Aurich
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Aurich |
Höhe: | 4 m ü. NHN |
Fläche: | 197,21 km2 |
Einwohner: | 40.651 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 206 Einwohner je km2 |
Postleitzahlen: | 26603–26607 |
Vorwahlen: | 04941, 04947 (Middels) |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 52 001 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bgm.-Hippen-Platz 1, 26603 Aurich |
Website: | www.aurich.de |
Bürgermeister: | Heinz-Werner Windhorst (parteilos) |
Aurich (plattdeutsch Auerk) ist die Kreisstadt des Landkreises Aurich in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens. Aurich ist die zweitgrößte Stadt Ostfrieslands – sowohl nach Einwohnern (hinter Emden) als auch nach Fläche (hinter Wittmund). Mit rund 40.000 Einwohnern gilt Aurich als Mittelstadt und wird in der Raumordnung des Landes Niedersachsen als Mittelzentrum geführt.
Aurich war im Laufe der Jahrhunderte nacheinander die Residenz der ostfriesischen Fürsten, der Sitz der preußischen, hannöverschen und wiederum preußischen Verwaltungen Ostfrieslands. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt der Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks bis zu dessen Verschmelzung mit den Regierungsbezirken Oldenburg und Osnabrück zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der 2004 aufgelöst wurde. Aus dieser Tradition speist sich die Selbstbezeichnung Aurichs als heimliche Hauptstadt Ostfrieslands[1].
Aurich ist bis zum heutigen Tage Sitz zahlreicher Behörden, darunter auch Bundes- und Landesbehörden. In der Auricher Blücher-Kaserne ist die 4. Luftwaffen-Division der Bundeswehr beheimatet. Außerdem hat die Ostfriesische Landschaft, das Kulturparlament[2] Ostfrieslands, in der Stadt ihren Sitz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich in Aurich nach und nach eine Industrialisierung vollzogen und damit ein Wandel weg von einer reinen Beamtenstadt[3]. In den 1990er Jahren wurde dies besonders durch den Aufstieg des Windenergieanlagenherstellers Enercon deutlich, der mittlerweile mit mehr als 2300 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber der Stadt ist und in Aurich seinen Sitz hat.
Seit 2004 ist Aurich berechtigt, zweisprachige Ortsschilder in hochdeutsch und plattdeutsch aufzustellen.
Geografie
Lage
Nutzung | Fläche in ha |
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Gebäude und Freiflächen | 1683 |
Betriebsflächen | 348 |
Erholungsflächen | 80 |
Straßen und Plätze | 975 |
Landwirtschaftliche Flächen | 14.007 |
Wälder | 2042 |
Gewässer | 258 |
Flächen anderer Nutzung | 332 |
Gesamtfläche | 19.725 |
Aurich liegt inmitten der Ostfriesischen Halbinsel und hat eine Fläche von 197,25 Quadratkilometern bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von 16 Kilometern und einer Ost-West-Ausdehnung von 19 Kilometern.
Umliegende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen) sind Südbrookmerland und Großheide (beide Landkreis Aurich), Eversmeer, Westerholt, Neuschoo und Blomberg (alle Samtgemeinde Holtriem im Landkreis Wittmund), Dunum (Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund), die Kreisstadt Wittmund selbst sowie Friedeburg (Landkreis Wittmund) und schließlich noch Wiesmoor, Großefehn und Ihlow (wiederum alle im Landkreis Aurich). Aurich ist damit die Kommune mit den meisten Nachbargemeinden in Ostfriesland. Dies gilt auch dann, wenn die Mitgliedsgemeinden der genannten Samtgemeinden nicht einzeln gezählt werden.
Das Einzugsgebiet Aurichs reicht deutlich über die Stadt hinaus. Sowohl die Auricher Behörden als auch die Unternehmen beschäftigen nicht nur Arbeitnehmer aus der Stadt und den direkten Umlandgemeinden, sondern auch von weiter her. Auch als Einkaufsstandort strahlt Aurich – besonders durch seine zentrale Lage innerhalb Ostfrieslands bedingt – weit über die Stadt und ihre unmittelbaren Nachbargemeinden hinaus.
Geologie
Das mittlere Ostfriesland war einst stärker von Mooren bedeckt, als es aktuelle Landkarten erahnen lassen. Zwischen den Niedermooren am Rand der Geest und den vor allem auf den Scheitellagen des Ostfriesischen Geestrückens befindlichen Hochmooren wurden sandige Geestdurchragungen der Grundmoräne für Siedlungsgründungen genutzt. Auf einer solchen, etwa drei bis neun Meter über dem Meeresspiegel, liegt die Auricher Kernstadt.
Geest und Moor prägen weite Teile des Stadtgebiets, das zu fast drei Vierteln landwirtschaftlich genutzt wird. Aurich verfügt zudem über eine – im innerostfriesischen Vergleich – überdurchschnittliche große Waldfläche. Gut ein Zehntel der Stadtfläche ist bewaldet. Neben Forsten machen auch Wallhecken einen Gutteil des Baumbestandes der Stadt Aurich aus. Sie prägen in den auf den Geest liegenden Außenbereichen des Stadtgebiets die Landschaft.
Klima
Aurich liegt in der gemäßigten Klimazone. Das Stadtgebiet steht hauptsächlich im direkten Einfluss der Nordsee. Im Sommer sind die Tagestemperaturen tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Inland. Das Klima ist insgesamt von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt.
Nach der Klimaklassifikation von Köppen befindet sich Aurich in der Einteilung Cfb.
- Klimazone C: Warm-Gemäßigtes Klima
- Klimatyp Cf: Feucht-Gemäßigtes Klima
- Klimauntertyp b: warme Sommer
Das durchschnittliche Jahrestemperaturmittel liegt bei 8,4 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einem Monatstemperaturmittel von 16 °C. Der kälteste Monat ist der Januar mit 1,0 °C im Durchschnitt.
Die Niederschlagsmenge innerhalb eines Jahres liegt in Aurich bei knapp 830 mm. Der regenreichste Monat ist der November mit 84,4 mm, der regenärmste Monat ist der Februar mit 43,1 mm.
Im Jahr scheint in Aurich die Sonne insgesamt gut 1455 Stunden, was einem Mittelwert von gut 121 Stunden pro Monat ergibt. Die größte Chance auf Sonne bekommt man im Mai. In diesem Monat sind es 205 Stunden Sonnenschein. Das Gegenteil im Dezember: Dann scheint die Sonne lediglich 29 Stunden lang.
Die angegebenen Werte beziehen sich auf das langjährige Mittel der Jahre 1961 bis 1990.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aurich
Quelle: Deutscher Wetterdienst
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Stadtgliederung
Durch die Gemeindegebietsreform 1972 sind viele ehemals selbstständige Gemeinden in die Stadt Aurich eingegliedert worden. Die neuen Ortsteile bildeten Ortsräte, in denen die örtlichen Belange vertreten werden.
