Benutzer:Jewido/Artikelentwurf

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IHDA 5700
Transanund (ehemals Astrosprinter)
Transanund (ehemals Astrosprinter)
Schiffsdaten
Schiffsart Mehrzweckfrachtschiff
Entwurf IHDA Shipbuilding Service, Krimpen aan de Lek
Bauwerft
Bauzeitraum 1999 bis 2002
Gebaute Einheiten 7
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 107,05 m (Lüa)
103,30 m (Lpp)
Breite 15,00 m
Seitenhöhe 8,30 m
Tiefgang (max.) 6,35 m
Vermessung 3.999 BRZ, 2.173 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK-6M32-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.880 kW (3.916 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13,0 kn (24 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5.749 tdw
Container 313 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 12
Rauminhalt 7.744 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas,
DNV
Eisklasse 1A
Anmerkungen
Daten

St. Pauli 2[1]

Daten in Klammern

Österbotten[2]

Der IHDA 5700 (auch bezeichnet als IHDA Multi Purpose Coaster 5700 oder verkürzt als IHDA MPC5700) ist ein Mehrzweckfrachtschiffstyp, der vom Unternehmen IHDA Shipbuilding Service in Krimpen aan de Lek entworfen wurde. Von 1999 bis 2002 entstanden sieben Schiffe dieses Typs auf Werften in Rumänien und der Ukraine.

Geschichte

IHDA Shipbuilding Service B.V. entwickelte den Schiffstyp in Zusammenarbeit mit der niederländischen Reederei Scheepvaartbedrijf C. Vermeulen, die auch die beiden ersten Einheiten bestellte. Mit dem Bau der zwei Schiffe wurde 2003 die rumänische Werft Aker Tulcea AS in Tulcea beauftragt. Die Endfertigung und Ausrüstung erfolgte auf der Werft All Ships Outfitting & Repairs in Krimpen aan de Lek, die zur IHDA-Gruppe gehörte.

Das Typschiff Maasstroom wurde am 8. April 2005 abgeliefert, das Schwesterschiff Merwedestroom folgte am 12. Oktober 2005. Im Jahr 2007 verkaufte Scheepvaartbedrijf C. Vermeulen die zwei Schiffe an den deutschen Schiffsfonds Hanse Twin Feeder, wodurch sie die Namen Hanse Vision und Hanse Spirit bekamen. Die Bereederung erfolgte anschließend durch die Johs. Thode Reedereigesellschaft in Hamburg. Nach der Insolvenz des Schiffsfonds gingen die Schiffe im August 2015 an die niederländische Reederei Visser Shipping, die sie in Sven-D und Spirit umbenannte.[3][4][5]

Die beiden in Drochtersen ansässigen Reeder Wilfried Jens und Jan Nagel orderten zusammen vier Schiffe für die von ihnen gegründete Gemeinschaftsreederei Astromare, von denen sie aber nur die Astrosprinter und die Astrorunner abnahmen. Die zwei Schiffe wurden auf der Werft Sainty Marine in Jiangdu gebaut und im Frühjahr 2007 mit den Charternamen Transanund und Transjorund für die schwedische Reederei Transatlantic Container Shipping AB in Fahrt gesetzt. Nach Ende der Charter erhielten sie 2014 ihre ursprünglichen Namen zurück. Die Astrosprinter kollidierte am 8. Juni 2019 auf der Elbe mit dem Lotsenschoner No. 5 Elbe, der daraufhin sank. Nach dem Zusammenschluss der Reederei Astromare mit dem Reedereiverbund USC Barnkrug bekam das Schiff 2022 den Namen Elbsprinter. Die Astrorunner erhielt 2021 den Charternamen Njord.[6][7]

Heckansicht der Flintercape

Die niederländische Reederei Flinter Shipping hatte ursprünglich vier Schiffe des Typs IHDA 800 geordert. Die beiden ersten Neubauten waren für eine Vercharterung an die Hamburger Fresena Reederei bestimmt und liefen am 20. September bzw. 22. Dezember 2006 auf der Werft Nantong Mingde Heavy Industry in Tongzhou mit den Namen Fresena Sailor und Fresena Mate vom Stapel. Da der Chartervertrag vor Ablieferung gekündigt wurde, kamen sie im Sommer 2008 als Flintercarrier und Flintercoast in Fahrt.[8][9]

