Suchań
Suchań | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Stargard | |
Gmina: | Suchań | |
Fläche: | 3,57 km² | |
Geographische Lage: | 53° 17′ N, 15° 19′ O | |
Einwohner: | ||
Postleitzahl: | 73-132 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZST | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 10 Lubieszyn ↔ Płońsk | |
DW 160 Suchań ↔ Miedzichowo | ||
Eisenbahn: | PKP-Linie Ulikowo ↔ Piła, Bahnstation: Tarnowo Pomorskie | |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Stettin-Goleniów |
Suchań (deutsch Zachan) ist eine Kleinstadt in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Die Stadt ist Sitz der Stadt-und-Land-Gemeinde Gmina Suchań und gehört mit dieser zum Powiat Stargardzki (Stargarder Kreis).
Geographische Lage
Der Ort liegt in Hinterpommern am Krebsbach, einem Nebenfluss der Ina, etwa 21 Kilometer östlich der Stadt Stargard. Durch den Ort hindurch führt die Landesstraße 10 (droga krajowa 10) Stettin–Bromberg.
Geschichte
In einer Urkunde aus dem Jahre 1269 wird erstmals eine „villa Zukan“ erwähnt. Zu dieser Zeit lag der pommersche Herzog Barnim I. mit dem Johanniterorden über Schuldforderungen gegen ihn im Streit. Der Orden erhob Anspruch auf mehrere Städte, zu denen auch Zachan gehörte. Schließlich gelang es den Johannitern, mit Hilfe des Papstes Zachan in ihren Besitz zu bringen. Wann Zachan Stadtrecht erhielt, ist unsicher, einige Quellen nennen das Jahr 1487. Sie richteten 1312 dort einen Komtursitz (Verwaltungssitz) ein. Ebenfalls bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert hatten die Herren von Güntersberg ihren Hauptsitz in Ravenstein, einem heutigen Stadtteil von Zuchan eingenommen. Im Jahre 1545 wechselte Zachan seinen Eigentümer, es wurde von dem Hofmarschall Wolf Borcke erworben. Ein Jahrhundert später gab es erneut einen Eigentumswechsel, als 1654 die Familie von Schwerin Zachan erwarb. Ihr gehörte die Stadt bis 1709. 1784 wird in einer Ortsbeschreibung Zachan als „eine offene zu dem königlichen Amte Dölitz gehörige Mediatstadt“ erwähnt. Es heißt außerdem, dass damals Zachan 109 zum größten Teil strohgedeckte Häuser und 550 Einwohner hatte. Neben den üblichen Gewerken entstand eine bedeutende Leinenweberei.[1]
Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges lag Zachan im Herrschaftsbereich der pommerschen Herzöge. Danach starb das pommersche Herrscherhaus aus und Hinterpommern, zu dem auch Zachan gehörte, wurde brandenburgisch. Es wurde in den Saatziger Kreis eingegliedert, aus dem nach der preußischen Verwaltungsreform von 1818 der Kreis Saatzig mit der Kreisstadt Stargard wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Zachan eine evangelische Kirche, ein Rettungshaus, eine Bierbrauerei sowie Mühlen und Sägewerke. In der Stadt Zachan bestanden auch die Wohnplätze Bergrad, Fährzoll, Kolonie Zachan und Stadtgut Zachan.[2]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu 50 % zerstört. Nach der Besetzung durch die Rote Armee wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung von Polen, vorwiegend aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie. In der Folgezeit wurden die deutschen Bewohner der Stadt Zachan von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Zachan wurde in Suchań umbenannt.
Einwohnerzahlen
- 1784: 550
- 1816: [3] 655
- 1905: 1384[4]
- 1925: 1299, darunter 9 Katholiken und 22 Juden[2]
- 1933: 1370[5]
- 2009: ca. 4300
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Anger befindet sich die spätmittelalterliche, aus Findlingen erbaute Kirche. In ihrem Innern befindet sich ein vier Meter hoher Renaissancealtar mit reichen Verzierungen aus dem Jahre 1618.
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Gustav von Hille (vor 1590–1647), deutscher Hofbeamter und Schriftsteller
- Michael Friedrich Quade (1682–1757), deutscher evangelischer Theologe und Schulmann
- Paul Gennrich (1865–1946), deutscher evangelischer Theologe und Generalsuperintendent
- Martin Lindow (1880–1967), deutscher Astronom
- Friedrich-Carl zur Megede (1921–2003), deutscher Jurist, Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main
Literatur
- Paul Schulz (Hrsg.): Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard – Ein pommersches Heimatbuch. Rautenberg, Leer 1984, ISBN 3-7921-0307-9.
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern – Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 558; Textarchiv – Internet Archive.
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. II. Teil, 4. Band. Anklam 1868, S. 410–429; Textarchiv – Internet Archive.
- Martin Zeiller: Zachan. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 128 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann (Hrsg.): Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 1. Band. Stettin 1784, S. 216–220; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ a b Stadt Zachan. ( vom 5. August 2019 im Internet Archive) Informationssystem Pommern.
- ↑ Ortschafts-Verzeichniß des Regierungs-Bezirks Stettin nach der neuen Kreis-Eintheilung vom Jahr 1817 nebst einem alphabetischen Register. Stettin 1817, IX. Saatziger Kreis. Nr. 5; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ Zachau. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 20: Veda–Zz. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 830 (Digitalisat. zeno.org – Frakturschrift falsch interpretiert).
- ↑ Der Große Brockhaus. 15. Auflage. 20. Band, Leipzig 1935, S. 523.