Die Bevölkerungsdichte in der Stadt Aurich ist – eine Auswirkung der Kommunalreform – äußerst ungleich verteilt. Im Stadtkern, der bis 1972 die Stadt Aurich darstellte, ist eine Bevölkerungsdichte vorzufinden, die großstädtisches Niveau hat: mehr als 2000 Einwohner pro Quadratkilometer. Am anderen Ende der Skala erreicht der von Wald, Moor und landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägte Stadtteil Brockzetel mit rund 20 Einwohnern pro Quadratkilometer nicht einmal ein Elftel des bundesrepublikanischen Durchschnitts.[5]
Ortsteil [6] | Fläche in km² | Einwohner | Einw./ km² |
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Aurich (Kernstadt) | 5,83 | 12.194 | 2091,60 |
Brockzetel | 19,25 | 402 | 20,68 |
Dietrichsfeld | 11,31 | 770 | 68,79 |
Egels | 4,43 | 1.878 | 418,28 |
Extum | 4,17 | 1.728 | 413,67 |
Georgsfeld | 6,56 | 564 | 86,89 |
Haxtum | 2,20 | 1.844 | 829,09 |
Kirchdorf | 4,77 | 1.377 | 290,78 |
Langefeld | 4,79 | 457 | 93,95 |
Middels | 23,01 | 1.248 | 54,15 |
Pfalzdorf | 6,11 | 259 | 42,55 |
Plaggenburg | 13,47 | 1.475 | 108,69 |
Popens | 1,88 | 1.973 | 1045,21 |
Rahe | 4,38 | 560 | 127,17 |
Sandhorst | 10,77 | 3.994 | 374,56 |
Schirum | 13,19 | 1.344 | 102,96 |
Spekendorf | 13,37 | 484 | 36,80 |
Tannenhausen | 16,92 | 1.845 | 110,17 |
Walle | 8,26 | 2.550 | 310,77 |
Wallinghausen | 5,81 | 3.384 | 583,48 |
Wiesens | 16,73 | 1.444 | 86,73 |
Stand: 31. Dezember 2005
Geschichte
- Hauptartikel: Geschichte der Stadt Aurich
Die Geschichte Aurichs lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Ursprungssiedlung Aurechove wird erstmalig in einer friesischen Rechtsaufzeichnung aus dem Jahre 1276, dem Brokmerbrief, erwähnt.
Sie lag um die Lambertikirche herum, die vom Grafen Moritz von Oldenburg gestiftet und dem Heiligen Lambertus, dem in Jahre 703 getöteten Bischof von Maastricht, geweiht wurde. Ihr wuchtiger Kirchturm, der sich in heutiger Form seit 1662 zeigt, ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Im späten Mittelalter folgt eine Zeit geprägt von Konflikten mehrerer Häuptlings-Familien, die erst endet, als sich um 1350 die Cirksena durchsetzen können, das spätere Grafen- und Fürstengeschlecht. Diese residierten zunächst in Emden, verlegten aber 1561 nach Auseinandersetzungen mit Repräsentanten der Hafenstadt ihren Hof nach Aurich.
Nach dem Aussterben der Cirksena übernahmen die Preußen die Herrschaft über Ostfriesland. Am 7. Juni 1744 wurde Aurich ohne Widerstand von 500 preußischen Soldaten und Beamten besetzt. Am 23. Juni huldigte das Land der preußischen Krone. Aurich blieb Sitz der Landesbehörden, erhielt eine Kriegs- und Domänenkammer und wurde Regierungshauptstadt der preußischen Provinz Ostfriesland.
In der napoleonischen Epoche besetzten zunächst holländische, später französische Soldaten die Stadt. Ostfriesland wurde als „Departement de l’Ems-Oriental“ („Osterems“) dem französischen Kaiserreich angegliedert. Aurich war Sitz des obersten französischen Beamten, des Präfekten.[7]
Nach dem Wiener Kongress wurde die Stadt mit Ostfriesland dem Königreich Hannover zugeschlagen[8], fiel dann nach dem Deutschen Krieg 1866 wieder an Preußen. Ihren Status als Verwaltungszentrum Ostfrieslands konnte die Stadt unter den verschiedenen Herrschaften erhalten. Zu einer Industrialisierung kam es in jener Zeit hingegen nicht. Wirtschaftlich blieb die Stadt von ihrer Stellung als bedeutender Viehhandelsplatz geprägt, die sie seit dem 14. Jahrhundert immer weiter ausbauen konnte.
Im 20. Jahrhundert erhielten die Nationalsozialisten ab Mitte der 20er Jahre immer mehr Zulauf. Bei den Reichstagswahlen 1932 wählten 44,2 % der Stimmberechtigten im Regierungsbezirk Aurich die NSDAP[9]. Die Wahlen von 1932 und 1933 besiegelten schließlich das Ende der jungen Demokratie. Für Juden, Kommunisten und andere den neuen Machthaber nicht genehme gesellschaftliche Gruppen begann eine Zeit der Ausgrenzung, Verfolgung und des Mordes. Von großen Bevölkerungsschichten wurden die Nationalsozialisten hingegen begeistert empfangen. In den Folgejahren kam es zu mehreren Großveranstaltungen in Aurich mit mehreren Tausend begeisterten Zuhörern.[10]
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kam es auch in Aurich zu den von der Reichsleitung der Nationalsozialisten befohlenen Ausschreitungen gegen die Juden, die später als „Reichskristallnacht“ oder Novemberpogrome 1938 bezeichnet wurden. Zwei Jahre später wurde die Stadt als judenfrei gemeldet.
Während des Zweiten Weltkrieges blieb Aurich von größeren Luftangriffen verschont. Dreimal wurde die Stadt bombardiert. Dabei kamen 17 Menschen ums Leben und 24 wurden verletzt.
Nach 1945 wurde die Stadt von vielen Flüchtlingen bevölkert. Zählte sie bei Kriegsausbruch 7089 Einwohner, waren es Ende 1945 bereits 10.350 geworden.
Am 1. Juli 1972 wurden im Rahmen der niedersächsischen kommunalen Gebietsreform viele heutige Ortsteile dem Stadtgebiet Aurichs zugeschlagen. Durch die Eingemeindung weiter Teile des heutigen Stadtgebiets vergrößerte sich die Einwohnerzahl Aurich um das Doppelte seiner vorherigen Größe und überschritt die 30.000-Einwohner-Marke deutlich. Seit der Kommunalreform ist Aurich somit die nach Einwohnern zweitgrößte Kommune Ostfrieslands.
In den 1990ern begann der Aufstieg des 1984 gegründeten Windenergieanlagenherstellers Enercon, der binnen zweier Jahrzehnte nach seiner Gründung zu einem Industrieunternehmen mit einer vierstelligen Mitarbeiterzahl in Aurich heranwuchs.
Namensentwicklung
Über die Deutung des Stadtnamens gibt es verschiedene Hypothesen. Entweder er ist einer Person (Affo, ostfriesischer Vorname) und seinem Besitz (Reich) zuzuordnen oder er bezieht sich auf ein Wasserwerk an der fruchtbaren, wasserreichen Niederung des Flüsschens Aa (oder Ehe), an dem die Stadt errichtet wurde.[11] Bekannt sind die Schreibweisen Aurichove, Aurike, Aurikehove, Auryke, Auwerckhove, Auwerick, Auwerck, Auwreke, Awerck, Awreke, Awrik, Auwerich und Aurickeshove.
Einwohnerentwicklung
Die Stadt Aurich zählt heute gut 40.000 Einwohner, war um 1900 aber noch eine überschaubare Stadt von etwa 5000 Einwohnern. Ein wesentlicher Schub in der Einwohnerentwicklung ergab sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als viele Flüchtlinge aus den früheren Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen wurden. Die Einwohnerzahl Aurichs lag 1945 ziemlich genau um 50 Prozent höher als 1939. Ein zweiter Schub in der Einwohnerentwicklung ergab sich durch die Eingemeindung vieler kleiner Umlandgemeinden im Zuge der Niedersächsischen Kommunalreform 1972.
