Wahnbachtalsperre

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Wahnbachtalsperre
Lage Rhein-Sieg-Kreis
Zuflüsse Wahnbach
Größere Orte in der Nähe Siegburg
Wahnbachtalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Wahnbachtalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 50° 48′ 17″ N, 7° 17′ 3″ OKoordinaten: 50° 48′ 17″ N, 7° 17′ 3″ O
Daten zum Bauwerk

Bauzeit 1954 bis 1958
Höhe über Gründungssohle 52,5 m
Höhe über Gewässersohle 46 m
Höhe der Bauwerkskrone 126,1 m
Bauwerksvolumen 1 020 000 m³
Kronenlänge 379 m
Kronenbreite 7,55 m
Böschungsneigung luftseitig 1:1,5 – 1:1,75
Böschungsneigung wasserseitig 1:2 – 1:2,5
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 124 m
Wasseroberfläche 2 km²
Stauseelänge 5,8 km
Speicherraum 41 300 000 m³
Gesamtstauraum 43 180 000 m³
Einzugsgebiet 69 km²
Bemessungshochwasser 110 m³/s

Die Wahnbachtalsperre liegt in Siegburg-Seligenthal im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis und dient der Trinkwasserversorgung. Der Stausee wird vorwiegend durch den Wahnbach gespeist.

Die Talsperre und die Trinkwasserversorgung wurden am 28. April 1958 vom damaligen Ministerpräsidenten Fritz Steinhoff in Betrieb genommen. Der am 12. Juni 1953 gegründete Wahnbachtalsperrenverband (WTV) versorgt mehr als 780.000 Einwohner in der Bundesstadt Bonn, im Rhein-Sieg-Kreis und im Landkreis Ahrweiler mit Trinkwasser, wobei dies aber auch teilweise durch Grundwasser aus dem unteren Siegbereich geschieht.

Das Absperrbauwerk der Talsperre ist ein 52,5 m hoher Staudamm.

Wasserseite des Staudamms

Bevor die Wahnbachtalsperre gebaut wurde, befanden sich im heutigen Stauraum an Gebäuden die „Lüttersmühle“, das Gasthaus „Wahntaler Schweiz“ (beide etwa 50° 50′ 12,9″ N, 7° 18′ 32,4″ O), zwei landwirtschaftliche Anwesen – „Hillenbach“ (etwa 50° 50′ 12,6″ N, 7° 18′ 27,8″ O) und „Petershof“, der auf dem Gelände der ehemaligen Hoffnungsthaler Hütte stand (etwa 50° 49′ 8″ N, 7° 18′ 20″ O). Die Bewohner dieser Häuser mussten umgesiedelt werden. Am Einlauf des Wahnbaches, wo die heutige Vorsperre steht, befand sich die Gaststätte „Herkenrather Mühle“. Das Gebäude wurde durch den Wahnbachtalsperrenverband (WTV) über mehrere Jahre als Versuchsanlage für Phosphor-Eliminierungsanlagen genutzt.

Die Zweckbestimmung der Talsperre sollte sein:

  • die Abgabe von Zuschusswasser bei Niedrigwasserführung der Sieg
  • die Erzeugung von Wasserkraft
  • der Hochwasserschutz im unteren Wahnbachtal und
  • die Versorgung von Bonn, Siegburg, dem Siegkreis und dem Landkreis Bonn mit Trinkwasser und des in Siegburg ansässigen Industrieunternehmens, der Chemie-Faser AG, mit Brauchwasser

Das am 12. November 1955 verliehene Wasserrecht erlaubt eine jährliche Entnahme von 28,1 Millionen Kubikmetern.

Die Bilder vergleichen den Zustand vor und nach dem Bau des Stausees. In der Karte von 1951 führt die Wahnbachtalstraße entlang des Wahnbachs bis zur heutigen L189 bei Herkenrath. Nach der Überflutung durch den Bau der Staumauer verschwanden Bachverlauf und Straße im Stausee. Am nördlichen und südlichen Ende des Sees finden sich Reste der Straße, und zwischen Wolperath und Wahn ehemalige Zubringerstraßen. Die 1925–1927 gebaute Ummigsbachbrücke wurde 1945 von der Wehrmacht gesprengt.

Laut der geologischen Karte des Geologischen Dienstes NRW bestehen die umgebenden Schichten aus den Siegen-Schichten, bei Neunkirchen-Seelscheid auch Schichten des Ems. Auf den Bergkuppen werden diese paläozoischen Schichten meist von quartären Löss bedeckt.

