Björn Harmsen

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Basketballspieler
Basketballspieler
Björn Harmsen
Spielerinformationen
Geburtstag 19. Juli 1982 (42 Jahre)
Geburtsort Göttingen, Deutschland
Vereine als Trainer
2005–2006 Deutschland POM baskets Jena (AC)
2006–2008 Deutschland Science City Jena
2008–2011 Deutschland Mitteldeutscher BC
2011–2012 Deutschland LTi Gießen 46ers
2013–2019 Deutschland Science City Jena
2019–2020 Deutschland Mitteldeutscher BC
2021–2023 Deutschland WWU Baskets Münster
2023– Deutschland Science City Jena

Björn Harmsen (* 19. Juli 1982 in Göttingen) ist ein deutscher Basketballtrainer. Harmsen spielte nur in der Jugend auf hohem Niveau Basketball und konzentrierte sich dann wegen fehlender Perspektive als Spieler auf eine Karriere als Trainer. 2007 war er mit knapp 25 Jahren der jüngste Trainer in der Basketball-Bundesliga, als er mit der aus dem TuS Jena hervorgegangenen Profimannschaft POM baskets in die Bundesliga aufstieg.

Laufbahn

Der aus Göttingen stammende Harmsen kam während seiner Schulzeit mit dem Basketballsport in Kontakt und spielte als Jugendlicher bei der BG 74 Göttingen.[1] In Göttingen betrieb er über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren Basketball, dann zog er mit seiner Familie nach Bad Berka und spielte fortan im Nachwuchs des TuS Jena.[2] Später übte er den Sport am Sportgymnasium in Jena aus.[3] Nach dem Abitur war er während seines Zivildienstes Nachwuchstrainer in Jena.

Für einen geplanten Studienbeginn zog er ins fränkische Bamberg und widmete sich dort aber schließlich ganz der Tätigkeit als Basketballlehrer. Während seiner Tätigkeit als Nachwuchstrainer hospitierte er beim Bundesligisten der Brose Baskets, die von Bundestrainer Dirk Bauermann trainiert wurden. Nach einem Jahr kehrte er nach Jena zurück und wurde dort Nachwuchstrainer und zudem Assistent von Frank Menz bei den POM baskets in der 2. Basketball-Bundesliga. 2006 folgte er mit 24 Jahren Menz als Cheftrainer nach. In seiner ersten Saison als Cheftrainer einer Erwachsenenmannschaft wurde er mit den POM baskets überraschend Erster der Gruppe Süd in der Zweiten Liga, die danach durch die bundesweite ProA abgelöst wurde. Als Aufsteiger in die Bundesliga unter dem neuen Namen Science City Jena hatten die Thüringer mit dem jungen Trainer, in dessen Mannschaft einige Spieler älter waren als Harmsen, auch aufgrund des im Vergleich zu den anderen Mannschaften geringen Etats wenig Erfolg, so dass Harmsen als Cheftrainer im Februar 2008 ersetzt wurde.[4] Harmsen hospitierte nach seiner Entlassung insbesondere in Spanien bei Trainer Sergio Scariolo, der später Trainer des Basketball-Weltmeisters Spanien wurde.[3]

Zur Saison 2008/09 wurde Harmsen Cheftrainer beim Mitteldeutschen BC aus Weißenfels und konnte diesen wiederum im ersten Jahr zur Meisterschaft der ProA und zum Aufstieg in die Bundesliga führen. Dafür wurde er zum zweiten Mal zum Trainer des Jahres in der zweiten Liga gewählt nach seinem Aufstieg mit Jena 2007.[5] Seine zweite Erstligasaison verlief erfolgreicher als seine erste mit Jena. Trotz eines vergleichsweise geringen Etats kam der MBC unter Harmsen zeitweise in den Bereich der Play-off-Plätze und hatte mit dem Abstieg nichts zu tun. In die folgende Saison ging man mit hohen Erwartungen, wollte sich weiter etablieren und um die Play-off-Plätze mitspielen. Nach mäßigem Saisonstart fand man sich für den größten Teil der Saison auf den letzten vier Plätzen in der Liga wieder. Nach einer Bauchspeicheldrüsenentzündung im Februar 2011 ließ sich Harmsen krankheitsbedingt beurlauben, sein bisheriger Co-Trainer und Vertreter Anton Mirolybov konnte das Ruder nicht herumreißen, so dass der MBC im Saisonendspurt noch vom Aufsteiger BBC Bayreuth überholt wurde und wieder abstieg. Nach dem Abstieg trennten sich der MBC und Harmsen endgültig.[6]