Die Zunahme der Einwohnerzahl seit 1990 ergibt sich zum einen aus Personen, die aus den neuen Bundesländern nach Aurich gezogen sind, noch mehr aber aus Spätaussiedlern, die in Aurich eine neue Heimat gefunden haben. Seit Ende der 1990er Jahre liegt die Einwohnerzahl Aurichs recht konstant bei etwas mehr als 40.000. Der Geburtensaldo ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts negativ, wird aber durch Zuzüge ausgeglichen. Dabei spielen Ruheständler aus anderen Regionen Deutschlands, die ihren Lebensabend in Ostfriesland verbringen wollen, eine wichtige Rolle.[5]
Bevölkerung | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | 40.124 | 40.278 | 40.362 | 40.567 | 40.440 | 40.439 | 40.594 |
Männlich | 19.416 | 19.457 | 19.471 | 19.577 | 19.553 | 19.570 | 19.542 |
Weiblich | 20.708 | 20.821 | 20.891 | 20.990 | 20.887 | 20.869 | 20.952 |
Geboren | 466 | 419 | 425 | 422 | 377 | 392 | 375 |
Gestorben | 411 | 390 | 427 | 445 | 426 | 414 | 400 |
Politik und Verwaltung
→ Siehe auch: Liste der Bürgermeister Aurichs
Stadtrat und Bürgermeister
Durch die Kommunalwahl in Niedersachsen am 10. September 2006 ergab sich, bei einer Wahlbeteiligung von 54,28 Prozent der Wahlberechtigten, folgende Sitzverteilung für den Rat der Stadt Aurich:
- SPD: 15 Sitze
- CDU: 13 Sitze
- AWG: 4 Sitze
- Die Linke: 3 Sitze
- Grüne: 2 Sitze
- GAP (Wählergruppe Grün-Alternative Politik): 1 Sitz
- FDP: 1 Sitz
- Johann Bontjer (parteiloser Einzelbewerber): 1 Sitz
Grüne und FDP haben im Rat eine Gruppe gebildet, desgleichen CDU, GAP und der parteilose Ratsherr Bontjer. SPD, AWG und Grüne arbeiten in Sachfragen zumeist zusammen und bilden damit eine (lockere) Mehrheit im Stadtrat.
Mit einer Wahlbeteiligung von 57,18 Prozent erfolgte am 24. September 2006 eine Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Aurich. Zur Wahl standen die Amtsinhaberin Sigrid Griesel und ihr Herausforderer Heinz-Werner Windhorst, beide ehemalige SPD-Mitglieder und inzwischen parteilos. Griesel wurde von der Auricher CDU und der GAP unterstützt, Windhorst von der SPD, den Grünen sowie der Auricher Wählergemeinschaft (AWG). Griesel unterlag mit 44,7 Prozent ihrem Herausforderer Windhorst, der 55,29 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Windhorst hat das Amt des Bürgermeisters der Stadt Aurich am 1. November 2006 angetreten. Seit 2006 gilt in Niedersachsen für Bürgermeister eine Amtszeit von acht Jahren. Sie ist damit um drei Jahre länger als die der Mitglieder des Rates.
Aurich gehört zu den wenigen Kommunen Deutschlands, die seit Jahren Schulden abbauen. Lag das kumulierte Jahresdefizit Mitte der 1990er noch bei mehr als 50 Millionen Euro, so werden es Ende 2008 laut Haushaltsplan noch knapp 20 Millionen Euro sein. Besonders in der Wahlperiode 2001 bis 2006 wurden deutlich Schulden abgebaut. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren stets zwischen 40 und mehr als 50 Millionen Euro Gewerbesteuern eingenommen, vor allem von Enercon.
Vertreter in Landtag und Bundestag
Im Niedersächsischen Landtag (Legislaturperiode bis 2013) ist derzeit ein Abgeordneter aus dem Wahlkreis 86 (Aurich, Südbrookmerland, Ihlow, Großefehn, Brookmerland, Großheide) vertreten. Das Direktmandat gewann bei der Wahl 2008 der Sozialdemokrat Wiard Siebels. Er ist zugleich Landesvorsitzender der niedersächsischen Jusos. Über Listenplätze der Parteien zog kein weiterer Politiker aus dem Wahlkreis in den Landtag ein.
Der Bundestagswahlkreis Aurich/Emden umfasst die Stadt Emden und den Landkreis Aurich. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2005 wurde der Sozialdemokrat Garrelt Duin direkt gewählt. Mit einem Zweitstimmen-Ergebnis von 55,9 Prozent gelang der SPD im Wahlkreis Aurich/Emden das beste Ergebnis in Deutschland. Außerdem wird der Wahlkreis von dem Bündnisgrünen Thilo Hoppe aus Aurich vertreten. Dieser zog bei der Wahl über die Landesliste in den Bundestag ein.
Partnerstädte
Seit September 1989 unterhält Aurich eine Städtepartnerschaft mit Appingedam (Niederlande).
Die Verbindungen zwischen Aurich und Appingedam gehen bis in das 13. Jahrhundert zurück. 1327 erhielt Appingedam offiziell die Selbstständigkeit in Gerichtsbarkeit und Verwaltung. Das Appingedamer Stadtrechtsprivileg, festgelegt im so genannten Buurbrief, ist vermutlich in Aurich beschlossen worden, dem Ort, wo einst die friesischen Länder zusammenkamen. Einmal im Jahr wird diese Partnerschaft mit Festen in den Städten gefeiert. Außerdem finden regelmäßig Schüleraustausche statt.
Stadtwappen
Hauptartikel: Auricher Wappen
In silber und auf grünem Boden zeigt das Wappen der Stadt zwischen zwei grünen Bäumen einen gekrönten roten Schild und darin ein goldenes gotisches großes A. Die Farben der Stadt sind rot-gold. Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Stadt Aurich (Ostfriesland)“.
Stadtwappen sind meistens aus Siegeln hervorgegangen. Am 16. März 1539 wurden Aurich die Stadtrechte durch Graf Enno II. mit der Berechtigung verliehen, ein solches Siegel zu führen.
1736 wurde ein neues und größeres, repräsentativeres Siegel eingeführt. Wahrscheinlich ist zu dieser Zeit auch das erste Wappen entstanden. Genaue Zeitangaben sind nicht bekannt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Stadt Aurich gibt es eine Vielzahl von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen. 2007 ist Aurich in ein Städtebau-Förderungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen worden. Bis 2019 werden insgesamt rund 19 Millionen Euro in die Sanierung der Altstadt investiert – gemeinsam von Land und Kommune.
Als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt das Pingelhus. Es steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebäude der Ostfriesischen Landschaft, ist aber deutlich älter. Es wurde um 1800 von dem Baumeister Conrad Bernhard Meyer erbaut. Das ursprünglich zweigeschossige Gebäude diente der Treckfahrtsgesellschaft als Hafenwärter- und Speditionsgebäude, als der Hafen noch dort lag, wo sich heute der Georgswall befindet. 1934 verschwand das untere Stockwerk in Rahmen der Zuschüttung des alten Hafens. Das Pingelhus hat seinen Namen vom Pingeln (plattdeutsch = Klingeln, Glockenläuten). Immer zehn Minuten vor Abfahrt des Fahrgastschiffes nach Emden wurde mit der Pingel ein Signal gegeben. Die Fahrtzeit nach Emden betrug etwa drei Stunden. Seit 1959 wird das Haus durch den Heimatverein Aurich genutzt, unter anderem für Hochzeiten und dergleichen (dabei wird dann auch heute noch gepingelt).
