Albinos (Philosoph)
Albinus (Wirken ca. 130-150 n. Chr.) war einer der bedeutendsten Mittelplatoniker des 2. Jh., ein Schüler von Gaius und Lehrer des Mediziners Galen.
Seine zwei Hauptwerke sind die Isagogê, eine Einführung in die platonische Philosophie und Epitome (auch Didaskalikos), eine Zusammenfassung platonischer Lehren. In seine Platon-Interpretation fließen stoische und v.a. aristotelische Grundlagen mit ein. Albinus kennt drei erste Prinzipien: der erste Gott (zugleich Geist, das Gute), der zweite Gott (universeller Intellekt), Weltseele. Der erste Gott ist eine Art aristotelischer unbewegter Beweger, der dadurch bewegt, dass zweiter Gott und Weltseele nach ihm streben. Er selbst schafft nicht eigentlich, sondern denkt alles übrige, so dass es durch Emanation hervorgeht. Seine Beschreibung kann nur durch Negative Theologie erfolgen. Auch in anderen Gedanken, etwa bezüglich der übrigen Seelen und Intellekte, bereitet er zahlreiche Ausarbeitung des Neuplatonismus vor, insbesondere von Plotin und Proklos.
Literatur
- Primärtexte
- Épitomé [bzw. Didaskalikos], hg. P. Louis, Paris: Les Belles Lettres 1945.
- Alcinous, The handbook of Platonism [Didaskalikos / Epitome doctrinae Platonicae], transl. with an introd. and comm. by John Dillon, Oxford : Clarendon Press 1995.
- Alcinoos, Enseignement des doctrines de Platon, Introd., texte établi et comm. par John Whittaker, et trad. par Pierre Louis (Collection des universités de France), Paris : Les Belles Lettres 1990, ISBN 2-251-00407-6
- Olaf Nüsser: Albins Prolog und die Dialogtheorie des Platonismus (Beiträge zur Altertumskunde, 12), Stuttgart : Teubner 1991, ISBN 3-519-07461-3
- Sekundärtexte
- Harold Cherniss: Review of Louis 1945, in: The American Journal of Philology 70/1 (1949), 76-80
- R. E. Witt: Albinus and the history of middle Platonism, London 1937 (Nachdruck Amsterdam: Hakkert 1971)
Weblinks
- Edward Moore: Eintrag in J. Fieser, B. Dowden (Hrsg.): Internet Encyclopedia of Philosophy.