25. GI Jahrestagung 1995: Zürich, Schweiz

Refine list

showing all ?? records

Multimedia, Hochgeschwindigkeitstelekommunikation, Sicherheit im Internet: das sind längst nicht mehr Themen aus dem akademischen Elfenbeinturm. Die Forderungen der Anwender aus so unterschiedlichen Bereichen wie öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen oder Umweltschutz zwingen zu einer stärkeren Zusammenarbeit von Hochschule und Industrie, von Theoretikern und Praktikern, von Visionären und Pragmatikern.

GISI 95 ist die erste gemeinsame Jahrestagung der (deutschen) Gesellschaft für Informatik (GI) und der Schweizer Informatiker Gesellschaft (SI). Sie will unter dem Motto Herausforderungen eines globalen Informationsverbundes für die Informatik diese Zusammenarbeit vertiefen.

Hauptvorträge

Tutorien

Fachgespräch 1: Öffentliche Verwaltung im Informationsverbund

Viele Bereiche der öffentlichen Verwaltung werden künftig geprägt durch die Möglichkeiten der Informatik. Bereits im Gang ist eine Vernetzung von Behörden, welche die organisatorischen und räumlichen Grenzen von Verwaltungsträgern und -ebenen überschreitet. Die gemeinsame Nutzung von Informationsbeständen wird vor allem in der Europäischen Union durch transnationale Verknüpfung und Integration öffentlicher Informationssysteme (Stichwort: Schengen) erleichtert. Im Hinblick auf das Regieren und Verwalten fordert "elektronischer Föderalismus" heraus zur Neubestimmung der Checks and Balances einer nunmehr informationell überspielten Gewaltentrennung. Und auch kleinere Verwaltungseinheiten werden bald von Möglichkeiten kooperativen Arbeitens über Entfernungen hinweg profitieren. Schliesslich ergibt sich die Perspektive von Verwaltungsleistungen und Dienstleistungsangeboten zuhause oder in neuartigen, multifunktionalen kleinen Servicezentren. Das Fachgespräch will durch Beiträge aus der Verwaltungspraxis und aus der Praxis der Informationssystementwicklung Anwendungen darstellen, ihre Implikationen für Verwaltung(sreform) und Gesellschaft verdeutlichen, sowie organisatorische, technische und rechtliche Gestaltungsperspektiven aufzeigen.

Koordination: Klaus Lenk, Universität Oldenburg

Fachgespräch 2: Zukünftige Kommunikationsarchitekturen

Die nächste Generation von verteilten Computeranwendungen wird sehr hohe Anforderungen an die Datentransportinfrastruktur stellen. Heutige Kommunikationsarchitekturen bieten in vielfacher Hinsicht ausgezeichnete Kommunikationsdienste an, jedoch haben sich die aus den 70er Jahren stammenden Modelle (z.B. OSI, TCP/IP) nicht in allen Bereichen bewährt und sind heute einem Revisionsprozess unterworfen, der zu einer neuen Generation von Kommunikationsarchitekturen führen wird. Einerseits müssen Kommunikationsaspekte mit Fragen zur Einbindung von Protokollfunktionalität in das Betriebssystem eng gekoppelt gesehen werden. Andererseits wird der Entwurf von Kommunikationsprotokollen und deren automatische Konfiguration auf eine neue Grundlage gestellt werden müssen.

Koordination: Burkhard Stiller, Universität Cambridge

Fachgespräch 3: Verteilte CAD-Systeme - Voraussetzung für effiziente Entwicklungsarbeit im Unternehmensverbund

Verteilte CAD-Systeme sind auf die Belange einer abteilungs- und unternehmensübergreifenden Produktentwicklung in heterogenen Informatik-Landschaften ausgerichtet. Sie unterstützen die Entwickler beim gemeinsamen, parallelen Arbeiten auf verteilten, konsistenten Datenbeständen. Dazu erweitern sie ihren bestehenden Funktionsumfang um Methoden des integrierten Prozess- und Produktdatenmanagements. Ziel dieses Fachgespräches ist es, aufzuzeigen, wie ein Arbeiten in verteilten Entwicklungsprozessen aussieht, welche Anforderungen an verteilte CAD-Systeme gestellt werden, welche Lösungen in der Praxis bereits vorhanden sind und in welche Richtung sich CAD-Systeme zukünftig entwickeln müssen, um eine verteilte Produktentwicklung effizient zu unterstützen.

