Verlag der Autoren
Der Verlag der Autoren in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG ist ein Verlag für Theaterstücke des deutschsprachigen Raums und eine Agentur für Film-, Fernseh- und Hörspielautoren. Der Geschäftssitz ist in Frankfurt am Main.
Geschichte
Der Verlag der Autoren wurde 1969 von einigen Autoren und ehemaligen Suhrkamp-Lektoren nach einem Modell der Mitbestimmung gegründet. Er vertritt seither rund 300 Theater-, Hörspiel-, Film- und Fernsehautoren und -übersetzer. Seit 1980 hat der Verlag zudem ein kleines Buchprogramm, das sich überwiegend aus theoretischen Schriften zu Theater und Film sowie den Ausgaben der „Theaterbibliothek“, der „Filmbibliothek“ und der jährlich erscheinenden Anthologie mit Kinder- und Jugendtheaterstücken „Spielplatz“ zusammensetzt.
Einen Schwerpunkt für den Verlag bildet die Entdeckung und Förderung neuer Autoren. Die Autoren selbst sind die Gesellschafter der GmbH und bestimmen in der Gesellschafterversammlung die wirtschaftliche und programmatische Entwicklung des Verlags. Nicht zuletzt durch das Engagement namhafter Autoren hat sich der Verlag seine Unabhängigkeit von großen Medienkonzernen bis heute bewahren können.
Als Chronik der Lektoren erschien 2011 eine Verlagsgeschichte aus Sicht der ehemaligen Suhrkamp-Mitarbeiter, in der sie ihren Weg vom „Aufstand der Lektoren“ bis hin zum eigenen Verlag beschreiben.[1]
Nach dem Vorbild des Verlags der Autoren gründeten 1971 einige Autoren-Filmer in München den Filmverlag der Autoren.
Wichtige Theaterautoren des Verlags (Auswahl)
- Ad de Bont
- Hans Magnus Enzensberger
- Rainer Werner Fassbinder
- Dario Fo
- Wilhelm Genazino
- Jean Genet
- Rudolf Herfurtner
- Ulrich Hub
- Gert Jonke
- Bernard-Marie Koltès
- Tom Lanoye
- Dea Loher
- Kristof Magnusson
- Luk Perceval
- Peter Perceval
- Susan Sontag
- Wladimir Sorokin
- Kerstin Specht
- Martin Sperr
- F. K. Waechter
- Theresia Walser
- Urs Widmer
- Gisela von Wysocki
- Ingeborg von Zadow
Drehbuchautoren und Filmemacher (Auswahl)
- Arend Agthe
- Emily Atef
- Khyana el Bitar
- Ben Braeunlich
- Jan Cronauer
- Stefan Dähnert
- Dörte Franke
- Benjamin Hessler
- Felix Huby
- Thomas Kirchner
- Wolfgang Kirchner
- Gernot Krää
- Alexandra Maxeiner
- Edgar Reitz
- Richard Reitinger
- Titus Selge
- Susanne Schneider
- Hartmut Schoen
- Rolf Silber
- Wolfgang Stauch
- Peter Steinbach
- Ulli Stephan
- Ruth Toma
- David Ungureit
- Steffen Weinert
- Wim Wenders
Hörspielautoren (Auswahl)
- Walter Adler
- Alfred Behrens
- Hermann Bohlen
- Ludwig Fels
- Richard Hey
- Renke Korn
- Ursula Krechel
- Gert Loschütz
- Bernd Schroeder
- Hubert Wiedfeld
- Wolf Wondratschek
Preise und Auszeichnungen
Literatur
- Martin Lüdke (Hrsg.): Nach dem Protest. Literatur im Umbruch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 978-3-518-10964-9.
- Urs Widmer: Der Traum vom herrschaftsfreien Arbeiten. 1968 – vom Suhrkamp-Verlag zum Verlag der Autoren. In: Neue Zürcher Zeitung, 11./12. Juni 2011, Nr. 135, Internationale Ausgabe, S. 21–22.
- Wolfgang Schopf / Marion Victor (Hrsg.): Fundus. Das Buch vom Verlag der Autoren 1969–-2019. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-88661-400-4.
Weblinks
- Offizielle Website
- Verlag der Autoren auf theaterforschung.de
- Vortrag mit O-Ton und Text vom Mitbegründer des Verlags Karlheinz Braun: „Die Vertreibung des Autors aus dem Theater“ auf o-ton.radio-luma.net
Einzelnachweise
- ↑ Walter Boehlich, Karlheinz Braun, Klaus Reichert, Peter Urban, Urs Widmer: Chronik der Lektoren. Von Suhrkamp zum Verlag der Autoren. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-88661-345-8.
- ↑ Pressemitteilung Kulturpreis 2014