Ebenfalls als ein Wahrzeichen der Stadt gilt die Lambertikirche. In ihrer heutigen Form zeigt sie sich seit 1662.
Das Knodtsche Haus, ein Bürgerhaus im niederländischen Spätbarockstil, wurde um 1735 vom fürstlichen Hofbaumeister Heinrich Horst erbaut. Zunächst wurde es von Horst als eigenes Wohnhaus genutzt. In den Innenräumen findet man erhaltene Deckenstuckaturen und einen Fayence-Ofen aus dem Jahr 1780 im Stile Louis XVI.. Das Gebäude wurde später benannt nach dem langjährigen Eigentümer, einem Rechtsanwalt namens Knodt. Heute ist in dem Gebäude direkt am Auricher Marktplatz eine Gaststätte mit Biergarten untergebracht.
Ebenfalls am Marktplatz, doch deutlich neueren Datums ist der Sous-Turm. Um dem großen Marktplatz eine Sehenswürdigkeit zu geben, beauftragte die Stadt Aurich den aus Würselen bei Aachen stammenden Künstler Albert Sous, eine Plastik zu entwerfen. 1990 wurde das Kunstobjekt, ein 25 Meter hoher Turm, der aus mit Plexiglas verkleidetem Stahlrohr besteht, aufgestellt. Die Baumaterialien waren im Wesentlichen Abfälle aus dem Forschungszentrum Jülich. Das Bauwerk war (und ist) nicht unumstritten. Am Turm selbst ist ein Schild angebracht, das auf die Auseinandersetzungen über den Sous-Turm eingeht. Zitiert wird darauf der Emder Publizist Henri Nannen mit den Worten: „Der Turm in Aurich ist anstößig, und Kunst muss Anstöße geben, also anstößig sein“. Der Turm soll verschiedene Zivilisationsstufen darstellen. Doch wie häufig bei moderner Kunst, erschließt sich der Sinn des Werkes oder die Absicht des Künstlers nicht auf den ersten Blick. Die Interpretation bleibt dem Betrachter überlassen. Die Auricher nennen das Werk auch spöttisch Auricher Tauchsieder, futuristischer Schrotthaufen oder auch Weltraumpenis. Bei Besuchern und Gästen der Stadt ist es allerdings ein beliebtes Fotoobjekt.
Der Auricher Schlossbezirk war die frühere Residenz der ostfriesischen Fürsten, später der hannöverschen und preußischen Verwaltungsspitze Ostfrieslands. Der älteste erhaltene Bau im Schlossbezirk ist der Marstall von 1588, das Hauptgebäude stammt aus den Jahren 1851 bis 1855 und ist im englischen Tudorstil gehalten. Weitere Gebäude gruppieren sich um einen begrünten Innenhof. Untergebracht sind in dem Gebäudekomplex das Landgericht, das Amtsgericht und das Niedersächsische Landesamt für Bezüge und Versorgung. Es ist geplant, dass der Turm des Schlosses für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, um einen Rundblick über Aurich zu ermöglichen.
Mit 28,7 Metern Höhe ist die Stiftsmühle, ein Galerieholländer, die zweithöchste Mühle Ostfrieslands (nach derjenigen in Hage). Ein Flügelpaar misst 24 Meter Länge. Die Mühle wurde 1858 erbaut. Anfang der 1930er-Jahre wurde sie vom Sethestift – daher die Bezeichnung Stiftsmühle – übernommen, der sie vor dem Abriss rettete. 1977 übernahm sie der Heimatverein Aurich, der aus dem Bauwerk ein Museum gemacht hat. Im Inneren werden diverse Maschinen, Mahlgeräte und Mühlenmodelle ausgestellt. Zudem wird der Mahlbetrieb zu bestimmten Zeiten anschaulich vorgeführt.
Das Auricher Mausoleum ist ein neoromanischer Zehneckbau mit Kuppelgewölbe. Erbaut wurde er 1875/76 vom Auricher Maurermeister Gerhard Neemann. Seit 1880 befindet sich im Mausoleum die Ruhestätte der Grafen- und Fürstenfamilie Cirksena von Ostfriesland.
Das Historische Museum, das sich in der Fußgängerzone in der Innenstadt befindet, zeigt Exponate aus Geschichte, Kunst und Kultur in Aurich und Ostfriesland von der Steinzeit bis heute.
Der Auricher Bahnhof wurde 1883 als Staatsbahnhof der Reichsbahn für die Bahnstrecke in Richtung Emden eingeweiht. Im September 1967 wurde der Personenverkehr nach Aurich eingestellt. Seit 1995 beherbergt das ehemalige Bahnhofsgebäude Unterrichtsräume des benachbarten Gymnasiums Ulricianum. Die Musiker der Schule haben hier ihr Domizil gefunden.
Der heutige Kunstpavillon am Ellernfeld wurde 1803 unter dem Namen Teehäuschen durch den Auricher Architekten Conrad Bernhard Meyer (1755-1830) als Gartenhaus für den Bauherrn Christian Bernhard Conring erbaut. Das klassizistische Gebäude hat im Laufe der Zeit viele Veränderungen erfahren. Der Gartenpavillon diente von 1937 bis 1945 als Kindergarten, später als Obdachlosenquartier und wurde 1969 von der Stadt Aurich erworben. Von 1973 bis 1986 diente es dem Bildhauer Friedrich Büschelberger als Wohnung und Atelier. Nach Sanierung des gesamten Objektes ist es heute das Domizil des Kunstvereins Aurich, wird für Kunstausstellungen genutzt und als Kunstpavillon bezeichnet.
Das Großsteingrab Tannenhausen (im Volksmund auch Botter, Brood un Kääs genannt) sind zwei große Megalithanlagen aus der Vorzeit, die eng benachbart nahe des Auricher Stadtteils Tannenhausen liegen.
Sehenswürdigkeiten in Aurich (v.l.n.r.) Mausoleum, Knodtsches Haus, Pingelhus, Kunstpavillon
Vereine
Sportliches „Aushängeschild“ der Stadt ist der Handball-Zweitligist OHV Aurich. Die Abkürzung OHV steht für Ostfriesischer Handballverein.
Größter Sportverein Aurichs und auch ganz Ostfrieslands ist der MTV Aurich. Als Großverein mit mehr als 2500 Mitgliedern ist der MTV auch Mitglied im Freiburger Kreis, in dem die größten Sportvereine Deutschlands zusammengeschlossen sind. Neben vielen anderen Sportarten wird beim MTV auch Basketball und Volleyball angeboten. Die Basketballer spielen derzeit in der Regionalliga und sind damit das höchstklassig spielende Team Ostfrieslands.
Die Fußballer der Sportvereinigung (SpVg) Aurich spielen derzeit in der Bezirksoberliga, der ab der Saison 2008/09 siebthöchsten Spielklasse.
In mehreren Vereinen werden auch die Friesen-Sportarten Boßeln und Klootschießen betrieben.
