Walter Nissen

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Walter Nissen (* 3. September 1908 in Hamburg; † 25. September 1993 in Göttingen) war ein deutscher Archivar und Landeshistoriker.

Leben

Walter Nissen studierte an der Universität Halle, wo er 1938 bei Martin Lintzel zum Dr. phil. promoviert wurde. Anschließend zog er nach Berlin und absolvierte eine Ausbildung zum Archivar. Er arbeitete am preußischen Geheimen Staatsarchiv. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen.

Nach seiner Rückkehr aus Kriegsdienst und Gefangenschaft leitete Nissen ab 1950 das neu gegründete Staatsarchiv Merseburg, in das ein Teil der Bestände des Geheimen Staatsarchiv ausgelagert wurde. Als einziger wissenschaftlich ausgebildeter Archivar leitete Nissen die Ordnung der Bestände, die durch die Auslagerung durcheinander geraten waren. Daneben verhandelte er mit der sowjetischen Besatzungsmacht über die Rückgabe des konfiszierten Archivguts.

1959 wechselte Nissen an das Stadtarchiv Göttingen, wo er seinen Arbeitsschwerpunkt auf die Bestandserfassung legte. Daneben leitete er von 1960 bis 1974 den Göttinger Geschichtsverein, dessen Mitgliederzahl sich bis 1970 verdoppelte.

Die Erforschung der Göttinger Stadtgeschichte förderte Nissen, indem er den Doktoranden mit entsprechenden Themen Zugang zu den Beständen des Stadtarchivs gewährte. Während seiner Amtszeit entstanden so zehn Dissertationen über die Göttinger Stadtgeschichte. Auch Ruhestand beschäftigte sich Nissen mit historischer Landesforschung und verfasste zahlreiche Sammelbände, Monografien und Zeitschriftenbeiträge.

Literatur

  • Dieter Neitzert: Walter Nissen zum Gedächtnis. In: Göttinger Jahrbuch. Band 41 (1993), S. 5–6