Die Siegen-Schichten sind stellenweise fossilführend. Bei den weitverbreiteten Sandstein-Tonschiefer-Wechsellagerungen kommen diese meistens in den tonigen Lagen vor.

Diese Fossilien sind aus paläobotanischer Sicht sehr wertvoll, da sich Einblicke in die Flora des Unterdevons ergeben. Hier gefundene Arten sind u. a. Taeniocrada decheniana, Sciadophyton laxum, Sawdonia und Stockmansella langii.[1] Insbesondere Letztere Art bildete damals schilfartige Bestände.

Weitere lokal begrenzte Schichten sind die oligozänen bis miozänen Basalte und Basalttuffe des Steimelskopf. In der Umgebung von Heide kommen quartäre Flugsande und weiter östlich Hauptterrassenkiese vor.

Steinbruch, in dem das Schüttmaterial gewonnen wurde (bei Vollstau überflutet)
Blick in den Grundablassstollen von der Wasserseite her
Schussrinne und Tosbecken
Wahnbachtalsperre

Das Bauwerk der Talsperre besteht aus einem Grundablassstollen, Entnahmeturm, Herdmauer-Kontrollstollen und dem eigentlichen Sperrbauwerk. Das Dammbauwerk wurde aus einer Schüttung von Grauwacke errichtet, die aus einem Talhang bei der Ortschaft Pinn gewonnen wurde. Diese bekam eine Außenhautabdichtung aus Asphaltbeton. Die übrigen Bauwerke wurden aus Beton errichtet. Im Januar 1955 begannen die Arbeiten am Dammbauwerk. Zwischen April und August 1955 wurden die Arbeiten am Herdmauer-Kontrollstollen, am wasserseitigen Dammfuß und die Hochwasserentlastung mit der Schussrinne und dem 8 m tiefen Tosbecken ausgeführt. Damit der Wahnbach während der Baumaßnahme nicht zu Überflutungen führte, wurde er durch einen Umleitungsstollen am Dammbauwerk vorbeigeführt. Dieser Stollen beherbergt heute die Rohwasserleitung vom Entnahmeturm, welcher eine Entnahmemöglichkeit in drei Wassertiefen ermöglicht (20, 25 und 30 m über der Gründungssohle). Zwei weitere Wasserentnahmemöglichkeiten bietet der Grundablassstollen mit Höhen von 0 und 10 m über der Gründungssohle.

Von September 1955 bis Juni 1956 wurde das Dammbauwerk durch Aufschüttung von Steinschüttmaterial errichtet. Dabei lag die tägliche Leistung bei 8.600 m³. Am 19. Juni 1956 wurde Richtfest gefeiert. Danach brachte man innerhalb von fünf Monaten die Oberflächenabdichtung mit Asphaltbeton wasserseitig auf. Am 20. Dezember 1956 wurde durch Schließung der Absperrklappen der Einstau des Wahnbaches begonnen.

Im See selbst befindet sich eine Plattform mit einer Belüftungsanlage. Mittels eines Periskops kann Luft in verschiedene Wassertiefen gepumpt und somit der Sauerstoffgehalt des Wassers beeinflusst werden.

Unterhalb des Absperrbauwerkes befindet sich ein Maschinenhaus mit Pumpen für die Förderung des Rohwassers zur Trinkwasseraufbereitungsanlage Siegelsknippen sowie ein weiteres, das Anlagen enthält, die zur Reduzierung des Kohlensäuregehalts des ebenfalls unterhalb des Damms ankommenden Grundwassers aus dem Hennefer Siegbogen dienen.

Am oberen Zulauf des Wahnbachtalsperrensees, nahe der „Herkenrather Mühle“, befindet sich ein weiteres Absperrbauwerk – die Vorsperre. Hier wird das Wasser für das Hauptbecken in einer Phosphor-Eliminierungsanlage vorgeklärt.

