Großer Preis von Monaco 1977

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juli 2024 um 12:56 Uhr durch MarWal1985 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 Großer Preis von Monaco 1977
Renndaten
6. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name: XXXV Grand Prix Automobile de Monaco
Datum: 22. Mai 1977
Ort: Monte Carlo
Kurs: Circuit de Monaco
Länge: 251,712 km in 76 Runden à 3,312 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:29,86 min
Schnellste Runde
Fahrer: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf
Zeit: 1:31,07 min (Runde 35)
Podium
Erster: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf
Zweiter: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Dritter: Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari

Der Große Preis von Monaco 1977 (offiziell XXXV Grand Prix Automobile de Monaco) fand am 22. Mai auf dem Circuit de Monaco in Monte Carlo statt und war das sechste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte

Hintergrund

Renzo Zorzi musste das Shadow-Team infolge von Streitigkeiten bezüglich seiner Sponsoren verlassen und wurde durch seinen Landsmann Riccardo Patrese ersetzt, der somit zu seinem Formel-1-Debüt kam.

Niki Lauda, der aufgrund einer Rippen-Verletzung nicht zum Großen Preis von Spanien zwei Wochen zuvor hatte antreten können, war wieder einsatzbereit.

Das Team B.R.M. verzichtete ebenso auf eine Teilnahme am Rennwochenende, wie einige der zahlreichen Privatteams, die beim Spanien-GP anwesend waren. Vermutlich war die Begrenzung des Starterfeldes auf 20 Teilnehmer und die demzufolge geringe Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Qualifikation ausschlaggebend für diese Entscheidung.

Bei McLaren entschied man sich aufgrund eines erfolglosen Einsatzes in Spanien erneut gegen den moderneren M26 und ließ wieder beide Werksfahrer mit dem zwar weiterentwickelten, hinsichtlich seiner Grundkonstruktion jedoch vier Jahre alten M23 antreten.

Training

John Watson absolvierte mit dem infolge ausgiebiger Testfahrten deutlich verbesserten Brabham BT45B als Einziger eine Trainingsrunde in weniger als 1:30 Minuten. Dies bedeutete für ihn die erste Pole-Position seiner Karriere. Ein Fahrzeug des Brabham-Teams stand somit zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Südafrika 1975 auf dem besten Startplatz.

Wolf-Pilot Jody Scheckter belegte den zweiten Platz vor Carlos Reutemann im Ferrari, Tyrrell-Pilot Ronnie Peterson und Hans-Joachim Stuck im zweiten Werks-Brabham, mit dem er freitags die Tagesbestzeit erzielt hatte.

Nachdem Clay Regazzoni während des ersten Trainingstages Probleme mit dem Ensign N177 hatte, reiste er kurzfristig nach Indianapolis ab, um dort am Qualifying für das Indy 500 teilzunehmen. Jacky Ickx übernahm daraufhin seinen Wagen, qualifizierte sich damit für den 17. Startplatz und nahm am Rennen teil. Es wurde seine einzige Grand-Prix-Beteiligung in dieser Saison.

Weder die beiden March-Werksfahrer Alex Ribeiro und Ian Scheckter, noch Boy Hayje und Arturo Merzario, die jeweils einen privat eingesetzten March 761 pilotierten, konnten sich für das Rennen qualifizieren.[1]

Niki Lauda während des Rennens.

Rennen

Scheckter übernahm nach einem sehr guten Start auf den ersten Metern die Führung vor Watson, Reutemann, Stuck sowie Peterson und verteidigte diese Position bis ins Ziel.

Den zweiten Platz musste Watson aufgrund eines Differentialschadens in der 45. Runde an Lauda abgeben, der sich während der ersten Hälfte des Rennens nach vorn gearbeitet hatte. Bis zum Zieleinlauf kam er noch bis auf wenige Meter an den führenden Scheckter heran.

Nach einem ereignisarmen Rennen erreichte Reutemann den dritten Platz vor Jochen Mass, Mario Andretti und Alan Jones.[2]

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 01 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M23 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
02 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 03 Schweden Ronnie Peterson Tyrrell P34 G
04 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 05 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 78 G
06 Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 07 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham BT45B Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
08 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Hollywood March Racing 09 Brasilien 1968 Alex Ribeiro March 761B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Team Rothmans International 10 Sudafrika 1961 Ian Scheckter
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Italien Riccardo Patrese Shadow DN8 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Australien Alan Jones
Vereinigtes Konigreich Durex Team Surtees 18 Osterreich Hans Binder Surtees TS19 G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees 19 Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf WR1 G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign with Castrol 22 Schweiz Clay Regazzoni[# 1] Ensign N177 G
Belgien Jacky Ickx[# 1]
Vereinigtes Konigreich Penthouse Rizla Racing 24 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Hesketh 308E G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 25 Deutschland Harald Ertl
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS7 Matra MS76 3.0 V12 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 28 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD04 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich RAM Racing/F&S Properties 33 Niederlande Boy Hayje March 761 G
Deutschland ATS Racing Team 34 Frankreich Jean-Pierre Jarier Penske PC4 G
Italien Team Merzario 37 Italien Arturo Merzario March 761B G

Anmerkungen

  1. a b Ickx übernahm ab dem dritten Training am Samstag den Ensign N177 mit der Startnummer 22 von Regazzoni.

