Dumbrăveni
Dumbrăveni Elisabethstadt Erzsébetváros | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Sibiu | |||
Koordinaten: | 46° 14′ N, 24° 34′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 345 m | |||
Fläche: | 55,75 km² | |||
Einwohner: | 6.238 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 555500 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SB | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | 2 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Ernea, Șaroș pe Târnave | |||
Bürgermeister : | Emil Dârloșan (PSD) | |||
Postanschrift: | Str. Mihai Eminescu, nr. 6 loc. Dumbrăveni, jud. Sibiu, RO–555500 | |||
Website: |
Dumbrăveni [deutsch Elisabethstadt oder Eppeschdorf, ungarisch Erzsébetváros oder Ebesfalva, lateinisch Elisabethopolis) ist eine Kleinstadt in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
] (veraltet Ibașfalău;Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dumbrăveni liegt im nördlichen Teil des Kreises Sibiu an der Târnava Mare (Großen Kokel), etwa auf halbem Weg zwischen Sighișoara (Schäßburg) und Mediaș (Mediasch).
Südlich von Dumbrăveni führt die Nationalstraße Drum național 14 von Sighișoara (Schäßburg) nach Hermannstadt an der Stadt vorbei. Mit Fertigstellung der Siebenbürgen-Autobahn A3 soll ein Autobahnanschluss entstehen.[3] Der Bahnhof befindet sich ebenfalls außerhalb im Süden der Stadt und liegt an der wichtigen Bahnstrecke Teiuș–Brașov, wobei fast nur Regionalzüge in Dumbrăveni halten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im 13. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründet und erstmals 1332 urkundlich erwähnt. Eine Besiedlung der Region deutet nach archäologischen Funden auf dem Areal des eingemeindeten Ortes Șaroș pe Târnave (Scharosch) bis in die Frühbronzezeit zurück.[4]
Im 14. Jahrhundert wurde die Siedlung als Eppeschdorf bekannt. In den folgenden Zeiten wurde das Dorf auch von Rumänen und Ungarn bewohnt. Im 15. Jahrhundert ließ sich dort die ungarische Adelsfamilie Apafi nieder und erbaute im Jahre 1552 ein Schloss im Renaissancestil. Im Jahre 1661 wurde Michael I. Apafi Fürst von Siebenbürgen. Somit wurde das damalige Eppeschdorf zeitweilige Fürstenresidenz.[5]
Für die Stadtgeschichte bedeutend war in den Jahren 1671 bis 1685 (unter Michael Apafi) die Ansiedlung vertriebener Armenier aus der Moldau. Als Kaufleute erhielten sie zahlreiche Privilegien. Sie erwarben schließlich das Schloss und besiedelten auch umliegende Dörfer, beispielsweise Hoghilag (Halvelagen), Ernea (Ehrgang) und Scharosch.
Im 18. Jahrhundert wurde Eppeschdorf in Elisabethstadt umbenannt und erhielt den Rang einer privilegierten Stadt. Allmählich nahmen die Armenier die ungarische Sprache und Kultur an.
Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges gehört die Stadt zu Rumänien. Zusammen mit Gherla (Armenierstadt) gehört Dumbrăveni zu den historisch bedeutenden armenischen Städten in Siebenbürgen.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1850 zählte die Stadt insgesamt 2.224 Bürger. Zu dieser Zeit bezeichneten sich noch 689 Bürger als armenischer Herkunft. Im Jahre 1930 bei beinahe doppelter Einwohnerzahl nannten sich lediglich noch 32 Bürger als Armenier. Gemäß der Volkszählung von 2002 lebten in Dumbrăveni 8.419 Einwohner, davon waren 72,9 % Rumänen, 13,8 % Roma, 11,7 % Ungarn und 1,5 % Siebenbürger Sachsen.[6]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die armenisch-katholische Barockkirche Sf. Elisabeta, 1766 bis 1791 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
- Die evangelische Kirche,[8] ehemalige katholische Sf. Ioan Botezătorul, 1771 errichtet und 1925 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[7]
- Die römisch-katholische Kirche Sf. Apostoli Petru și Pavel, 1795 bis 1798 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
- Das Schloss Apafi 1552 errichtet, 1650 bis 1700 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[7]
- Das armenische Museum A.R.C.A. (Acțiuni de Regenerare a Comunității Armene) im Schloss Apafi.[9]
-
Rathaus
-
Armenisch-katholische Kirche
-
Römisch-katholische Kirche
-
Schloss Apafi
-
Blick auf das Schloss und Ortsteil
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Lokalrat der Stadt besteht aus 14 Mitgliedern. Nach der Wahl von 2020 sind fünf Parteien vertreten: PSD (6 Sitze), PNL (4 Sitze), PMP (2 Sitze), UDMR und UNPR (je 1 Sitz).[10]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael I. Apafi (1632–1690), Fürst von Siebenbürgen, lebte zeitweise in Elisabethstadt
- Sami Hochberg (1869–1917), zionistischer Aktivist und Publizist, wurde hier geboren
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Armenier in Siebenbürgen
- Liste der Städte in Rumänien
- Liste deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumänischer Orte
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 2. April 2021 (rumänisch).
- ↑ Harta Interactiva ( des vom 5. Dezember 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Homepage des Autobahnprojektes Autostrada Transilvania. Abgerufen am 11. Oktober 2010.
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Dumbrăveni bei cimec.ro abgerufen am 6. November 2023 (rumänisch).
- ↑ Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
- ↑ Varga E. Árpád: Szeben megye településeinek etnikai (anyanyelvi/nemzetiségi) adatai. 1850-2002 ( des vom 7. Oktober 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 596 kB). Abgerufen am 11. Oktober 2010.
- ↑ a b c d Liste des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).
- ↑ Angaben zur Kirche bei biserici.org abgerufen am 15. Dezember 2015 (rumänisch).
- ↑ Iozefina Postăvaru: Die Geburt eines armenischen Museums, am 5. August 2010 bei araratonline.com ( des vom 23. Juli 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 15. Dezember 2015 (rumänisch).
- ↑ Consiliul local, abgerufen am 2. April 2021.