Der Kunstverein Aurich, gegründet 1988, bietet vier bis sechs Kunstausstellungen oder Workshops pro Jahr im Kunstpavillon am Ellernfeld. Ausstellungen finden darüber hinaus auch regelmäßig im städtischen Rathaus und im Kreishaus, dem Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Aurich, statt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Auricher Filmklappe ist ein Kurzfilmwettbewerb für Schülerinnen und Schüler, der sich an alle Schulen Ostfrieslands richtet. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, ihre Bilder und Geschichten zu veröffentlichen. Die Preisverleihung findet alljährlich im Juni im Großen Saal des Auricher Kinos statt. Inzwischen gibt es Filmklappen auch in Hannover, Göttingen, Wolfsburg, Delmenhorst, Braunschweig, Helmstedt und Verden. Aus diesen lokalen Filmklappen ist eine Niedersachsen-Filmklappe entstanden, die einmalig ist in Deutschland und von den Medienberatern Niedersachsens betrieben wird. In Aurich liegt die Federführung beim Medienzentrum der Kreisverwaltung.
Alljährlich findet – zumeist im Juli – das Auricher Open-Air-Festival statt, das auch unter dem Namen Seaside-Festival firmiert. Seaside bezieht sich auf den Veranstaltungsort, das Mehrzweckgelände am Badesee im Stadtteil Tannenhausen. Alljährlich lockt das Festival mehrere Tausend Rock- und Pop-Freunde an.
Die Auricher Wissenschaftstage sind aus einem Projekt des Gymnasiums Ulricianum und der Berufsbildenden Schulen Aurich hervorgegangen. Schüler präsentieren dabei Ergebnisse ihrer Nachwuchs-Forschertätigkeiten. 2007 fanden sie zum 18. Mal statt. Es werden in jedem Jahr (November/Dezember) renommierte Referenten zu wechselnden Fachthemen eingeladen. Die Vorträge sind öffentlich. Mehrere Nobelpreisträger haben bei den Wissenschaftstagen bereits Vorträge gehalten, zuletzt 2007 Theodor W. Hänsch.[12]
An Veranstaltungsorten in Aurich findet in jedem Spätsommer auch eines oder mehrere Konzerte des Musikalischen Sommers in Ostfriesland und Groningen statt, einer Konzertreihe mit zumeist klassischer Musik.
Das Auricher Stadtfest wird im August in der Innenstadt gefeiert. Kunstausstellungen finden im Kunstpavillon auf dem Ellernfeld statt, zudem auch im Rathaus und gelegentlich im Kreishaus, dem Sitz der Kreisverwaltung.
Im Bau befindlich (Stand: Mai 2008) ist eine neue Multifunktionshalle, die den Sponsoring-Namen Sparkassen-Arena tragen wird. Dort sollen nicht nur Sportveranstaltungen stattfinden (vor allem die Spiele des Handball-Zweitligisten OHV Aurich), sondern auch Messen und kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte. Das Fassungsvermögen wird (unbestuhlt) maximal 3000 Personen betragen.[13] Weiterer Veranstaltungsort für kulturelle Zwecke ist die Auricher Stadthalle.
Kirchen und Religionsgemeinschaften
Die Auricher Bevölkerung ist überwiegend protestantisch. Die Landkreise Aurich und Wittmund haben die höchsten Anteile an Lutheranern an der Gesamtbevölkerung in ganz Deutschland.[14] Er liegt bei rund 85 Prozent der Einwohner.
Dennoch prägt, wie im übrigen Ostfriesland, Vielfalt das religiöse Leben der Stadt. Neben den Protestantischen Gemeinden gibt es in Aurich die katholische St.-Ludgerus-Gemeinde, die reformierte Kirche, die neuapostolische Gemeinde und daneben viele Freikirchen. Seit Mitte der 1990er Jahre haben sich in der Stadt auch viele Muslime niedergelassen. Eine jüdische Gemeinde gibt es hingegen seit der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr.
Christentum
Die Evangelisch-lutherische Kirche in Aurich besaß lange Zeit nur ein Gotteshaus, die Lambertikirche. Nachdem die Stadt in Folge des Zuzugs Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg stark wuchs, wurde es bald notwendig, das kirchliche Leben neu zu ordnen. In den einzelnen Ortschaften der Stadt wurden daraufhin neue Kirchengemeinden gegründet. Der Kirchenkreis Aurich, zu dem auch weite Gebiete im zentralen Ostfriesland zählen, ist mit mehr als 75.000 Mitgliedern der zweitgrößte Kirchenkreis der Landeskirche.[15]
Neben den Lutheranern gibt es in Aurich seit der französischen Besetzung eine Reformierte Gemeinde. Die Gemeinde entstand durch die Ansiedelung hugenottischer Flüchtlinge am lutherischen Fürstenhof. Später wuchs sie durch Zuzüge aus den reformierten Gebieten Ostfrieslands und durch Glaubensflüchtlinge aus der Pfalz, die um 1800 bei Aurich die Pfalzdörfer gründeten. Der Bau ihres Gotteshauses in der Kirchstraße in den Jahren von 1812–14 geht auf eine Spende Napoleons zurück. Heute gehören zur Gemeinde zirka 1400 Personen.[16]
Eine Römisch-Katholische Kirchengemeinde gab es nach der Reformation nicht mehr. Erst im 19. Jahrhundert war die Zahl der Katholiken in Aurich wieder derart angewachsen, dass die königliche Regierung in Hannover am 2. Mai 1849 den Bau einer katholischen Kirche genehmigte. Diese wurde am 17. Oktober 1849 eingeweiht. Die St.-Ludgerus-Gemeinde wuchs vor allem durch den Zuzug von Vertriebenen aus Schlesien im Jahr 1946 enorm an. Heute zählt sie mehr als 3000 Gemeindemitglieder.[17]
Unter den Freikirchen kann die Adventgemeinde auf die längste Geschichte zurückblicken. Ihre Vorläufergemeinde wurde 1900 gegründet und 1972 aufgelöst. 1998 erfolgte die Neugründung.[18]
Evangelisch-Freikirchliche Christen, auch Baptisten genannt, leben nachweislich seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Aurich.[19] Sie wurden zunächst von der Baptistengemeinde Hamswehrum (seit 1875 Jennelt) und ab 1908 von der Baptistengemeinde Moorhusen aus betreut. 1947 konstituierten sich die Auricher Baptisten als Zweiggemeinde, deren Betreuung anfangs die Moorhusener und ab 1952 die Emder Baptisten übernahmen. 1961 erhielt die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ihre Selbständigkeit.[20] Bis 1958 fanden die gemeindlichen Zusammenkünfte im Gymnasium Ulricianum statt. Die 1958 eingeweihte Kreuzkirche am Eickebuschweg (heute: Adventistengemeinde) diente zirka 30 Jahre als Gemeindezentrum. Seit 1998 hat die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Aurich ihr Domizil im neuerbauten Gemeindezentrum an der Oldersumer Straße in Aurich-Rahe.
Der Gemeindebezirk der Evangelisch-methodistische Kirche besteht aus den beiden Gemeinden Aurich und Neuschoo. Beide zusammen haben etwa 400 Mitglieder, von denen die meisten in Neuschoo betreut werden. In Aurich gibt es lediglich eine kleine Stadtgemeinde mit einem Gottesdienstdurchschnittsbesuch von 12 Personen.[21]
Die Freie evangelische Gemeinde wurde 1980 gegründet. Sie ist Mitglied im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland.[22]
Islam
Seit dem Zuzug von Gastarbeitern und Flüchtlingen, vor allem im Zusammenhang mit dem Jugoslawien-Konflikt gibt es auch Muslime in der Stadt, die jedoch nicht über ein eigenes Gotteshaus verfügen. Gottesdienste werden derzeit in privaten Gebetsräumen abgehalten. Die nächstgelegene Moschee befindet sich in Bremen.[23]
Judentum
Hauptartikel: jüdische Gemeinde Aurich
Die jüdische Gemeinde Aurich bestand über einen Zeitraum von zirka 400 Jahren von ihren Anfängen im Jahr 1657 bis zu ihrem Ende am 1. März 1940. Erstmals wurden jüdische Einwohner bereits 1635 erwähnt. Die jüdische Gemeinde war die zweitgrößte Ostfrieslands nach derjenigen in Emden. Der höchste Anteil an der Gesamtbevölkerung wurde im Jahre 1925 mit 7,4 Prozent erreicht, in absoluten Zahlen wurde 1885 mit 406 Mitgliedern der Höhepunkt erreicht.
