Otto Weil
Otto Weil (* 26. Juni 1884 in Friedrichsthal (Saar); † 20. Februar 1929 in Saarbrücken) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Otto Weil wurde als Sohn des Wirtes Heinrich Philipp Weil geboren. 1888 oder 1889 zog er mit seiner Familie nach Saarbrücken. Als Schüler unternahm er bereits erste Malversuche. 1901 legte er am Ludwigsgymnasium in Saarbrücken sein Abitur ab.
Im selben Jahr durchlief Weil ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Gegen den Willen des Vaters studierte Weil auch an der Kunstakademie Karlsruhe bei Ludwig Schmid-Reutte. Von Karlsruhe aus wechselte er an die Kunstakademie München und wurde dort Schüler von Ludwig von Herterich, Gabriel von Marr und Franz von Stuck. Mit seinem Mitstudenten Edwin Scharff reiste er zwischen 1908 und 1909 nach Spanien. 1911 hielt er sich für einige Zeit in der Künstlerkolonie Worpswede auf.
1913 heiratete Otto Weil Elvira Herde. Sie hatten miteinander einen Sohn, Otto Hans Felix Weil. 1914 zog die junge Familie Weil nach Saarbrücken. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er zur Infanterie nach Forbach einberufen und lebte dort mit seiner Familie. Im Krieg arbeitete er bei der Frontzeitung „Der Stoßtrupp“ als Illustrator und gestaltete Postkarten und Plakate.
1917 stellte Weil seine erste Ausstellung gemeinsam mit dem saarländischen Künstler Hermann Keuth zusammen.
Nach Kriegsende kehrte Weil nach München zurück, wo er in der Agnesstraße wohnte und ein Atelier in der Schellingstraße bezog. Er nahm Fritz Zolnhofer als Schüler auf.
1920 starb Weils Frau. Er selbst zog nach Nymphenburg.
1922 gehörte Weil zu den Gründungsmitgliedern des Bundes Bildender Künstler an der Saar. Im selben Jahr heiratete er die Goldschmiedin Johanna Speckner. Mit ihr bekam er 1924 eine Tochter, Hannelore. Weil lebte in Holzhausen am Ammersee und unternahm regelmäßig Reisen ins Saargebiet. Seine Gemälde stellte er in der Buchhandlung Lorenz Raber in Neunkirchen aus und verkaufte sie durch den befreundeten Buchhändler.
1927 und 1928 beteiligte er sich an Ausstellungen der Neuen Münchener Künstler-Genossenschaft. 1929 verstarb Otto Weil in Saarbrücken.
Werk
Weils Werke sind vom Stil des späten Impressionismus geprägt. Seine Malerei ist z. T. durch die regionale Motivik mit dem Saarland verbunden. Verbindungslinien ergeben sich zu den saarländischen Künstlern Albert Weisgerber und seinem Schüler Fritz Zolnhofer.
Ein Teil des Werkes von Otto Weil gelangte nach der Auswanderung von Weils Tochter 1939 in die USA. Heute ist eine Sammlung im Besitz seiner Enkelin in Basel. Ein anderer Teil des Werkes wurde 1974 durch den Neunkircher Verkehrsverein erworben, der die Werke 1979, 1991 und 2009 ausstellte.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Weil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur zu Otto Weil in der Saarländischen Bibliographie
- Graf, Sabine: Flirrendes Bekenntnis zur Region – in: Saarbrücker Zeitung 15. Juli 2009.
- Hinweis zur Ausstellung 2009 in Neunkirchen.
- Ausstellungskritik zur Ausstellung 2009 in Neunkirchen.
- Tabellarischer Lebenslauf auf den Seiten der Gemeinde Friedrichsthal.
Personendaten | |
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NAME | Weil, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1884 |
GEBURTSORT | Friedrichsthal (Saar) |
STERBEDATUM | 20. Februar 1929 |
STERBEORT | Saarbrücken |