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:29,86 132,686 km/h 01
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 1:30,27 132,084 km/h 02
03 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 1:30,44 131,835 km/h 03
04 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:30,72 131,429 km/h 04
05 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:30,73 131,414 km/h 05
06 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:30,76 131,371 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:30,85 131,241 km/h 07
08 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:31,16 130,794 km/h 08
09 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:31,36 130,508 km/h 09
10 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:31,50 130,308 km/h 10
11 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:32,04 129,544 km/h 11
12 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:32,32 129,151 km/h 12
13 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:32,37 129,081 km/h 13
14 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:32,40 129,039 km/h 14
15 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:32,52 128,872 km/h 15
16 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:32,65 128,691 km/h 16
17 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:33,25 127,863 km/h 17
18 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:33,39 127,671 km/h 18
19 Osterreich Hans Binder Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:33,49 127,534 km/h 19
20 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:33,78 127,140 km/h 20
DNQ Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:34,46 126,225 km/h
DNQ Niederlande Boy Hayje Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:34,48 126,198 km/h
DNQ Deutschland Harald Ertl Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:34,74 125,852 km/h
DNQ Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:35,00 125,507 km/h
DNQ Brasilien 1968 Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:36,62 123,403 km/h
DNQ Sudafrika 1961 Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:46,30 112,166 km/h

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 76 0 1:57:52,77 02 1:31,07 (35.)
02 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 76 0 + 0,09 06 1:31,58
03 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 76 0 + 32,80 03 1:32,06
04 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 76 0 + 34,60 09 1:32,55
05 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 76 0 + 35,55 10 1:31,40
06 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 76 0 + 36,61 11 1:31,67
07 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 76 0 + 1:04,44 16 1:31,45
08 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 76 0 + 1:08,64 14 1:31,57
09 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 75 0 + 1 Runde 15 1:33,19
10 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 75 0 + 1 Runde 17 1:32,96
11 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten Penske-Ford 74 1 + 2 Runden 12 1:33,14
12 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 73 0 + 3 Runden 20 1:33,57
Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 51 1 DNF 13 1:32,33
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 48 0 DNF 01 1:31,28
Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 46 0 DNF 08 1:32,41
Osterreich Hans Binder Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 41 0 DNF 19 1:33,30
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 37 0 DNF 18 1:34,39
Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 25 0 DNF 07 1:31,93
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 19 0 DNF 05 1:32,19
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 10 0 DNF 04 1:32,90

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). Es zählten nur die besten acht Ergebnisse aus den ersten neun Rennen und die besten sieben Ergebnisse aus den letzten acht Rennen. In der Konstrukteurswertung zählte nur das Ergebnis des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf-Ford 32
02 Osterreich Niki Lauda Ferrari 25
03 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 23
04 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus-Ford 22
05 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren-Ford 9
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar-Ford 8
07 Deutschland Jochen Mass McLaren-Ford 8
08 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell-Ford 7
09 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham-Alfa Romeo 6
10 Schweden Gunnar Nilsson Lotus-Ford 4
11 Schweiz Clay Regazzoni Ensign-Ford 1
12 Italien Renzo Zorzi Shadow-Ford 1
13 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham-Alfa Romeo 1
14 Frankreich Jean-Pierre Jarier Penske-Ford 1
15 Deutschland Hans-Joachim Stuck March-Ford / Brabham-Alfa Romeo 1
16 Australien Alan Jones Shadow-Ford 1
17 Italien Vittorio Brambilla Surtees-Ford 0
18 Frankreich Jacques Laffite Ligier-Matra 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
19 Brasilien 1968 Ingo Hoffmann Copersucar-Ford 0
20 Schweden Ronnie Peterson Tyrrell-Ford 0
21 Osterreich Hans Binder Surtees-Ford 0
22 Italien Riccardo Patrese Shadow-Ford 0
23 Vereinigte Staaten Brett Lunger March-Ford 0
24 Vereinigtes Konigreich Brian Henton March-Ford 0
25 Belgien Jacky Ickx Ensign-Ford 0
26 Sudafrika 1961 Ian Scheckter March-Ford 0
27 Belgien Patrick Nève March-Ford 0
28 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Hesketh-Ford 0
29 Spanien 1977 Emilio de Villota McLaren-Ford 0
30 Australien Larry Perkins B.R.M. 0
Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow-Ford 0
Brasilien 1968 Alex Ribeiro March-Ford 0
Niederlande Boy Hayje March-Ford 0
Deutschland Harald Ertl Hesketh-Ford 0
Italien Arturo Merzario March-Ford 0

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 40
02 Kanada Wolf-Ford 32
03 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 24
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 15
05 Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 8
06 Brasilien 1968 Copersucar-Ford 8
07 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 7
08 Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 2
Pos. Konstrukteur Punkte
09 Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1
10 Vereinigte Staaten Penske-Ford 1
11 Frankreich Ligier-Matra 0
12 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 0
13 Vereinigtes Konigreich March-Ford 0
14 Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 0
Vereinigtes Konigreich B.R.M. 0

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento vom 25. Februar 2014 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 9. Juli 2024.