Die zwei von Astromare bestellten Schiffe Astrowalker und Astrojumper, die 2007 mit den Charternamen Team Atlantic und Team Baltic von Stapel gelaufen waren, wurden von der niederländischen Flinter Shipping übernommen und 2008 als Flintercape bzw. 2009 als Flintercrown in Fahrt gesetzt.[10][11] Aufgrund von Rückgängen im Transportgeschäft infolge der Weltwirtschaftskrise stornierte Flinter Shipping kurz darauf den Bau der letzten zwei Schiffe Flintercoral und Flinterclear, die zu diesem Zeitpunkt bereits vom Stapel gelaufen waren. Die zwei Rohbauten verblieben jahrelang in China. Die Flintercoral wurde 2014 in die Niederlande geschleppt und dort zum RoRo-Schiff Rotra Vente umgebaut.[12] Die Flinterclear stellte man im Januar 2021 in China fertig, wo sie als Gang Tong 19 in Fahrt kam.[13]

RoRo-Schiffe Rotra Mare und Rotra Ventre

Der Rohbau der Flintercoral sowie die bereits in Fahrt gesetzte Flintercrown wurden in den Niederlanden für das Unternehmen Siemens Wind Power zu RoRo-Schiffen umgebaut und dabei unter anderem mit einem Bugvisier ausgerüstet. Die umgebaute Rotra Vente (ehemals Flintercoral) wurde als Neubau eingetragen und bekam somit eine neue IMO-Nummer. Das Unternehmen Siemens Gamesa (Nachfolger der Siemens Wind Power AS) setzt beide Schiffe zum Transport von Komponenten für Windenergieanlagen von den Produktionswerken in Aalborg, Apenrade und Hull zu den jeweiligen Bestimmungshäfen ein, von denen die Bauteile zu den Windparks weiterbefördert werden. Die am 30. Oktober 2016 in Fahrt gesetzte Rotra Vente (ehemals Flintercoral) dient zum Transport der Gondeln, während die 2017 abgelieferte Rotra Mare (ehemals Flintercrown) zum Transport von bis zu zwölf Rotorblätter genutzt wird. Die Rotra Mare wurde 2022 durch einen weiteren Umbau auf 152,70 Meter verlängert.[14]

Technik

Spirit (ehemals Merwedestroom)

Der in Sektionsbauweise gefertigte Typ IHDA 800 hat eine Gesamtlänge von rund 141,60 m (132,30 m Lpp) und eine registrierte Breite von 20,60 m (20,85 m maximale Breite einschließlich Nock). Die Seitenhöhe vom Kiel bis zum Hauptdeck beträgt 9,50 m, der maximale Tiefgang 7,30 m. Bei Ablieferung sind die meisten Schiffe der Baureihe mit 7.720 BRZ und 3.614 NRZ vermessen worden. Die Tragfähigkeit der einzelnen Einheiten variiert leicht und liegt zwischen 9.593 dwt (Astrosprinter) und 9.620 dwt (Flintercrown). Die Rümpfe sind verstärkt und erfüllen die Vorgaben der finnisch-schwedischen Eisklasse 1A. Die Maasstrom, Merwedestroom, Flintercoast und Flintercarrier besitzen eine offene Nock, bei den anderen Schiffe wurde die Nock in die Brücke integriert. Die Maasstrom und Merwedestroom unterscheiden sich zudem durch die gewölbte Form des Bugschilds optisch von den anderen Einheiten.

Die Schiffe verfügen über drei kastenförmige Laderäume mit einem Rauminhalt von 12.459 m³ (440.000 Kubikfuß), die mit verstärkten Faltlukendeckeln des Herstellers MacGregor ausgerüstet sind. In den Laderäumen befinden sich verstellbare Zellgerüste desselben Herstellers, die auf die jeweilige Länge der zu stauenden Container angepasst werden können.

Die Luke des vorderen Laderaums ist 26,32 m lang und 17,91 m breit, wobei sie sich im vorderen Bereich auf eine Breite von 13,34 m verjüngt. Die Größe der beiden anderen Luken beträgt jeweils 27,08 m × 17,91 m.[15] Der IHDA 800 kann bis zu 809 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) stauen, davon 238 TEU in den Laderäumen und 571 TEU an Deck. Alternativ ist eine Beladung mit maximal 380 40-Fuß-Containern (FEU) plus 49 TEU möglich, davon 116 FEU plus 6 TEU in den Laderäumen und 264 FEU plus 43 TEU an Deck. Die beiden hinteren Laderäume sind unter anderem zur Stauung von überlangen 45-Fuß-Containern vorgesehen. Zudem können Container mit anderen Sondermaßen (30-Fuß, 48-Fuß, 49-Fuß) sowie 2,90 m hohe High-Cube-Container transportiert werden. Bei einer homogenen Beladung mit 14 t schweren Containern dürfen aus Stabilitätsgründen maximal 573 TEU gestaut werden. An Bord der beiden erstgebauten Schiffe (Maasstroom und Merwedestroom) sind Anschlüsse für 200 Kühlcontainer vorhanden, an Bord aller anderen für 150 Kühlcontainer.[15][16]

