Oberlauda
Oberlauda Stadt Lauda-Königshofen
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Koordinaten: | 49° 34′ N, 9° 41′ O |
Fläche: | 6,96 km² |
Einwohner: | 631 (9. Jan. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 91 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Eingemeindet nach: | Lauda |
Postleitzahl: | 97922 |
Vorwahl: | 09343 |
Blick auf Oberlauda (2012)
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Oberlauda ist ein Stadtteil von Lauda-Königshofen im baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis mit 637 Einwohnern (Stand: August 2022)[1] auf einer Fläche von 6,96 km², der an der Romantischen Straße liegt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Oberlaudaer Gemarkung gibt es ein Wasserschutzgebiet: Wasserschutzgebiet Dittwar/Königheim/Gissigheim/Heckfeld/Oberlauda (WSG-Nr. 128208); 5986,90 ha; seit dem 22. Juli 1994.[2] Es ist damit eines der größten Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf gehörte zum Amt Lauda. Dieses hatte bis 1506 eine Reihe wechselnder Landesherrschaften und war dann Teil des Bistums Würzburg bis zu dessen Säkularisation 1803. Es kam dann zunächst an das Fürstentum Leiningen. Nach Auflösung des Fürstentums 1806 durch die Rheinbundakte wurde es dann dem Großherzogtum Baden zugeschlagen.
Am 1. Januar 1972 wurde Oberlauda in die Stadt Lauda eingegliedert und kam mit dieser am 1. Januar 1975 zu Lauda-Königshofen.[3]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot drei (2:1) silberne Ringe.“[4] | |
Wappenbegründung: Vor 1803 gehörte Oberlauda zur Herrschaft Lauda, von 1803 bis 1806 zum Fürstentum Leiningen und seit 1806 zum Großherzogtum Baden. Oberlauda war seit 1635 mit dem nahe gelegenen Dorf Heckfeld verbunden. Beide hatten einen gemeinsamen Bürgermeister und ein gemeinsames Gericht. Seit 1685 waren Oberlauda und Heckfeld zwei selbstständige Gemeinden. Ein Siegel mit den drei Ringen wurde erstmals am 5. Juli 1744 verwendet. Laut einem Protokoll des Stadtrates von Lauda aus dem Jahr 1777 waren die Ringe nur drei Initialen "O", die die Gemeinde symbolisierten. Sie verwandelten sich 1811 in Ringe, wahrscheinlich durch einen Fehler des Siegelstechers.
Das Gemeindewappen wurde am 28. März 1902 verliehen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke und Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burg Oberlauda
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg Oberlauda war bis zu ihrer Zerstörung im Deutschen Bauernkrieg Sitz des Amtes Lauda.[5] Am Karfreitag des Jahres 1525 setzten aufständische Bauern die große Anlage oberhalb von Oberlauda in Brand.[6]
Kreuzweg zur Mariengrotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 14. Stationen umfassende Kreuzweg zur Mariengrotte befindet sich am Ortsrand auf dem Weg zur 1905 errichteten Mariengrotte.
Mühlrad
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Oberlauda steht das größte oberschlächtige Mühlrad Süddeutschlands mit einem Durchmesser von 8,5 Metern.
Wetterkreuz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1714 wurde zum „ewigen Andenken“ an einen großen Gewitterschaden ein „Wetterkreuz“ errichtet, das auf vielen Wanderkarten ausgewiesen ist. Dieses Wetterkreuz bildet den Grenzstein zu den Gemarkungen von fünf Altgemeinden (Distelhausen, Dittigheim, Dittwar, Lauda und Oberlauda), deren Ortswappen darauf abgebildet sind.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Energie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Photovoltaik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2013 wurde die Genossenschaft Bürgerenergie Tauberfranken 3 „Solarpark Oberlauda“ gegründet. Mit seinen 9020 Solarmodulen erzielt der „Solarpark Oberlauda“ eine elektrische Leistung von 2.210 kWp.[8]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberlauda ist Geburtsort des Pfarrers Johann Martin Schleyer, des Schöpfers der Plansprache Volapük.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Appel: Die politische Tätigkeit Ulrichs III. Herrn von Hanau 1346–1370. Ein Beitrag zur Geschichte der Herren und Grafen von Hanau = HGBll 5 (1922), S. 13.
- Dommerich: Urkundliche Geschichte der allmählichen Vergrößerung der Grafschaft Hanau von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Aussterben des Hauses 1736. In: Mitteilungen des Hanauer Bezirks-vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 1/2 (1860), S. 122.
- Karl Schreck: Lauda – Schicksal einer ehemaligen fränkischen Oberamtsstadt. Lauda 1973.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Lauda-Königshofen in Zahlen. Abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis. Online auf udo.lubw.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 19. November 2016.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 470 und 480 (und 480 Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ H. G. Zier, J. F. Kastner: Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim. Karlsruhe 1967, S. 157 f.
- ↑ LEO-BW.de: Oberlauda - Altgemeinde~Teilort. Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 29. Januar 2019.
- ↑ Fränkische Nachrichten: Lauda / Königshofen. Heimatgeschichte. Am Karfreitag 1525 setzten aufständische Bauern die große Anlage oberhalb von Oberlauda in Brand. Das Ende der Burg vor 490 Jahren. 24. April 2015. Online unter www.fnweb.de. Abgerufen am 29. Januar 2019.
- ↑ Fränkische Nachrichten: 300 Jahre Wetterkreuz: Sternmarsch aus den Anrainer-Gemeinden Oberlauda, Lauda, Distelhausen, Dittigheim und Dittwar sowie Heckfeld: Resonanz übertraf alle Erwartungen. 16. September 2014. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 16. Mai 2015.
- ↑ BürgerEnergie Tauberfranken eG: Solarpark Oberlauda. online auf buergerenergie-tauberfranken.de. Abgerufen am 28. August 2017.