Klima-Kollekte
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Begründung: Aus dem Artikel geht die enzyklopädische Relevanz der gGmbh nicht hervor. Ein RK für kirchliche Institutionen haben wir nicht. Außer zwei Testberichten fand ich keine Medienresonanz in den allgemeinen Medien. Hier zur Diskussion.--ocd→ parlons 13:54, 27. Nov. 2024 (CET) |
Klima-Kollekte GmbH | |
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Rechtsform | Gemeinnützige GmbH |
Gründung | 2011 |
Sitz | Berlin |
Motto | Mehr Verantwortung. Weniger Emissionen. |
Schwerpunkt | Einzelpersonen, Unternehmen, Organisationen und kirchliche Institutionen |
Methode | Klimaschutz finanzieren mit dem KlimaPlusBeitrag |
Aktionsraum | Afrika, Asien, Zentralamerika |
Geschäftsführung | Martin Ihm |
Beschäftigte | 6 |
Mitglieder | Zehn Gesellschafterhäuser |
Website | www.klima-kollekte.de |
Die Klima-Kollekte ist ein CO2-Kompensationsfonds christlicher Kirchen, über den Personen, Organisationen und Gemeinden unvermeidliche Treibhausgasemissionen kompensieren können. Mit den Ausgleichszahlungen finanziert die Organisation emissionsmindernde Projekte, die zugleich auch einen Beitrag zur Armutsreduzierung leisten sollen. Die Projekte werden von kirchlichen Organisationen oder deren Partnerorganisationen in Entwicklungsländern durchgeführt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Klima-Kollekte wurde nach Vorarbeiten seit 2010 im Jahr 2011 gegründet und bat von Mai 2011 bis August 2024 Kompensationsdienstleistungen an. Das Hauptaugenmerk lag und liegt auf Dienstleistungen für kirchliche Einrichtungen, die Dienstleistungen standen aber von Anfang an auch außerkirchlichen Personen und Organisationen offen. Die Geschäftsstelle Klima-Kollekte nahm ihre Arbeit zunächst in Bonn auf, zum Oktober 2012 (zusammen mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED)) zog sie nach Berlin um.[1] Der Sitz der Geschäftsstelle in Berlin ist im Haus der Gesellschafterin Brot für die Welt.[2] Die Geschäftsführung und die Gesellschafterversammlung leiten und verantworten die Klima-Kollekte und entscheiden nach Beratung durch einen Fachausschuss über die Auswahl der emissionsmindernden Projekte. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST).[1] Seit dem 01. September 2024 bietet die Klima-Kollekte Klimafinanzierung in Form von
Ziel der Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um den Schaden für das Klima so gering wie möglich zu halten, sensibilisiert die Klima-Kollekte Einzelpersonen, Organisationen und Gemeinden im Hinblick auf das Thema Klimaschutz. Vor dem Ausgleich der unvermeidbaren CO2-Emissionen die Beratung im Fokus, zunächst Emissionen zu vermeiden und einzusparen.[2]
Auf der Website der Klima-Kollekte können mit Hilfe eines Emissionsrechners Emissionen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Veranstaltungen, Papier und Druck sowie Website-Betrieb bestimmt werden. Der Rechner weist daraufhin einen Betrag aus, mit dem Klimaschutzprojekte kirchlicher Organisationen oder ihrer Partner unterstützt werden können. Der berechnete Geldbetrag umfasst den Betrag, den die Partnerorganisationen der Klima-Kollekte benötigen, um die gleiche Menge an CO2-Emissionen in ihren Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern einzusparen. Hinzu kommt ein Verwaltungskostenanteil. Im Jahr 2016 wurde von dem Ausgleichsbetrag von 25 Euro je Tonne CO2 20 Euro für Klimaschutzprojekte verwendet, 5 Euro für Verwaltungskosten [2]
Die Klima-Kollekte gGmbH verzeichnet seit ihrer Gründung im Jahr 2011 stetig steigende Einnahmen. Nach einem leichten Rückgang während der Corona-Pandemie übertrafen die Einnahmen jedoch wieder die Vorjahreswerte. Im Jahr 2023 sanken die Einnahmen erneut leicht. Durch eine verstärkte öffentliche Präsenz auf verschiedenen Medienplattformen wie Instagram und LinkedIn erhielt die Klima-Kollekte jedoch größere Aufmerksamkeit. Dies führte zu einer kontinuierlich steigenden Zahl privater Kompensationen. Zudem wurden mehr Veranstaltungen kompensiert, und es konnten weitere Akteure aus dem nicht kirchlichen Bereich gewonnen werden. Das Jahr 2023 schließt die Klima-Kollekte mit Gesamteinnahmen in Höhe von 1.314.202,74 € ab, was einen leichten Rückgang von knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Die kirchlichen Einrichtungen und Organisationen tragen mit 57,12 % den Großteil der Einnahmen bei. Seit Jahren verzeichnen wir zudem einen stetigen Zuwachs von nicht kirchlichen Akteur:innen, deren Anteil am Gesamtvolumen aktuell bei fast 26,21 % liegt. Bemerkenswert ist auch der Kreis von Privatpersonen, die einen Einnahmeanteil von 16,6 % ausmachen.
