as Leben ist nur eine Unterbrechung, ein kurzes Innehalten zwischen dem Nichts davor und dem Nichts danach.“ Dieses wenig erbauliche Urteil findet sich in Angelika Klüssendorfs Roman , in dem sich ein ungemeiner Ennui breitmacht. Wir befinden uns in einem grauen Dorf in Brandenburg. Wer dort noch Träume hat, dem stehen nur drei Möglichkeiten zu Verfügung: Er säuft sie weg, flüchtet aus der Tristesse oder hofft darauf, dass die Vergänglichkeit das Ihrige tut. Walter, den Protagonisten des Textes, ereilt sie sogar vorzeitig: Wahrscheinlich um ihm weiteres Leid durch eine Krankheit zu ersparen, befördert ihn seine Frau Hilde ins Jenseits, das allerdings nicht weit weg liegt. Gemeinsam mit anderen Verstorbenen findet sich der einstige Berufsgrantler auf dem örtlichen Friedhof wieder. Erinnerungen wie sinnliche Wahrnehmung sind verblasst oder ihm abhandengekommen. Was
DAS GEHEIME DASEIN DER UNERHÖRTEN
Jan 12, 2022
4 Minuten
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