Koordination: Jürgen Gausemeier, Universität Paderborn

Fachgespräch 4: Prozessentwurf und Workflow-Management

Workflow-Management-Systeme werden eingesetzt für die Automatisierung bestehender betrieblicher Abläufe; sie führen aber auch zur Reorganisation dieser Abläufe. Ziel dieses Fachgesprächs ist es, aufzuzeigen, was unter dem Thema Business-Process-Redesign verstanden wird, welche Methoden man einsetzen kann, um betriebliche Abläufe zu analysieren und effizienter zu gestalten, was heutige Workflow-Management-Systeme leisten, wo sie eingesetzt werden und was forschungsmässig getan wird, um den Stand der Technik zu verbessern.

Koordination: Hubert Österle, HSG St. Gallen, Hans-Jörg Schek, ETH Zürich

Fachgespräch 5: Informations- und Computersicherheit

Durch die wachsende Abhängigkeit der Wirtschaft und Gesellschaft von Informatiksystemen, die zunehmende Einsicht in die Notwendigkeit des Datenschutzes und durch die immer grössere Vernetzung und Komplexität von Informationssystemen ist die Informations- und Computersicherheit zu einem zentralen Thema geworden. In diesem Fachgespräch sollen einem breiten Publikum technisch fundierte Beiträge zu allgemeinen Fragen vorgestellt werden. Themenbereiche sind unter anderem Sicherheit in verteilten Systemen, offenen Netzen und Datenbanken, elektronische Zahlungsmittel, kryptographische Protokolle, Schlüsselmanagement, formale Methoden und Sicherheitsarchitekturen.

Koordination: Ueli Maurer, ETH Zürich

Fachgespräch 6: Intelligente Lehr-/Lernsysteme

Das Thema der Jahrestagung heisst: Herausforderung eines globalen Informationsverbundes für die Informatik. Ein derartiger Verbund sollte es ermöglichen, mit Hilfe "intelligenter" Methoden Probleme zu lösen und die komplexer werdende Welt begreifbar zu machen. Zu diesen "intelligenten" Methoden zählen die intelligenten Lehr-/Lernsysteme. Zu behandelnde Themen sind: Akquisition, Repräsentation und Anwendung von Wissen, Diagnose und Modellierung von Wissenserwerbs- und Wissensvermittlungsprozessen, Architekturen von intelligenten Lehr-/Lernsystemen, Werkzeuge zur Konstruktion von intelligenten Lehr-/Lernsystemen, Sicherstellung der Echtzeitorientiertheit von intelligenten Lehr-/Lernsystemen, Evaluation, Akzeptanzuntersuchungen, Praxiseinsatz.

Koordination: Claus Möbus, Universität Oldenburg

Fachgespräch 7: Welchen Wert haben theoretische Grundlagen für die Berufspraxis?

Die Theoretische Informatik steht im Spannungsfeld zwischen ihrem Anspruch auf eine methodische Grundlegung des Fachs und einem immer stärker zunehmenden Anwendungssog. Die Frage, was die Grundlagenausbildung leisten kann und welchen Wert sie für die Berufspraxis hat, ist daher von entscheidender Bedeutung für das Selbstverständnis der Informatik als wissenschaftliche Disziplin. Die Rolle der Theorie in der Informatik soll aber im Rahmen dieses Fachgespräches nicht nur im Kreis der dieses Gebiet vertretenden Wissenschaftler, sondern auch aus der Sicht von Rechnerherstellern, Software-Häusern, Ingenieur-Anwendungen und der Betriebswirtschaft diskutiert werden. Insbesondere geht es um die Frage, ob und welche Theorie-Inhalte in den Informatikstudiengängen an den Universitäten, Technischen Hochschulen, Fachhochschulen und in der Lehrerausbildung vermittelt werden sollten.

Koordination: Thomas Ottmann, Universität Freiburg

Fachgespräch 8: Entwurf und Entwicklung verteilter Informationssysteme

Trotz der verlockenden technischen Möglichkeiten sind verteilte Informationssysteme in der Praxis bisher nur selten realisiert. Dies ist u. a. bedingt durch die Komplexität des Entwurfs, des Aufbaus und des Betriebs solcher Systeme. Die grosse Vielfalt an Realisierungsvarianten und an kommerziell verfügbaren Produkten, welche im Rahmen einer verteilten Umgebung zum Einsatz kommen können, stellt Entwickler vor besondere Probleme. Ziel des Fachgesprächs ist es, Aspekte des Entwurfs, der Entwicklung und des Betriebs von verteilten Informationssystemen kritisch zu durchleuchten.