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Klima-Kollekte insgesamt 1.314.202,74 € für die Kompensation eingenommen. Mit diesem Betrag wurden CO2-Zertifikate im Wert von 1.261.398,60 € angekauft, wodurch 63.049,93 Tonnen CO2 stillgelegt wurden.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2011 hat die Klima-Kollekte insgesamt 9.733.255,00 € eingenommen. Damit konnten 433.452,53 Tonnen CO2 stillgelegt werden. Ausgaben für Projekte beliefen sich auf 7.891.529,27 €.
Der Kleinstprojektefonds ist derzeit mit 161.425,40 € gut gefüllt. Dieses Geld wird für die Entwicklung neuer Projekte eingesetzt, die CO2-Reduktionen von weniger als 5.000 Tonnen pro Projekt ermöglichen.
Projekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kompensationsprojekte der Klima-Kollekte unterstützen entweder den Ausbau erneuerbarer Energien oder die Steigerung der Energieeffizienz. Die Projekte dienen dabei dem Klimaschutz und der Armutsbekämpfung vor Ort. Die Projekte sollen so auch immer dazu beitragen, die von den Vereinten Nationen definierten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) zu erreichen.[3]
Die Klima-Kollekte strebt an, Klimaschutz und Entwicklungszusammenarbeit zu verbinden, indem die Projekte:
- dörfliche Strukturen in ländlichen Gebieten des globalen Südens aufbauen
- Frauen als Klein-Unternehmerinnen in der Dorfgemeinschaft stärken
- die Gesundheit fördern, Energie und Zeit sparen sowie
- Partnerorganisationen beim Aufbau von sozialen Unternehmen unterstützen, die zur finanziellen Eigenständigkeit beitragen.
Um dies sicherzustellen, erfolgt die Auswahl und Umsetzung der Projekte nach dem CDM Gold Standard (CER)[4] und berücksichtigt sowohl den Beitrag zur Emissionseinsparung als auch zur nachhaltigen Entwicklung. Der Gold Standard ist ein Qualitätsstandard für Projekte des Clean Development Mechanism, der von Umwelt- und Entwicklungsexperten entwickelt wurde. Er soll sicherstellen, dass die so generierten und in den regulierten Emissionshandel eingebrachten Zertifikate hohen Ansprüchen genügen.
Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Projekte:
- tatsächlich zum Klimaschutz beitragen,
- zusätzlich zu anderen Klimaschutzbemühungen erfolgen,
- keine negativen Auswirkungen auf Umwelt und Entwicklung vor Ort haben und
- eine nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung vor Ort unterstützen.
