Zeche Carl

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Malakowturm der Zeche Carl
Zeche Carl
Dampfkessel der Zeche Carl

Die Zeche Carl war ein Steinkohlen-Bergwerk im Essener Stadtteil Altenessen.

Geschichte

Im Jahre 1855 gründete sich eine Gewerkschaft Hercules in Altenessen, die mit dem Teufen eines Schachtes begann (nicht zu verwechseln mit der Zeche Hercules im Essener Zentrum). Der Schacht wurde mit einem großdimensionierten Malakowturm mit zwei Maschinenhausflügeln ausgestattet, und ging 1861 in Betrieb. Die Gewerkschaft Hercules wurde im selben Jahr von Kölner Bergwerks-Verein AG unter Friedrich Grillo übernommen, und in Zeche Carl umbenannt.

Die Zeche entwickelte sich gut, da die geförderte Gaskohle als sehr hochwertig und für die Kokserzeugung als gut einsetzbar anzusehen war. Ab 1883 wurde neben Schacht Carl eine Kokerei betrieben. Ein zusätzlicher Wetterschacht wurde 1885 bis 1887 neben Schacht Carl niedergebracht.

1899 wurde auf den Malakowturm ein großes Seilscheibengerüst mit Doppelförderung aufgesetzt. Die Förderung konnte auf 300 000 t jährlich gesteigert werden.

Nach dem Ersten Weltkrieg ging der Besitz des Kölner Bergwerks-Vereins an die Hoesch AG über. Diese beschloss die Zusammenfassung der Förderanlagen im Altenessener Raum.

Die Kohleförderung der Zeche Carl wurde bereits 1929 eingestellt. 1931 wurde auch die Kokerei außer Betrieb genommen. Das Fördergerüst Schacht Carl wurde demontiert. Der Schacht wurde als Wetterschacht der Zeche Emil-Emscher zugeteilt.

Der Wetterschacht wurde 1955 aufgegeben. 1970 wurden auch alle sonstigen Funktionen der Anlage beendet.

Heutige Nutzung

Schließlich kaufte die Stadt Essen das Zechengelände. Durch eine Initiative von Bürgern, Jugendlichen und der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde wurde 1977 die Initiative Zentrum Zeche Carl e.V. gegründet und die Zeche Carl zum Kulturzentrum umgebaut. Die gesamte Gebäudegruppe von Zeche Carl steht heute unter Denkmalschutz.

Das umgebaute Gebäude der Zeche Carl bietet seit über 25 Jahren ein abwechslungsreiches Kulturprogramm und ist damit ein überregionales Highlight der Essener Kulturszene. Zahlreiche Kabarettveranstaltungen und Konzerte, Partys, Kurse und Workshops, Lesungen und Ausstellungen und vieles mehr finden in der Zeche Carl statt. Daneben sind in der Zeche Carl auch politische Institutionen und Selbsthilfegruppen angesiedelt. Ebenso befindet sich auf dem Gelände der Zeche Carl der Offene Kanal Essen.

Die Zeche Carl beschäftigt 22 festangestellte Kräfte und über 100 freie Mitarbeiter. Finanziert wird das Kulturzentrum zu einem Viertel von der Stadt Essen, die zudem das Gelände und die Gebäude kostenfrei zur Verfügung stellt. Die übrigen drei Viertel werden durch eigene Einnahmen finanziert.

Am 11. Juli 2008 hat der Verein Zeche Carl e.V. die vorläufige Insolvenz angemeldet. Zur Abwendung der Insolvenz am 1.Oktober 2008 sind zahlreiche Aktionen und Solidaritätsveranstaltungen geplant.

Lage

Die Zeche Carl liegt im Essener Stadtteil Altenessen-Nord, der durch und durch von der Zechenlandschaft gelebt hat. Die zentrale Lage ermöglicht die Anreise mit Auto sowie Bus und Bahn nahezu rund um die Uhr.

  • Anschrift: Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100, 45326 Essen
  • ÖPNV: Linien U17 und U11 der EVAG, Haltestelle Altenessen Mitte

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943

Siehe auch

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