7,5-cm-KwK 42

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7,5-cm-KwK 42


7,5-cm-KwK 42 L/70 Deutsches Panzermuseum Munster

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung Kampfwagenkanone (auf Panzerkampfwagen) bzw.
Panzerabwehrkanone (auf Jagdpanzer)
Entwickler/Hersteller Rheinmetall AG
Produktionszeit 1942 bis 1945
Modellvarianten 7,5-cm-KwK 42 bzw. 7,5-cm-PaK 42
Waffenkategorie Kanone
Technische Daten
Rohrlänge 5.250 mm
Kaliber 75 mm
Kaliberlänge L/70
Gewicht in
Feuerstellung
1.000 kg
Ausstattung
Visiereinrichtung Turmzielfernrohr
Verschlusstyp Verschluss-Keil fallend
Ladeprinzip semi-automatisch
Munitionszufuhr manuell
Antrieb elektrisch oder Handrad
Energieversorgung elektrisch
Rohrrücklauf 400 bis 430 mm
Granatkartuschen 75 × 640 mm R(andkartusche)
Granatpatrone 75 × 640 mm R
Schnittzeichnung 7,5-cm-PzGr. 39
1. Bodenzünder 5103, 2. Leuchtspursatz, 3. Führungsband (hinten), 4. Sprengstofffüllung (desensibilisiert/träge), 5. Eisenkörper (Penetrator), 6. Weicheisenkappe, 7. ballistische Haube

Die 7,5-cm-KwK 42 war eine Kampfwagenkanone (kurz: KwK), die mit der Kaliberlänge L/70 als Hauptbewaffnung/ Turmkanone im mittleren Kampfpanzer Panzer V eingebaut wurde, aber auch im Panzer IV/70 unter der Bezeichnung 7,5-cm-PaK 42 L/70(frühere 7,5-cm-Stu.K. 42 L/70[1]) baugleich als Panzerjagdkanone ab 1942 im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Geschichte und Einsatz

Wurde die Kampfwagenkanone eines Kampfpanzers oder sonstigen gepanzerten Gefechtsfahrzeugs in einen Jagdpanzer eingebaut, so wurde für den speziellen Einsatzzweck die Typenbezeichnung Panzerabwehrkanone verwendet. Im Fall der 7,5-cm-KwK 42 wechselte die Bezeichnung des ansonsten baugleichen Waffensystems auf 7,5-cm-PaK 42. Die Entwicklung der Kanone geht im Wesentlichen auf das bereits einsatzerprobte und bewährte gleichkalibrige Vorgängermodell – die 7,5-cm-KwK 40 – zurück. Aus Gründen der unverändert begrenzten Transport- oder Staumöglichkeiten der Patronenmunition im Gefechtsfahrzeug selbst, wurde bewährte verkürzte Kartuschen (75×495 mm R[2]) auf 75×640 mm R geringfügig verändert. Durch die Vergrößerung der Kaliberlänge von L/48 auf L/70, eine etwas stärkere Treibladung der Granatpatronen und den größeren Gasdruck im Kanonenrohr konnte die Mündungsgeschwindigkeit der Granaten gesteigert werten. Dies zog letztlich eine Kampfwertsteigerung der bisher verwendeten 75 mm Standard-Granatenmunition nach sich. So wurde unter anderem die Panzergranate 39/42 (kurz: PzGr. 39/42) entwickelt, die abgesehen von der etwas längeren Granatkartusche bei größeren Einsatzentfernungen ansonsten Baugleich zur Vorläuferversion, der 7,5-cm-PzGr. 39, war.

Die Kanone hatte einen elektrisch betriebenen Feuermechanismus. Anstelle eines mechanisch ausgelösten Schlagbolzens trat ein elektrischer Zündmechanismus. Der Kanonen-Verschluss arbeitete halbautomatisch, wobei nach dem Abfeuern der Granate und vollständigem Rohrrücklauf die leere Kartusche automatisch ausgeworfen wurde, der Verschluss selbst aber offen – und damit aufnahmebereit für die nächste Granatpatrone blieb. Nach dem Einlegen oder Nachladen der nächsten Granatpatrone verriegelte der Verschluss automatisch, und die Kanone war erneut feuerbereit.

Besonderheiten

  • Kommandanten-Zielgerät: Turmzielfernrohr(binokular) TZF 12 oder 12a (Panther), Sfl.ZF 1a (Jagdpanzer IV/70 (A) und (V)
  • Gewicht (mit Mündungsbremse und Verschluss): 1.000 kg
  • Verschluss: Semi-automatisch, Verschluss-Keil fallend
  • Rohrrücklauf: 400 bis 430 mm
  • Kartuschenpatrone: 75 × 640 mm R(andkartusche)

Munitionsarten

Anstelle aller bisher verwendeten 75 mm Panzergranaten (kurz: PzGr. oder Pzgr.) wurden für das kampfwertgesteigerte Waffensystem Ausf. 1942 L/70 nur noch drei Granattypen mit der 75 × 640 mm Randkartusche verwendet.

  • PzGr. 39/42 – Panzergranatpatrone 1939/ für 7,5-cm-KwK 42 L/70, mit Panzergranate panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube – Projektil hochexplosiv
  • PzGr. 40/42 (Hk) – Panzergranatpatrone 1940/ für 7,5-cm-KwK 42 L/70, mit Panzergranate (Wuchtgeschoss, Hartkernmunition oder Hartkerngeschoss (mit Wolfram-Kern))
  • SprGr. 42 – Granat-Patrone mit Sprenggranate für 7,5-cm-KwK 42 L/70

Die nachstehende Übersicht enthält Durchschlagsleistungen des Waffensystems KwK/PaK.

verschieden Munitionsart und Durchschlagskraft
Typ Munition
(Projektil)
Projektil Sprengstoff-
füllung
Granatpatrone Gesamtlänge Mündungs-
geschwindigkeit

()
Durchschlagskraft nach …
100 m 500 m 1000 m 1500 m 2000 m
PzGr. 39/42 6,800 kg 18 g RDX träge 14,300 kg 893,2 mm 925 m/s 138 mm 124 mm 111 mm 99 mm 89 mm
PzGr. 40/42 4,750 kg 11,550 kg 875,2 mm 1.120 m/s 194 mm 174 mm 149 mm 127 mm 106 mm
SprGr. 42 5,740 kg 11,140 kg 929,2 mm 700 m/s

Die Angaben beziehen sich auf die mittlere Durchschlagskraft gegen homogene, gewalzte Panzerstahlplatten bei einem Auftreffwinkel von 30° zur Vertikalen des Panzerfahrzeugs.[3]

Trägerplattformen

  • Jagdpanzer: Panzer IV/70, mit leicht modifizierter Kanone (auch Panzerjägerkanone - PaK)
  • mittlerer Panzer: Panzerkampfwagen V „Panther“, auch Jagdpanzer IV (auch Sd.Kfz. 171)
  • mittlerer Panzer: Panzerkampfwagen V „Panther II“ (auch Sd.Kfz. 171)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gerätliste s.44R.
  2. http://www.quarryhs.co.uk/ammotable8.htm
  3. Christian Ankerstjerne: Armor Penetration Table. In: panzerworld.com. 10. November 2014, abgerufen am 5. Dezember 2014 (englisch).