Mötsch
Mötsch Stadt Bitburg
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Koordinaten: | 49° 58′ N, 6° 33′ O | |
Höhe: | 330 m ü. NHN | |
Einwohner: | 1062 (31. Dez. 2016)[1] | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 54634 | |
Vorwahl: | 06561 | |
Lage von Mötsch in Rheinland-Pfalz
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Mötsch
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Mötsch ist ein Stadtteil von Bitburg im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Bis 1969 war Mötsch eine eigenständige Gemeinde.
Geographie
Der Ort liegt in der Eifel südöstlich von Bitburg-Stadtmitte. Zu Mötsch gehört auch der Wohnplatz Albach.[1]
Geschichte
Verschiedene Ausgrabungsstücke weisen auf eine frühe Besiedlung von Mötsch zurück. Auch römische Überreste wurden gefunden. Der Name „Martiacum“, „Mersch“, „Mötsch“ dürfte von Mars abzuleiten sein. Ca. 400 n. Chr. befand sich in Mötsch ein fränkischer Königshof, welcher später an die Abtei Prüm überging. Am 13. August 762 wurde Mötsch erstmals urkundlich erwähnt[2], und ist somit der älteste Bitburger Stadtteil. Keramikfunde aus dem 14.–15. Jahrhundert lassen auf eine Eisenhütte in Mötsch schließen.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde Mötsch des Öfteren Opfer von Raubüberfällen. So trieben Truppen aus Thionville im Jahre 1647 Pferde und Kühe aus dem Dorf. Am 8. August 1649 überfiel der Gouverneur von Thionville, Mochlo, Baron de marole mit 500 Mann, teils zu Pferde, Mötsch, Bitburg, Masholder und Hüttingen und stahl alle Kühe. Die Einwohner der betroffen Orte verfolgten die Angreifer, teils mit Gewehren, wurden jedoch bei Meilbrück in einen Hinterhalt gelockt. Der größte Teil der Eifeler wurde erschossen, die Restlichen in Gefangenschaft genommen. Sechs bis sieben Franzosen fanden den Tod.
In den 1950er Jahren wurde größtenteils auf Gemeindegebiet ein NATO–Flugplatz gebaut. Dies führte dazu, dass sich Mötsch rasant von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einem Wohngebiet entwickelte. Das Geld, welches der Flugplatz in das Dorf brachte, ließ Mötsch zu einer der reichsten Gemeinden in Rheinland-Pfalz werden.
Die bis dahin eigenständige Gemeinde Mötsch wurde am 7. Juni 1969 in die Stadt Bitburg eingemeindet.[3]
Politik
Die Interessen des Stadtteils Mötsch werden durch einen Ortsbeirat vertreten, dem elf Mitglieder angehören. Ortsvorsteher ist Heiko Jakobs.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Filialkirche St. Nikolaus von 1786
- Votivkapelle (Marienkapelle) auf „Alert“ von 1890 ⊙
- Über das Stadtteilgebiet sind mehrere Wegekreuze verteilt.
- Wahrzeichen von Mötsch ist der ehemaliger Wasserturm.
- Albachmühle mit Mariapilgerstädte, Wasserfällen und Tropfsteinhöhlen (nicht zu besichtigen)
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mötsch
Grünflächen und Naherholung
- Waldgebiet Ahlert (Bitburger Stadtwald)
- Naturdenkmal Mötscher Wasserfälle ⊙
- Naturdenkmal Albachtal – Kalkschlucht mit bewaldeten Hängen östlich von Bitburg ⊙
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Bitburg
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest – Mötscher Muatenkirmes
- Hüttenbrennen und Strohbär am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag) [5][6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Aufgrund der Nähe zu Bitburg (Mötsch ist mit der Kreisstadt fast verschmolzen) gibt es in Mötsch wenig Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die Schule schloss 1972, das letzte Lebensmittelgeschäft 1990. Mötsch verfügt über ein Jugendheim, welches als Gemeindesaal dient, und einen Kindergarten. Aufgrund der Nähe zum Flugplatz und zur amerikanischen Wohnsiedlung siedelten sich diverse Gastronomien und Autohandelsbetriebe an. Des Weiteren befinden sich in Mötsch mehrere Handwerksbetriebe, wie eine Goldschmiede und eine Schlosserei.
Außerdem gibt es in Mötsch drei Spielplätze, einen Sportplatz, eine Reithalle und eine Grillhütte. Eine weitere hohe Bedeutung kommt dem Mötscher Wald (Bitburger Stadtwald) Ahlert als Naherholungsgebiet und Wirtschaftswald zu.
Persönlichkeiten
- Marcus Dahm (* 1977), Komponist, Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler, leitete von 1997 bis 2000 den Kirchenchor Mötsch.
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 66 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens: Kirche St. Nikolaus, Votivkapelle auf der „Alert“. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. 1992, S. 71 (online [PDF; abgerufen am 13. Dezember 2017]).
Weblinks
- Webseite des Ortes
- Zum Stadtteil Mötsch der Stadt Bitburg gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
Einzelnachweise
- ↑ ** Vorlage:GemeindeverzeichnisRP – Bitte gültiges Jahr (Stand) angeben! **
- ↑ Regesta Imperii RI I n. 95 vom 13. August 762 (online; Abgerufen am 30. Juli 2017).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 160 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Stadt Bitburg – Wahlen in Bitburg
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.