Die Petite Messe solennelle von 1863 ist neben dem Stabat Mater Rossinis zweite umfangreiche sakrale Komposition für Soli und Chor, Klavier und Harmonium. Mit etwa 80 Minuten Dauer ist sie eine groß angelegte Missa solemnis; der Zusatz “Petite”, klein, ist selbstironisch. Rossini schreibt unter die Originalpartitur: “Guter Gott. Hier ist sie nun, die armselige kleine Messe. Habe ich wirklich heilige Musik oder doch verdammte Musik gemacht? Ich bin für die Opera buffa geboren, Du weißt es wohl! Ein bisschen Wissen und ein bisschen Herz, das ist alles. Sei also gesegnet und gönne mir das Paradies.”

Rossini, der “Schwan von Pesaro”, hatte sich als Opernkomponist längst zur Ruhe gesetzt; er schrieb nur noch, wozu er Lust hatte – für Musiker:innen und Publikum ist eine Aufführung immer ein besonderes Erlebnis.