Koordination: Andreas Oberweis, Universität Karlsruhe

Fachgespräch 9: Objektorientierte Spezifikation verteilter Software-Systeme

Dieses Fachgespräch setzt sich auseinander mit objektorientierten Methoden, Notationen und Werkzeugen für die Spezifikation solcher Software-Systeme, deren Implementierung auf mehrere Rechner verteilt ist.

Koordination: Martin Glinz, Universität Zürich

Fachgespräch 10: Wiederverwendung in der Softwaretechnik

Wiederverwendung von Ergebnissen (z.B. Spezifikationen oder Programmbausteinen) des Software-Entwicklungsprozesses wird seit vielen Jahren als eine Möglichkeit gesehen, die Produktivität und die Qualität bei der Softwareentwicklung zu verbessern. Eine besonders gute Wiederverwendung verspricht man sich vom Einsatz der Objektorientierung. In diesem Fachgespräch geht es um alle Aspekte der Wiederverwendung, besonders solche, die über praktische Erfahrungen mit der Wiederverwendung im Rahmen des Softwareentwicklungsprozesses berichten.

Koordination: Jürgen F. H. Winkler

Fachgespräch 11: Konzepte und Architekturen für die Integration kooperierender Anwendungen

Die Anforderungen an Softwareprodukte werden aufgrund zunehmender Vernetzung und den sich daraus ergebenden Wünschen nach Unterstützung von kooperativem Arbeiten immer komplexer und vielschichtiger. Monolithische Softwaresysteme werden diesen Anforderungen nur schwer gerecht, unabhängig davon, wie hoch entwickelt die verwendete Softwarearchitektur ist. Um diese Bedürfnisse zu befriedigen, baut man heute verteilte Systeme, die aus verschiedenen kooperierenden Diensten und Anwendungen bestehen. Solche verteilten Architekturen bieten inhärent Vorteile in Bereichen wie dynamische Austauschbarkeit, Rekonfigurierbarkeit, Skalierbarkeit und Wiederverwendbarkeit. Ihre Entwicklung stellt aber hohe Anforderungen an Konzepte, Architekturen und Infrastruktur für Daten-, Kontroll- und Benutzungsschnittstellen-Integration. Ziel des Fachgesprächs ist es, Ansätze und Architekturen für verteilte kooperative Softwaresysteme mit Schwerpunkt auf Daten-, Kontroll- und Benutzungsschnittstellen- Integration zu diskutieren, diese zu kategorisieren und deren praktische Relevanz und Durchführbarkeit aufzuzeigen.

Koordination: Walter Bischofberger, Schweizerische Bankgesellschaft, Zürich

Fachgespräch 12: Reengineering in globalen Anwendungsarchitekturen

Ziel dieses Fachgespräches ist es, die Herausforderungen globaler Anwendungsarchitekturen vor allem aus der Sicht der bestehenden Anwendungen zu beleuchten, insbesondere unter dem Aspekt des Reengineering.

Koordination: Knut Hildebrand, Universität Münster

Fachgespräch 13: Dezentralisierung und Selbstorganisation im globalen Informationsverbund

Für die Informatik stellt die Zunahme der Komplexität eine der grössten Herausforderungen dar. Im betrieblichen bzw. gesellschaftlichen Umfeld betrachtete Computersysteme bestehen aus einer Menge interagierender Prozesse, die sowohl die Entwicklung als auch den Einsatz informationstechnischer Systeme hochgradig komplex werden lassen. Zudem sind viele nichtlineare Rückkoppelungseffekte zu erkennen. Dies gilt in verstärktem Masse auch für globale Zusammenhänge der Vernetzung bzw. Dezentralisierung. Damit sind die Voraussetzungen für Effekte der Selbstorganisation gegeben: Komplexität, Nichtlinearität, Rückkoppelung etc. Ein Verständnis für die Natur selbstorganisierender Phänomene ist für das Management dieser Prozesse unumgänglich. Dieses Thema und die verwandten Aspekte der Chaostheorie, Systemik, Autopoiese etc. sind heute von grossem Interesse.

