Holzbach (Usa)

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Holzbach
Flusssystem der Usa

Flusssystem der Usa

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2484834
Lage Taunus

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Usa → Wetter → Nidda → Main → Rhein → Nordsee
Quelle östlich von Wehrheim-Pfaffenwiesbach
50° 19′ 27″ N, 8° 38′ 50″ O
Quellhöhe ca. 450 m ü. NHN[1] [2]
Mündung nördlich von Usingen-Kransberg in die UsaKoordinaten: 50° 21′ 25″ N, 8° 35′ 32″ O
50° 21′ 25″ N, 8° 35′ 32″ O
Mündungshöhe ca. 219 m ü. NHN[1] [2]
Höhenunterschied ca. 231 m
Sohlgefälle ca. 39 ‰
Länge 6 km[3]
Einzugsgebiet 7,81 km²[3]
Abfluss[4]
AEo: 7,816 km²
an der Mündung
MQ
Mq
65,2 l/s
8,3 l/(s km²)
Quelle des Holzbachs, Abfluss nach links, rechts oben der Waldweg

Quelle des Holzbachs, Abfluss nach links, rechts oben der Waldweg

Der von links hinten kommende Holzbach mündet in die zu einem Kanal gepflasterte Usa, hier rechts; Frühjahr 2020

Der von links hinten kommende Holzbach mündet in die zu einem Kanal gepflasterte Usa, hier rechts; Frühjahr 2020

Der Holzbach ist ein etwa sechs Kilometer langer und stellenweise stark veränderter Bach im Östlichen Hintertaunus, der nördlich des Usinger Stadtteils Kransberg und westlich des Holzbergs im hessischen Hochtaunuskreis von rechts und Osten über eine nordwärts weisende Rampe in die Usa mündet und nur noch zeit- und abschnittsweise Wasser führt. Er entspringt Quellen im Westhang des Winterstein-Taunuskamms und durchquert den Nordrand des Wehrheimer Ortsteils Friedrichsthal. Unterhalb der Forsthausstraße markiert er die südwestliche Grenze der Münster-Maibach-Schwelle.

Geographie

Verlauf

Holzbach unter Quelle in Runse
Oberhalb des Limes in Laubwald
Durchbruch durch Limes
Anpflanzung durch Kindergarten
Oberhalb der Forsthausstraße: Grenze zwischen Laub- und Nadelwald
Nässe unterhalb der Forsthausstraße
Mäander unterhalb der Forsthausstraße

Der Holzbach[5] entspringt östlich von Pfaffenwiesbach auf dessen Grund unterhalb des (von Nord nach Süd) von Winterstein (482 m ü. NHN), Stein- (518 m ü. NHN), Dachs- (513 m ü. NHN),[6] und Kuhkopf (500 m ü. NHN)[6] aufgerichteten Abschnitts des Taunuskamms (Steinkopfmassiv) einem Laubwald im Gewann Altenmark. Er ist der südlichste von mehreren Quellästen, ganz ähnlich wie beim Wiesbach. Seinen Anfang nimmt er in einer großen Quellmulde im Hang von nördlich des Kuhkopfs und westlich des Dachskopfs auf 450 m ü. NHN und unterhalb eines etwa parallel zum Taunuskamm führenden unbefestigten Wegs oder alten Viehtriebs/Triftwegs, die er in nordwestlicher Richtung in einer alten gewundenen Runse verlässt. Diese bleibt, 'mal weiter, 'mal enger, 'mal stärker gewunden oder 'mal eher gestreckt, gelegentlich fast unkenntlich flach, noch über mehrere Kilometer sichtbar und erhalten. Ein nördlicher Quellast mit der Gewässerzahl 248483424, der in den namenlosen Zufluss mit der Gewässerzahl 24848342 mündet, die beide dem Hang des Steinkopfs entspringen, ist ebenso Runsen-basiert, doch ist er nur unterhalb des Rad- und Waldwegs[7] so klar konturiert. Oberhalb, von wo er den Limes durchbrechen muss, besteht er aus einem Gewirr verschiedener Entwässerungsgräben in einem 2020 größtenteils abgeholzten Fichtenwald mit Fahrspuren und Sickerquellen.

