Reconquête

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Reconquête!
Partei­vorsitzender Éric Zemmour
Stell­vertretende Vorsitzende Marion Maréchal,
Nicolas Bay,
Guillaume Peltier
Gründung 30. April 2021
Gründungs­ort Paris
Haupt­sitz Paris
Jugend­organisation Génération Z
Aus­richtung Rechtsextremismus[1]
Nationalkonservatismus[2]
Souveränismus[3]
EU-Skepsis[4]
Protektionismus[5]
Farbe(n) Blau, Weiß, Rot
Nationalversammlung
0/577
Senat
2/348
Mitglieder­zahl über 100.000
Europaabgeordnete
2/79
EP-Fraktion fraktionslos
Website parti-reconquete.fr
Alternatives Logo

Reconquête (Eigenschreibweise: Reconquête!; kurz R! oder REC; deutsch Rückeroberung) ist eine rechtsextreme Partei in Frankreich, die im Jahr 2021 von Éric Zemmour gegründet wurde.

Geschichte

Die Partei wurde im April 2021 zur Unterstützung der Präsidentschaftskandidatur Éric Zemmours als Les amis d’Éric Zemmour gegründet und im Dezember 2021 in Reconquête (französisch für Reconquista,[6] wörtlich übersetzt: Rückeroberung) umbenannt. Sie erhielt vor allem aus dem Rassemblement National, Identitären und rechtsgerichteten Mitgliedern von Les Républicains Zulauf.[7]

Inhalte

Der französische Rechtsextremismus-Experte Jean-Yves Camus ordnet Reconquête der identitären Bewegung zu.[8]

Ein eigenständiges, vom Spitzenkandidaten Éric Zemmour unabhängiges Parteiprogramm verfolgt Reconquête nicht. Das Wirtschaftsprogramm Zemmours steht laut französischen Medien zwischen Sarkozy und Donald Trump. „Patriotismus, Liberalismus und Kaufkraft“ nennt BFM Business als Schlagworte.[9] Zu den Schwerpunkten gehören Maßnahmen, die im Deutschen allgemein als neoliberal klassifiziert sind, wie zum Beispiel Senkung der Sozialabgaben und Senkung der Unternehmssteuern.[10]

Mitglieder

Am 25. Januar 2022 wurde offiziell eine Mitgliederzahl von 85.000 festgestellt. Am 8. Februar 2022 erklärte die Partei, dass sie die Zahl von 100.000 Mitgliedern überschritten habe. Damit ist Reconquête die zweitgrößte französische Partei nach Les Républicains.[11][12]

Zu den prominenten Mitgliedern zählen außer den Vorständen noch Gilbert Collard (Ehrenpräsident), Christine Boutin, Philippe de Villiers, Patrick Buisson und Marion Maréchal.[13] Nach der Wahl haben bekannte Personen die Partei verlassen; darunter der frühere stellvertretende Vorsitzende Jérôme Rivière.[14]

Die Jugendorganisation heißt Génération Z (Génération Zemmour); sie wurde im Februar 2021, also noch vor der Partei, gegründet. Vorsitzender ist Stanislas Rigault.[15]

Organisation

2022 wurde die Satzung durch eine Migliederabstimmung geändert. Die Partei wird seitdem durch ein Exekutivbüro geleitet. Dieses wird von Éric Zemmour geführt und besteht aus einem Vorsitzenden, drei stellvertretenden Vorsitzenden (die auf Vorschlag des Vorsitzenden vom Kongress gewählt werden) und ein bis drei Mitgliedern, die vom Vorsitzenden ernannt werden. Dies sind derzeit Stanislas Rigault und Sarah Knafo.[16]

Einflussnahme auf Wikipédia

Der französische Journalist Vincent Bresson stellte fest, dass eine Gruppe um den Zemmour-Mitarbeiter Samuel Lafont über eine Gruppe namens WikiZédia versucht hat, die Politik der Reconquête und Zemmours positiv darzustellen.[17] Dabei war ein wichtiger Finanzier der Wikipédia namens Gabriel beteiligt, der unter seinem Pseudonym Cheep für 150.000 Bearbeitungen in der Wikipédia steht.[18]

Wahlergebnisse

In der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen am 12. Juni 2022 erreichte keiner der Kandidaten von Reconquête die Stichwahl (auch Éric Zemmour nicht). Reconquête erzielte landesweit 4,24 % der abgegebenen Stimmen.[19]

Jahr 1. Wahlgang 2. Wahlgang Sitze insgesamt Anmerkungen
Stimmen
(absolut)		 Stimmen
(relativ)		 Sitze Stimmen
(absolut)		 Stimmen
(relativ)		 Sitze absolut relativ
2022 964.868 4,24 % 0
0/577
 0,00 %
Commons: Reconquête – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Louis Mollier-Sabet: Public Sénat: Défections au RN : tectonique des plaques à l’extrême droite. Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  2. ↑ Claire Levenson: National Conservatisme : l’extrême droite américaine fan d’Éric Zemmour. Marianne, abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  3. ↑ Comment Zemmour veut avaler la droite souverainiste. bienpublic, abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  4. ↑ Paul Laubacher: Le Pen et Zemmour, deux nuances d’euroscepticisme. L’opinion, abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  5. ↑ Économie : Le programme d’Éric Zemmour. Programm Eric Zemmour, abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  6. ↑ Christophe Forcari: Libération: La «Reconquête» de Zemmour : l’extrême référence espagnole. Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  7. ↑ Marylou Magal: L’express: Meeting d’Eric Zemmour : sur scène et dans la salle, la „reconquête“ par la division. Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  8. ↑ Louis Mollier-Sabet: Public Sénat: Défections au RN : tectonique des plaques à l’extrême droite. Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  9. ↑ Frédéric bianchi: BFM Business: Eric Zemmour, un programme économique entre Nicolas Sarkozy et Donald Trump. Abgerufen am 19. März 2022 (französisch).
  10. ↑ Fabien Joubert: Freelanceinfos: Éric Zemmour : son programme politique pour la présidentielle de 2022. Abgerufen am 19. März 2022 (französisch).
  11. ↑ Victor Chabert: Europe1: Eric Zemmour va faire constater par huissier de justice ses fichiers adhérents et donateurs. Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  12. ↑ Yann Duvert: Les Echos: Présidentielle : Eric Zemmour retrouve de l’élan. Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  13. ↑ Le progrés: 13h37 : Marion Maréchal est nommée vice-présidente de Reconquête ! Abgerufen am 18. März 2022 (französisch).
  14. ↑ Ivanne Trippenbach: Avis de tempête à Reconquête !, le parti d’Eric Zemmour werk=Le Monde. Abgerufen am 22. Juli 2022 (französisch).
  15. ↑ Dans les coulisses de « Génération Z », qui réunit les jeunes partisans d’Éric Zemmour. In: Le Télégramme. Abgerufen am 19. Oktober 2022 (französisch).
  16. ↑ Jérôme Rivière: Reconquête ! : La rentrée difficile d’Eric Zemmour, marquée par la colère de figures de son parti. Abgerufen am 28. Januar 2023 (französisch).
  17. ↑ Raphaël Grably: « Wikizedia » : comment l’équipe d’Eric Zemmour a utilisé Wikipédia pour promouvoir le candidat. Abgerufen am 19. März 2022 (französisch).
  18. ↑ Sur Wikipedia, la stratégie d’influence de l’équipe Zemmour. Abgerufen am 19. März 2022 (französisch).
  19. ↑ Sofia Fischer: Le Monde: Autour d’Eric Zemmour, la déception après la claque électorale. Abgerufen am 16. Juni 2022 (französisch).
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