Nach 1933 ausgegrenzt und verfolgt, emigrierten viele Juden. Die 1810 erbaute Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde am 9. November 1938 zerstört. Schätzungsweise 200 der rund 400 Auricher Juden sind im Holocaust umgekommen, der Rest ist über die ganze Welt verstreut.
An die jüdische Gemeinde wird heute mit einem Gedenkstein für die niedergebrannte Synagoge auf dem Hohen Wall, einer Gedenktafel zur Erinnerung an die ehemalige jüdische Schule am Haus der Ärztekammer in der Kirchstraße und einem Hinweisschild an der Bullenhalle in Aurich erinnert, in der die Juden in der in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zusammengetrieben wurden. Zudem ist der jüdische Friedhof an der Emder Straße erhalten geblieben. Nach dem letzten jüdischen Gemeindevorsteher Abraham Wolffs wurde eine Straße benannt.
Bildung und Schulen
Neben Grundschulen, den weiterführenden Schulen des dreigliedrigen Schulsystems, Berufsbildenden Schulen (BBS) und Förderschulen gibt es in Aurich auch zwei Gesamtschulen.
In Aurich gibt es eine Hauptschule und eine Realschule sowie insgesamt zwölf Grundschulen. Sie befinden sich allesamt in städtischer Trägerschaft.
In Trägerschaft des Landkreises Aurich befinden sich das Gymnasium Ulricianum sowie die Berufsbildenden Schulen I und II. An dieser werden nicht allein Schüler aus dem Landkreis Aurich unterrichtet, sondern auch aus den umliegenden Kreisen und der Stadt Emden. Dies geschieht in Rahmen einer Kooperation und Abstimmung der Angebote, damit nicht an mehreren BBSen das gleiche Angebot vorgehalten werden muss. Ebenfalls in Trägerschaft des Landkreises Aurich befinden sich die Integrierte Gesamtschule (IGS) Aurich-West (bis Jahrgang 13) und die IGS Waldschule Egels (bis einschließlich Jahrgang zehn).
An der IGS Aurich-West werden zirka 1600 Schüler unterrichtet. Die Nachfrage übersteigt dabei das Angebot: Zum Schuljahr 2007/08 konnten 70 interessierte Schüler nicht aufgenommen werden.[24] Am Gymnasium Ulricianum werden sogar rund 2000 Schüler unterrichtet, womit jenes Gymnasium zu den kopfstärksten Niedersachsens zählt. Dabei ist allerdings eine Außenstelle in Moorhusen in der Nachbargemeinde Südbrookmerland eingerechnet.[25]
In Aurich gibt es zudem zwei Förderschulen für Körperbehinderte und für Lernbehinderte, beide in Trägerschaft des Landkreises.
Neben den Pflichtschulen für Kinder und Jugendliche existieren in Aurich eine Kreisvolkshochschule, eine Kunstschule mit dem Namen Miraculum und einer der beiden Standorte der Musikschule Landkreis Aurich gGmbH, deren alleiniger Gesellschafter der Landkreis Aurich ist. Der andere Standort befindet sich in Norden.
Wirtschaft und Behörden
Branchen und Unternehmen
Aurich war wegen seiner vielen Behörden über Jahrhunderte der „Schreibtisch Ostfrieslands“. Die öffentliche Hand stellt mit einer vierstelligen Zahl von Beschäftigten auch heute noch einen wichtigen Arbeitsmarktfaktor dar. Jedoch hat sich in der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach auch Industrie angesiedelt – beziehungsweise es haben sich aus bescheidenen Anfängen größere Industriebetriebe entwickelt.
Die Elektrotechnik und der Maschinenbau zählen zu den industriellen Schwerpunkten Aurichs. Der Windenergieanlagen-Hersteller Enercon, der mit 14 Prozent Weltmarktanteil[26] (2007) Vierter der Branche hinter Vestas (Dänemark), Gamesa (Spanien) und GE Wind (USA) ist, beschert der Region einerseits mehr als 2300 Arbeitsplätze und der Stadt zudem zweistellige Millionenbeträge an Gewerbesteuereinnahmen, führt sie aber andererseits auch in eine nicht unkritische Abhängigkeit von einem einzelnen Unternehmen. Die Firma WIMA in Aurich ist auf dem Gebiet der Folienkondensatoren Weltmarktführer. Dies ist für Unternehmen im Elektronikbauteilesektor mit Standort Deutschland eine Rarität. Das Elektrotechnik-Unternehmen Rolf Janssen (etwa 400 Mitarbeiter [27]) hat sich unter anderem auf Kraftwerkstechnik und Schiffselektrik spezialisiert. Die Nahrungsmittelindustrie (unter anderem mit der Molkerei Rücker GmbH) sowie der Stahl- und Metallbau sind ebenfalls in der Stadt vertreten. Aurich ist der Sitz der Sparkasse Aurich/Norden.
Durch die Nähe zur Küste ist der Tourismus ein wichtiges Standbein der heimischen Wirtschaft. Mehr als 186.000 Übernachtungen[28] verzeichnete Aurich im Jahr 2006. Zudem wird die Stadt oft von Tagestouristen besucht, die ihren Urlaub in Ostfriesland verbringen.
Aurich nimmt – besonders durch seine zentrale Lage innerhalb Ostfrieslands begünstigt – eine herausgehobene Funktion im Einzelhandel Ostfrieslands ein. Die Einzelhandels-Zentralität lag 2007 bei 153 %. [29] Die 387 Einzelhandelsgeschäfte mit zusammen etwa 121.000 Quadratmetern Verkaufsfläche generierten 2007 einen Jahresumsatz von gut 325 Millionen Euro. [30]
Dienstleistungsunternehmen haben einen Anteil von rund 40 Prozent an der Bruttowertschöpfung. Weitere 35 Prozent entfallen auf das verarbeitende Gewerbe. Der Handel hat einen Anteil von 15 Prozent. Die restlichen 10 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen auf die Landwirtschaft, die in den Außenbereichen der Stadt noch stets eine wichtige Rolle spielt.
Behörden
Als ehemalige Residenzstadt des ostfriesischen Fürstenhauses hat die Stadt eine lange Tradition als Verwaltungsstandort. Neben der Stadtverwaltung und der Kreisverwaltung des Landkreises Aurich sind in der Stadt noch eine ganze Reihe weiterer Behörden und sonstiger Körperschaften des öffentlichen Rechts beheimatet.
