Bezirksklinikum Mainkofen

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Bezirksklinikum Mainkofen

Trägerschaft Bezirk Niederbayern
Ort Deggendorf

Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 48′ 27″ N, 12° 53′ 50″ OKoordinaten: 48° 48′ 27″ N, 12° 53′ 50″ O
Direktorium Johannes Hamann (Ärztlicher Direktor), Uwe Böttcher (Krankenhausdirektor), Agnes Kolbeck (Pflegedirektorin)
Betten >900
Mitarbeiter ca. 1800[1]
Fachgebiete Psychiatrie, Psychosomatik, Neurologie, Forensik
Gründung 1911
Website http://www.mainkofen.de/
Lage
Bezirksklinikum Mainkofen (Bayern)
Bezirksklinikum Mainkofen (Bayern)
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Mainkofen, Innenhof
Die Aufnahmestation von Mainkofen

Das Bezirksklinikum Mainkofen ist die größte Gesundheitseinrichtung des Bezirks Niederbayern.

Am Standort Mainkofen befindet sich die Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, die Fachklinik für Forensische Psychiatrie und Psychosomatik sowie das Neurologische Zentrum mit Kliniken für Neurologie und Neurologischer Frührehabilitation, zertifiziertem Multiple-Sklerose-Zentrum und zertifizierter regionaler Stroke Unit. Hinzu kommt die zertifizierte stationäre Alkoholkurzzeitrehabilitation ALKURE.

Die Institute für Diagnostische Radiologie, Innere Medizin und Labordiagnostik sowie für Neurophysiologische Diagnostik und Neurosonologie ergänzen das stationäre Angebot.

Das Bezirkskrankenhaus Passau, eine Fachklinik für Erwachsenenpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, eine Außenstelle des Bezirksklinikums Mainkofen.

Eine hochspezialisierte ambulante psychiatrische Versorgung wird mit den Ambulanzen für psychische Gesundheit in Mainkofen, Passau, Grafenau und Pfarrkirchen gewährleistet.

Geschichte

Das heutige Bezirksklinikum Mainkofen wurde im Jahre 1911 als Heil- und Pflegeanstalt eröffnet. Bau und Behandlungsmethoden waren beispielhaft für die damalige moderne Reformpsychiatrie. Die zwischen 1909 und 1913 errichteten Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Die Anstaltskirche wurde 1963–65 unter Hans Döllgast erweitert.

Zeit des Nationalsozialismus

Das dunkelste Kapitel erlebte das Bezirksklinikum Mainkofen im Nationalsozialismus. Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oder Erkrankungen, mit Behinderung, galten als erbbiologisch und gesellschaftlich minderwertig als unnütz und lebensunwert. Über 1300 Männer, Frauen und Jugendliche aus Mainkofen fanden durch das nationalsozialistische Euthanasie-Mordprogramm den Tod. Nach dem Ende der NS-Herrschaft 1945 dauerte es lange Zeit, bis das Klinikum sich mit dieser Vergangenheit auseinandersetzte. Eine erste Auseinandersetzung fand mit einem Beitrag über Mainkofen im Buch „Psychiatrie im Nationalsozialismus“ von Michael von Cranach statt. Mit viel Engagement Einzelner konnte dann am 28. Oktober 2014 die heutige Gedenkstätte eröffnet werden. Seither macht das Klinikum aktiv durch Führungen und Veranstaltungen auf die Geschichte des Ortes aufmerksam und gedenkt so der Opfer der NS-Psychiatrie in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt.

Nachkriegszeit

Seit den 1970er Jahren wurde das Klinikum, dessen Träger der Bezirk Niederbayern ist, saniert und modernisiert. Ergänzend dazu wurde schrittweise ein ambulantes psychiatrisches Netz ausgebaut.

Einrichtung

Im Bezirksklinikum Mainkofen arbeiten rund 1.800 Beschäftigte in über 50 verschiedenen Berufen. Es hat über 900 Betten und zählt zu den größten Bezirkskliniken in Bayern.

In der Psychiatrischen Klinik wird das gesamte Spektrum psychiatrischer und psychosomatischer Erkrankungen im Erwachsenenalter diagnostiziert und behandelt. Auch Abhängigkeitserkrankungen und psychiatrische Erkrankungen des Alters (Gerontopsychiatrie) werden nach modernsten Gesichtspunkten behandelt.

Das Neurologische Zentrum (Neurologische Klinik und Klinik für Neurologische Frührehabilitation) verfügt über mehr als 90 Betten und eine eigene Zentrale Notaufnahme (ZNA) mit Hubschrauberlandeplatz. Die neurologische Klinik deckt mit der zertifizierten Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) das gesamte Spektrum der Schlaganfalltherapie ab. Im Zentrum für Beatmungsentwöhnung (Weaning) in der neurologisch/neurochirurgischen Frührehabiliation werden die Patienten durch ein multidisziplinäres Team betreut. Hinzu kommen Neurologische Intensivstation, Neurologische Frührehabilitation, Neurologische Funktionsdiagnostik, Neurologische Ambulanz. Behandelt werden zudem Morbus Parkinson und Multiple Sklerose.

In der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie werden Menschen behandelt, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder aufgrund einer Suchterkrankung zum Straftäter geworden sind und ihre Straftaten im Zustand verminderter oder aufgehobener Schuldfähigkeit begangen haben. Ziel der Behandlung im Maßregelvollzug ist es, das Rückfallrisiko durch Behandlung der zugrundeliegenden Störungsbilder zu senken. Die Resozialisierung psychisch kranker Rechtsbrecher begleiten rechtlich die Strafvollzugsbehörden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainkofen.de