El Al
El Al Israel Airlines אל על | |
---|---|
IATA-Code: | LY |
ICAO-Code: | ELY |
Rufzeichen: | EL AL |
Gründung: | 1948 |
Sitz: | Lod, Israel |
Drehkreuz: | Tel Aviv-Ben Gurion |
Heimatflughafen: | Tel Aviv-Ben Gurion |
Unternehmensform: | Aktiengesellschaft |
ISIN: | IL0010878242 |
IATA-Prefixcode: | 114 |
Leitung: |
|
Mitarbeiterzahl: | 5.747 (2008) |
Umsatz: | € 2,101 Milliarden (2008) |
Bilanzsumme: | € 1,737 Milliarden (2008) |
Fluggastaufkommen: | 3,824 Millionen (2008) |
Vielfliegerprogramm: | Matmid |
Flottenstärke: | 42 (+ 18 Bestellungen) |
Ziele: | National und international |
Website: | www.elal.com |
El Al (hebräisch אל על, arabisch إل عال) ist die größte Fluggesellschaft Israels und hat ihren Sitz und ihre Basis auf dem Flughafen Ben Gurion in Lod bei Tel Aviv. Der Ausdruck El Al findet sich in der Bibel und bedeutet nach oben, zu Gott hin.[1] Das IATA-Kürzel LY leitet sich vom ehemaligen Namen der Stadt Lod (Lydda) ab, in deren Nähe sich der Ben-Gurion-Flughafen befindet.
2008 beförderte El Al rund 3,824 Millionen Passagiere (Sitzauslastung: 82 Prozent) und 111.000 Tonnen Fracht.[2] El Al bedient derzeit weltweit 44 Flugziele. Aufgrund der ständigen Bedrohung durch Terroranschläge werden Flüge von El Al unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.
Geschichte
Erste Jahre
Im September 1948 besuchte der spätere erste Präsident Israels, Chaim Weizmann, eine Konferenz in Genf. Geplant war, ihn durch ein Flugzeug der Regierung zurückzufliegen. Doch die europäischen Staaten und die USA hatten ein Waffen- und Munitionsembargo gegen die Konfliktparteien des Ersten Arabisch-Israelischen Kriegs beschlossen, also auch gegen Israel.[3] Die einzige verfügbare zivile viermotorige Maschine in Israel war eine bei der United States Overseas Airlines geleaste Douglas DC-4 mit der US-amerikanischen Zulassung NC58021, die auf den Luftbrückenflügen zwischen der Tschechoslowakei und Israel eingesetzt wurde.
Diese DC-4 (eine umgebaute militärische Douglas C-54B mit der Seriennummer 43-17195) wurde in kürzester Zeit in eine Maschine einer gar nicht existierenden Fluglinie El Al verwandelt.[4] Hierzu wurde das Flugzeug mit der Aufschrift der El Al/Israel National Aviation Company sowie zusätzlichen Tanks für einen Non-Stop-Flug von Genf nach Israel versehen. So täuschte man einen zivilen Rückflug vor und konnte das Embargo umgehen. Die Maschine hob am 29. September mit der Registrierung 4X-ACA von der Tel Nof Airbase ab und kehrte am nächsten Tag nach Israel zurück. Dies war damit der erste Flug, der unter dem Namen El Al durchgeführt wurde. Nach dem Flug wurde das Flugzeug wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.[5]
Mit geleasten Flugzeugen nahm El Al am 15. November 1948 den regulären Flugbetrieb auf und wurde somit Israels erste staatliche Fluggesellschaft. Der erste Kauf von eigenen Maschinen, zwei Douglas DC-4, wurde im Februar 1949 mit American Airlines vereinbart. Die erste DC-4 nahm El Al am 3. April 1949 in Empfang. Finanziert wurde der Kauf durch die israelische Regierung, die Jewish Agency und andere israelische Organisationen. Als Vorsitzenden des Unternehmens wählte Israel den aus Südafrika stammenden Rechtsanwalt Aryeh Pincus. Pincus war bis zu diesem Datum ein Mitarbeiter des israelischen Verkehrsministeriums.[6] Mit der Route von Tel Aviv nach Paris (Zwischenstopp in Rom) begann El Al den internationalen Flugdienst.[5] Weitere Ziele im Ausland wie zum Beispiel Johannesburg oder London flog El Al im Jahr 1949 nur vereinzelt an. Dies änderte sich 1950, als El Al London per Linienflug ins Streckennetz nahm. Im selben Jahr kaufte El Al die südafrikanische Fluggesellschaft Universal Airways und nahm den Flugdienst nach Südafrika auf. Diese Maßnahme ist vor allem auf die Existenz einer großen jüdischen Gemeinde vor Ort zurückzuführen.[7] Um den regionalen Flugbetrieb zu stärken, gründete die israelische Regierung die Fluggesellschaft Israel Inland Airlines, an der El Al mit 50 Prozent beteiligt war.[5]
Registrierung | Werknr. | Lieferdatum | Bemerkungen |
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4X-ACA | 18395 | September 1948 | dem israelischen Militär zurückgegeben |
4X-ACB | 10348 | 1949 | Totalverlust am 1. Februar 1949 in Tel Aviv |
4X-ACC | 10410 | März 1949 | getauft als Rechovoto, im Januar 1952 an Flying Tiger Line verkauft |
4X-ACD | 10339 | Februar 1949 | getauft als Herzl, Totalverlust 2. Mai 1950 in Tel Aviv |
4X-ADB | 10512 | Mai 1950 | Totalverlust November 1951 in Zürich |
4X-ADC | 18367 | Juni 1950 | im April 1952 an Flying Tiger Line verkauft |
4X-ADN | 10416 | – | im Juni 1951 an Trans Caribbean Airlines verkauft |
Erste Frachtverbindungen nahm El Al ebenfalls 1950 mit einem ehemaligen Militärflugzeugen des Typs Curtiss C-46 auf. Im Passagierbetrieb konnten vereinzelt Charterflüge in die Vereinigten Staaten von Amerika geflogen werden, die anschließend zu Linienverbindungen ausgebaut wurden.[5]
Die israelische Regierung nutzte die Fluggesellschaft Anfang der 1950er, um von arabischen Übergriffen und Pogromen betroffene Juden nach Israel zu transportieren. Bekannte Operationen sind die Operation Magic Carpet in Jemen und der Transport irakischer Juden in der Operation Ezra and Nehemiah.[8] Eine weitere politische Aktion war der Transport des nationalsozialistischen Kriegsverbrechers Adolf Eichmann von Argentinien, wo er von Geheimagenten überwältigt und entführt worden war, nach Israel.[9]