Durch intensive landwirtschaftliche Düngung und Nutzung der Flächen im Einzugsgebiet des Wahnbaches entstand eine Massenentwicklung von Algen im Stausee und es drohte die Eutrophierung des Sees. Die Ursache dafür lag in den ausgelösten Nährstoffen, überwiegend durch hohe Konzentration von Phosphor. Durch die weitgehende Vorbehandlung der Zuflüsse wird den Algen die Lebensgrundlage entzogen und die im Stausee produzierte Biomasse reduziert. Hierfür werden die Phosphorverbindungen reduziert, die mineralischen Trübstoffe und organischen Verbindungen entfernt sowie Algen und Plankton verringert. Anfangs wurde mit einer Versuchsanlage in der „Herkenrather Mühle“ begonnen. Diese hatte eine Durchsatzleistung von 1 m³/h. Heute hat die Anlage einen Durchsatz von ca. 18.000 m³/h. Das Vorbecken hat ein nutzbares Speichervolumen von ca. 500.000 m³ und der Damm verfügt über einen eigenen Hochwasserüberlauf.

Sicherheit und Hochwasserschutz

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Stauseen nehmen mit ihren Absperrbauwerken eine Sonderrolle im Hinblick auf die Überwachung im laufenden Betrieb ein. Jedes Staubauwerk muss aufgrund seiner Konstruktion und Lage als Einzelbauwerk betrachtet werden. Hierfür ist ein individuell angepasstes Überwachungssystem erforderlich. Die Überwachung findet in Abstimmung mit der staatlichen Aufsichtsbehörde statt. Dies liegt in NRW bei den Staatlichen Umweltämtern. Die letzte große Revision wurde im Herbst 2006 durchgeführt, wozu der Wasserspiegel stark abgesenkt werden musste.

Der Schutz des Dammbauwerks vor Überflutung wird über eine Hochwasserentlastungsanlage und den Grundablassstollen mit zwei Leitungen mit einem Durchmesser von 1400 mm, die wie die Schussrinne im Tosbecken münden, gewährleistet.

Neben der Trinkwassergewinnung stellt der Hochwasserschutz eine wichtige Aufgabe der Talsperre dar. Um das auftretende Hochwasser aufnehmen zu können, wird ein Speichervolumen festgelegt, das in einem vorgeschriebenen Zeitraum freizuhalten ist. Dies sind die Monate zwischen November und März. Für die Wahnbachtalsperre ist ein Volumen von 2 Mio m³ vorzuhalten. Wird das Volumen vollständig beansprucht und der Zulauf hält weiterhin konstant hoch an, wird das überschüssige Wasser kontrolliert über die Hochwasserentlastungsanlage an das Unterwasser abgeleitet.

Wassergewinnungsgebiete

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Einzugsgebiet der Wahnbachtalsperre

Das Hauptwassergewinnungsgebiet der Wahnbachtalsperre liegt zwischen Wiehl-Drabenderhöhe im Nordosten, Hennef/Much im Südosten sowie Siegburg/Seelscheid im Nordwesten. Sie wird überwiegend durch den Wahnbach mit seinen Zuläufen, darunter namentlich dem Wendbach, gespeist.

Zur weiteren Wassergewinnung dienen ein Grundwasserwerk im Bereich des Hennefer Siegbogens sowie das Grundwasserwerk Untere Sieg in Meindorf.

Wahnbachtalsperre

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Der durchschnittliche Talsperreninhalt beträgt 34 Millionen Kubikmeter im Jahr. Das Wasserrecht erlaubt eine jährliche Entnahme von 28,1 Mio m³ aus der Talsperre. Somit ist eine gesicherte Reserve vorhanden. Die Gewässergüte wird beeinflusst durch die anorganischen Parameter der Phosphorkonzentration; diese ist im Wahnbach und den übrigen Zuflüssen ohnehin schon gering und tendenziell weiter rückläufig.

Am 3. März 2000 wurde dem Verband eine wasserrechtliche Bewilligung zur Entnahme von 20 Mio. m³/Jahr, für die Dauer von 40 Jahren, erteilt. Gewonnen wird das Grundwasser mittels dreier Horizontalbrunnen und aufbereitet in einer Anlage in Sankt Augustin-Meindorf. Die Grundwasserstände werden regelmäßig überwacht: wöchentlich an 82 Messstellen, monatlich an 103 Messstellen sowie halbjährlich an 207 Messstellen.

Hennefer Siegbogen

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Am 11. Mai 1978 wurde für diesen Bereich dem Verband die wasserrechtliche Bewilligung zur Entnahme von 13,3 Mio. m³/Jahr erteilt. Hier wird das Trinkwasser mittels zweier Horizontalfilterbrunnen gewonnen, anschließend zum Fuß des Staudamms geleitet, wo ein Großteil der Kohlensäure ausgegast und schließlich wie das Oberflächenwasser aus der Talsperre in der Aufbereitungsanlage Siegelsknippen zu Trinkwasser verarbeitet wird. Die wasserrechtliche Bewilligung ist bis zum 31. Dezember 2008 gültig. Auch hier wird an vielen Stellen der Grundwasserspiegel beobachtet. Wöchentlich an 46, monatlich an 65 sowie halbjährlich an 161 Messstellen.

