Mostyska

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Mostyska
Мостиська
Wappen von Mostyska
Mostyska (Ukraine)
Mostyska (Ukraine)
Mostyska
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Mostyska
Höhe: 220 m
Fläche: 7,46 km²
Einwohner: 9.044 (2004)
Bevölkerungsdichte: 1.212 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81300
Vorwahl: +380 3234
Geographische Lage: 49° 48′ N, 23° 9′ OKoordinaten: 49° 47′ 32″ N, 23° 8′ 54″ O
KOATUU: 4622410100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 27 Dörfer
Verwaltung
Adresse: вул. Грушевського 4
81300 м. Мостиська
Statistische Informationen
Mostyska (Oblast Lwiw)
Mostyska (Oblast Lwiw)
Mostyska
i1

Mostyska (ukrainisch Мостиська; russisch Мостиска Mostiska, polnisch Mościska) ist eine in der Westukraine liegende Stadt mit etwa 9000 Einwohnern.

Blick auf die Stadt

Die Stadt liegt am Ufer der Sitschna (Січна), einem linken Nebenfluss der Wyschnja, etwa 61 Kilometer westlich der Oblasthauptstadt Lwiw. Die Grenze zu Polen befindet sich etwa 12 Kilometer östlich. Durch die Stadt verläuft die Europastraße 40/ M 11.

Gemeinde

Am 18. Dezember 2016 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Mostyska (Мостиська міська громада Mostyska miska hromada). Zu dieser zählen noch die 27 Dörfer Arlamiwska Wolja (Арламівська Воля), Berehowe (Берегове), Buchowytschi (Буховичі), Chatky (Хатки), Chorosnyzja (Хоросниця), Doboschtschiwka (Добощівка), Hodyni (Годині), Korolyn (Королин), Kryssowytschi (Крисовичі), Lypnyky (Липники), Mystytschi (Мистичі), Nahirne (Нагірне), Pidlisky, Pissok (Пісок), Pnikut, Radenytschi (Раденичі), Sannyky (Санники), Saritschtschja (Заріччя), Sawadiw (Завадів), Slabasch (Слабаш), Stojanzi (Стоянці), Strilezke, Tschyschewytschi (Чижевичі), Tschyschky (Чишки), Twirscha (Твіржа), Wyjkowytschi (Вуйковичі) und Wyschenka,[1] bis dahin bildete sie die Stadtgemeinde Mostyska.

Geschichte

Die Ortschaft erhielt 1244 das Stadtrecht nach dem Magdeburger Recht und lag zunächst in der Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei der Ersten Teilung Polens kam die Stadt 1772 zum österreichischen Galizien und wurde später zu einem wichtigen Zentrum der Juden Galiziens. Sie war von 1854 bis 1918 Sitz der Bezirkshauptmannschaft Mościska[2] sowie danach von 1867 bis 1918 der Sitz eines Bezirksgerichts. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde Mostyska zunächst Bestandteil der Westukrainischen Volksrepublik und nach dem Polnisch-Ukrainischen Krieg kam sie an Polen. Hier lag sie ab 1921 in der Woiwodschaft Lwów und wurde Zentrum des gleichnamigen Powiats Mościska. In der Zeit lebten 2.300 Juden in der Stadt, etwa die Hälfte der zur anderen Hälfte vorwiegend polnischen Bevölkerung. Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt nach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens ab September 1939 von der Sowjetunion besetzt, diese machten ihn zum Hauptort des Ujesd Mostiska, ab Januar 1940 dann zur Rajonshauptstadt des gleichnamigen Rajons innerhalb der Oblast Drohobytsch. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde Mostyska dann bis 1944 von Deutschland besetzt. Die Deutschen errichteten ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung und die 3000 Juden der Stadt wurden schließlich im Oktober 1942 in das Vernichtungslager Belzec deportiert.

Nach dem Ende des Krieges wurde die Stadt wieder der Ukrainische SSR innerhalb der Sowjetunion zugeschlagen und die verbliebene polnische Bevölkerung nach Polen deportiert. Die bis dahin selbstständigen Dörfer Rudniki (ukrainisch Рудники Rudnyky), Rzadkowice (ukrainisch Рідковичі Ridkowytschi), Sułkowszczyzna (ukrainisch Сулківщина Sulkiwschtschyna) und Zakościele (ukrainisch Закостілля Sakostillja) wurden nach 1945 eingemeindet und bilden keine eigenständigen Ortsteile mehr. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 gehört die Stadt zur unabhängigen Ukraine.

Im Ort befindet sich eine Umspurananlage, um die Züge (Bahnstrecke Lwiw–Przemyśl) der Polnischen Bahn auf das ukrainisch-russische Breitspursystem umzusetzen.

Persönlichkeiten

  • Benzion Igel (1838–1898), österreichischer Mathematiker
  • Jan Szczepanik (1872–1926), polnischer Chemiker und Erfinder
  • Eduard Kawa (* 1978), ukrainischer Geistlicher, römisch-katholischer Weihbischof in Lemberg

Literatur

  • Mościska. In: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Yad Vashem, Jerusalem 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 499.
Commons: Mostyska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Мостиському районі
  2. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, S. 401.