Meister von Sigmaringen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Meister von Sigmaringen
Kreuzigung Christi

Als Meister von Sigmaringen (tätig zwischen 1501 und 1515 respektive 1500 und 1530) wird ein anonymer deutscher Maler der Renaissance bezeichnet.

Namensgebung

Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm gemalten Altar mit Szenen aus dem Marienleben aus der Sammlung des Hohenzollern-Museum zu Sigmaringen[1].

Stil

Der Meister von Sigmaringen zeichnet sich durch besondere Gestaltungsdetails bei Gesichtern und Figuren aus.

Identifizierung mit der Künstlerfamilie Strüb

Hans Dieter Ingenhoff hatte in früheren Publikationen den Meister von Sigmaringen mit den aus Veringenstadt stammenden Brüdern Hans und Jakob Strüb gleichgesetzt. Eine spätere Deutung der Identität der Meister von Sigmaringen geht von der gesamten Künstlerfamilie Strüb aus, in der Forschung als die vier Maler Peter Strüb der Ältere mit dessen Söhnen Jakob, Hans und Peter der Jüngere genannt. Die religiöse Malkunst der Strübfamilie gilt als vom ulmischen Stil beeinflusst und stand Zeitblom, Strigel, Schongauer und Dürer nahe. Die Strübs wohnten von 1360 (bzw. 1417) bis 1540 in Veringenstadt am Fuße des Kirchbergs. Das Strübhaus, ehemaliges Wohnhaus und Werkstatt der Malerfamilie Strüb, beherbergt heute ein Museum mittelalterlicher Malkunst.[2]

Kunstgeschichtlich werden den Strübs jedoch nicht nur die Werke der Meister von Sigmaringen, sondern auch die der Meister von Veringen zugeschrieben. Auch beim Versuch einer namentlichen Zuordnung des Meisters von Meßkirch wurde Peter Strüb d. J. genannt, was der Kunsthistoriker Bernd Konrad für nicht gesichert hält. Derselbe unterscheidet vier chronologische Stilgruppen der Strübwerke, in denen unter anderem die Entwicklung der Raumbehandlung sichtbar wird. Obwohl das Gesamtwerk in sich stimmig sei, könne es nicht einem Maler allein zugeschrieben werden, vielmehr einer ganzen Werkstatt. Sicher sei zum Beispiel, dass Jakob und Hans Strüb gleichberechtigt in Inzigkofen gearbeitet hatten[3].

Siehe auch

Literatur

  • Hans Dieter Ingenhoff: Der Meister von Sigmaringen. Die Malerfamilie Strüb aus Veringenstadt . (= Veröffentlichungen des Staatlichen Amts für Denkmalpflege, Tübingen: Bau- und Kunstgeschichte. Band 1). Silberburg-Verlag. Stuttgart 1962.
  • Bernd Konrad: Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen. Zur Erweiterung ihres Oeuvre. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte. Band 42, Heft 127, 2006, S. 1–33 (Digitalisat).
Commons: Meister von Sigmaringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. s. z. B. Meister von Sigmaringen. In: H. W. Singer, H. A. Müller (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten Bildenden Künstler. 3. Band, Frankfurt am Main 1921.
  2. Vgl. Kultur im Laucherttal. Südkurier vom 18. September 2002
  3. Kurt Roller: Neuzuschreibung. Meister von Sigmaringen waren Veringer. Schwäbische Zeitung vom 8. Dezember 2007