Die Grundwasserströmung und die Grundwasserstände werden durch die Wasserstände der Sieg und Rhein sowie der Geomorphologie der grundwasserführenden Untergründe beeinflusst. Die Förderbrunnen erzeugen im Grundwasserspiegel einen erkennbaren Absenktrichter der aber nur geringe Ausdehnung hat. Die Rohwassergüte des Grundwassers ist abhängig von der Nitrat-Konzentration und hat eine sinkende Tendenz. Rund um die Wassergewinnungsanlagen besteht ein Wasserschutzgebiet. Dieses wird in verschiedene Zonen eingeteilt.

Trinkwasseraufbereitung

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Bei der Aufbereitung von Talsperrenwasser zu Trinkwasser müssen alle im Talsperrenwasser enthaltenen Inhaltsstoffe, die im Trinkwasser nicht enthalten sein dürfen, entfernt werden. Die unerwünschten Inhaltsstoffe gelangen durch Einschwemmen aus den Zuflüssen der Talsperre ins Talsperrenwasser oder bilden sich hier durch Wachstum und Abbau von Algen und anderen Wasserorganismen.

Zu den unerwünschten Inhaltsstoffen im Talsperrenwasser gehören:

Gelöste Stoffe

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  • Abbauprodukte von Pilzen, Bakterien und Algen (teilweise giftige, geruchsbildende Stoffe, stören bei der Desinfektion)
  • Eisen und Mangan (ungiftige, braunfärbende Stoffe, stören bei der Desinfektion)
  • Humusstoffe (ungiftige, braune Stoffe, stören bei der Desinfektion)
  • Mineralöle, Lösemittel, Bestandteile von Reinigungsmitteln (teilweise giftige, geruchsbildende Stoffe)
  • Pflanzenschutzmittel (giftige Stoffe)

Partikel und Trübstoffe

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  • Krankheitserreger aus Abwasser und Tierfäkalien
  • lebende oder abgestorbene Pilze, Bakterien, Algen, Wassertierchen (teilweise giftige, geruchsbildende Stoffe, stören bei der Desinfektion)
  • mineralische Trübstoffe aus Abschwemmungen

Die Trinkwasseraufbereitungsanlage des WTV steht in Siegburg-Siegelsknippen. Sie liegt ca. 100 Meter oberhalb des Wahnbachtals. Ein Schwerpunkt der Wasseraufbereitung liegt in der vom Verband weiterentwickelten Flockungsfiltration und der im Wesentlichen vom WTV neu entwickelten Desinfektion durch UV-Licht und Ultraschall.

Durch Einmischung von Flockmittel, in der Regel Eisen(III)-chlorid, entstehen große Flocken, die möglichst alle Feinstoffe aus dem Rohwasser binden sollen. Diese werden im weiteren Verlauf durch die Sandfilter ausgefiltert. Durch Ultraschallbehandlung wird das im Wasser befindliche Plankton deaktiviert, so dass es sich einfach herausfiltern lässt. Geschieht dies nicht, kann es sich aus den Flocken lösen und so den Filter durchdringen.

Die Filter bestehen aus mehreren Schichten: einer Quarzsandschicht von ca. 0,8 m und einer Schicht aus Anthrazitkohle mit 1,2 m. Beim so genannten Rückspülen werden die gefilterten Stoffe ausgespült und in der mechanischen Absetzanlage abgelagert. Das Rohwasser gelangt jetzt in einen Zwischenspeicher. Von dort geht es in die UV-Desinfektion (eine Neuerung im Bereich der Desinfektion und hauptsächlich durch den WTV entwickelt – früher wurde hier Chlordioxid verwendet). Durch Bestrahlen der Mikroorganismen im Wasser mit UV-Licht von 400 J/m² werden alle hygienisch relevanten Mikroorganismen erfasst und unschädlich gemacht. Das Verfahren ist mittlerweile zugelassen nach dem Teil II der Liste-Desinfektionsverfahren (Bundesgesundheitsblatt 10/2002 S. 842).