Nach jahrelanger Nutzung von Lockheed Constellation vereinbarte El Al den Kauf von zwei Bristol Britannia. Somit war El Al nach British Overseas Airways Corporation die zweite Fluggesellschaft weltweit, die diesen Typ einsetzte. Für Aufsehen in den USA sorgte 1958 eine Werbeanzeige, die Reklame für die Non-Stop-Flüge über den Atlantik machte. Gezeigt wurde der Atlantik mit der Werbebotschaft:
“Starting Dec. 23, the Atlantic Ocean will be 20% smaller”
„Ab dem 23. Dezember wird der Atlantische Ozean 20 Prozent kleiner“
Bis zu diesem Datum nutzte die Reisebranche keine Bilder von Meeren zu Werbezwecken, da befürchtet wurde, dass Flugpassagiere bei solchen Bildern an Flugzeugunfälle denken. Doch der El Al verschaffte unter anderem diese Reklame eine Verdreifachung der Verkaufszahlen.[11]
Expansion während der 1960er Jahre
El Al blieb unrentabel, obwohl neue Bristol Britannias gekauft und die schnellsten planmäßigen transatlantische Nonstop-Flüge eingeführt wurden.[5] Als Efraim Ben-Arzi in den späten 1950er Jahren die Leitung übernahm, wurden die Britannias daher durch neue de Havilland Comet, das erste von Strahltriebwerken angetriebene zivile Flugzeug, sowie durch Boeing 707 und Douglas DC-8 ersetzt. Das erste Jahr, in dem El Al einen Gewinn vermelden konnte, war 1960. In diesem Jahr reisten über 50 Prozent aller Passagiere Israels mit den Flugzeugen der El Al.[5] Am 15. Juni 1961 startete El Al den damals längsten Flug der Welt, er führte von New York nach Tel Aviv über 9.269 Kilometer, wofür die eingesetzte Boeing 707 neun Stunden und 33 Minuten benötigte.[8] Früher war für diese Strecke eine Zwischenlandung in London geplant. Zu dieser Zeit transportierte El Al durchschnittlich 56.000 Passagiere pro Jahr, ähnlich wie Qantas und mehr als damals bekannte Fluggesellschaften wie zum Beispiel Loftleiðir. 1961 erreichte El Al weltweit den 35. Platz der größten Passagiermeilen-Werte (Passagiere multipliziert mit geflogenen Meilen).[7] Die Frachtsparte der Fluggesellschaft erweiterte 1968 ihr Streckennetz mit Flügen nach Europa und in die USA mit überzähligen Curtiss C-46 des israelischen Militärs.[5] Mit der Teshet Tourism and Aviation Services Ltd. gründete El Al eine Catering-Tochtergesellschaft. Ende der 1960er erwirtschaftete El Al durchschnittlich einen Gewinn von zwei Millionen Dollar jährlich.[5]
1970er und 1980er Jahre
Die erste Boeing 747 stieß 1971 in Form der Boeing 747-200 zur Flotte. Der Kauf war umstritten, da einerseits die Kosten für das Flugzeug hoch waren und es aufgrund der Größe ein beliebtes Anschlagsziel für Terroristen sein könnte. Doch El Al war es durch die Flottenerweiterung möglich, ihr Streckennetz erfolgreich zu erweitern. Die zweite Boeing 747-200 wurde ab 1973 auf dem Direktflug von Tel Aviv nach New York City eingesetzt. Durch Gegenwind kam es zeitweise zu 13 Stunden Flugzeit, damit waren es die längsten kommerziellen Flüge weltweit zu dieser Zeit.[5]
Mitte der 1970er begann El Al, im Ausland Flüge am Sabbat durchzuführen. Die religiösen Parteien Israels verurteilten dies, da sie die jüdischen Gesetze gebrochen sahen und El Al die freiwillige Verpflichtung, nicht an diesem Tag zu fliegen, bei der Unternehmensgründung unterschrieben hatte. An dieser Verpflichtung wollte der gerade wiedergewählte Ministerpräsident Menachem Begin 1981 festhalten. Darauf hin drohte die nichtjüdische Gemeinschaft in Israel, die Fluggesellschaft zu boykottieren. Mitarbeiter hinderten aus Protest gegen das am Sabbat bestehende Flugverbot im August 1982 orthodoxe und chassidische Juden am Betreten des Tel Aviver Flughafens.[12]
1977 gründete El Al eine Charterfluggesellschaft, die El Al Charter Services Ltd., später erhielt sie den Namen Sun d’Or International Airlines. Zwei Jahre zuvor meldete El Al seit den späten 1950er Jahren zum ersten Mal, vor allem wegen der globalen Rezession, ein negatives Betriebsergebnis. Bis zum Ende der 1970er Jahre wechselte die Geschäftsführung noch drei Mal, bis Itzhak Shander als Geschäftsführer ernannt wurde.
Als sich die politische Lage im Iran für Juden verschlechterte, übernahm El Al die Überführung iranischer Juden nach Israel. Daraufhin wurde die ganze Infrastruktur der El Al im Iran zerstört.
Im April 1980 war es El Al das erste Mal möglich, Flüge nach Ägypten anzubieten, da Ägypten einem Friedensvertrag mit Israel zugestimmt hatte.
Ende 1982 musste El Al nach mehreren Gewerkschaftsstreiks den Flugbetrieb einstellen. Von der Regierung wurde Amram Blum als Zwangsverwalter bestimmt. Er begann seine Tätigkeit im Jahr 1983, als El Al einen Verlust von 123,3 Millionen Dollar vermeldete. Im selben Jahr wurden die Anteile an der Fluggesellschaft Arkia Israeli Airlines veräußert.[13]
Unter der Zwangsverwaltung begann der Flugbetrieb wieder im Januar 1983. Die Regierung veranlasste den Kauf von zwei neuen Boeing 737 und verkündete Pläne, vier Boeing 767 für 200 Millionen Dollar zu kaufen. Innerhalb von vier Jahren konnte El Al durch die Zwangsverwaltung der Regierung wieder profitabel gemacht werden.[5]
Im Mai 1988 wurde erneut der Rekord über die längste Flugzeit mit dem Flug von Los Angeles nach Tel Aviv gebrochen. Für die rund 13.000 Kilometer lange Strecke wurden 13 Stunden und 45 Minuten benötigt.