Nach etwa ¼ kmdep1[8] erreicht der Holzbach, nachdem er eine dichte Fichtenschonung überwunden hat, einen befestigten, vom Deutschen Limes-Radweg herauf führenden Weg. 125 m[8] weiter hinauf kreuzt diesen Weg ein parallel in seiner eigenen Runse fließender Bach. Im nordwestlichen Eck dieser Kreuzung ist ein kleiner Teich angelegt worden, der von diesem Gewässer gespeist wird. Dessen Abfluss verzweigt sich nordwestlich und darunter in mehrere trockene Betten, die nahe dem Limes von links in den Holzbach münden. Der Durchbruch des Holzbachs durch ihn erfolgt etwa 150 m[8] unterhalb der Wegquerung auf 425 m ü. NHN[1]. Die Abflussrichtung biegt von West-Nordwest auf Nord-Nordwest. Wenig später wird auf rund 420 m ü. NHN[1] ein etwa 200 m²[8] großer Waldteich in einem trockenen Nadelwald durchströmt und bei Fluss-km 5,2 der erwähnte Rad- und Waldweg unterquert. Im Südwesten werden Sickerquellen in einem Bruchwald durch Gräben in den Holzbach entwässert, im Südosten ist eine kleine Schonung von Kindern eines Kindergartens angelegt worden, in der jedes Laubbäumchen namentlich gekennzeichnet ist. Unterhalb des Wegs ist die Runse des Holzbachs auffallend weit. Die Nadelgehölze werden an verschiedenen Stellen von Laubbäumen verdrängt. Bei Fluss-km 4,9 mündet von rechts eine kurze trockene Runse. In diesem Umfeld kommen vermehrt Kiefern vor. Der Holzbach ist noch wenige dam von der Forsthausstraße entfernt, der früher durchgängig asphaltierten[9] Straße von Pfaffenwiesbach am Wirtshaus Forsthaus Winterstein vorbei nach Bad Nauheim.

Nordwestlich unterhalb dieses Wegs,[10] am heutigen linken Ufer, hart an der Grenze zu Ober-Mörlen, ist im frühen 21. Jahrhundert eine eingezäunte Anlage zur Wassergewinnung in den Waldboden gebaut worden. Der Holzbach musste dazu östlich umgeleitet werden. 2020 wird er weiterhin durch eine schräge Betonröhre geleitet und stürzt danach in sein altes Bett. Dieses bildet im Grundsatz die mit einem Lineal gezogene Grenze zwischen den Gemeinden Wehrheim im Hochtaunuskreis am linken und Ober-Mörlen im Wetteraukreis am rechten Ufer. Diese Kreisgrenze war bis ins frühe 20. Jahrhundert zugleich die Grenze zwischen dem Herzogtum Nassau, später Königreich Preußen, im Westen mit Wehrheim und Usingen, und dem Großherzogtum Hessen im Osten mit (Ober-)Mörlen und (Bad) Nauheim/Friedberg. Aus der Zeit stehen im Holzbachtal noch viele Grenzsteine, darunter ein Dreimärker.[11] Unterhalb des Tiefbrunnens mündet von rechts der meist trockene Bach mit der Gewässerzahl (GWZ) 24848342. Die Runse des Holzbachs mäandert, wird an Felswänden aus frei gelegten steilen Taunusquarzit-Felsen schmal. Bei km 4,5 mündet ins weite Tal von einer hohen Hangschräge von rechts durch den Durchlass unter einem unbefestigten Waldweg der Bach aus einer meist trockenen Runse von Forsthausstraße. Sie hat unter dem befestigten Weg Anschluss zu Zuflüssen aus dem Bereich des Bachs 24848342 und dem Deutschen Limes-Radweg. Keine 100 m[8] weiter mündet wieder von rechts und wieder über die hohe Hangkante und unter dem unbefestigten Weg hindurch ein Zufluss aus zwei Quellen, deren Abflüsse sich in einem Teich vereinen, und einem Entwässerungsgraben aus einem Nadelwald von rechts und Norden.

