Abram Fjodorowitsch Joffe

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Abram Fjodorowitsch Ioffe (russisch Абрам Фёдорович Иоффе, deutsch auch Joffe und Joffé; * 17. Oktober / 29. Oktober 1880 in Romny (Gouv. Poltawa); † 14. Oktober 1960 in Leningrad) war ein sowjetischer Physiker.

Ioffe studierte zunächst in Sankt Petersburg und ging dann 1902 nach München, um bis 1905 bei Conrad Röntgen zu studieren. Dort wurde er 1905 promoviert, seine Dissertation trägt den Titel Elastische Nachwirkungen im kristallinen Quarz. Ein Jahr später kehrte er nach St. Petersburg zurück und habilitierte sich 1915 am Polytechnischen Institut mit einer Arbeit über elastische und elektrische Eigenschaften der Quarze.

1918 wurde Ioffe Professor in Sankt Petersburg; 1932 wurde er mit der Leitung des Physikalischen Instituts der Universität betraut.

Ioffes Arbeitsgebiet war die Festkörperphysik, insb. die Halbleiter- und Laserphysik. In diesen Bereich war er einer der führenden Wissenschaftler der Sowjetunion; er wird auch als Vater der sowjetischen Halbleiterphysik bezeichnet. 1924 entdeckte er die Erhöhung der Plastizität und Festigkeit von Ionenkristallen bei der Einwirkung eines Lösungsmittels. Dies wird heute als Joffe-Effekt bezeichnet. In den 50er Jahren war er auch an der Entwicklung der ersten sowjetischen Wasserstoffbombe beteiligt, die 1953 zur Explosion gebracht wurde.

Zu den Schülern Ioffes gehören Nikolai Nikolajewitsch Semjonow (Nobelpreis für Chemie 1956), Igor Tamm (Nobelpreis für Physik 1958), Lew Landau (Nobelpreis für Physik 1963), Pjotr Kapiza (Nobelpreis für Physik 1978) und Schores Alfjorow (Nobelpreis für Physik 2000).

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