1989 waren Polen, als einer der wenigen Staaten hinter dem eisernen Vorhang und Jugoslawien, neue Ziele im Streckennetz der El Al.[5]
1990er Jahre und Anfang des 21. Jahrhunderts
Seit dem Januar 1990 bot North American Airlines Anschlussflüge von den Zielen, die El Al in den Vereinigten Staaten anflog, an. El Al hielt auch einen 24,9-prozentigen Anteil an der Fluggesellschaft, welcher aber im Juli 2003 zurück an Dan McKinnon verkauft wurde. Zu dieser Zeit besaß El Al eine Flotte von 20 Flugzeugen, welche unter anderem aus neun Boeing 747 bestand. Damals wurden auch die Boeing 707 schrittweise durch moderne Boeing 757 ersetzt. Durch den Zerfall der Sowjetunion konnte El Al erstmals Flüge nach Moskau anbieten. Die Evakuierung der jüdischen Bevölkerung in Russland wurde El Al durch die Regierung erst 1991 genehmigt, weshalb El Al erst ab August 1991 für jüdische Emigranten Charterflüge nach Israel anbieten konnte. Schließlich wurden aber auch freie Plätze auf Linienflügen von den Emigranten genutzt; somit transportierte El Al in Kooperation mit Aeroflot über 400.000 Emigranten in einem Zeitraum von drei Jahren nach Israel.
Am 24. Mai 1991 beförderte eine Frachtmaschine des Typs Boeing 747 der El Al statt der geplanten 760 insgesamt 1.137 äthiopische Juden von Addis Abeba nach Israel im Rahmen der Operation Salomon.[14] Dies ist bis heute ein ungebrochener Rekord, denn die Boeing 747 ist nur für rund die Hälfte der Passagiere ausgelegt. Während des Fluges wurden zwei Kinder geboren.[14] In weniger als 36 Stunden wurden insgesamt 14.500 Äthiopische Juden nach Israel evakuiert.
1995 unterzeichnete die Fluggesellschaft ein Codeshare-Abkommen mit American Airlines. Im Februar desselben Jahres endete die seit 1982 bestehende Zwangsverwaltung des Staates. 1996 vermeldete El Al einen Verlust von rund 83,1 Millionen Dollar; begründet durch die steigenden Kosten der Sicherheitsvorkehrungen und aufkommende Konkurrenz von anderen Fluggesellschaften, die Flüge nach Israel anboten. Um den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten, erfand man die „Flüge ins Nirgendwo“: Es wurden Rundflüge über das Mittelmeer mit besserem In-flight Entertainment angeboten. Außerdem bewarb man Tagesflüge zum Einkaufen nach London oder zu verschiedenen religiösen Orten in Osteuropa.
Seit 1997 operiert die Frachtabteilung El Al Cargo unter eigener Betriebslizenz.
Die erste Boeing 777 absolvierte ihren Jungfernflug für die El Al im März 2000. Die Auseinandersetzung über die Flüge am Sabbat flammte ebenfalls 2000 wieder auf, als El Al kritisierte, dass die Fluglinie durch das Flugverbot an den Samstagen rund 80 Millionen Dollar Erträge jährlich verliere. Der erste Schritt der verspäteten Privatisierung wurde im Juni 2003 getätigt, als Israel 15 Prozent des Unternehmens auf dem Tel Aviv Stock Exchange gelistet hat. Gleichzeitig gab Israel das Versprechen, das Sabbat-Flugverbot zu ändern, was aber bis heute nicht geschehen ist. Der weitere Verkauf von Anteilen bewirkte, dass El Al seit dem 6. Juni 2004 kein staatliches Unternehmen mehr ist.
2005 transportierte El Al rund 3,5 Millionen Passagiere, was eine kontinuierliche Steigerung, im Vergleich zu 2004 mit 2,4 Millionen und 2,8 Millionen im Jahr 2003, bedeutete.[15] Circa 60 Prozent aller Passagiere waren israelischer Herkunft.[16] Für das Jahr 2006 vermeldete die Fluggesellschaft einen Verlust von 44,6 Millionen Dollar (circa 33,7 Millionen Euro) bei einem Umsatz von 1,665 Milliarden Dollar (circa 1,258 Milliarden Euro).[17] Im Jahr 2007 beschäftigte El Al 5417 Mitarbeiter bei einer Flotte von über 30 Flugzeugen. Im selben Jahr investierte die Fluggesellschaft circa eine Milliarde israelische Schekel (circa 179,7 Millionen Euro)[18] für den Kauf von zwei neuen Boeing 777-200. Für 2007 vermeldete die Fluglinie einen Umsatz von 1,93 Milliarden Dollar (circa 1,31 Milliarden Euro) und einen Nettogewinn von 31,7 Millionen Dollar (circa 21,5 Millionen Euro). Der Staat Israel veräußerte den größten Teil seiner Anteile der Fluggesellschaft zwischen 2003 und 2007 an der Börse und hält heute 1,1 Prozent am Unternehmen. Des Weiteren schritt die Flottenerneuerung auch 2008 voran, indem El Al dem Kauf von einer Boeing 747-400 (Auslieferung im Dezember 2008) und dem Leasing von vier weiteren Boeing 737-800 (Auslieferung im Jahr 2009) zustimmte. El Al unterzeichnete außerdem bei dem amerikanischen Flugzeughersteller Boeing am 16. März 2008 einen Vertrag über den Kauf von vier Boeing 777-200ER mit der Option, die Bestellung zu Gunsten der größeren Boeing 777-300ER zu ändern. Die Maschinen werden in den Jahren 2012 und 2013 ausgeliefert.
Zur Zeit (März 2009) sind die größten Anteilseigner der El Al die Knafaim Holdings (39,33 Prozent), Pinchas Ginzburg (6,85 Prozent), die eigenen Mitarbeiter (6,26 Prozent) und der Staat Israel (1,1 Prozent).[19] Außerdem besitzt der Staat einen Special State Share, an welches bestimmte Anweisungen gekoppelt sind. So darf El Al zum Beispiel nur israelische Mitarbeiter beschäftigen, muss die Sicherheitsmaßnahmen, die vom Staat ausgearbeitet sind, durchführen und hat bestimmte Voraussetzungen, was Flugrouten betrifft. Zum Beispiel müssen auf dem Flug Tel Aviv - New York täglich drei Flugzeuge eingesetzt werden und es müssen mindestens 1000 Sitzplätze täglich auf dieser Strecke verfügbar sein. Des Weiteren besitzt der Staat ein Vetorecht, wenn es um neue Anteilseigner geht. Mitte 2012 wurde bekannt, dass das israelische Transportministerium eine Verstaatlichung der El Al prüft.[20]
Tochtergesellschaften
El Al besitzt insgesamt zehn Tochtergesellschaften; jede davon ist in der Luftfahrtbranche tätig.[21]
Sun d’Or International Airlines
Die israelische Charterfluggesellschaft Sun d’Or International Airlines (IATA-Code: 2U, ICAO-Code: ERO) ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der El Al und wurde am 1. Oktober 1977 als El Al Charter Services gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in Tel Aviv und vom Flughafen Ben Gurion werden vor allem Ziele in Europa angeflogen. Außerdem veräußert Sun d’Or auch Sitzplatzkontigente auf Flügen der El Al an andere Reiseveranstalter. Die Air Operator Certificate ist seitens der Regierung nur erteilt, wenn Sun d’Or ausschließlich Flugzeuge von El Al nutzt und der Hauptsitz der Tel Aviver Flughafen bleibt.[22] Der Umsatz betrug 2008 60,342 Millionen Euro, was eine Steigerung von 70 Prozent gegenüber 2007 (35,492 Millionen Euro) bedeutet.