Derzeit (November 2019) werden folgende Projekte gefördert:[3]
- Erneuerbare Energien mit Biogas in Indien
- Energieeffiziente Kocher in Indien
- Energieeffiziente Kochstellen und sauberes Trinkwasser mit Wasserfiltern in Ruanda
- Energieeffiziente Kochstellen in Indien
- Energieeffiziente Kochtaschen in Kamerun
- Solarlampen in Indien
- Erneuerbare Energien mit Biogas in Indien
- Energiesparende Herde in Bangladesch
Außerdem hat die Klima-Kollekte bisher fünf Kleinstprojekte, in denen die Kriterien des Gold Standard eingehalten werden, durch eine Anschubfinanzierung gefördert:[3]
- Energieeffiziente Öfen in Tansania
- Energieeffiziente Kochstellen in Nicaragua
- Energieeffiziente Kocher in Lesotho
- Erneuerbare Energien mit Biogas in Kuba
- Erneuerbare Energien in Myanmar
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Klima-Kollekte ist als gemeinnützige GmbH organisiert. Gesellschafter sind, Stand 2019,[5]
- das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (mit Brot für die Welt),
- das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e.V.,
- der Deutsche Caritasverband,
- die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD),
- die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST),
- das Kindermissionswerk 'Die Sternsinger',
- das Schweizer Hilfswerk Fastenopfer,
- das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Mission EineWelt,
- die Vereinte Evangelische Mission,
- das Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit und
- HORIZONT3000.
Geschäftsführerin ist Claudia Tober. Sie folgt auf Sina Brod, die seit 2014 als Referentin für Marketing und Kooperationen und seit 2020 als Geschäftsführerin in der Klima-Kollekte tätig gewesen war. Olivia Henke war – mit Unterbrechung durch Elternzeit – von 2011 bis 2020 Geschäftsführerin der Klima-Kollekte. Von 2014 bis 2016 war Christian Julius Griebenow Geschäftsführer der Klima-Kollekte.[6]
Referenzen und Wirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Klima-Kollekte wurde von Stiftung Warentest 2018 geprüft und mit „sehr gut“ bewertet.[7] Außerdem ist der kirchliche Kompensationsanbieter auf der Online-Plattform Utopia.de, die sich mit nachhaltigem Konsum befasst, als einer der empfehlenswerten Anbieter geführt.[8]
Generell sind nur wenig Kompensationsprojekte wirkungsvoll, sie erreichen – im Mittel, über verschiedene Anbieter – nur 16 % der versprochenen Emissionsreduktionen.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Jahresbericht 2011: Klima-Kollekte – Kirchlicher Kompensationsfonds gGmbH. Mai 2012 (klima-kollekte.de [PDF; 5,8 MB]).
- ↑ a b c Jahresbericht 2016: Klima-Kollekte – Kirchlicher Kompensationsfonds gGmbH. April 2017 (klima-kollekte.de [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ a b c Klima-Kollekte – Unsere Projekte. Klima-Kollekte, abgerufen am 11. März 2018.
- ↑ Über den Wolken. In: Stiftung Warentest (Hrsg.): Finanztest. Nr. 3, 2018.
- ↑ Klima-Kollekte – Über uns. Klima-Kollekte, abgerufen am 8. November 2019.
- ↑ Wechsel in der Geschäftsführung der Klima-Kollekte. (PDF) In: Klima-Kollekte.de. Abgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Stiftung Warentest: CO2-Kompensation - Diese Anbieter tun am meisten für den Klimaschutz. In: test.de. 13. Februar 2018, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Andreas Winterer: CO2-Kompensation: Warum du nicht mehr ohne Ausgleich reisen solltest. In: utopia.de. 21. Juli 2019, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Benedict S. Probst, Malte Toetzke, Andreas Kontoleon, Laura Díaz Anadón, Jan C. Minx, Barbara K. Haya, Lambert Schneider, Philipp A. Trotter, Thales A. P. West, Annelise Gill-Wiehl, Volker H. Hoffmann: Systematic assessment of the achieved emission reductions of carbon crediting projects. In: Nature Communications. Band 15, Nr. 1, 14. November 2024, ISSN 2041-1723, doi:10.1038/s41467-024-53645-z (nature.com [abgerufen am 14. November 2024]).