SU-76
SU-76 | |
---|---|
SU-76M im Museum in Nischni Nowgorod | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4 |
Länge | 5,00 m |
Breite | 2,70 m |
Höhe | 2,10 m |
Masse | 10,2 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Front 35 mm, seitlich 16 mm |
Hauptbewaffnung | 1 × 76,2-mm-Kanone SiS-3Sh mit 62 Schuss |
Sekundärbewaffnung | keine |
Beweglichkeit | |
Antrieb | zwei Sechszylindermotoren GAZ-203 mit jeweils 85 PS (63 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 45 km/h |
Leistung/Gewicht | 17 PS/Tonne |
Reichweite | 450 km auf Straße und 295 km im Gelände |
Die SU-76 war eine sowjetische Selbstfahrlafette des Zweiten Weltkrieges, die sowohl zur Panzerabwehr als auch als Artillerie-Fahrzeug eingesetzt wurde. Nach dem T-34 war es das meistgebaute sowjetische Panzerfahrzeug des Krieges.
Aufbau
Die Entwicklung des Fahrzeuges begann Februar 1942. Zunächst versuchte man das Fahrzeug auf Basis des T-60 zu bauen, ging dann aber zur Wanne des T-70 über. Dabei verwendete man zunächst aus Materialmangel eine Antriebskonstruktion, die bereits bei den frühen T-70 Probleme bereitet hatte. Dabei trieben die zwei Motoren jeweils eine Kette an. Gesteuert wurde, indem die Drehzahl der beiden Motoren unabhängig voneinander geregelt wurde. Da dies in der Praxis schlecht funktionierte, war die Selbstfahrlafette bei den Besatzungen sehr unbeliebt, was ihr den Beinamen „Suka“ („Schlampe“ – siehe auch Russischer Mat) einbrachte. Erst Anfang 1943 kam die endgültige Version SU-76M an die Front, bei der beide Motoren auf der rechten Seite lagen und die Ketten über ein Getriebe antrieben.
Das Fahrwerk bestand aus einer verlängerten Wanne des T-70 mit einem zusätzlichen Laufrollenpaar. Wie dieser wurde es von zwei LKW-Motoren des Herstellers GAS angetrieben. Um Platz für die Bewaffnung zu schaffen, wurde der Fahrerbereich auf die linke Seite der Wanne verlegt.
Die Bewaffnung bestand aus dem Geschütz SIS-3. Die Kanone war in einem leicht gepanzerten, oben offenen Aufbau untergebracht. Dies war auch der größte Schwachpunkt des Fahrzeugs.
Im Koreakrieg wurde die SU-76 auch von der Koreanischen Volksarmee eingesetzt.
Es wurden 12.671 Stück gebaut.
Bewertung
Es ähnelt in seiner Konstruktion den deutschen Marder-Panzern. Auch der Einsatz zur Panzerabwehr stellt eine Parallele dar. Mit dem SU-76 stand der sowjetischen Armee ein einfaches, aber kampfstarkes Unterstützungsfahrzeug zur Verfügung. Es war schnell genug, um mit den Panzern T-34 Schritt zu halten. Als Panzerjäger war es dennoch nur mäßig erfolgreich, da die Wehrmacht bereits bei dessen Indienststellung begann, schwerere Panzer an die Front zu bringen. Als Sturmartilleriegeschütz war es jedoch eine wertvolle Unterstützung für die Infanterie.
Sowjetische Quellen betonen die einfache Konstruktion und die damit unkomplizierte Massenfertigung, und die geringe Größe und Leichtigkeit, welche es ermöglichten die Deckungs- und Tarneigenschaften des Geländes voll auszunutzen und die Infanterie ständig zu begleiten.[1]
Weblinks
- ORF Niederösterreich: Russisches Panzerfahrzeug aus Donau gefischt (22. Juni 2009)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Igor Schmeljow: Panzer aus sieben Jahrzehnten. Berlin 1988, S. 77.