Anzapfung bei der Lochwies
Anzapfung bei der Krummwies

Etwa bei km 4,3 verengt sich das Tal besonders stark. Der Holzbach wechselt von Ober-Mörlen nach Friedrichsthal und kommt dem Waldrand links im Südwesten näher. Der Höhenrücken zur Rechten endet und lässt die Entstehung eines weiten und flachen Tals zu, dem Gewann Vor der Höh. Das wird für die Anlage von 2020 bereits aufgelassenen Fischteichen bei km 4,1 im Gewann Vordere Lochwiese genutzt. Die beiden kleineren Teiche, je etwa 200 m²[8] groß, werden von einer Anzapfung im Holzbach gespeist, etwa bei km 4,2. Nördlich um sie ist der Umfluter gebaut, der in den großen Teich mit etwa 1250 m²[8] mündet. Der Holzbach fließt südwestlich außerhalb der eingezäunten Anlage vor dem Damm. Die Teichanlage endet mit einem Geländesprung zum ursprünglichen Talboden. Gleich unterhalb eines befestigten Erschließungswegs findet sich im Bachbett eine weitere Anzapfung für weitere Teiche, 400 m[8] unterhalb der vor der Vorderen Lochwiese. Während jene Teiche nur von einem Imker zum sicheren Aufstellen von Bienenstöcken noch benutzt werden, sind die Teiche zwischen den Fluren Krumwies und Kuhtroff noch im (Erholungs-)Gebrauch. Der obere, von großkronigen Laubbäume gesäumte Teich, befindet sich in einem eingezäunten Garten. Der untere Teich wird von einer gepflegten Rasenfläche umschlossen, mit Birken und teils gefällten Fichten am Teichrand, hinter einem Zaun mit großem Tor und hinter dem Bach mit der GWZ 24848344, der am Nordrand des Grundstücks dem Holzbach zufließt. Er mündet in ihn auf dem Weg durch einen feuchten Bruchwald mit weichem Boden bei km 3,6 von rechts.

Der Holzbach löst sich nun um mehrere dam aus dem Waldrand (Malingswies/An der Holzbach), bleibt eingehüllt in einen Erlensaum und erreicht in einem Gehölz den östlichen Ortsrand von Friedrichsthal. Hier mündet in ihn von links ein zuletzt befestigter Graben vom südöstlichen Ortsrand mit Sportplatz und Bürgerinnenhaus. Die Straße Am Holzbach am nördlichen Ortsrand im Abstand begleitend, unterquert er, nun ohne Begleitgehölz, den asphaltierten Hainerweg (zu Friedhof und Kirche) und schließt einige Gärten ein. Er mündet in die Untere Leukenwies unterhalb der Kirche, auf der sich eingezäunt ein Teich mit Insel befindet. Ab der Einmündung der Kreisstraße 729, von Süden und Pfaffenwiesbach kommend und danach westwärts den Holzbach abwärts ins Usa-Tal geleitend, hat er seinen Erlensaum zurück. In diesem lässt er Friedrichsthal hinter sich und verliert ihn wieder unterhalb eines Weges, um die Wiese vor dem Jungfernberg[12] zu durchqueren. Im Waldrand am Fuß des Berges mündet von rechts und Südost ein aus Nordost durch die Flur Rittersbach herab rinnender Graben. Er entspringt auf dem östlich gelegenen Höhenzug nahe der Grenze zum Ober-Mörler Ortsteil Langenhain-Ziegenberg im Gewann Am Stockborn und durchfließt drei Fischteiche oben am Talrand. Der Holzbach folgt dem Hangfuß und weicht ihm westwärts zur K 729 aus. Auf eine Länge von etwa 200 m[8] begleitet er sie bis etwa km 1,54,[8] wo er von der Ost- auf die Westseite der Kreisstraße wechselt. Er unterschreitet damit auch die Grenze zum Usinger Stadtteil Kransberg. Auf der Ostseite bildet sich im Hang eine ebene Bucht aus, in der ein aufgelassener Fischteich liegt – auf Friedrichsthaler Boden. Auf der anderen Straßenseite, zwischen einem dicht mit Gehölzen bewachsenen Hang, der Westgrenze des Kransberger Kuhtriebs, hat der Holzbach wieder Raum, am Hangfuß zu mäandrieren. Im Gehölzsaum nähert und entfernt er sich von der Straße, dreht von Nordwest auf Nord und wieder Nordwest. Westlich des Holzbergs, im Kleine[n] Tangertsgrund, quert er die K 729 ein letztes Mal, nun nordwärts, auf die Kläranlage des AV Oberes Usatal[13] zu. 2020 war sie für 28.250 Einwohnerinnen bei 49.000 Einwohnerwerten (EW)[14], also annähernd 80.000 EGW ausgelegt. Angeschlossen sind die Stadtteile von Usingen und Neu-Anspach sowie die beiden Wehrheimer Ortsteile Friedrichsthal und Pfaffenwiesbach. Für den Bau der Kläranlage musste der Holzbach im Bereich der Usa-Aue nach Süden verlegt werden.[15] Zugleich wurde die Usa begradigt und zu einem Kanal mit Trapezprofil ausgebaut, um einen Pegel[5][16] an der Kläranlage betreiben zu können.