El Al Cargo
Die Frachtsparte El Al Cargo ist seit 1997 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der El Al. Als staatliche Frachtfluggesellschaft bietet sie Ziele in Asien, Europa und Nordamerika. Als zusätzlichen Hub nutzt die Tochtergesellschaft den belgischen Flughafen Lüttich. Bis 2001 besaß El Al Cargo ein gesetzliches nationales Monopol, was sie aufgeben musste. Seitdem steht sie in Konkurrenz zu der CAL Cargo Airlines. Die El Al Cargo verfügt über zwei Frachter des Typs Boeing 747-200F[23] mit einer maximalen Nutzlast von rund 117 Tonnen.[24] Einsatzbereiche sind vor allem Europa, der Nahe Osten, Indien, Kasachstan und die USA, wobei Maschinen auch ad hoc verchartert werden. Die Einnahmen aus dem Frachtbetrieb bildeten 2008 einen Anteil von 7% am Gesamterlös der El Al.
Tamam und Borenstein Caterers
Die zwei Cateringlieferanten Tamam (Israel) und Borenstein Caterers (USA) haben sich ausschließlich auf die Lieferung von koscherem Essen spezialisiert. Borenstein Caterers ist der größte nordamerikanische Produzent von koscherem Catering für Fluggesellschaften. Von New York aus werden täglich bis zu 15.000 Gerichte an 52 Fluggesellschaften geliefert.[25] El Al ist für beide Unternehmen der größte Kunde. Tamam und Borenstein Caterers sind hundertprozentige Tochtergesellschaften der El Al. Der Umsatz beträgt bei Tamam 15,27 Millionen Euro und von Borenstein Caterers 7,342 Millionen Euro bei einer Mitarbeiterzahl von 294 bei Tamam und 89 bei Borenstein.
Katit
Katit ist ein Restaurant, welches sich zu 100 Prozent im Besitz der El Al befindet; es wurde 2002 in Kfar Ruth eröffnet. Der Koch Meir Adoni mischt die mediterrane Küche mit Produkten aus Nordafrika und nutzt dabei französische Kochmethoden.[26] Im September 2006 zog das Restaurant in das Tel Aviver Stadtviertel Neve Tzedek. Das Gebäude beherbergte früher das erste Hotel Tel Avivs.[27] Des Weiteren besitzt Katit ein Filiale in der Hauptverwaltung der El Al und mehrere am Tel Aviver Flughafen zur Verpflegung der Mitarbeiter. Das Essen in der King David Lounge wird auch von Katit gestellt.
Sabre Israel Travel Technologies
Sabre Israel Travel Technologies ist ein zehnjähriges Joint Venture der El Al (49 %) und der Sabre Holding (51 %), das 2001 gegründet wurde. Ziel ist es, den 600 Reisebüros in Israel, die das Buchungssystem Carmel der El Al nutzen, Zugang zum internationalen Computerreservierungssystem Sabre zu bieten.[28]
Andere Beteiligungen
El Al besitzt den britischen Reiseveranstalter Superstar Holidays und ist an den israelischen Reiseveranstaltern Air Tour Israel (50 %) und Kavei Hufsha Israel (20 %) beteiligt. Außerdem besitzt El Al einen Anteil von 50 Prozent an dem Zusammenschluss der israelischen Frachtdienstleister am Tel Aviver Flughafen Ben Gurion.
Sicherheitsmaßnahmen
Wegen der vielfachen terroristischen Anschläge in den letzten Jahrzehnten entwickelte El Al gemeinsam mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet strikte Sicherheitsmaßnahmen sowohl bei der Abfertigung am Boden als auch in der Luft. Die jährlich 100 Millionen Dollar Kosten verursachenden Maßnahmen brachten der Fluggesellschaft des Öfteren Kritik, da viele Ökonomen bis zu den Terroranschlägen des 11. September 2001 die Sicherheitsmaßnahmen für unverhältnismäßig hielten. Keine andere Fluggesellschaft setzt weltweit auf solch strenge Vorkehrungen.[29] In den hohen Kosten sehen Luftfahrtanalysten einen betriebswirtschaftlichen Nachteil gegenüber Konkurrenzgesellschaften, die aus mehr als zwanzig Ländern auf dem Ben Gurion Airport in Tel Aviv landen.
Am Boden
Passagiere der El Al sind verpflichtet, sich drei Stunden vor Abflug zum Check-in zu melden. Dieser wird von Sicherheitskräften in Zivilbekleidung und bewaffneten Polizisten beziehungsweise Soldaten überwacht. Sie achten auf Gegenstände, die explosive Mittel beinhalten könnten, aber auch auf eventuelles verdächtiges Verhalten der Passagiere. Vor dem Check-in müssen alle Passagiere in einem Interview einen Fragenkatalog beantworten, wodurch trainierte El-Al-Mitarbeiter mögliche Attentäter zu erkennen versuchen. Oft beinhaltet das Interview Fragen nach der Herkunft des Passagiers, welchen Beruf sie ausüben, aber auch ob sie ihr Gepäck selbst gepackt haben. Neben den Antworten wird auch auf das Verhalten des Befragten geachtet. Experten gehen davon aus, dass es einem Attentäter kaum möglich ist, in einer solchen Situation ruhig zu bleiben. An die Befragung schließt sich eine persönliche Kontrolle der Passagiere, ihres Gepäcks und der Reisepapiere an. Dabei werden die Namen auf eventuelle Einträge beim FBI, CSIS, Scotland Yard, Schin Bet und der Interpol geprüft. Das Gepäck wird durchleuchtet und bei Verdacht durchsucht. Einzigartig ist die Methode, wie El Al möglichen Sprengstoff schon am Boden zu erkennen versucht: Das Gepäck wird in einer Dekompressionskammer den im Flug herrschenden Druckverhältnissen ausgesetzt, damit druckabhängige Zünder schon am Boden detonieren.[30] Diese Kontrolle wird auch auf ausländischen Flughäfen von El-Al-Mitarbeitern durchgeführt, wo die Sicherheit durch die jeweilige Regierung oder beauftragte Sicherheitsunternehmen sichergestellt ist.[31]
In der Luft
An Bord jedes internationalen Fluges der El Al befinden sich versteckt bewaffnete Sicherheitskräfte, so genannte Flugsicherheitsbegleiter.[32] Außerdem sind die meisten Piloten ehemalige Angehörige der israelischen Luftwaffe und somit geschult im Umgang mit Waffen und in der Selbstverteidigung.[33]
Alle Flugzeuge der El Al sind mit einer doppelten Tür zum Cockpit ausgestattet, um nicht berechtigten Personen den Eintritt zu erschweren. Der Zugang zu den Türen ist mit einem Zahlencode gesichert. Die zweite Tür kann nur geöffnet werden, wenn die erste Tür geschlossen wurde und die Person die Erlaubnis des Cockpitpersonals erhält. Als weitere technische Maßnahme ließ El Al die Bodenplatten zwischen Passagier- und Frachtraum verstärken, um das Flugzeug vor großen Schäden, verursacht durch eine Bombenexplosion, zu schützen.
