung beim nächsten regulären Wechsel in das Amt des Generalbundesanwaltes, der im Frühjahr 2016 angestanden hätte, als Kandidat benennen. Nun wurde Frank bereits im August 2015 von Justizminister Maas im Zuge der Affäre um die „Landesverrats-Ermittlungen“ gegen zwei Journalisten des Blogs netzpolitik.org als Nachfolger von Generalbundesanwalt Range vorgeschlagen.[1][2][3]
Veröffentlichungen
- Die Verwertbarkeit rechtswidriger Tonbandaufnahmen Privater. Überlegungen zu einem einheitlichen Schutz des Rechts am gesprochenen Wort im Straf- und Strafverfahrensrecht. 1. Auflage. Nomos Verlag, Baden-Baden 1996, ISBN 3-7890-4162-9 (zugleich Dissertation, Universität Würzburg 1995).
Weblinks
- Literatur von und über Peter Frank im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c Peter Issig: Münchener Einserjurist wird oberster Strafverfolger. In: welt.de. Welt Online, 4. August 2015, abgerufen am 5. August 2015.
- ↑ a b c Hans Leyendecker, Ekkehard Müller-Jentsch, Christian Rost: Ranges Nachfolger Peter Frank ist erfahren und belastbar. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 4. August 2015, abgerufen am 4. August 2015.
- ↑ Pressemitteilung: Zu den Äußerungen von Generalbundesanwalt Range. In: bmjv.de. Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz, 4. August 2015, abgerufen am 4. August 2015.
Personendaten | |
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NAME | Frank, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | Lauda |