Jeder hat sein Granada, und jeder sein Damaskus, das er liebt und verlor…“, schreibt der syrisch-palästinensische Abdalrahman Alqalaq, bezugnehmend auf einen Text des französischen Dichter Louis Aragon. Ist das so? Das fragt man sich, wenn man den Text „Flashback“ von Alqalaq hört, der heute in Hildesheim Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis studiert.
Alqalaq reflektiert zunächst über einen Ort im Jetzt. „Hinter den Fenstern wohlgeordnet weiße Orchideen. Drinnen das Licht ausgeschaltet – weil die Bewohner es so möchten und nicht weil sie Razzien befürchten. Die Stores sind aufgezogen. Denn hier lauert hinter der Scheibe nicht ungeduldig der Tod.“ – Und kehrt in Gedanken dann zurück, in das Land, das er verlassen hat. Nach Syrien, nach Damaskus.
Damaskus ist eine Stadt mit vielen Namen, auf deren Straßen man nie allein ist, weil überall Schatten der Vergangenheit sind. Ist Damaskus eine Stadt wie die „Verkörperung einer erhabenen Frau, die uns zusieht, wie wir die Kleider verschleißen, die sie seit Anbeginn der Schöpfung trägt?“, fragt er träumerisch, um bald über die Angst in Damaskus zu schreiben. Darüber, wie Kinder sich dem Griff des Vaters zu entwinden versuchen, weil er die zarten Handgelenke in seiner Panik fast zerquetscht, wie Mütter losstürmen, damit sie, nach