Glycoldinitrat
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | Glycoldinitrat | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C2H4N2O6 | |||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 152,06 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||
Dichte |
1,49 g·cm−3[1] | |||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||
Siedepunkt |
197,5 °C[1] | |||||||||
Dampfdruck | ||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||
Brechungsindex |
1,4452 (25 °C)[2] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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MAK |
Schweiz: 0,05 ml·m−3 bzw. 0,3 mg·m−3[3] | |||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Glycoldinitrat (auch Glykoldinitrat) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Salpetersäureester.
Gewinnung und Darstellung
Glycoldinitrat kann durch Nitrierung von Ethylenglycol mit Mischsäure gewonnen werden. Im technischen Maßstab wird dies ähnlich wie bei Nitroglycerin in kontinuierlichen Verfahren durchgeführt.[2]
Eigenschaften
Glycoldinitrat ist eine farblose, ölige, wenig flüchtige Flüssigkeit, welche schwer löslich in Wasser und nicht hygroskopisch ist.[1][2] In den meisten organischen Lösungsmitteln ist es gut löslich.[2] Die Dampfdrücke sind bei niedriger Temperatur relativ gering.
Dampfdruck von Nitroglycol[2] | ||||||||||||
Druck | in mbar | 0,006 | 0,05 | 0,35 | 1,7 | 7,8 | 29 | |||||
Temperatur | in °C | 0 | 20 | 40 | 60 | 80 | 100 |
Glycoldinitrat ist eine explosionsgefährliche Flüssigkeit, die auf Schlag, Reibung, Erwärmung oder andere Zündquellen reagiert.[1] Wichtige Explosionskennzahlen sind:
- Explosionswärme 7294 kJ·kg−1.[2]
- Detonationsgeschwindigkeit 7300 m/s bei einer Dichte von 1,48 g·cm−3[2]
- Verpuffungstemperatur: 217 °C [2]
- Bleiblockausbauchung 620 cm3/10 g[2]
- Schlagempfindlichkeit 0,2 N·m[2]
- Reibempfindlichkeit bis 353 N Stiftbelastung keine Reaktion[2]
- Stahlhülsentest Grenzdurchmesser 24 mm (offene Hülse)[2]
Verwendung
Glycoldinitrat wird als Sprengstoff verwendet.[1] Seine Wirkung ist dem Nitroglycerin sehr ähnlich. Es wird oft im Gemisch mit diesem verwendet, da es für einen Einsatz im Winter dessen Gefrierpunkt erniedrigt.[2]
Sicherheitshinweise
Die pharmakologischen Wirkungen ähneln denen des Nitroglycerins, wobei bei Vergiftung starke Kopfschmerzen auftreten.[4] Die Verbindung belastet wie alle Salpetersäureester intensiv den Kreislauf und wird über die Haut resorbiert.[2] Der MAK-Wert beträgt 0,32 mg·m−3 bzw. 0,05 ppm.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k Eintrag zu Glykoldinitrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich) .
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, zehnte, vollständig überarbeitete Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32009-7, S. 215.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte
- ↑ Burkhard Madea, Bernd Brinkmann: Handbuch gerichtliche Medizin, Band 2; ISBN 978-3-540-66447-5, S. 593.