Er mündet nördlich von Usingen-Kransberg und etwa 50 m[8] nordöstlich und unterhalb der Mündung des Wiesbachs von Süden über einen befestigten Abschnitt von rechts in die Usa.

Zuflüsse

  • Gewässer 24848342[17] (rechts), etwa 1 km,[8] Fluss-km 4,75
  • ein namenloser Bach aus einer trockenen Runse von einer Tallage südlich eines Buckels westlich des Steinkopfs, vielleicht alter Abfluss des Gewässers 24848342, dem er sehr nahe kommt (rechts), etwa 625 m,[8] Fluss-km 4,5
  • ein namenloser Bach aus einem Teich, der von zwei Quellen gespeist wird und in den von rechts ein Entwässerungsgraben mündet (rechts), etwa 300 m[8] plus je 50–60 mdep1[8] für die Quellabflüsse, Fluss-km 4,4
  • Gewässer 24848344[18] (rechts), etwa 1¼ kmdep1,[8] Fluss-km 3,6
  • namenloser Bach (Rittersbach?) von Fischteichen aus der Flur Am Stockborn/Rittersbach[19] (rechts), etwa ½ kmdep1,[8] Fluss-km 1,8
  • namenloser Bach von Fischteich aus der Flur Kirchwald[20][21] (rechts), etwa ¾ kmdep1,[8] Fluss-km 0,9?

Flusssystem Usa

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d Google Earth Pro
  2. a b Topografische Karte 1:25.000
  3. a b Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  4. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  5. a b Darstellung des Bachs im WRRL-Viewer. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  6. a b Google Maps
  7. Abschnitt Dasbach–Langenhain des Deutschen Limes-Radwegs
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Im WRRL-Viewer ausgemessen
  9. Mündliche Aussage eines Ortsansässigen. Demnach wurde sie dem Straßenverkehr entzogen auf Wunsch der US-amerikanischen Garnison in den Friedberger Ray Barracks (siehe auch Elvis Presley oder König der Raben), die nahe der damaligen Straße ihren Standortübungsplatz ausbauten, das heutige FFH-Gebiet Eichkopf bei Ober-Mörlen, und uneingeschränkt an- und abmarschieren sowie üben wollten.
  10. Im 20. Jahrhundert existierte außerhalb des Waldes eine Pelztierfarm.
  11. Er zeigt auf einer Seite „GH“ und „NM“ für Nieder-Mörlen im Großherzogtum Hessen, auf seiner zweiten Seite „HN“ und „C“ für Cransberg im Herzogtum Nassau und auf der dritten Seite „HN“ und „PW“ für Pfaffenwiesbach im Herzogtum Nassau. Die Oberseite ziert die Jahreszahl „1828“. Daneben hat jede Seite eine eigene fortlaufende Nummer für die Reihenfolge der Steine auf ihrer Seite der Grenze. Die Nummer „311“ ist auf hessen-nassauischer Seite gleich.
  12. Name und Höhe des Bergs auf einem Luftbild von 1933 im WRRL-Viewer. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  13. Internet-Auftritt vom 1963 gegründeten „Abwasserverband Oberes Usatal“. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  14. Laut Angaben aus dem WRRL-Viewer
  15. Darstellung des heutigen Laufs und des alten Gehölzsaums von etwa 1960 auf einem Luftbild im Natureg-Viewer – die K 729 ist noch nicht gebaut, zwischen Wies- und Holzbach ist in der Usa-Aue eine rechteckige Fläche erkennbar, das ehemalige Freibad von Kransberg. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  16. Pegel Kransberg beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  17. Darstellung des ersten Zuflusses im WRRL-Viewer. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  18. Darstellung des zweiten Zuflusses im WRRL-Viewer. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  19. Darstellung des namenlosen Bachs (Rittersbach?) im WRRL-Viewer. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  20. Darstellung des namenlosen Bachs aus dem Fischteich im Kirchwald im Natureg-Viewer. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  21. Darstellung des namenlosen Bachs aus dem Fischteich im Kirchwald im WRRL-Viewer. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
Commons: Holzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien