Guttaring

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Marktgemeinde
Guttaring
Wappen Österreichkarte
Wappen von Guttaring
Guttaring (Österreich)
Guttaring (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: St. Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Fläche: 54,93 km²
Koordinaten: 46° 53′ N, 14° 31′ OKoordinaten: 46° 53′ 22″ N, 14° 30′ 42″ O
Höhe: 624 m ü. A.
Einwohner: 1.491 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 27 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9334
Vorwahlen: 0 42 62
Gemeindekennziffer: 2 05 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterer Markt 3
9334 Guttaring
Website: www.guttaring.at
Politik
Bürgermeister: Günter Kernle (GfG)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
7
5
3
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Guttaring im Bezirk St. Veit an der Glan
Lage der Gemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)AlthofenBrücklDeutsch-GriffenEbersteinFrauensteinFriesachGlödnitzGurkGuttaringHüttenberg (Kärnten)Kappel am KrappfeldKlein Sankt PaulLiebenfelsMetnitzMicheldorfMölblingSankt Georgen am LängseeSankt Veit an der GlanStraßburgWeitensfeld im GurktalKärnten
Lage der Gemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Pfarrkirche Guttaring
Romanische Kirche in Deinsberg

Guttaring ist eine Marktgemeinde mit 1491 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Norden von Kärnten in Österreich.

Das Gemeindegebiet liegt in einer nach Süden hin offenen, kesselartigen Landschaft (Guttaringer Becken) zwischen Krappfeld und Görtschitztal und wird vom Silberbach durchflossen.

Gemeindegliederung

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Guttaring ist in folgende sieben Katastralgemeinden gegliedert:

Die Gemeinde umfasst folgende 24 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

Für statistische Zwecke ist das Gemeindegebiet in zwei Zählsprengel unterteilt:

  • Der Zählsprengel 000 Guttaring-Markt umfasst die Katastralgemeinde Guttaring und somit große Teile der Ortschaft Guttaring, einen Teil der Ortschaft Deinsberg sowie die Ortschaft Urtl.
  • Der Zählsprengel 001 Guttaring-Umgebung umfasst das übrige Gemeindegebiet.

Nachbargemeinden

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Friesach Hüttenberg
Micheldorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Althofen Kappel am Krappfeld Klein Sankt Paul

Historisch bedeutsam ist die Gegend um Deinsberg mit der ehemaligen Pfarrkirche. Die in der westlichen Vorhalle eingemauerten römischen Inschriftensteine zeugen von einer frühen Besiedlung dieses Gebietes oberhalb des heutigen Gemeindezentrums, das früher noch Sumpfgebiet war.

Die Gemeinde wurzelt im ehemaligen Bergbau und die Gegend wurde erstmals 977[2] erwähnt. Das heutige Gemeindegebiet kam im 10. Jahrhundert zusammen mit Althofen und dem Hüttenberger Erzberg in den Besitz des Erzbistums Salzburg, das hier die Mutterpfarre für das ganze obere Görtschitztal einrichtete und Guttaring zum Sitz eines erzbischöflichen Amtes machte. Im August 1201 wurde unter dem Salzburger Erzbischof Eberhard II. und unter der Anwesenheit des späteren Herzogs Bernhard von Spanheim eine Synode abgehalten. Das nahe Friesach war damals die wichtigste Stadt Kärntens. Im Jahre 1346 erhielt der Ort einen Bergfried, der als Ruine noch heute besteht. Guttaring litt unter einer Reihe von Katastrophen, darunter das Erdbeben vom 25. Jänner 1348, das wie in fast ganz Kärnten eine vollständige Zerstörung anrichtete. 1469 und 1476 kam es zu verheerenden Türkeneinfällen, im Jahr 1483 zu einer Heuschreckenplage und 1348 wütete die Pest. Gegen Ende des Mittelalters (zwischen 1438 und 1505) wurde die Pfarre von Rom aus besetzt, was auf ihre damalige Bedeutung hinweist.

1562 hatte die Pfarre sieben Filialkirchen und fünf Friedhöfe.[3] Im 16. Jahrhundert werden hochgoldige Silbererze gefunden und von einem Goldfieber wird berichtet.[4] 1542 erfolgte die Erhebung zum Markt durch den Erzbischof Ernst von Salzburg.[5] Die 1850 gebildete Gemeinde Guttaring wuchs 1865 durch die Eingemeindung von Waitschach an. Die Pest suchte Guttaring nochmals 1715 mit 399 Toten heim.

Die historische Eisengewinnung in der norischen Region, vor allem am nahen Hüttenberger Erzberg und in der Lölling, machte Guttaring zu einem Durchzugsort und Rastplatz auf dem Weg nach Althofen. In Guttaring selbst wurde aber auch bis ins Jahr 1834 im Urtlgraben in einem Floßofen, einem ältesten seines Typs in Europa, Eisen erschmolzen. Am Sonnberg wurde ein Braunkohlevorkommen abgebaut. Diese Kohle wurde bis 1839 zur Alaun- und Eisen(II)-sulfaterzeugung verwendet. Der Bergbau kam nach einem mehrfachen Wechsel der Eigentümer – darunter war auch die Treibacher Industrie AG – schließlich 1939 wegen des Erschöpfens der Lagerstätten zum Erliegen.

1973 wurde Guttaring ein kleinerer Teil der aufgelösten Gemeinde Wieting angeschlossen.

Laut Statistik Austria hat die Gemeinde Guttaring 1.485 Einwohner (1. Januar 2020), davon waren 95,2 % österreichische Staatsbürger und 3,9 % Staatsangehörige aus der sonstigen EU.[6]

Der Bevölkerungsrückgang der letzten Jahrzehnte beruht vor allem auf einer negativen Wanderungsbilanz. Seit 2001 ist auch die Geburtenbilanz negativ.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Guttaring
  • Pfarrkirche Guttaring: Kulturgeschichtlich ist die romanisch-gotische Pfarrkirche St. Rupert mit barockem Hochaltar, die urkundlich bereits 1160 erstmals erwähnt wurde, von Bedeutung.
  • Pfarrkirche Dobritsch: am Guttaringberg an der Grenze zur Stadtgemeinde Friesach
  • Filialkirche Deinsberg: In der ehemaligen Pfarr- und heutige Filialkirche wurden im Zuge einer Restaurierung in den Jahren 1968 und 1969 wertvolle Wandfresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts entdeckt und freigelegt.
  • Karner: Nördlich der Kirche befindet sich ein sehenswerter Karner, ein romanischer Rundbau mit erkerförmiger östlicher Apsis.
  • Maria Hilf ob Guttaring: Über dem Ort gut sichtbar liegt die spätbarocke Wallfahrtskirche Maria Hilf.
  • Maria Waitschach: Die weiter entfernte hochgelegene spätgotische Wallfahrtskirche ist eine ehemalige Filialkirche von Guttaring und ebenso ein beliebtes Wanderziel.
  • Die Ruine eines aus dem 16. Jahrhundert stammenden Floßofens mit benachbarter Raststation – dem ehemaligen sogenannten Verweserhaus – in der Urtl zeugt von historischer Eisengewinnung.
  • Eine Besonderheit des Ortes ist das „Feld der Steinernen Linsen“ zwischen Guttaring und St. Gertraud, in dem man leicht in Form und Größe an Linsen erinnernde Fossilien, sogenannte Nummuliten findet.
  • Guttaring verfügt über eine Reihe gepflegter und durch GPS-Daten genau dokumentierter Wanderwege, durch die man zu den verschiedenen Kirchen gelangen kann.
  • Im Jahre 1872 gegründet, zählt der Männergesangsverein Guttaring zu den ältesten Gesangsvereinen in Kärnten.
  • Willi‘s Biermuseum

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftlich sind die Landwirtschaft, die Holzverarbeitung sowie der Fremdenverkehr von gewisser Bedeutung. Eine überregionale Bekanntheit besitzt der Gasthof von Ferdinand Kassl. Der bedeutendste Betrieb ist die Maschinenfabrik Stingl, die Maschinen und Steuerungsanlagen für die Holz- und Sägewerksindustrie erzeugt.

Von den rund 700 Erwerbstätigen, die in Guttaring wohnen, pendeln 500 zur Arbeit aus, zum überwiegenden Teil in Nachbargemeinden. Etwa 150 Personen kommen aus der Umgebung zur Arbeit nach Guttaring.[8]

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Gemeinderat und Bürgermeister

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Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[9]

  • 7 Guttaring für Guttaring (GfG)
  • 5 SPÖ
  • 3 ÖVP

Direkt gewählter Bürgermeister ist nach der Bürgermeisterwahl 2021 Günter Kernle.[10]

Dem Markt Guttaring wurde am 8. September 1618 durch König Ferdinand II. ein Wappen verliehen, das den Pfarrpatron Rupert, den ersten Salzburger Bischof, im bischöflichen Ornat zeigt.

Die Blasonierung des Wappens lautet: „Im blauen Schild [wachsend], dem Beschauer zugekehrt, St. Rupert in bischöflichen Ornat mit weißer [silberner] Albe, rotem [golden gesäumtem] Pluviale und goldener Inful, in der Rechten einen goldenen Kelch vor der Brust und in der linken einen goldenen Bischofsstab haltend.“[11]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Egon Kaiser: 120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Guttaring. Festschrift zum Markt Guttaring und seiner Feuerwehr, 1999.
  • Evelin Pirker, Dietmar Wanko: Die Norische Region. Styria, 1995, ISBN 3-222-12349-7, S. 44–59.
  • Valentin Ramschak: Gemeinde Guttaring. Chronik. Guttaring 1992.
  • Mitteilungen der Marktgemeinde Guttaring: amtliche Mitteilung. Periodische Druckschrift seit 2010
  • Guttaringer Pfarrbrief. Periodische Druckschrift seit 1990
Commons: Guttaring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Siegfried Hartwagner: Kärnten, Der Bezirk St. Veit an der Glan, Seine Kunstwerke und historischen Lebens- und Siedlungsformen. Verlag St. Peter, Salzburg, 1977, ISBN 3-900173-22-2
  3. Jakob Obersteiner: Beiträge zur Kirchengeschichte von Kärnten. in: Carinthia I, 178. Jg., Geschichtsverein für Kärnten, Klagenfurt 1988. S. 105.
  4. Riegler Johann, Dober Irmgard: Der Bezirk St. Veit an der Glan. Ein Bezirk in alten Ansichten. Verlag Ueberreuter, Wien, 2006. ISBN 978-3-8000-7215-6.
  5. Marktgemeinde Guttaring - Kultur, -Geschichte. Abgerufen am 3. September 2022.
  6. Bevölkerungsstand der Gemeinde Guttaring. (PDF) Statistik Austria, 1. Januar 2020, abgerufen am 28. Februar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Guttaring, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Guttaring, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Guttaring. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  10. Bürgermeisterwahl 2021. Land Kärnten, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2021; abgerufen am 7. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  11. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 132