Das Wasser wird ständig durch das eigene akkreditierte Labor untersucht. Weiterhin betreibt der WTV im Wasserwerk Meindorf den ersten und bislang weltweit größten Prüfstand für UV-Desinfektionsgeräte bis 3000 m³/h und arbeitet dabei mit dem DVGW zusammen. In diesem Prüfstand wurden einige Groß- und Kleinanlagen für die USA, Deutschland, Frankreich und Kanada geprüft.

Trinkwasserqualität

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Die chemische und bakteriologische Beschaffenheit des gelieferten Trinkwassers erfüllt zu jeder Zeit die Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Das sehr weiche (kalkfreie) und korrosionschemisch günstige Wasser liegt im Härtebereich zwischen 1 und 2 (7° dH). Der Unterschied zwischen den Versorgungsgebieten, der sich aus der Belieferung der Talzone Bonn mit einem höheren Anteil an im Wasserwerk Untere Sieg aufbereiteten Grundwasser ergibt, ist nur gering.

Versorgungseinrichtungen

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Neben den Grundwasserbrunnen, der Talsperre und den beiden Aufbereitungsanlagen verfügt der Wahnbachtalsperrenverband über 230 km Transportleitungen (Roh- und Trinkwasser). Zusätzlich gibt es 16 Trinkwasserbehälter mit einer Kapazität von 113.000 m³, 17 Pumpwerke zur Druckerhöhung und einen Düker zur Versorgung des westlich des Rheins gelegenen Teils des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Bundesstadt Bonn. Der Düker besteht, aus Gründen der Redundanz, aus zwei getrennten Wasserleitungen und wurde zur Kostensenkung zusammen mit zwei Gasleitungen etwa 1,20 m unterhalb des natürlichen Rheinbetts verlegt.

Versorgungsgebiet

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  • Sämtliche Gebäude, die sich im Bereich des heutigen Stausees befanden und damit überflutet worden wären, wurden während des Baus des Staudamms abgerissen. Es existieren jedoch noch einige Brücken, die bei geringem Wasserstand (wie zuletzt im Sommer 2008) trockenfallen.
  • Durch den Stausee verlaufen einige Versorgungsleitungen, die auf der ursprünglichen Wahnbachtalstraße angebracht wurden und der Versorgung der Phosphoreliminierungsanlage dienen.
  • Da die Talsperre ausschließlich der Trinkwasserversorgung dient, ist ihr Nutzen zur Naherholung begrenzt, da unter anderem das Schwimmen im See und das Campieren in der Schutzzone, anders als bei Stauseen mit Mischnutzung (wie z. B. dem Rursee), verboten ist und die Zuwiderhandlung mit einem Ordnungsgeld bis 50.000 €[2] belegt werden kann. Auch das Betreten der trockenen Sohle während z. B. wartungsbedingter Entleerung des Stauraums ist ohne entsprechende Genehmigung nicht zulässig.[3] Zudem ist das Gebiet von außen kaum einsehbar und für Rettungskräfte schwer zugänglich, so dass bei einem medizinischen Notfall für den unbefugten Besucher Lebensgefahr besteht.[4]
  • Angeln ist in der Wahnbachtalsperre gemäß den Gesetzesvorgaben für Inhaber eines besonderen, jährlich in begrenzter Zahl ausgegebenen Fischereischeines erlaubt. Der erfolgreichste Angler war bisher Franz Schmitz, der 1990 eine 18 Pfund schwere Forelle an den Haken bekam. Wöchentlich werden durch einen Fischer Blaufelchen mittels Netz abgefischt, um das biologische Gleichgewicht zu erhalten.[5]
  • Im April 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Asphaltbetonabdichtung des Staudamms saniert werden muss. Zu diesem Zweck wurde der Stauinhalt bis Ende Juni 2008 um 35 Mio. m³ gesenkt, was dazu führte, dass weite Teile des Stausees trockenfielen. Dabei wurden auch Reste der alten Besiedlung sichtbar.[6]
  • Die Namen der Orte am Stausee enden häufig auf -schoß.

