Kugelbad

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Bällebad mit Rutschen

Als Kugelbad (umgangssprachlich auch Bällchenbad, Bällchengrube oder Bällebad) bezeichnet man ein gepolstertes Becken, das mit Hohlkugeln aus Kunststoff gefüllt ist.

Aufbau

Ein klassisches Bällchenbad besteht aus einer großen Kiste aus weichen Kunststoffwänden, alternativ aus Plastikwänden, die mit Schaumstoffmatten verkleidet sind. Der Form und Größe der Kiste sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Sie darf aber nicht tiefer als 90 cm sein. Bei großen Bällchenbädern können noch kleine Rutschen integriert sein. Die Anlage ist oft mit einem weichen, großmaschigen Sicherheitsnetz umgeben, das verhindern soll, dass übermütige Kinder aus der Anlage purzeln. Die Kiste ist knapp unter den Rand mit etwa faustgroßen Bällchen gefüllt. Die Kunststoffbälle sind meist in Sorten von zwei oder mehr verschiedenen Farben, um einen bunten Gesamteindruck zu erzeugen. Kinder können in einem Kugelbad praktisch ohne Verletzungsrisiko wild herumspringen, „hineintauchen“ und sich hindurchwühlen. Die Kugeln sind sehr leicht, aus Weichplastik, und groß genug, dass auch keine Gefahr des Verschluckens oder Erstickens besteht.

Einsatz

Kind im Bällebad

Bällchenbäder werden oft in öffentlichen Einrichtungen oder in Möbelhäusern aufgestellt, um kleinen Kindern Spaß zu bieten, während sich ihre Eltern ungestört um den Einkauf kümmern können. Die Piratenpartei Deutschland setzt sie bei Veranstaltungen ein, um die parteiinterne Kommunikation zu verbessern.[1] Allerdings sind auf Grund der großen Mengen an Kunststoffen besondere Anforderungen des Brandschutzes zu beachten (Sprinkleranlagen usw.).

Bällchenbäder sind auch in Kindergärten und/oder Kitas zu finden, wo sie in Spielzimmern der Unterhaltung und fördernden Interaktion dienen (sollen).[2] Bällchenbäder werden aber auch in der Pädiatrie, Physiotherapie und Gymnastik eingesetzt, zum Beispiel für Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Diese sollen im Bällchenbad unterhalten und physiotherapeutisch betreut werden. Unter Anderem werden gerne Spielzeuge wie Stofftiere oder Schaumstoffringe im Bällebad versteckt, die das Kind dann in Schatzsuche-Manier finden soll. In besonders weiträumigen Bällchenbädern wird auch gerne Verstecken mit mehreren Kindern gespielt.[3]

Andere Arten von Kugelbädern

In der Technik wird ein Kugelbad mit Stahlkugeln verwendet, um elektrischen Kontakt von allen Seiten herzustellen. Es wird z. B. für Hochspannungsprüfungen verwendet, um die Isolierung von Prüflingen zu testen. Der Anschluss des Prüflings wird mit Hochspannung (HV+) beaufschlagt und das Kugelbad wird auf Masse (HV-) gelegt. Ein Kugelbad wird dort eingesetzt, wo ein Wasserbad aufgrund der technischen Eigenschaften des Prüflings nicht eingesetzt werden kann/soll.[4]

Siehe auch

  • Hüpfburg: Aufblasbares Kunststofgebilde in Gestalt einer Burg, in dem Kinder und Erwachsene auf Veranstaltungen und Festen umherhüpfen können.

Literatur

  • Ernst Wüllenweber: Pädagogik bei geistigen Behinderungen: ein Handbuch für Studium und Praxis. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 9783170184374, S. 489.
  • Volker Mehringer, Wiebke Waburg: Spielzeug, Spiele und Spielen: Aktuelle Studien und Konzepte. Springer-Verlag, Wiesbaden 2020, ISBN 9783658299330, S. 49.
  • Irene Klöck, Caroline Schorer: Übungssammlung Frühförderung: Kinder von 0-6 heilpädagogisch fördern (= Band 16 von Beiträge zur Frühförderung interdisziplinär). Ernst Reinhardt Verlag, München 2023, ISBN 9783497032242.
  • Tilmann Wahne: Kindliche Zeitpraktiken in KiTa und Grundschule: Eine qualitative Fallstudie. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2021, ISBN 9783966659994.
Commons: Kugelbad – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Anti-Shitstorm-Konferenz. Piraten auf der Suche nach Liebe. Spiegel Online am 9. September 2012
  2. Tilmann Wahne: Kindliche Zeitpraktiken in KiTa und Grundschule. Opladen 2021, S. 220.
  3. Irene Klöck, Caroline Schorer: Übungssammlung Frühförderung, München 2023, S. 44–46.
  4. Beschreibung eines Hochvolt-Kugelbades auf roessel-messtechnik.de (deutsch).