Justizbehörden
Das Landgericht Aurich ist zuständig für den Raum Ostfriesland, also die Stadt Emden sowie die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund. Die jeweiligen Vorinstanzen, also die „zugehörigen“ Amtsgerichte, befinden sich in den Städten Aurich, Emden, Leer, Norden und Wittmund. Die Staatsanwaltschaft Aurich ist ebenfalls für den Raum Ostfriesland zuständig. In Aurich gibt es zudem eine Justizvollzugsanstalt, die zweite in Ostfriesland befindet sich in Emden. Aurich ist zudem Sitz eines Sozialgerichts. Im ostfriesischen Justizwesen sind etwa 750 Personen beschäftigt, der Großteil davon in Aurich. Allein am Landgericht arbeiten 81 Personen.[31]
Behörden und Körperschaften des Bundes
Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest hat ihren Sitz in Aurich.
Bereits seit 1866 ist Aurich Garnisonsstadt. In der Blücher-Kaserne im Stadtteil Sandhorst ist die 4. Luftwaffen-Division der Bundeswehr beheimatet. Im Stadtteil Brockzetel befindet sich darüber hinaus eine Radar-Anlage, die den norddeutschen Luftraum überwacht.
Behörden und Körperschaften des Landes
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat eine Betriebsstelle in Aurich. Dort waren 2007 insgesamt 79 Mitarbeiter beschäftigt.[32]
Die Niedersächsische Landesbehörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (ehemalige Katasterbehörden) hat eine ihrer 14 Dienststellen in Aurich. Die Auricher Dienststelle ist für Ostfriesland zuständig.
Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr unterhält in Aurich einen ihrer 13 regionalen Geschäftsbereiche. [33] Dieser ist zuständig für Bau und Unterhaltung von Bundes- und Landesstraßen in Ostfriesland, im Landkreis Friesland und in Wilhelmshaven.
Eine von sechs Dienststellen des Niedersächsischen Staatsarchivs ist in Aurich beheimatet. Diese betreut ganz Ostfriesland.
Aurich ist zudem mit etwa 340 Mitarbeitern[34] der größte der vier Standorte des Niedersächsischen Landesamts für Bezüge und Versorgung.
Die Polizeiinspektion Aurich ist für den Bereich der Landkreise Aurich und Wittmund zuständig.
Weitere Körperschaften des öffentlichen Rechts
Die Handwerkskammer für Ostfriesland ist in Aurich beheimatet, desgleichen eine Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
In Aurich existieren zudem Bezirksstellen der Ärztekammer Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen.
Medien
In Aurich sind die Ostfriesischen Nachrichten ansässig, eine eigenständige Tageszeitung für den Altkreis Aurich. Außerdem liegt die Stadt im Verbreitungsgebiet der Ostfriesen-Zeitung und ist Sitz der Bezirksredaktion für Aurich und Wittmund. Ein zweimal pro Woche erscheinendes Anzeigenblatt ist das Heimatblatt/Sonntagsblatt, das zur Emder Zeitung gehört. Daneben ist in Aurich eines der drei Studios des Bürgerrundfunksenders Radio Ostfriesland beheimatet.
Im Ortsteil Popens betreibt der Norddeutsche Rundfunk einen Grundnetzsender für TV (DVB-T) und Radio (DAB, UKW-Rundfunk). Als Antennenträger kommt ein 227 Meter hoher abgespannter Stahlrohrmast zum Einsatz, der damit das höchste Bauwerk Ostfrieslands ist.
Verkehr und Infrastruktur
Durch die Stadt Aurich verlaufen die Bundesstraßen B 210 (Emden–Wilhelmshaven) und B 72 (Norddeich–Schneiderkrug im Landkreis Cloppenburg), die zwischen Georgsheil und Aurich über dieselbe Trasse geführt werden. Aurich wurde bisher nicht an das Autobahnnetz angeschlossen. Ein möglicher Zubringer und zugleich eine Ortsumgehung Aurichs, die B 210 n von der Anschlussstelle Riepe an der A 31 um Aurich herum bis zur B 210 in Richtung Wittmund, wird derzeit geplant. Das Vorhaben ist aufgrund der Eingriffe in die Landschaft aber nicht unumstritten.[35] Eine Bürgerinitiative hat sich mit dem Ziel gegründet, die sogenannte B 210 neu zu verhindern. [36]
An das Bahnnetz der Deutschen Bahn ist Aurich seit dem 4. April 2008 wieder offiziell angeschlossen. An jenem Tag eröffnete Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff die Bahnstrecke Abelitz-Aurich, die seit 1996 stillgelegt war. Die Strecke zwischen Aurich und Abelitz wird von der Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Aurich/Emden betrieben. Der Windenergieanlagen-Hersteller Enercon war die treibende Kraft hinter dem Ausbau. [37] Am 14. April 2008 fuhr der erste Güterzug vom Industriegebiet Nord in Aurich in den Emder Hafen, wo Enercon seine Anlagen verschiffen lässt.[38] Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs ist derzeit allerdings nicht vorgesehen. Die Bahnstrecke von Aurich trifft in Abelitz auf die Strecke der Ostfriesischen Küstenbahn in Richtung Emden. Am 14. Juni 1883 fand in Norden die feierliche Eröffnung der Küstenbahn zwischen Emden und Wittmund statt, zu der die Strecke Aurich–Abelitz bahntechnisch als Nebenbahn gehörte. Sie wurde am 15. Juni 1883 in Betrieb genommen. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1967 aufgegeben. Der letzte Güterzug (vor dem 14. April 2008) fuhr 1996. Eine Machbarkeitsstudie untersucht derzeit die Fortführung der Bahnstrecke nach Wittmund, wo ein Anschluss in Richtung Oldenburg und Wilhelmshaven besteht.
Da Aurich inzwischen nicht mehr an den Personen-Bahnverkehr angeschlossen ist, erfolgt der Öffentliche Nahverkehr mit Bussen. Überlandlinien führen in alle umliegenden Nachbarstädte wie Emden, Norden, Leer und Wilhelmshaven (über Wittmund und Jever). Von besonderer Wichtigkeit sind dabei jene Verbindungen, die in die umliegenden Städte mit Personenbahnhöfen führen, vor allem diejenige nach Leer. Überlandbuslinien verkehren zudem in die umliegenden Landgemeinden. Innerhalb Aurichs gibt es inzwischen keine Stadtbuslinien mehr. Der Busverkehr innerhalb der Stadt wird – zusätzlich zu den Haltepunkten an den Überlandlinien – durch Anrufbusse sichergestellt. Dazu werden Kleinbusse und auch Taxis eingesetzt.
Über den 1880 bis 1888 erbauten Ems-Jade-Kanal ist Aurich zudem mit Emden und Wilhelmshaven verbunden. Dieser Kanal mit einer Gesamtlänge von 72,3 Kilometern hat inzwischen jedoch fast ausschließlich Bedeutung für die Sportschifffahrt. Lediglich der Transport von Baustoffen vom Emder Hafen in den kleinen Auricher Hafen fällt noch ein wenig ins Gewicht. Allerdings wird derzeit (Stand: Frühjahr 2008) in der regionalen Politik diskutiert, den Ems-Jade-Kanal auszubauen, um so eine leistungsfähige Verbindung zwischen dem Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, Aurich und Emden zu schaffen.[39] Dies würde Wilhelmshaven nicht nur mit Emden, sondern über die Ems und den Dortmund-Ems-Kanal auch mit dem Mittellandkanal und dem Ruhrgebiet verbinden.
Die nächstgelegenen zivilen Flugplätze finden sich in Leer, Norddeich und Emden. Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen befindet sich in Bremen.