Nachdem eine Maschine der israelischen Charterfluggesellschaft Arkia im Jahr 2002 fast durch zwei infrarotgelenkte Raketen vom Typ Strela-2 abgeschossen wurde,[34][35] entschloss sich El Al, alle Flugzeuge in der Flotte mit dem Infrarotraketenabwehrsystem Flight Guard (entwickelt durch die Israel Aerospace Industries) auszustatten,[36] das hitzesuchende Lenkwaffen mittels Radar erkennt und mit Täuschkörpern ablenken kann. Obwohl mittlerweile verschiedene Raketenabwehr-Systeme existieren, nutzt keine weitere Fluggesellschaft diese Technologie. Das System wurde von einigen europäischen Staaten, insbesondere der Schweiz, kritisiert und verboten, da ein Abschuss der Täuschungskörper zu einem Brand am Boden führen könnte.[37]
Kritik
Kritiker bemängeln die Kontrolle der Passagiere nach vermeintlich rassistischen Kriterien und verurteilen diese als eine unfaire, absurde und entwürdigende Behandlung.[38] Befürworter hingegen sehen keinen Rassismus in der Profilerstellung durch die Sicherheitskräfte und meinen, dass die genauere Untersuchung von arabischen Passagieren aus Sicherheitsgründen oft notwendig sei. Um dies zu klären, wurde El Al in einem Zivilprozess am 19. März 2008 vor dem Obersten Gericht Israels angeklagt. Auch in Ungarn ist die Fluggesellschaft angeklagt, wo das Gericht bemängelt, dass die Kontrolle des Gepäcks der Passagiere nicht im Beisein der Besitzer stattfinde, was gegen das ungarische Gesetz verstößt. Laut diesem dürfen nur befugte Beamte das Gepäck durchsuchen.
In der Bundesrepublik Deutschland steht die Abfertigung von El Al seit 2009 in der Kritik, weil Schabak-Agenten auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld wiederholt Personenkontrollen vorgenommen haben, die in ihrer Art und Weise nur von deutschen Sicherheitsbehörden im Rahmen der Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse durchgeführt werden dürfen.[39]
Im Juni 2011 verbot Dänemark israelischem Sicherheitspersonal das Tragen von Waffen und die Durchführung spezieller Personenkontrollen.[40]
Flugziele
El Al fliegt insgesamt 44 Ziele an, davon befinden sich die meisten innerhalb Europas.
Nationale Ziele
Neben der Heimatbasis auf dem Tel Aviver Flughafen Ben Gurion, operiert El Al auch nach Eilat am Roten Meer. Eilat besitzt zwei Flughäfen, die beide im Streckennetz der El Al integriert sind. Vom Regionalflughafen Eilat bietet El Al sechsmal wöchentlich eine Verbindung nach Tel Aviv. Vom internationalen Flughafen Eilat-Owda bestehen neben der Verbindung nach Lod auch direkte Flüge nach Paris.
Internationale Ziele
International besitzt El Al ein ausgebautes Streckennetz nach Europa mit dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv als Heimatbasis. In Nordamerika werden Toronto sowie New York City und Los Angeles angeflogen; letztere bieten etliche Möglichkeiten für Anschlussflüge mit der kooperierenden American Airlines. In den letzten Jahren nahm El Al vor allem Langstreckenziele in Zentral- beziehungsweise Südostasien und im Fernen Osten auf. In Afrika werden nur Kairo und Johannesburg angeflogen. Kairo ist eine Besonderheit im Streckennetz El Als, da Ägypten der einzige islamische Staat im Flugplan ist. Eine Ausnahme bildet Almaty in Kasachstan, das aber ein reines Frachtziel ist. Die Überflugrechte bei Flügen nach Afrika und Asien bereiten der El Al Probleme, da angrenzende islamische Staaten, allen voran Saudi-Arabien, diese nicht erteilen. Dies bedeutet, dass diese Staaten umflogen werden müssen und somit die Flugzeit teilweise bis zu 90 Minuten länger dauert als auf den herkömmlichen Flugrouten. In den letzten Jahren verbesserte sich die Lage, da sich Israel vertraglich mit Zypern, Ägypten und Jordanien einigen konnte.
Insgesamt bietet El Al zwei Passagierziele in Afrika, sechs in Asien, 31 in Europa, eins in Süd- (São Paulo in Brasilien) und vier in Nordamerika. Die Frachttochter El Al Cargo fliegt vom Flughafen Ben Gurion fünf Ziele in Asien, drei in Europa und den John F. Kennedy International Airport in den USA an. Als zusätzlichen Hub nutzt die Tochter den belgischen Flughafen Lüttich. In Deutschland sind Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München, in Österreich Wien und in der Schweiz Genf und Zürich Ziele von El Al.
Codeshare-Abkommen
Gemeinsame Codeshare-Verbindungen unterhält El Al mit folgenden Fluggesellschaften (Stand: August 2009):[41]
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Flotte
Mit Stand Oktober 2015 besteht die Flotte der El Al aus 42 Flugzeugen[42] mit einem Durchschnittsalter von 13,4 Jahren[43]:
Flugzeugtyp | aktiv | bestellt[44][45] | Anmerkungen | Sitzplätze[46] (First/Business/Eco+/Eco) |
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Boeing 737-700 | 2 | 104 (-/16/-/88) | ||
Boeing 737-800 | 15 | mit Winglets ausgestattet; 3 betrieben unter der Marke UP | 142 (-/16/-/126) 180 (-/-/36/144) | |
Boeing 737-900ER | 5 | 3 | mit Winglets ausgestattet | 172 (-/16/-/156) |
Boeing 747-400 | 6 | 381 (12/62/39/268) 403 (8/47/34/314) 455 (-/26/40/389) | ||
Boeing 747-400F | 1 | Frachtflugzeug der El Al Cargo | – | |
Boeing 767-300ER | 7 | 215 (-/30/28/151) 218 (-/22/28/168) | ||
Boeing 777-200ER | 6 | 279 (6/35/31/207) | ||
Boeing 787 | 15 | Plus 13 als Option, Auslieferung vsl. ab 2017 als Ersatz für die 747 und 767 | - offen - | |
Gesamt | 42 | 18 |
Die zwei neuesten Boeing 777-200ER sind seit Juli beziehungsweise August 2007 in der Flotte. Die nächsten neuen Boeing 777-200ER, insgesamt vier weitere, sollten von Boeing ab 2012 ausgeliefert werden - diese Order wurde jedoch im April 2010 storniert.[47] El Al hatte sich des Weiteren die Option gesichert, die Bestellung in vier größere Boeing 777-300ER zu ändern. Außerdem leaste El Al noch vier weitere Boeing 737-800, welche bis Mitte 2009 ausgeliefert worden sind. Die neueste Boeing 747-400 mit der Registrierung 4X-ELE ist seit dem 28. Oktober 2008 im Einsatz für El Al. Die 1994 gebaute Maschine war früher in der Flotte der Singapore Airlines mit der Registrierung 9V-SPB.
Im Februar 2011 wurde bekannt, dass El Al plante, ihre Boeing 757-200 ab 2013 durch Boeing 737-900ER zu ersetzen.[48] Anfang 2013 musterte El Al ihre letzten 757-200 aus, im Oktober 2013 erhielt sie ihre erste 737-900ER.[23]
Zwischenfälle
El Al war in ihrer Geschichte ein häufiges Ziel terroristischer Anschläge und Geiselnahmen, jedoch kam es seit 1985 zu keinen weiteren Vorfällen. Der letzte Verlust einer Passagiermaschine ereignete sich 1955 und ist fremd verschuldet. Der Absturz einer Fracht-Boeing 747–200 nahe Amsterdam im Jahr 1992 gehört jedoch zu den schlimmsten Vorfällen in der modernen Geschichte der Luftfahrt. Insgesamt kam es zu zehn Vorfällen[49] und davon vier mit Todesfolge:
- Am 24. November 1951 stürzte eine Fracht-Douglas DC-4 mit Textilien auf dem Flug Rom–Zürich kurz vor der Landung ab. Es kamen sechs der sieben Besatzungsmitglieder zu Tode.[50]
- Am 27. Juli 1955 wurde die Lockheed Constellation 4X-AKC auf dem Flug von Wien nach Tel Aviv von bulgarischen Kampfflugzeugen abgeschossen. Die El Al-Piloten dachten irrtümlich, sie wären über Skopje, doch die Navigationssysteme zeigten auf Grund eines Gewitters falsche Daten und das Flugzeug befand sich in Wirklichkeit über bulgarischem Staatsgebiet. Durch eine Explosion nach dem Abschuss zerbrach das Flugzeug und stürzte kurz nach der Grenze nördlich von Petritsch ab. Die sieben Besatzungsmitglieder und 51 Passagiere kamen alle ums Leben.[51]
- Am 6. September 1970 befand sich die Boeing 707 4X-ATB auf dem Flug Tel Aviv–New York mit Zwischenlandung in Amsterdam. Nach dem Start vom Amsterdamer Flughafen Schiphol kurz vor der Küste Englands versuchten die Palästinenserin Leila Khaled und ihr Komplize, das Flugzeug zu entführen. Während sich die Terroristen in Richtung Cockpit begaben, brachte der Pilot das Flugzeug zu einem plötzlichen starken Sinkflug, was die Folge hatte, dass die Terroristen stürzten. In dem darauf folgenden Handgemenge gelang es dem Komplizen, eine Handgranate zu werfen. Kurz darauf erschoss ein Flugsicherheitsbegleiter den Komplizen. Die Handgranate zündete nicht und Leila Khaled wurde überwältigt, so dass die Piloten sicher in London außerplanmäßig landeten. Die Attentäterin konnte dann der lokalen Polizei übergeben werden.[52]
- Am 4. Oktober 1992 stürzte eine Fracht-Boeing 747–200 der El Al auf dem Weg von New York über Amsterdam nach Tel Aviv nahe dem Flughafen Schiphol ab. Es kamen vier Besatzungsmitglieder und 39 Personen am Boden zu Tode. In den nachfolgenden Jahren wurden in der Gegend überdurchschnittlich viele Kinder mit Missbildungen geboren.[53] Im späteren Verlauf wurde bekannt, dass auch 240 Kilogramm der Chemikalie Dimethylmethylphosphonat (DMMP) an Bord des Flugzeuges waren.[54] Diese Chemikalie wird vor allem als Flammschutzmittel[55] und Kraftstoffadditiv verwendet, ist aber auch Ausgangsstoff bei der Erzeugung des Nervengases Sarin.
Attentate gegen El Al
- Die erste und längste Entführung in der Geschichte der Luftfahrt[56] und die einzige erfolgreiche Entführung in der Geschichte der El Al ereignete sich am 23. Juli 1968. Drei Mitglieder der Volksfront zur Befreiung Palästinas kaperten eine Boeing 707 mit 38 Passagieren und 10 Besatzungsmitgliedern auf dem Flug von Rom nach Lod. Die Entführer zwangen die Piloten zum Flug nach Algier in Algerien. Die letzten sieben Besatzungsmitglieder und fünf männliche Passagiere[57] kamen 40 Tage später, am 1. September, gegen die Entlassung von 19 in Israel verurteilten Arabern frei.
- Am 26. Dezember desselben Jahres war wieder die Volksfront zur Befreiung Palästinas für einen Anschlag auf ein El-Al-Flugzeug auf dem Flughafen Athen verantwortlich. Dabei kam ein israelischer Mechaniker ums Leben. Als Vergeltungsschlag von Seiten der israelischen Streitkräfte gilt der nächtliche Angriff am 28. Dezember auf dem Beiruter Flughafen (Libanon). Dabei wurden am Boden insgesamt 14 Flugzeuge zerstört, die zu den Fluglinien Middle East Airlines, Trans Mediterranean Airways und Lebanese International Airways gehörten.[58]
- Am Flughafen Zürich griffen am 18. Februar 1969 palästinensische Terroristen eine Boeing 720 an, wobei ein Pilot starb. Sicherheitsbeamte erschossen einen Attentäter, die drei anderen wurden verhaftet und in der Schweiz vor Gericht gestellt. Zur Freipressung der Gefangenen wurde später eine Maschine der Swissair entführt.
- Zwischen September und Dezember 1969 kam es zu Anschlägen auf Büros der El Al in Athen, West-Berlin und Brüssel.