Daraufhin wurde er am 30. Mai 2011 von den Gießen 46ers als neuer Head Coach vorgestellt. Mit den Hessen kämpfte Harmsen wie in den Vorjahren die gesamte Spielzeit 2011/12 um den Klassenerhalt. Trotzdem stärkte der Verein dem Trainer den Rücken und verlängerte Ende März den Vertrag um zwei Jahre, wobei dieser jedoch nur Gültigkeit für die höchste Spielklasse hatte.[7] Am letzten Spieltag stiegen die Gießener durch eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Phoenix Hagen ab. Damit war die Vertragsverlängerung hinfällig. Obwohl die Gießener die Bewerbung für eine Wildcard zum Erstligaverbleib ankündigten,[8] reaktivierten sie den Vertrag mit Harmsen nicht, sondern beendeten das Vertragsverhältnis zum Saisonende.[9]

Nach einer längeren Auszeit wurde Harmsen zur Saison 2013/14 erneut Headcoach von Science City Jena in der ProA. Bereits von 2005 bis 2008 war Harmsen für den Verein tätig. Er führte Jena in der Saison 2015/16 zum ProA-Meistertitel.[10] Mitte Dezember 2017 wurde sein Vertrag in Jena mit unbefristeter Laufzeit verlängert.[11] Im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga gab Harmsen im April 2019 sein Amt als Jenaer Trainer ab und übergab die Verantwortung seinem bisherigen Assistenten Marius Linartas.[12] Mitte November 2019 kehrte Harmsen als Trainer zum Mitteldeutschen BC zurück.[13] Mitte Februar 2020 trennte sich der Verein nach nur zwei Siegen aus 13 Spielen wieder von Harmsen.[14] Dem waren öffentliche Kritik Harmsens an Spielern sowie seine Forderung an die Mannschaftsführung nach Konsequenzen vorausgegangen. Nach Aussage des MBC lagen eine „unüberbrückbare Verhärtung der Fronten“ und ein „Vertrauensbruch“ vor.[15]

Zur Saison 2021/22 übernahm Harmsen die Position des Sportdirektors beim Drittligisten WWU Baskets Münster. Als Philipp Kappenstein, der zuvor neun Jahre lang den Trainerposten in Münster bekleidet hatte, in der Sommerpause 2021 seinen Rücktritt einreichte, übernahm Harmsen auch den Trainerposten.[16] Harmsen gelang in der Saison 2021/22 mit Münster durch 21 Siege und einer Niederlage der Gewinn der Hauptrundenmeisterschaft in der 2. Bundesliga ProB Nord.[17] Anschließend erfolgte das Ausscheiden im Viertelfinale.[18] Harmsen wurde in einer Abstimmung unter den ProB-Trainern als „Trainer des Jahres“ der ProB-Saison 2021/22 ermittelt.[19] Als Nachrücker stieg Münster zur Saison 2022/23 in die zweitklassige 2. Bundesliga ProA auf, Harmsen ging im Doppelamt als Trainer und Sportdirektor mit den Westfalen in die zweite Liga.[20] Mit den Westfalen gelang ihm der Klassenerhalt.

Anfang Mai 2023 gab Jena Harmsens abermalige Rückkehr bekannt. Er erhielt einen Zweijahresvertrag.[21]

Erfolge und Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Basketball emotional : mit mentaler Spielstärke zum Erfolg. 1. Auflage. Draksal Fachverlag, 2002, ISBN 3-932908-86-4.
Commons: Björn Harmsen – Sammlung von Bildern
  • Björn Harmsen auf Easy Credit BBL-Website; Köln, 2019. Abgerufen am 18. Februar 2019.