Sanierung des Hauptdammes 2008

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Der Damm während der Sanierungsarbeiten, Frühjahr 2009

Im Jahr 2008 musste die Asphaltversiegelung des Hauptdammes oberhalb von etwa 20 Metern über der Talsohle erneuert werden. Zu diesem Zweck wurde der Wasserspiegel des Hauptstauraumes um ca. 25 m abgesenkt, wodurch weite Teile des sonst überfluteten Wahnbachtales trockenfielen. Der Hauptdamm einschließlich des Vorplatzes war während der Arbeiten für Besucher gesperrt. An beiden Seiten des Damms wurde für Besucher je ein Aussichtspunkt eingerichtet, von dem man einen guten Blick auf die Sanierungsarbeiten hat. Leider waren diese Punkte für Ortsfremde teilweise nur schwer zu finden, was viele Besucher dazu verleitete, die Baustelle selber zu betreten. Während der Hauptphase der Arbeiten war im Nordwesten eine Aussichtsplattform im Garten der Talsperrenaufsicht eingerichtet. Seit Mitte Dezember 2008 ist der Vorplatz am Hauptdamm, und seit Anfang Juli 2009 auch der Damm selbst wieder zugänglich. Die Plattform an der südwestlichen Seite ist seitdem teilweise zugänglich, teilweise (wie der Damm selbst) als Baustelle abgesperrt. Für Rollstuhlfahrer waren beide provisorischen Aussichtspunkte nicht nutzbar, die nordwestliche, weil es dort Treppen zu steigen galt, die südöstliche, weil der Weg, der zunächst aus guten Waldwegen besteht, am Ende steil und unwegsam wird. Der nun zugängliche Damm ist jedoch für Rollstuhlfahrer nutzbar.

Der Wiedereinstau begann Mitte November 2008, kurz nach dem Abschluss der Arbeiten am Hauptdamm. Der reguläre Wasserstand wurde zunächst für März oder April 2009 erwartet.[7] Aufgrund geringer Niederschläge wurde er jedoch erst im Sommer 2009 erreicht, und seit Mitte Juli 2009 wird wieder regulär Wasser aus dem Stausee entnommen.[8]

  • div. Jahresberichte des WTV
  • Norbert Eckschlag, Wolfram Such: Wasser. 50 Jahre Wahnbachtalsperrenverband. 1953–2003. Herausgegeben vom Wahnbachtalsperrenverband. Edition Blattwelt, Niederhofen 2003, ISBN 3-936256-03-9.
  • Norbert Eckschlag: Die neue Trinkwasseraufbereitungsanlage des Wahnbachtalsperrenverbandes. Das bautechnische Konzept. In: Bewirtschaftung und Schutz der Trinkwassertalsperren. Güte und Aufbereitung von Talsperren (= Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren. ATT-Schriftenreihe 3). Vorträge und Diskussionen auf dem Technisch-Wissenschaftlichen Symposium zum 30-jährigen Bestehen der ATT, am 30. November 2000. Oldenbourg-Industrieverlag, München 2001, ISBN 3-486-26512-1, S. 343–352.
Commons: Wahnbachtalsperre – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schweitzer, Hans-Joachim, Die ältesten Pflanzengesellschaften Deutschlands, Erdgeschichte im Rheinland: Fossilien und Gesteine, 1994, Wighart v. Koenigswald und Wilhelm Meyer (Hrsg.), Verlag Dr. Friedrich Pfeil
  2. Bußgeldkatalog Umwelt. In: Geltende Erlasse (SMBl. NRW.). Ministerium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen, 4. Februar 2017, abgerufen am 9. Februar 2017.
  3. Wasserschutzgebietsverordnung Wahnbachtalsperre. (PDF; 135 kB) Regierungsbezirk Köln – Der Regierungspräsident als obere Wasserbehörde, 14. Mai 1993, abgerufen am 9. Februar 2017.
  4. Axel Vogel: Wanderer kollabiert: Rettungseinsatz in der Wahnbachtalsperre. In: General-Anzeiger (Bonn). 2. August 2008, abgerufen am 9. Februar 2017.
  5. Stefan Villinger: Hegefischer Netz raus für gutes Trinkwasser – Blaufelchen in der Wahnbachtalsperre. In: Rhein-Sieg-Rundschau. S. 23, abgerufen am 8. August 2017.
  6. Axel Vogel: Im Wahnbachtal taucht die Erinnerung auf. In: General-Anzeiger (Bonn). 19. Juni 2008, abgerufen am 9. Februar 2017.
  7. Axel Vogel: Viele Menschen pilgerten zur Wahnbachtalsperre. In: General-Anzeiger (Bonn). 6. Dezember 2008, abgerufen am 9. Februar 2017.
  8. 800.000 Verbraucher erhalten Trinkwasser wie vor der Talsperrensanierung. (Memento vom 25. Oktober 2010 im Internet Archive) Wahnbachtalsperrenverband, 15. Juli 2009.