- Bei einer Zwischenlandung eines El Al-Linienfluges von München-Riem nach London kam es am 10. Februar 1970 zu einen Angriff palästinensischer Terroristen. Drei Attentäter drangen in den Transitraum des Flughafens ein. Nach zwecklosen Versuchen, die dort befindliche Crew und Passagiere zu überwältigen, zündeten sie zwei Handgranaten. Ein israelischer Fluggast, Arie Katzenstein, wurde getötet und neun weitere Personen werden teilweise schwer verletzt. Die Attentäter wurden im September, ohne gerichtliche Verfolgung durch Deutschland, in den arabischen Raum abgeschoben.[59] Die Active Organization for the Liberation of Palestine habe insgesamt 13 Kommando-Unternehmen in Israel verübt; auch habe sie das Riem-Attentat 1970 durchgeführt. Daraus leiteten manche Kommentare ab, die drei seien freigepresst worden. Sartawi kam im März 1970 in der Zeitschrift Stern zu Wort, er sagte, sie würden Israelis angreifen, wo auch immer. Sartawi kritisierte an deutschen Behörden, dass sie „seine“ Fedayin, die Attentäter, (kurzzeitig) ins Gefängnis gesteckt hatten. Da Sartawi auch einen zeitähnlichen Anschlag seiner Truppe auf ein Flugzeug Jugoslawiens in Deutschland behauptete, drängte die Regierung dieses Landes bei der PLO in Beirut auf eine Erläuterung und erhielt die Antwort, sie solle sich nicht an Sartawis „alberner (silly) Propaganda“ stören.[60]
- Am 17. Februar 1970 fielen die drei Palästinenser (Ghana Tabr del Hey, William George und Haddi Hassan) wegen ihrer ausgebeulten Manteltaschen dem Flugkapitän einer jugoslawischen Maschine auf. Sie wurden daraufhin vom Bundesgrenzschutz verhaftet. Auch sie wollten eine El-Al-Maschine entführen. [61]
- Zur letzten geplanten Entführung kam es am 6. September 1970, als die Volksfront zur Befreiung Palästinas in den sogenannten Dawson’s-Field-Entführungen. mehrere Flugzeuge verschiedener Fluggesellschaften zur Landung auf dem ehemaligen Royal-Air-Force-Flugplatz Dawson’s Field zwang. Patrick Argüello und Leila Khaled waren zuständig, die Boeing 707 der El Al auf dem Flug 217 von Tel Aviv nach New York (mit Zwischenlandung in Amsterdam) zu entführen.[62] Einigen Passagieren und Besatzungsmitgliedern gelang es, die Entführer zu überwältigen und in London der Polizei zu übergeben.
- Am 16. August 1972 explodierte eine Bombe, versteckt in einem mobilen Plattenspieler, im hinteren Gepäckraum einer Boeing 707 auf dem Flug Rom–Tel Aviv. Die Maschine konnte trotz eines Lochs im Rumpf sicher in Rom notlanden.
- Am 27. Dezember 1985 verübte ein palästinensisches Terrorkommando einen Anschlag auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Drei Terroristen stürmten kurz nach neun Uhr über die östliche Treppe in die Abflughalle und rollten drei Handgranaten in die Passagierschlange, die an den Schaltern Drei und Vier auf die Abfertigung des El-Al-Flugs warteten. Anschließend schossen sie mit Maschinenpistolen um sich. Die Polizei erwiderte das Feuer. Bei dem Anschlag und dem anschließenden Feuergefecht starben zwei Menschen, 47 weitere wurden verletzt.[63] Unter den Toten war auch einer der Attentäter, seine beiden Komplizen wurden nach einer Verfolgungsjagd auf der Autobahn von der Polizei gestellt. Gleichzeitig verübte eine zweite Terrorgruppe auf dem Flughafen Rom-Fiumicino einen ähnlichen Anschlag, dem 16 Menschen zum Opfer fielen und bei dem 67 verletzt wurden. Die Abu Nidal Organisation bekannte sich zu beiden Anschlägen.
- Am 16. April 1986 konnte man einen Anschlag auf dem Flug London–Tel Aviv verhindern, als eine Bombe im Gepäck der irischen Staatsbürgerin Anne Mary Murphy bei der Sicherheitskontrolle gefunden wurde. Es stellte sich heraus, dass diese von ihrem Verlobten Nezar Hindawi dort deponiert wurde. Es gab Hinweise, dass syrische Geheimagenten an dem geplanten Anschlag beteiligt waren; das Vereinigte Königreich beendete die diplomatischen Beziehungen mit Syrien.
- Am 4. Juli 2002 schoss Hesham Mohamed Hadayet, ein aus Ägypten stammender Mann, der 1992 in die USA migriert war und dort den Flüchtlingsstatus beantragt und erhalten hatte, auf sechs Israelis, die in einer Schlange vor dem Ticketschalter auf dem Flughafen Los Angeles standen. Zwei von ihnen starben. Eine Sicherheitskraft der El Al erschoss Hadayet.[64] Hadayet unterstützte anti-israelische Ansichten und war gegen die damalige Außenpolitik der USA im Nahen Osten. Das FBI klassifizierte den Anschlag, als einen der wenigen nach dem 11. September 2001 („9/11“), als terroristischen Anschlag.[65]
Service
Matmid
Das Vielfliegerprogramm Matmid existiert seit 2004, als die früheren Programme vereint wurden. Matmid beinhaltet fünf verschiedene Ränge: Matmid, Matmid Silver, Matmid Gold, Matmid Platinum und Matmid TOP Platinum. Die gesammelten Punkte können durch die Teilnehmer für Flüge und Hochstufung in eine bessere Kabinenklasse eingelöst werden, aber auch in Vergünstigungen bei der Miete von Autos, Übernachtungen oder beim Einkauf genutzt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Punkte für einen guten Zweck zu spenden. Neben der Möglichkeit die Punkte auf den El-Al-Flügen zu sammeln, erhält man auch Punkte bei Partner-Fluggesellschaften, bestimmten Hotels und beim Einkauf mit einer speziellen Kreditkarte. Zu den Partnerfluggesellschaften gehören American Airlines (mit ihrer Regionaltochter American Eagle Airlines), South African Airways, Sun d’Or und Qantas. Auch auf Codeshare-Flügen der El Al und auf Flügen mit Aeroméxico nach Madrid, Miami, New York, Paris und Mexico City können Passagiere Punkte für Matmid sammeln.