Persönlichkeiten
→ Siehe auch: Liste Auricher Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Der wohl berühmteste Sohn der Stadt Aurich ist Rudolf Eucken, Nobelpreisträger für Literatur im Jahre 1908. Er ist damit auch der einzige Ostfriese, der jemals einen Nobelpreis erhielt. Unter den noch lebenden Personen ist der Philosoph Hermann Lübbe zu nennen.
Als traditioneller Verwaltungs- und Justizstandort hat Aurich auch drei bedeutende Personen im juristischen Bereich hervorgebracht: Rudolf von Jhering, Cirk Heinrich Stürenburg und Karl Heinrich Ulrichs, der als Vorkämpfer der Lesben- und Schwulenbewegung gilt. Der ehemalige Innenminister von NRW, Herbert Schnoor, ist ebenfalls gebürtiger Auricher.
Der evangelische Theologe und Soziologe Karl Dunkmann stammte aus Aurich, desgleichen der Theologe und Mathematiker Michael Walther der Jüngere.
Um die Kultur in Ostfriesland und darüber hinaus haben sich der Pädagoge und auf plattdeutsch schreibende Autor Ewald Christophers sowie der Künstler und Musikjournalist Hannes Flesner verdient gemacht. Der Kaufmann Conrad Bernhard Meyer tat sich auch als Künstler und Architekt hervor.
Auf dem Gebiet der Medizin hat sich der Internist und Augenarzt Friedrich Theodor von Frerichs verdient gemacht.
Weitere Persönlichkeiten
Eine Reihe von Personen sind zwar nicht in Aurich geboren, haben dort aber gewirkt und sich in ihren jeweiligen Fachgebieten Verdienste erworben.
Dazu zählt der aus der Nachbargemeinde Großefehn stammende Philosoph und Jurist Wilhelm Schapp, der in Aurich als Anwalt tätig war.
Eine Reihe von Politikern hat in Aurich gewirkt – darunter sind gleich drei von Bündnis 90/Die Grünen: Die aus Wilhelmshaven stammende Gila Altmann (frühere Bundestagsabgeordnete), der in Leer geborene spätere schleswig-holsteinische Umweltminister Rainder Steenblock und der aktuelle Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Aurich/Emden, Thilo Hoppe. Der ehemalige Auricher Landtagsabgeordnete Wolfgang Ontijd (CDU) wurde auf Borkum geboren.
Aloys Wobben, Gründer und Inhaber des Windenergieanlagenherstellers Enercon, stammt aus der Gemeinde Rastdorf im Emsland.
Einzelnachweise
- ↑ Aurich.de: Ein kurzer Streifzug durch Aurichs lange Geschichte
- ↑ Ostfriesischelandschaft.de: Geschichte der Ostfriesischen Landschaft- Vom ständischen Landtag zum regionalen Kulturparlament
- ↑ Herbert Obenaus (Hrsg.): Historisches Handbuch der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, S. 16 ISBN 3-89244-753-5.
- ↑ www.aurich.de: Flächennutzung
- ↑ a b Aurich.de: Zahlen, Daten, Fakten
- ↑ Aurich.de: Ortsteile
- ↑ Harry Pladies: Ostfriesland zur Zeit Napoleons in: Die Leuchtboje, Heft 19, Leer o.J.
- ↑ HGIS Germany: Landdrostei Aurich (1823–1865)
- ↑ Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1989, S. 71
- ↑ Ostfriesische Nachrichten vom 1. November 1932: Adolf Hitler in Aurich
- ↑ Aurich.de: Ein kurzer Streifzug durch Aurichs lange Geschichte
- ↑ Ostfriesische Nachrichten, 8. November 2007
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 17. Mai 2008, S. 19
- ↑ www.sprengel-ostfriesland.de: Statistik
- ↑ kirchenkreis-aurich.de: Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises Aurich
- ↑ Reformiert.de: Aurich
- ↑ Aurich.de: Die Katholische Kirche
- ↑ adventisten-aurich.de: Entstehung und Entwicklung
- ↑ Albert West: Alles hat seine Zeit. Chronistische Anmerkungen eines Zeitgenossen zum 25. Jubiläum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Aurich, Aurich 1986, S. 13
- ↑ Alfred West, a. a. O., S. 19
- ↑ emk-neuschoo.dyndns.org: Die Gemeinde Aurich
- ↑ aurich.feg.de: Was ist eigentlich eine Freie evangelische Gemeinde?
- ↑ Islam in Aurich
- ↑ Ostfriesische Nachrichten vom 28. Juni 2007, zitiert unter www.igs-aurich.de (Menüpunkt Pressespiegel)
- ↑ www.ulricianum-aurich.de : Menüpunkt Ulricianum kurz und bündig
- ↑ Pressemitteilung auf www.btm.dk
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 20. Oktober 2007, S. 47
- ↑ Tourismuszahlen der Industrie- und Handelskammer unter www.ihk-emden.de
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 13. Februar 2008, S. 12
- ↑ ebd.
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 23. April 2008, S. 22
- ↑ NLWKN, Jahresbericht 2007, Norden 2008, S. 9
- ↑ Geschäftsbereich Aurich auf www.strassenbau.niedersachsen.de
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 13. April 2008, Seite 17
- ↑ Ostfriesen-Zeitung, mehrere Ausgaben 2007 und 2008
- ↑ Homepage der Bürgerinitiative Bilanz
- ↑ Ostfriesen-Zeitung, 5. April 2008
- ↑ Ostfriesischer Kurier, 15. April 2008, S. 20
- ↑ Ostfriesischer Kurier, mehrere Ausgaben 2007 und 2008
Literatur
- Werner Conring, Heinz Ramm: Die Stadt- und Gerichtsverfassung der ostfriesischen Residenz Aurich bis zum Übergang Ostfrieslands an Preussen im Jahre 1744. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1966
- Friedrich-Wilhelm Schaer: Die Stadt Aurich und ihre Beamtenschaft im 19. Jahrhundert. Lax Verlag, Hildesheim 1963, ISBN 3-826925-23-8
- Tileman D. Wiarda: Bruchstücke zur Geschichte und Topographie der Stadt Aurich bis zum Jahre 1813, (Nachdruck der Ausgabe Emden 1835), Leer 1980, ISBN 3-796301-93-2
- Kurt Asche: Bürgerhäuser in Ostfriesland. Verlag Soltau-Kurier, Norden 1992, ISBN 3-922365-39-6.
- Dr. Heinz Ramm: Die Anfänge von Aurich in: COLLECTANEA FRISICA, Beiträge zur Historischen Landeskunde Ostfrieslands, Aurich, Ostfriesische Landschaft, 1995 S. 101–162
- Karl Anklam: Die Judengemeinde in Aurich. In: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Jg. 71 (1927), Nr. 4, S. 194–206.
- Herbert Reyer: Ostfriesland im Dritten Reich- Die Anfänge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933–1938, Aurich 1992, Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbh
- Franz Kurowski: Das Volk am Meer – Die dramatische Geschichte der Friesen, Türmer-Verlag.
- Buma, W. J. (Hrsg.): Die Brokmer Rechtshandschriften (Oudfriese Taal- en Rechtsbronnen 5), Den Haag 1949.
- Harry Pladies: Ostfriesland während der Befreiungskriege und zur Zeit des Wiener Kongresses (1813–1815) in Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden, Aurich 1966
- Hinrich Schoolmann: Unsere liebe kleine Stadt- Ein Gang durch das alte Aurich, Verlag A.H.F. Dunkmann KG, Aurich ohne Jahr, ohne ISBN