Hellmuth Reinhardt

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Hellmuth Reinhardt (* 27. Juni 1900 in Stuttgart, † 16. September 1989) war ein deutscher Generalmajor der Wehrmacht und der Bundeswehr.

Leben

Herkunft

Er war der Sohn des Generalleutnant Ernst Reinhardt (1870-1939) und der Anna geb. Wedemeyer und ein Neffe des württembergischen General der Infanterie Walther Reinhardt (1872-1930), erster Chef der Heeresleitung der Reichswehr. Hellmuth Reinhardt besuchte das humanistischen Gymnasiums in Stuttgart, und beendete sein Abitur am Gymnasium in Ludwigsburg.

Militärische Laufbahn

Als Fahnenjunker trat er am 12. Juni 1918 in das (1. Württembergisches) Grenadier-Regiment “Königin Olga“ Nr. 119 in Stuttgart ein und trat am 1. Oktober 1919 in das Schützen-Regiment “Alt-Württemberg“ Nr. 25 der vorläufigen Reichswehr über. Mit Jahresbeginn 1921 trat er als Fähnrich in das 13. (Württembergische) Infanterie-Regiment ein und wurde nacheinander zum Leutnant (1.April 1922) und Oberleutnant (1. Februar 1927) befördert. Im Frühjahr 1927 wurde er Bataillonsadjutant des III. Bataillons im zuletzt genannten Regiment, zwischen 1929 und 1932 fungierte er als Aufsichtsoffizier einer Infanterieschule in Dresden. Anfang Oktober 1933 wurde er in der neuen Wehrmacht auf die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert, stieg am 1. April 1934 zum Hauptmann auf und wirkte ab Juli 1935 in der Organisationsabteilung des Kriegsministeriums. Am 1. Oktober 1936 folgte seine Versetzung in den Generalstab des Heeres. Am 12. Oktober 1937 wurde er Kompaniechef im Infanterie-Regiment 119 und am 1. Juni 1938 zum Major im Generalstab befördert. Am 10. November 1938 wurde er Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) im Generalkommando des V. Armeekorps in Stuttgart.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges fungierte er ab 10. September 1939 als Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 4. Panzer-Division. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant (1. November 1940) wurde er am 15. November Chef des Stabes im Allgemeinen Heeresamt im Oberkommando des Heeres. Am 1. Juni 1942 wurde er zum Oberst ernannt und trat am 1. Dezember 1943 in Führerreserve. Am 1. April 1944 wurde er zum Chef des Generalstabs der an der Ostfront stehenden 8. Armee ernannt und am 1.Juni des gleichen Jahres zum Generalmajor befördert. Am 7. Dezember 1944 wechselte er in die gleiche Position zu der an der Westfront stehenden 1. Armee. Am 28. Dezember 1944 wurde er bis zum Kriegsende im Mai 1945 Chef des Generalstabs beim Wehrmachtbefehlshaber in Dänemark (“Armee-Oberkommando Lindemann“).

Nachkriegszeit

Zwischen 7. Juni 1945 bis 1. April 1948 befand er sich in alliierter Gefangenschaft und wurde darauf bis 1955 zum Mitarbeiter der Historical Division berufen, er arbeitete als "Heimarbeiter" der Operational History (German) Section in Königstein und später in Karlsruhe. Am 1. Januar 1956 wurde er im Rang eines Brigadegeneral in die Bundeswehr übernommen und am 5. April des Folgejahres zum Generalmajor der Bundeswehr befördert. Am 10. Juni 1956 wurde er zum Chef des Truppenamtes bestellt und am 1. Oktober 1960 als Befehlshaber im Wehrbereich V nach Stuttgart berufen. Nach seiner Verabschiedung am 30. September 1962 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 1963 fungierte er einjährig als Studienleiter an der Evangelischen Akademie in Bad Boll und zwischen 1965 und 1971 als Vorsitzender der Gesellschaft für Wehrkunde.

Literatur

  • Esther-Julia Howell: Von den Besiegten lernen? Die kriegsgeschichtliche Kooperation der U.S. Armee und der ehemaligen Wehrmachtselite 1945–1961. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2016, Biographie auf S. 341.