King David Lounges
Für Passagiere der höheren Kabinenklassen bietet El Al unter dem Namen King David Lounge auf den fünf Flughäfen Tel Aviv, Paris-Charles de Gaulle, New York City John F. Kennedy International Airport, London-Heathrow und Los Angeles Lounges an. Diese bieten Getränke, kleine Snacks, ausländische sowie israelische Zeitungen und Magazine und an manchen Orten drahtlosen Zugang zum Internet. Auf dem Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv befindet sich die Lounge im Terminal 3 und besitzt einen gesonderten Bereich für Passagiere der ersten Klasse, welches mit Telefon, Duschen und einem Spa-Bereich ausgestattet ist. Der Name King David leitet sich von dem König David ab, dem zweiten König Israels.
Siehe auch
Literatur
- Arnold Sherman: The El Al Story. Hrsg.: Arnold Sherman. Vallentine Mitchell & Co, 1973, ISBN 0-85303-168-1, S. 204.
Weblinks
- Webpräsenz der El Al (englisch, hebräisch)
Einzelnachweise
- ↑ Hos 11,7 SLT
- ↑ El Al: Jahresbericht 2008 Abschnitt B-7 Punkt 3.2 (PDF; 3,4 MB)
- ↑ fundinguniverse.com: El Al Israel Airlines Ltd.
- ↑ El Al Israel Airlines. In: Flightpath 3, 2004.
- ↑ a b c d e f g h i j k answers.com: EL AL Israel Airlines Ltd. (Stand: Mai 2008)
- ↑ The Jewish Agency for Israel: Pincus, Aryeh Louis (1912–1973)
- ↑ a b US Centennial of Flight: El Al, the Israeli Airline
- ↑ a b El Al: History (englisch)
- ↑ Time: The Beast in Chains 6. Juni 1960.
- ↑ Time: Adman's Adman. 31. März 1958.
- ↑ ciadvertising.org: Doyle Dane Bernbach
- ↑ Gates to Jewish Heritage: El-Al, Israel's Airline ( vom 22. Februar 2001 im Internet Archive) 22. August 2008.
- ↑ GlobalSecurity.com: Sde Dov / Tel Aviv 22. August 2008.
- ↑ a b Christliche-Autoren.de: Die Operation Salomon 2/2008.
- ↑ El Al: Finanzielle Daten
- ↑ Flightglobal: Flag carrier El Al thrives despite high fuel costs and competition 11. Februar 2008.
- ↑ Standard & Poor’s: Standard & Poor's El Al Income Statement Data ( vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ El Al: El Al 3. Quartalsbericht 2007 Seite 3 20. November 2007.
- ↑ El Al: Fact Sheet 2007 16. März 2008.
- ↑ [1]
- ↑ El Al: EL AL Airlines – Subsidiaries
- ↑ El Al: Jahresbericht 2008 Seite 105 (PDF; 3,4 MB)
- ↑ a b ch-aviation – El Al Israel Airlines (englisch) abgerufen am 30. Mai 2015
- ↑ eflight: Boeing 747-200
- ↑ Borenstein Caterers: About us
- ↑ Catit: Homepage
- ↑ Professional Travel Guide: Tel Aviv Dining Guide: Catit ( vom 20. Juli 2009 im Internet Archive)
- ↑ Dallas Business Journal: Sabre, EL AL Israel Airlines form venture 2. Mai 2001.
- ↑ Jewish Press: El Al World’s Most Secure Airline ( vom 16. April 2009 im Internet Archive) 6. Februar 2008.
- ↑ USA Today: Israeli-style security might have averted hijackings 13. September 2001.
- ↑ USA Today: El Al wants to do own bag screening at Newark 12. Mai 2006.
- ↑ BBC: El Al sets security standards 5. Juli 2008.
- ↑ CNN: Model for air travel security may be El Al 26. September 2006.
- ↑ Spiegel online: Terroristen machen Jagd auf Israelis; Stand 10. September 2009.
- ↑ BBC News: The threat from portable missiles; Stand 10. September 2009.
- ↑ CNN: Missile defense for El Al fleet 24. Mai 2004.
- ↑ Ynet News: Europe objects to El Al's anti-missile shield 26. Februar 2006.
- ↑ Al-Jazeera Online: Israeli Arabs 'racially profiled' 13. Januar 2007.
- ↑ Zweifelhafte Personenkontrollen durch israelische Agenten Spiegel-online vom 24. Oktober 2009.
- ↑ Israel may halt flights to Denmark over security row, Ha-Aretz am 26. Juni 2011.
- ↑ El Al: Code Share Agreements
- ↑ Ch-aviation: Fleet (englisch), abgerufen am 20.Oktober 2015
- ↑ airfleets.net – Fleet age El Al (englisch), abgerufen am 20.Oktober 2015
- ↑ Boeing - Orders and Deliveries (englisch) abgerufen am 30. Mai 2015
- ↑ El Al schafft sich mindestens 15 Dreamliner an, abgerufen am 5. August 2015
- ↑ elal.com - Our Fleet (englisch) abgerufen am 31. Mai 2015
- ↑ Reuters: Israel’s El Al cancels order of 4 Boeing 777 jets 29. April 2010 (englisch)
- ↑ airliners.de - El Al mustert Boeing 757 aus 11. Februar 2011.
- ↑ Aviation Safety Network: El Al Israel Airlines
- ↑ Aviation Safety Network: Flugunfall 24 Nov 1951 einer Douglas DC-4
- ↑ Aviation Safety Network: Flugunfall 27 Jul 1955 einer Lockheed L-149 Constellation
- ↑ Aviation Safety Network: Flugunfall 6 Sep 1970 einer Boeing 707
- ↑ Aviation Safety Network: Flugunfall 4 Okt 1992 einer Boeing 747
- ↑ [2]
- ↑ Patent EP316736: Verwendung von Methylphosphonsäure-diphenylester (DPMP) als Flammschutzmittel bei der Herstellung von Kunststoffen auf Isocyanatbasis.
- ↑ Spiegel Online: Die spektakulärsten Flugzeugentführungen 27. Dezember 1999.
- ↑ About.com: 1968 PFLP Hijacking of El Al Flight
- ↑ Aviation Safety Network: Sicherheitsdatenbank 21. August 2008.
- ↑ Sartawi behauptete, dass seine damalige Active Organization for the Liberation of Palestine AOLP siehe Mitte der Website
- ↑ Quelle: Freigegebene CIA-Dokumente (PDF; 5,9 MB), hier S. 62 f. – Sartawi war ein nasseristischer, pro-Kreisky-Grenzgänger der PLO, der mal in der PLO/Fatah, mal außerhalb stand. Siehe nächste Position.
- ↑ Quelle
- ↑ The Jewish Journal: The Day a New Terrorism Was Born 23. Februar 2006.
- ↑ haGalil: Kreisky, Arafat und der Terror 5. November 2004.
- ↑ WorldNetDaily
- ↑ siehe auch Artikel in der engl. Wikipedia