Zeta (Südosteuropa)

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Position des Königreichs Dioklitien um 1089
Dioclea im Herrschaftsbereich von Konstantin Bodin (um 1089)
Das Königreich Dioklitien unter Konstantin Bodin
Dioklitien unter Konstantin Bodin

Zeta (nach dem gleichnamigen Fluss) bzw. bis Ende des 10. Jahrhunderts Diokletien oder Dioklitien (griechisch Διοκλεία Diokleia, lateinisch D(i)oclea, slawisch Duklja bzw. Dioklitija) war ein mittelalterliches südslawisches Fürstentum. Es wurde erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt und existierte bis zur Eroberung durch die Osmanen im 15. Jahrhundert.

Ungefähre räumliche Ausdehnung von Zeta in den 1370er-Jahren

Geografie

Die Zeta umfasste den größten Teil des heutigen Montenegro sowie zeitweise auch den Norden des heutigen Albanien. Man unterschied die Ober-Zeta (das Gebirgsmassiv nördlich von Podgorica) von der Nieder-Zeta (die Meeresküste und das Gebiet um den Skutarisee).

Geschichte

Zeta war im 10. Jahrhundert ein Fürstentum, das zunächst unter bulgarischem, dann unter byzantinischem Einfluss stand. Stefan Vojislav, der Archont von Dioklitien war, gelang es zwischen 1034 und 1042, in der Landschaft Dioclea einen eigenen Herrschaftsbereich zu begründen, zu dem unter anderem ein Teil von Raszien gehörte. Sein Sohn Mihailo Vojislavljević und sein Enkel Konstantin Bodin erlangten die Königswürde und machten Zeta zu einem politischen Faktor auf der Balkanhalbinsel.[1]

1185 eroberte Stefan Nemanja mit ungarischer Hilfe das Fürstentum Zeta, das infolgedessen im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Nemanjiden stand. Von 1280 bis 1314 herrschte Hélène d’Anjou über Zeta.

Von 1360 bis 1421, nach dem Zerfall des serbischen Reiches, wurde Zeta von den lokalen Fürsten Balšić beherrscht, die Hauptstadt wurde nach Shkodra verlegt. Im 15. Jahrhundert konkurrierten serbische, venezianische und osmanische Herrscher um die Zeta, unter Beteiligung der lokalen Dynastien Balšić und Crnojević. 1499 wurde das Gebiet von den Osmanen annektiert.

Herrscher

Die Herrscher aus der Zeit vor 989 sind nicht vollständig bekannt. Auch für die Zeit danach können aufgrund der schlechten Quellenlage Fehler bzw. Lücken nicht ausgeschlossen werden. Die Liste beruht für die Zeit bis 1421 auf dem – nicht immer zuverlässigen – Werk von Truhart; die oben im Text erwähnte Hélène d’Anjou fehlt in dieser Liste.

Späterer Gebrauch des Begriffs

Der Name Zeta bezeichnete auch eines der im Königreich Jugoslawien 1929 eingerichteten Verwaltungsgebiete, der Banschaft Zeta (Zetska banovina). Heute wird die Landschaft rund um den Ort Golubovci (Montenegro) als Zeta bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

  • Alexander Andrić: Geschichte des Fürstenthums Montenegro. Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1852. Wallishauser, Wien 1853 (archive.org).
  • Peter Bartl: Art. Zeta. In: Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Böhlau, Köln 2004, ISBN 3-205-77193-1.
  • Sima Ćirković: Zeta. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9. LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 581.
  • Giuseppe Gelcich: La Zedda e la dinastia dei Balšidi. Tipografia Sociale, Spalato 1899 (archive.org).
  • Peter Truhart: Regents of Nations, Band 3: Europe, Teilband 1: Central-, Eastern-, Northern-, Southern-, South East Europe. Saur, München 1986, ISBN 3-598-10515-0, S. 3324–3325 und 3239.
  • Art. ZETA. 1. In: Narodna enciklopedija srpsko-hrvatsko-slovenačka, Band 4: S – Ž. Bibliografski Zavod, Zagreb 1929, S. 1261–1263.

Fußnoten

  1. Mihailo St. Popović: Das frühe Serbien von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts. In: Fritz Mitthof, Peter Schreiner, Oliver Jens Schmitt (Hrsg.): Herrschaft und Politik in Südosteuropa von der Römischen Antike bis 1300. de Gruyter Oldenbourg, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-063966-7, Teilband 2, S. 825–846, hier S. 825.