Koordination: Henk Goorhuis, Universität Zürich

Fachgespräch 14: Internationale Arbeitsteilung und globale Vernetzung: Integration der Schwellen- und Entwicklungsländer in weltweite Netzwerke

Ziel des Fachgesprächs ist es, mit Menschen aus Unternehmen, Wissenschaft und Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit folgende Themen zu vertiefen: Globale Dezentralisierung von Unternehmen: Datennetze und das virtuelle Unternehmen - Erfahrungen aus Entwicklungsländern. Neue Formen in Forschung und Ausbildung: Eröffnet sich durch globale Vernetzung eine intensivierte wissenschaftliche Kooperation Nord-Süd/Süd-Süd? Wirtschaftliche Entwicklungschancen durch Software-Produktion und Software-Export für Staaten der "Dritten Welt"? (Erfahrungen z.B. aus Brasilien, Chile, Indien, Malaysia, Philippinen ...) Welche Konsequenzen sind für Industrieländer absehbar, z.B. Abbau v. Informatik-Arbeitsplätzen? Kann die Informatisierung einen Beitrag für nachhaltige Entwicklung (sustainable development) in Entwicklungsländern leisten? Demokratie und Informationsaustausch über Ländergrenzen hinweg: Sind internationale und regionale Kooperationsformen leichter zu fördern?

Koordination: Günther Cyranek, IT Assessment Zürich

Fachgespräch 15: Länderübergreifende Umweltinformationssysteme

Die Nutzung der Informatik im Anwendungsgebiet Umwelt weitet sich aus. Die Dringlichkeit der anstehenden Probleme und das Potential an Verfahren und Werkzeugen, das die Informatik zur Unterstützung von Problemlösungen bietet, begründet die steigende Bedeutung der Umweltinformatik. In allen europäischen Ländern werden für unterschiedliche Aspekte des Umweltschutzes Umweltinformationssysteme bereits betrieben oder sind im Aufbau. Es stellt sich nun die Aufgabe, orientiert an den Anforderungen eines globalen Umweltschutzes, den Einsatz länderübergreifender Umweltinformationssysteme v oranzutreiben. Mit diesem Ziel werden in dem Fachgespräch folgende Themenbereiche diskutiert: Bedarf an länderübergreifender Umweltinformation und Kommnikation; Anforderungen, Konzepte und aktuelle Realisierungen grenzüberschreitender Umweltinformationssysteme; Erschliessung und Einbindung nationaler Systeme; Architektur verteilter, heterogener Informationssysteme; technische und inhaltliche Vernetzung; Aufbau und Nutzung von Datenkatalogen und Meta-Informationen; Harmonisierung von Umweltinformationen und -systemen; Möglichkeiten und Perspektiven multinationaler Umweltinformationssysteme.

Koordination: Andreas Jaeschke, Forschungszentrum Karlsruhe

Fachgespräch 16: Computersimulation und Visualisierung - Chancen für die Industrie in einem vernetzten Europa

Die europäische Industrie ist im internationalen Wettbewerb darauf angewiesen, konkurrenzfähig zu sein. Produktzyklen zwingen zu schnellerer Entwicklung und zunehmendem Einsatz von Expertenwissen. Verkürzte Entwicklungszeiten können durch Einsatz von computerbasierten Design- und Entwicklungswerkzeugen sowie der Simulation des Verhaltens virtueller Prototypen erreicht werden. Zur Darstellung virtueller Prototypen sowie zur Auswertung des Simulationsverhaltens werden Visualisierungstechniken eingesetzt. Immer weniger Firmen können es sich leisten, in allen benötigten Bereichen selbst Experten bereitzustellen. Dies zwingt in zunehmendem Masse zur Kooperation mit spezialisierten Firmen, wie z.B. Softwarehäusern oder Zentren für Hochleistungsrechnen. Ein verbesserter Informationsverbund mit Hochgeschwindigkeitsnetzen wird diese Zusammenarbeit sowie den Einsatz entfernter Hochleistungsrechner im globalen Massstab ermöglichen. Herausforderungen und Chancen dieses Szenarios werden im Fachgespräch diskutiert.

