Mezze
Als Mezze oder Meze bezeichnet man die Art des Servierens der Vorspeisen in verschiedenen Ländern im Nahen Osten und der Umgebung. Der Begriff wird oft in Bezug auf bestimmte Speisen verwendet, was jedoch nicht zutrifft.[1]
In Damaskus und anderen syrischen Regionen, dem Libanon und in der Türkei werden die Meze (die kleinen Vorspeisen-Teller) in der Mitte des Tisches angerichtet, damit die Gäste sich während des Naschens unterhalten können. Dazu werden in den arabischen Ländern typische arabische Getränke wie Grüntee, Wein oder Arak gereicht. In der Türkei wird typischerweise Rakı, Wein oder türkischer Tee zu Mezze gereicht.
Verbreitung und Bezeichnungen
Der Ursprung des Wortes soll im Persischen mazze bzw. mazīdan für „Geschmack“ bzw. „Imbiss“ liegen.[2] Eine ähnliche Bedeutung hat es im Türkischen. In vielen Nachfolgestaaten des Osmanischen Reichs und seiner Nachbarstaaten im Kaukasus ist dieses Speisenangebot bzw. der Begriff, und die damit verbundene Tradition, verbreitet.
Hier eine Auswahl an Bezeichnungen:
- Arabischer Sprachraum: mezze (مازة bzw. مزة)
- Israel: mezzetim oder maztim (מזטים) (sowie s.o. arabischer Sprachraum)
- Türkei, Aserbaidschan und Türkische Republik Nordzypern: meze
- Iran: maze (مزه)
- Bulgarien: mese (мезе)
- Griechenland: meze oder mezés (μεζές), Plural mezedes (μεζέδες)
- Ehemaliges Jugoslawien: meze oder meza (kyrillisch мезе, меза).
Varianten der Zubereitung
Als Mezze werden in der Arabischen Küche die Vorspeisen im Allgemeinen bezeichnet. Hier hatten die Küchen der Türkei und des Libanon starken Einfluss auf die Zutaten und Zubereitung. Typische Zutaten sind Kichererbsen, Tahin, Joghurt, Auberginen, Tomaten, Oliven und Olivenöl, als Gewürze kommen oft Kreuzkümmel, Koriander oder Gewürzsumach intensiv zum Einsatz. Bekannte arabische Gerichte sind unter anderem: Falafel, Baba Ghanoush, Fatousch, Fatteh, Ful, Hummus, Kibbe Nayé, Kibbeh, Mutabbal, Taboulé, Tahina,
In der Türkei versteht man unter Meze einen Teller, der ganz bestimmte Gerichte enthält. Dieser Teller kann als Zwischenmahlzeit, aber auch als Salat-Ersatz als Vorspeise dienen. Auf den Meze-Tellern werden unter anderem folgende Gerichte serviert: Arnavut ciğeri, Dolma, Haydari, Muhammara, Tarator, Cacık, Biberli Yoğurt Salatası, Babagannuş und Tarama. Dazu gehört immer Wassermelone und ein türkischer Käse – Beyaz Peyniri.
In Griechenland sind Meze generell eher weniger stark verbreitet. Dort haben sich dafür die mezedopoleia (μεζεδοπωλεία)[3] etabliert, Gastronomieeinrichtungen, die sich auf den Verkauf von Mezes-typischen Speisen spezialisiert haben. In Griechenland hat man dieselben Gerichte, da diese während des Osmanischen Reiches im ganzen Reich verbreitet waren.
Auf Zypern versteht man unter Meze eine typische Landesspeise, die einen Querschnitt über die kulinarischen Spezialitäten Zyperns verschafft. Dort unterscheidet man zudem zwischen Meze, die hauptsächlich aus Fleischgerichten, und „Fisch-Meze“, die aus verschiedenen Fischgerichten besteht. In Zypern wird oft noch der eigene Käse, der Halloumi (griech.) oder Hellim (türk.), serviert.
Im ehemaligen Jugoslawien und in Bulgarien wird unter Meze eine Art kaltes Buffet verstanden. Üblicherweise besteht dieses aus Schinken, Speck und Wurst, gekochten Eiern, Gemüse (oft Salzgurken) und Ajvar oder Kajmak sowie verschiedenen Käsesorten (Schafskäse, Kačkavalj …).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sarah Maxwell: Griechische Meze-Gerichte. Könemannverlag, 1999, ISBN 3-89508-115-9
- ↑ Oxford English Dictionary, online version, June 2011
- ↑ μεζεδοπωλείο. Greeklex.net