Bega (Dörentrup)
Bega Gemeinde Dörentrup
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Koordinaten: | 52° 0′ N, 9° 4′ O |
Höhe: | 150 m ü. NN |
Fläche: | 6,76 km² |
Einwohner: | 1392 (31. Dez. 2000) |
Bevölkerungsdichte: | 206 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Lage von Bega in Dörentrup
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Bega ist ein Ortsteil der Gemeinde Dörentrup im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchspiel Bega wurde 1227 als Byche erstmals schriftlich erwähnt.[1] Es ist eine der ältesten Stammpfarreien in Lippe, deren Gebiet von Barntrup bis zum Schloss Wendlinghausen reichte. Schutzpatron der Kirche war der heilige St. Petrus. Bega war ein sogenanntes Gewanndorf, das zum Amt Sternberg gehörte. Im Zuge der Dreifelderwirtschaft wurde die Feldflur einer Siedlung in schmale, streifenförmige Gewanne unterteilt. Diese wurden im Flurzwang bewirtschaftet, das bedeutete die gleichzeitige Bearbeitung aller Äcker eines Gewanns. Typisch für Gewanne war, dass ihre Länge mindestens das Zehnfache der Breite betrug. Damit wurden die Schwierigkeiten beim Wenden des Pfluggespannes reduziert, denn schmalgestreckte Parzellen führten zu weniger Wenden.[2] Das Dorf Bega umfasste im Jahr 1911 113 Wohnhäuser und 157 Haushalte mit 686 Einwohnern, davon waren 676 reformiert, 7 lutherisch und 3 römisch-katholisch. 1991 gab es 1.201 Einwohner in Bega.[3]
Viele junge Männer aus Bega gingen im 19. und 20. Jahrhundert als Ziegler auf Wanderschaft. Um 1870 waren insgesamt über 8.000 lippische Wanderarbeiter registriert und im Jahr 1905 hatte sich diese Zahl auf 14.000 Ziegler erhöht. Ausgangspunkt der Reise war zuerst der Weserhafen Erder, seit der Fertigstellung der Bahnstrecke Herford–Altenbeken 1895 die Bahnstation in Lage. Der Zieglerverein Bega ist einer der ältesten noch bestehenden Zieglervereine, der 1892 gegründet wurde. Hauptaufgaben des Vereins war die Interessenvertretung der Wanderziegler und Beistand für die in wirtschaftliche Not geratenen Mitglieder.[4]
Am 1. Januar 1969 wurde der überwiegende Teil von Bega ein Ortsteil der Gemeinde Dörentrup. Kleinere Gebiete der Gemeinde Bega wurden nach Barntrup eingegliedert, wo sie aber nach Maßgabe der Hauptsatzung keine eigenen Ortsteile bilden.[5][6]
Zu Bega gehört auch das nordöstlich gelegene Sibbentrup.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1860 | 1939 | 1962 |
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Einwohner[7] | 612 | 877 | 1204 |
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Schreibweisen sind belegt: Byche (1227), Bige und Biche (1231), Bege (1242), Bighe (1251), Biga (1265), Beche (1266), Beghe (1291, 1364 und 1562), Begha (1299), Bega (1300 und 1590), Byeghe (1316), Bygha (1324), Beiga (1356), Byega (1397), Beyha (1430), Beyge (1467 im Landschatzregister) sowie Bege (1590 und 1620 im Salbuch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regional bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich K 08.12 Blomenstein bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 54. (PDF)
- ↑ Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7.
- ↑ Ortsbeschreibungen. Abgerufen am 12. Mai 2010.
- ↑ Rainer und Lothar Bertram: Chronik des Zieglervereins Bega. In: Heimatland Lippe. Heft 11, 1993.
- ↑ Website von Dörentrup. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 66.
- ↑ Werner Kuhlemann: Die 70 Landgemeinden. In: Herbert Stalling AG in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung (Hrsg.): Landkreis Lemgo - Landschaft, Geschichte, Wirtschaft. Wirtschaftsverlag, Oldenburg (Oldb) 1963, S. 346.