Die Maasstroom und die Merwedestroom werden von einem 9.240 kW leistenden Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotor des Typs Wärtsilä 9L20 angetrieben, der auf einen Verstellpropeller wirkt. Die Flintercoast, Flintercarrier und Flintercoral erhielten einen Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor desselben Herstellers mit 5.400 kW Leistung. Die anderen Schiffe der Baureihe sind mit einem 7.999 kW leistenden Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor des Typs MaK 8M43C ausgerüstet. Für An- und Ablegemanöver besitzt der Typ IHDA 800 ein elektrisch angetriebenes Bugstrahlruder mit 750 kW Leistung.[15][16]

Die Schiffe

IHDA 5700
Bauname IHDA-
Baunummer
Werft
Baunummer
IMO-
Nummer
Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen
und Verbleib
Sylvia 167 Severnav Drobeta Turnu Severin,
5610001
9166467 13.03.1998
20.03.1999
06.05.1999
Rederij Rio-Sal,
Krimpen aan den IJssel
2023 St. Pauli 2, so 2024 in Fahrt
Sambre 168 Severnav Drobeta Turnu Severin
380002
9166479 02.12.1998
03.07.1999
15.09.1999
Rederij Sambre,
Papendrecht
2008 Nova Cura, am 20.04.2016 nördlich von Lesbos auf Grund gelaufen, am 19.10.2016 in Aliağa auf den Strand gesetzt und anschließend abgewrackt
Ameland 169 ATVT Sudnobudivnyi Zavod Zaliv, Kertsch
01201
9166481 xx.xx.2000
16.09.2000
01.04.2001
Switijnk Shipping
Harlingen
2017 Liamare, so 2024 in Fahrt
Montana 202 ATVT Sudnobudivnyi Zavod Zaliv, Kertsch
01202
9247106 xx.09.2000
01.05.2006
31.03.2007
Rederij Montalex,
Rotterdam
2005 Aasheim, so 2024 in Fahrt
Alliance 203 ATVT Sudnobudivnyi Zavod Zaliv, Kertsch
01203
9247118 21.12.2000
13.08.2001
19.01.2002
Cornelis Vermeulen,
Geldermalsen
2002 Normed Gemlik → 2003 Alliance → 2006 Allegro → 2010 Norvind, so 2024 in Fahrt
Lekstroom 204 ATVT Sudnobudivnyi Zavod Zaliv, Kertsch
01204
9247120 29.11.2000
27.10.2007
15.06.2002
Scheepvaartbedrijf C. Vermeulen,
Geldermalsen
2002 Normed Izmir → 2005 Österbotten → 2007 Balticon Antwerp → 2009 Österbotten, so 2024 in Fahrt
Lingestroom 205 ATVT Sudnobudivnyi Zavod Zaliv, Kertsch
01205
9247132 20.12.2000
15.02.2002
24.10.2002
Scheepvaartbedrijf C. Vermeulen,
Geldermalsen
2002 Normed Bremen → 2005 Alexander → 2006 Emsbroker → 2012 Norbris, so 2024 in Fahrt
Daten: Stichting Maritiem Historische Databank,[17] Miramar Ship Index[18]
Commons: IHDA 800 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Waldkontor GmbH, MV St. Pauli 2, abgerufen am 27. November 2024
  2. The German Merchant Fleet, Edition 2008/09, Seite 593
  3. Täglicher Hafenbericht: Visser Shipping kauft 809-TEU-Duo, 15. August 2015, abgerufen am 8. Oktober 2024
  4. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Maasstroom (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  5. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Merwedestroom (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  6. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Astrosprinter (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  7. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Astrorunner (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  8. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Flintercarrier (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  9. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Flintercoast (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  10. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Astrowalker (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  11. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Astrojumper (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  12. Stichting Maritiem Historische Databank, Schiffsdaten Rotra Vente, abgerufen am 8. Oktober 2024
  13. Miramar Ship Index, Schiffsdaten Gang Tong 19 (kostenpflichtige Webseite), abgerufen am 8. Oktober 2024
  14. Stichting Maritiem Historische Databank, Schiffsdaten Flintercrown, abgerufen am 8. Oktober 2024
  15. a b c Visser Shipping, Schiffsdatenblatt Njord, abgerufen am 8. Oktober 2024
  16. a b Visser Shipping, Schiffsdatenblatt Sven-D, abgerufen am 8. Oktober 2024
  17. Stichting Maritiem Historische Databank, Startseite (in Niederländisch), abgerufen am 8. Oktober 2024
  18. Miramar Ship Index, Startseite (kostenpflichtige Website), am 8. Oktober 2024