Einzelnachweise

  1. Björn Harmsen: Wir müssen am Limit spielen. In: Baskets Jena GmbH. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. September 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/baskets-jena.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Anja Hädrich: Björn Harmsen – erfolgshungriger Leitwolf, ehrgeiziger Perfektionist und bekennender Kaffeeliebhaber. In: Mitteldeutscher BC. 20. März 2010, abgerufen am 16. September 2022.
  3. a b Anja Hädrich: Björn Harmsen – erfolgshungriger Leitwolf, ehrgeiziger Perfektionist und bekennender Kaffeeliebhaber. Auf: Mitteldeutscher Basketball Club—Website; Weißenfels, 20. März 2010. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  4. N.N.: Sean McCaw neuer Trainer in Jena. (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Archiviert von Beko Basketball Bundesliga—Website; Köln, 11. Februar 2008. Abgerufen am 18. Februar 2019 (englisch).
  5. N.N.: @1@2Vorlage:Toter Link/www.diejungeliga.deTitel angeblich: Awards 2009: Harmsen, Bernard und Lischka haben die Nase vorn – Pelzer bester Schieri. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2019. Suche in Webarchiven) vom 23. April 2009.
  6. MBC und Harmsen trennen sich. In: easycredit-bbl.de. Basketball-Bundesliga, 28. April 2011, abgerufen am 28. April 2011.
  7. LTi Gießen 46ers verlängern Björn Harmsens Vertrag um zwei Jahre. In: Gießener Allgemeine Zeitung. 30. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2015; abgerufen am 24. Mai 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giessener-allgemeine.de
  8. LTi 46ers Gießen bewerben sich um Wildcard. In: Gießener Allgemeine Zeitung. 9. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2012; abgerufen am 24. Mai 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giessener-allgemeine.de
  9. LTi Gießen 46ers trennen sich von Trainer Björn Harmsen. In: Gießener Allgemeine Zeitung. 24. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2012; abgerufen am 24. Mai 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giessener-allgemeine.de
  10. 2. Basketball-Bundesliga – ProA Meister 2015/16: Science City Jena. In: www.zweite-basketball-bundesliga.de. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  11. Tom Prager: Abkommen für die Ewigkeit: Harmsen erhält unbefristeten Vertrag. In: Ostthüringer Zeitung. 16. Dezember 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017.
  12. Björn Harmsen setzt persönlich Impuls im Kampf um den Klassenerhalt (Memento vom 10. April 2019 im Internet Archive)
  13. Tonio Bierhoff: Neuer Head Coach – Björn Harmsen übernimmt bei den Wölfen. In: syntainics-mbc.de. Mitteldeutscher Basketball Club, 14. November 2019, abgerufen am 16. Februar 2020.
  14. "Öffentliche, provokante Äußerungen ": MBC-Trainer Harmsen muss gehen. In: kicker.de. 15. Februar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.
  15. Tonio Bierhoff: Björn Harmsen nicht mehr Head Coach des SYNTAINICS MBC. In: syntainics-mbc.de. Mitteldeutscher Basketball Club, 15. Februar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.
  16. Trainer-Legende Philipp Kappenstein übergibt – Doppelfunktion für Björn Harmsen. In: UBC Münster. Abgerufen am 15. Juli 2021.
  17. „Einsatz und Intensität waren heute super“. In: UBC Münster e.V. 27. März 2022, abgerufen am 30. März 2022.
  18. Henner Henning: Großer Frust bei den WWU Baskets nach dem Aus im Playoff-Viertelfinale. In: Westfälische Nachrichten. Abgerufen am 16. September 2022.
  19. Ansgar Griebel: Ehre für Harmsen: Baskets-Coach ist Trainer des Jahres. In: Westfälische Nachrichten. Abgerufen am 16. September 2022.
  20. Henner Henning: Jetzt offiziell: Harmsen bleibt bei den Baskets. In: Westfälische Nachrichten. Abgerufen am 15. September 2022.
  21. Neustart mit erhöhtem Nostalgiefaktor – Björn Harmsen kehrt nach Jena zurück. In: Medipolis SC Jena. 4. Mai 2023, abgerufen am 6. Mai 2023.