Ingmar Zeisberg
Ingmar Zeisberg-Speer (geb. Muhes; * 25. Februar 1931 in Danzig; † 12. Oktober 2022[1]) war eine deutsche Filmschauspielerin und Autorin.
Jugend und Anfänge der Karriere
1939, nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, flüchtete sie mit ihrer verwitweten Mutter nach Dänemark, wo sie zwei Jahre lang in einem Internierungslager lebten. 1946 zog sie nach Berlin. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung als Journalistin. Ab 1950 studierte Ingmar Zeisberg an der Max-Reinhardt-Schauspielschule des Deutschen Theaters. Ihr Bühnendebüt gab sie mit einer Nebenrolle in einer Inszenierung von Goethes Faust am Deutschen Theater.
Nach Abschluss des Studiums arbeitete Zeisberg als Theater- und Filmkritikerin für die Kölnische Rundschau. Zudem arbeitete sie für die Hörspielabteilung des NWDR und schrieb Drehbücher.
Film und Fernsehen
Ingmar Zeisberg begann ihre Filmkarriere 1954 in dem Spielfilm Das Bekenntnis der Ina Kahr. Ihren Durchbruch erzielte sie in dem 1956 gedrehten Heimatfilm Wo der Wildbach rauscht als die Hauserin Agnes an der Seite von Walter Richter. In den 1960er Jahren war sie in einigen Kinofilmen zu sehen, die im Zuge der Edgar-Wallace-Welle entstanden sind. Zu dieser Zeit war sie immer öfter in TV-Produktionen zu sehen, wie zum Beispiel in dem Klassiker Flug in Gefahr von 1964. Bis 1990 trat sie in sieben Tatortfolgen auf. Zeisberg wirkte auch in dem Fernsehspiel Von Mäusen und Menschen (1968) mit, das diverse Auszeichnungen erhielt.
Auch als Autorin war Ingmar Zeisberg erfolgreich. So schrieb sie beispielsweise Drehbücher für die Fernsehserien Unser Sohn Nicki (1966) und Timo (1971).
Privates
Ingmar Zeisberg war in erster Ehe mit dem Jazzpianisten Rolf Zeisberg verheiratet; daran schlossen sich vier weitere Ehen an: mit dem Regisseur Rolf Hädrich, dem Produzenten Klaus Stapenhorst sowie mit dem Regisseur Wolfgang Staudte.[2] Ab 1972 war sie die zweite Frau des Architekten und Stadtplaners Albert Speer jr., mit dem sie bis zu seinem Tod 2017 gemeinsam in Frankfurt am Main lebte.
Filmografie (Auswahl)
- 1954: Das Bekenntnis der Ina Kahr
- 1955: André und Ursula
- 1956: Wo der Wildbach rauscht
- 1956: Das Erbe vom Pruggerhof
- 1956: Dort oben, wo die Alpen glühen
- 1957: Mit Rosen fängt die Liebe an
- 1957: Tante Wanda aus Uganda
- 1957: Für zwei Groschen Zärtlichkeit
- 1958: Wolgaschiffer
- 1958: Kanonen-Serenade
- 1959: Peter Voss – der Held des Tages
- 1960: Schwarzer Kies
- 1961: Ruf zur Leidenschaft (Fernsehfilm)
- 1961: Die große Reise
- 1962: Schlachtvieh (Fernsehfilm)
- 1962: Das Schloß (Fernsehfilm)
- 1963: Der Würger von Schloss Blackmoor
- 1964: Das Wirtshaus von Dartmoor
- 1964: Nebelmörder
- 1964: Haben (Fernsehfilm)
- 1964: Flug in Gefahr (Fernsehfilm)
- 1968: Von Mäusen und Menschen (Fernsehfilm)
- 1970: Wie ein Blitz
- 1971: Oliver (Fernsehfilm)
- 1972: Dem Täter auf der Spur – Ohne Kranz und Blumen (Fernsehreihe)
- 1972: Das Unheil
- 1976: Hans im Glück (Fernsehfilm)
- 1976: Dorothea Merz (Fernsehfilm)
- seit 1976: Tatort (Fernsehreihe)
- 1976: Zwei Flugkarten nach Rio
- 1979: Der King
- 1979: Freund Gregor
- 1981: Schattenboxen
- 1985: Acht, neun - aus!
- 1989: Kopflos
- 1991: Rikki
- 1987: Der Madonna-Mann
- 1988: Schwarz Rot Gold – Schwarzer Kaffee (Fernsehserie, eine Folge)
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1139.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige für Ingmar Zeisberg-Speer, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. November 2022 (Nr. 270), S. 17. (online)
- ↑ Wilhelm Kosch: Zedler - Zysset. In: Deutsches Theater-Lexikon. Band 38. Walter de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-026901-7, S. 3726 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Personendaten | |
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NAME | Zeisberg, Ingmar |
ALTERNATIVNAMEN | Zeisberg-Speer, Ingmar; Muhes, Ingmar (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1931 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 12. Oktober 2022 |