Koordination: Ulrich Lang, Universität Stuttgart

Fachgespräch 17: Informationsverarbeitung und Kommunikation im Gesundheitswesen: Planung und Bewertung von Krankenhausinformationssystemen

Im Gesundheitswesen gewinnt die Informationslogistik, d.h. die rechtzeitige Bereitstellung von entscheidungsrelevanten Daten und Informationen sowie von Wissen eine immer grössere Bedeutung. Ziel dieses Fachgespräches ist es, einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Wissenschaftlern aus der SI, der GI und der GMDS (Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie) sowie der SGMI (Schweiz. Gesellschaft für medizinische Informatik) herbeizuführen, die an der Forschung zu Informationssystemen im Gesundheitswesen und zu Krankenhausinformationssystemen im besonderen beteiligt sind. Der Erfahrungs- und Wissensaustausch soll sich zum einen mit aktuellen Problemen bei Krankenhausinformationssystemen und den zur Zeit verwendeten Methoden und Werkzeugen für ihre Planung, Realisierung, Fortschreibung und Bewertung befassen. Zum anderen werden entsprechende Methoden und Werkzeuge für Informationssysteme vorgestellt und im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit bei Krankenhausinformationssystemen diskutiert.

Koordination: Hans-Jürgen Appelrath, Universität Oldenburg

Fachgespräch 18: Flexible Breitbandkommunikation durch ATM: Wirtschaftlichkeit und Integrationsfähigkeit für veränderliche Arbeitsplätze

Bisher war es üblich, Rechnernetze nach ihrem Spitzenbedarf hin auszurichten mit der Konsequenz, dass auch Arbeitsplätze für vorwiegend einfache Aufgaben mit Höchstleistungsschnittstellen versehen werden mussten. Abhilfe schafft hier die ATM-Technologie durch veränderliche Bandbreiten. Diese Flexibilität ist unmittelbar mit laufenden Kosten korrelierbar. Selbst anspruchsvolle Multimedia- und Hypermedia-Anwendungen sind jetzt vertretbar, da gerade bei ihnen das Anwendungsprofil zwischen den Extremen von immer noch einfachster Textverarbeitung bis hin zu Echtzeit-Videosequenzen beständig pendelt. Das Fachgespräch behandelt die mit ATM gewonnene Freiheit zur flexiblen Nutzung von unterschiedlichen Informatikaufgaben. Hierzu gehören bei übergreifenden bzw. globalen Anwendungen: Aufgaben mit veränderlichen Anforderungsprofilen, Konzepte für mobile Arbeitsplätze bei wechselnden Aufgaben, globale Wirtschaftlichkeit von öffentlichen und privaten ATM-Diensten, Bestandssicherung durch Integration von ATM mit anderen etablierten Netzwerktechniken und Einfluss von vorhandenen oder wünschenswerten Normen.

Koordination: Peter Jensch, Universität Oldenburg

Fachgespräch 19: Oberon - Betriebssystem der Zukunft für globale Informationsdienste

Die Programmiersprache Oberon und die Oberon-Systemumgebung wurden Ende der achtziger Jahre an der ETH Zürich entwickelt und repräsentieren heute den Stand der Technik bei der "erweiterbaren Programmierung". Während über die Sprache Oberon schon viel geschrieben worden ist, sind die Innovationen des Oberon-Systems nur wenigen Fachleuten ein Begriff. Dies ist um so bedauerlicher, als viele dieser Innovationen in Zukunft auch in kommerziellen Betriebssystemen wiederzufinden sein werden. Seit Jahren bietet Oberon z.B. Techniken wie Dynamic Link Libraries (DLL) und Object Linking and Embedding (OLE), die andernorts erst eingeführt werden. Oberon beruht auf dem Modell der "autonomen Workstation", die über leistungsfähige Netze mit einer Vielfalt von Informationsdiensten verbunden werden kann. Im Verlauf der letzten Jahre wurde eine grössere Anzahl solcher Dienste in Oberon integriert und wird heute über eine Schnittstelle zur Verfügung gestellt, die der Benutzer mittels "Visual Programming" selbst konfigurieren kann. Die Überschaubarkeit von Oberon erlaubt es, die modernen Konzepte von erweiterbaren Betriebssystemen losgelöst von der Komplexität kommerzieller Angebote zu studieren.

Koordination: Michael Franz, ETH Zürich