Kongresszentrum Karlsruhe

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Das Kongresszentrum Karlsruhe ist eines der größten Kongresszentren Deutschlands und wird von der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH betrieben. Es befindet sich in der Karlsruher Südweststadt und umfasst etwa 20.000 m² Ausstellungsfläche in vier Hallen, die um den 10.000 m² großen Festplatz angeordnet sind.[1]

Bis zur Eröffnung der Messe Karlsruhe 2003 war das Kongresszentrum das größte Messe- und Veranstaltungszentrum der Karlsruher Region. Hier fanden unter anderem die große Regionalmesse Offerta und die Learntec statt. 1980 wurde der Gründungsparteitag der Grünen in der Stadthalle abgehalten. Von 2002 bis 2005 fand der LinuxTag im Kongresszentrum statt.

Gebäude

Stadthalle

Stadthalle Karlsruhe (2016)

Die Stadthalle hat 5 Veranstaltungssäle für 4.000 Personen, 5 Konferenzräume sowie 17 Seminarräume und 3 Foyers mit insgesamt 6.000 m² Fläche.[2] Die denkmalgeschützte Säulenvorhalle wurde von dem ursprünglich 1915 von Robert Curjel und Karl Moser als Ausstellungshalle erbauten Vorgängerbau übernommen. Die heutige, nach Plänen von Herman Rotermund und Christine Rotermund-Lehmbruck als Haus im Haus erbaute Stadthalle wurde 1985 eröffnet.[3]

Konzerthaus

Konzerthaus

Das neoklassizistische Konzerthaus entstand 1913 bis 1915 nach Plänen der Architekten Robert Curjel und Karl Moser. Die denkmalgeschützte[4] Halle verfügt über einen großen und einen kleinen Saal sowie 3 Seminarräume und 2 Foyers.[5]

Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Säulenportikus wurde erst 1993/94 wiederhergestellt.[6] Seit 1996 ersetzt eine Konzertszene von Stephan Balkenhol mit sechs Musikern aus glasierter Keramik das ursprünglich im Giebelfeld angebrachte Relief Geburt der Venus.[7] Nach der Zerstörung des Theaters am Schlossplatz 1944 und bis zur Eröffnung des Neubaus am Ettlinger Tor 1975 diente das Konzerthaus als provisorische Spielstätte für das Badische Staatstheater.[8]

Schwarzwaldhalle

Schwarzwaldhalle

Die denkmalgeschützte Schwarzwaldhalle wurde von Erich Schelling und Ulrich Finsterwalder entworfen und nach nur sechs Monaten Bauzeit am 19. August 1953 eröffnet.[9] Bemerkenswert ist das freitragende Hängedach der Halle, aus einer sechs Zentimeter starken, vorgespannten Betonschale bestehend, das erstmals in einer derartigen Größe gebaut wurde und in Fachkreisen weltweit Beachtung fand.[10] Im Inneren befinden sich 2.575 m² säulenfreie Ausstellungsfläche, alternativ haben bis zu 3.500 Personen Platz. Die Schwarzwaldhalle ist mit der Gartenhalle verbunden.[11]

Gartenhalle

Gartenhalle

Die Gartenhalle bietet 5.000 m² Fläche, hat eine Deckenhöhe von bis zu 10 Meter und eine sehr hohe Bodenbelastbarkeit, was sie für Ausstellungen schwerer Maschinen geeignet macht.[12] Sie wurde 1990 an der Stelle eines Vorgängerbaus eröffnet und ist somit die neueste Halle des Kongresszentrums. Der denkmalgeschützte Kamin eines alten Heizkraftwerks ist in den Bau integriert.[13]

Nancyhalle

Die Dachlandschaft der Nancyhalle (vorne rechts). Aufnahme während der Bundesgartenschau 1967

Die Nancyhalle wird heute nicht mehr regelmäßig von der Kongress- und Messe-GmbH genutzt. Der nach der Karlsruher Partnerstadt Nancy benannte Bau befindet sich an der südwestlichen Ecke des Festplatzes zwischen Schwarzwaldhalle, Konzerthaus und Stadtgarten. Er wurde von Erich Schelling für eine begrenzte Lebenszeit als zusätzliche Ausstellungsfläche anlässlich der Bundesgartenschau 1967 geplant und 1966 eröffnet.[14] Inzwischen besteht großer Renovierungsbedarf. Die Nancyhalle ist in Sachgesamtheit mit der Schwarzwaldhalle denkmalgeschützt.[15] Der verglaste Skelettbau ist um zwei offene Innenhöfe herum errichtet, in denen alte Bäume stehen. 2004 bis 2007 präsentierte Luigi Colani eine Ausstellung seines Lebenswerks in der Nancyhalle. Ende 2011 genehmigte der Gemeinderat die Nutzung der Halle als Probenbühnenzentrum des Badischen Staatstheaters für einen Übergangszeitraum von etwa sieben bis zehn Jahren.[16]

Literatur

  • Clemens Kieser: Karlsruhes Nancy-Halle. Der Gartenschau ein Haus aus Zelten. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 35. Jg. 2006, Heft 2, S. 87–50 (PDF)
  • Ulrike Plate: Hauchdünne Spannung. Die Schwarzwaldhalle am Karlsruher Festplatz. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 32. Jg. 2003, Heft 2, S. 184 (PDF)
Commons: Kongresszentrum Karlsruhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Festplatz. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  2. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Stadthalle. Webseite der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, abgerufen am 24. Januar 2016.
  3. Geschichte: Vor 25 Jahren neue Stadthalle eröffnet. In: Stadtzeitung Karlsruhe vom 27. August 2010, abgerufen am 7. Februar 2014.
  4. Kulturdenkmale Südweststadt, Festplatz 9, abgerufen am 7. Februar 2014
  5. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Konzerthaus. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  6. Helmuth Bischoff: Karlsruhe. DuMont Reiseverlag, 2008, ISBN 978-3-7701-6505-6, S. 79.
  7. Konzerthaus in neuem Glanz. In: Focus Nr. 26 vom 24. Juni 1996.
  8. Geschichte des Badischen Staatstheater Karlsruhe, abgerufen am 7. Februar 2014
  9. Karlsruhe: Stadtchronik. Webseite der Stadt Karlsruhe, Stand 6. März 2013, abgerufen am 7. Februar 2014.
  10. Clemens Kieser: Schwarzwaldhalle – Ein Meisterwerk des Architektur- und Ingenieurbaus der Nachkriegszeit. Webseite der Stadt Karlsruhe, Stand 2. Oktober 2012, abgerufen am 7. Februar 2014.
  11. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Schwarzwaldhalle. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  12. Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – Gartenhalle. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  13. Stadtchronik Karlsruhe, abgerufen am 17. Mai 2011
  14. Stadtchronik Karlsruhe, abgerufen am 17. Mai 2011
  15. Kulturdenkmale Südweststadt, Festplatz 7, abgerufen am 7. Februar 2014
  16. Karlsruher Nancyhalle: Badisches Staatstheater zieht ein, ka-news, abgerufen am 11 März 2012

Koordinaten: 49° 0′ 9,7″ N, 8° 24′ 4,5″ O