Seedorf (Jerichow)
Seedorf Einheitsgemeinde Stadt Jerichow
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Koordinaten: | 52° 25′ N, 12° 4′ O |
Höhe: | 36 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 |
Eingemeindet nach: | Nielebock |
Postleitzahl: | 39319 |
Vorwahl: | 03933 |
Seedorf ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Seedorf liegt 2,6 Kilometer südlich von Nielebock direkt am Elbe-Havel-Kanal und ist durch eine Stichstraße zu erreichen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seedorf fand seine erste Erwähnung im Lehnsverzeichnis des Magdeburger Erzbistums von 1440, in dem es „Sedorp“ genannt wird. Das Verzeichnis weist aus, dass die Brüder Gevehard und Hildebrand von Plotho mit dem Ort belehnt waren. Die Siedlung entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer alten, am Fluss Ihle gelegenen Niederungsburg. Nach der Inbesitznahme durch die Grafen von Wartensleben errichteten diese auf den Fundamenten der Burg ein Schloss. Mit seinen hohen Wachtürmen, doppelten Mauern und Wassergräben gehörte es zu den stärksten Befestigungsanlagen im Jerichower Land. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. Seit 1845 führt der Elbe-Havel-Kanal unmittelbar an Seedorf vorbei. Dies hatte die Ansiedelung einer Ziegelei zur Folge, die bis zum Ersten Weltkrieg in Betrieb war. Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Seedorf in eine Landgemeinde umgewandelt.[2]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Seedorf nach Nielebock eingemeindet.[3]
1910 hatte Seedorf 107 Einwohner. Die Einwohnerzahl erhöhte sich auf 118 im Jahre 1939.[4] Bis zum 31. Dezember 2009 gehörte Seedorf zu Nielebock.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historisches Wappenbild
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ehemalige Gemeinde Seedorf führte in ihrem Gemeindesiegel schon einmal ein wappenähnliches Siegelbild. Dieses wurde im Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg bis ca. der Einführung der Bezirke und Kreise in der DDR (1945–1952) benutzt.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gutskapelle Seedorf wurde 1868 neu an Stelle einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert erbaut.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Sachsen-Anhalt I – Regierungsbezirk Magdeburg. Bearb. von Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a. In: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 853.
- Seedorf. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 5. Duncker, Berlin 1862, Blatt 259 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seedorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow. 12. März 2015, § 14 Ortschaftsverfassung, S. 4 f. (Volltext [PDF; 87 kB; abgerufen am 18. Mai 2017]).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 224.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 98.