Das Elsass: Region zwischen Vogesen und Rhein
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Über dieses E-Book
Seine landschaftlichen Reize haben das Elsass zu einem lohnenden Reiseziel gemacht. Historische Städte und pittoreske Fachwerkdörfer prägen noch heute das Elsass. Es bietet darüber hinaus hervorragende Weinlagen, kulinarische Spezialitäten und ausgezeichnete Restaurants.
Doch wie jede Medaille hat auch das Elsass eine andere Seite, die der elsässische Zeichner und Schriftsteller Tomi Ungerer recht treffend beschreibt: "Das Elsass ist wie eine Toilette, es ist immer besetzt." Mal deutsch, mal französisch - vier Mal allein in den letzten hundertfünfzig Jahren mussten Elsässer die Nationalität und das politische System wechseln.
Deshalb widmet sich dieses eBook nach den touristischen Besonderheiten des Elsass auch der Entwicklung der kulturellen Identität der Elsässer und der neuen Freundschaft der alten Erbfeinde Deutschland und Frankreich in der Grenzregion. Zum Abschluss des rund 240-seitigen eBooks gibt es Empfehlungen, das Elsass auch im Buch zu entdecken, sowie Hilfestellung für die Auswahl des richtigen Restaurants.
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Buchvorschau
Das Elsass - Frankfurter Allgemeine Archiv
Das Elsass
Region zwischen Vogesen und Rhein
F.A.Z.-eBook 39
Frankfurter Allgemeine Archiv
Redaktion und Gestaltung: Birgitta Fella
Key Account Management Archivpublikationen:
Christine Pfeiffer-Piechotta, [email protected]
Projektleitung: Franz-Josef Gasterich
eBook-Produktion: rombach digitale manufaktur, Freiburg
Alle Rechte vorbehalten. Rechteerwerb: [email protected]
© 2015 F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Titelfoto: Straßburg, von araraadt / Fotolia.de, Bearbeitung: Hans Peter Trötscher
ISBN: 978-3-89843-384-6
Vorwort
Garten und neues Paradies für »Schwob« und »Welche«
Von Birgitta Fella
Welch’ schöner Garten!, soll Ludwig XIV. ausgerufen haben, als er von der knapp vierhundert Meter hohen Zaberner Steige erstmals auf das von ihm durch seine Reunionspolitik in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an Frankreich angeschlossene Elsass blickte. Vor Zabern breitet sich die weite, fruchtbare elsässische Rheinebene aus, hier gedeihen Obst, Getreide und Hopfen, an den sanften Hügeln im Vogesenvorland die guten Weinreben.
Etwa neunzig Jahre nach dem französischen Sonnenkönig kam Anfang 1770 der 21 Jahre alte Jurastudent Johann Wolfgang von Goethe für sechzehn Monate ins Elsass, um sein Studium an der Universität Straßburg fortzusetzen. Seine Begeisterung für dieses »neue Paradies für den Menschen« hat er Jahre später in »Dichtung und Wahrheit« (9. Buch) in leuchtenden Farben dargestellt:
»Und so sah ich denn von der Plattform (des Straßburger Münsters, Anm.) die schöne Gegend vor mir, in welcher ich eine Zeitlang wohnen und hausen durfte: die ansehnliche Stadt, die weitumherliegenden, mit herrlichen dichten Bäumen besetzten und durchflochtenen Auen, diesen auffallenden Reichtum der Vegetation, der, dem Laufe des Rheins folgend, die Ufer, Inseln und Werder bezeichnet. Nicht weniger mit mannigfaltigem Grün geschmückt ist der von Süden herab sich ziehende flache Grund, welchen die Ill bewässert; selbst westwärts, nach dem Gebirge zu, finden sich manche Niederungen, die einen eben so reizenden Anblick von Wald und Wiesenwuchs gewähren, so wie der nördliche mehr hügelige Teil von unendlichen kleinen Bächen durchschnitten ist, die überall ein schnelles Wachstum begünstigen. Denkt man sich nun zwischen diesen üppig ausgestreckten Matten, zwischen diesen fröhlich ausgesäeten Hainen alles zum Fruchtbau schickliche Land trefflich bearbeitet, grünend und reifend, und die besten und reichsten Stellen desselben durch Dörfer und Meierhöfe bezeichnet und eine solche große und unübersehliche, wie ein neues Paradies für den Menschen recht vorbereitete Fläche näher und ferner von teils angebauten, teils waldbewachsenen Bergen begrenzt, so wird man das Entzücken begreifen, mit dem ich mein Schicksal segnete, das mir für einige Zeit einen so schönen Wohnplatz bestimmt hatte.«
All diese landschaftlichen Reize haben das Elsass zu einem lohnenden Reiseziel gemacht. Historische Städte und pittoreske Fachwerkdörfer prägen noch heute das Elsass. Es bietet darüber hinaus hervorragende Weinlagen, kulinarische Spezialitäten und ausgezeichnete Restaurants.
Doch wie jede Medaille hat auch das Elsass eine andere Seite: die politische. Und die beschreibt der elsässische Zeichner und Schriftsteller Tomi Ungerer recht treffend: »Das Elsass ist wie eine Toilette, es ist immer besetzt.«
15 Jahrhunderte lang prägten germanische und alemannische Besiedlung, Sprache und Kultur das Land zwischen Vogesen und Rhein. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 wurde es erstmals französisch. Nach dem Krieg zwischen Frankreich und Preußen wurde das Elsass 1871 an das Deutsche Kaiserreich abgetreten. 1918, nach dem Ersten Weltkrieg, wurde es wieder Frankreich angegliedert, 1940 wurde das Elsass von deutschen Truppen besetzt, 1945 war es wieder französisch.
Mit Straßburg als Sitz zahlreicher europäischer Einrichtungen (u.a. Europarat, Europäisches Parlament, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) entwickelte sich das Elsass nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Kernregion der Europäischen Union. Doch angesichts der geschichtlichen Wechselbäder bleibt auch im Vereinten Europa die Frage: Wie funktioniert die neue Freundschaft der alten Erbfeinde Deutschland und Frankreich ausgerechnet in der Grenzregion Elsass, die – mal deutsch, mal französisch –, vier Mal allein in den letzten hundertfünfzig Jahren die Nationalität und das politische System hat wechseln müssen?
Die Entwicklung der kulturellen Identität der Elsässer und der im Elsass gesprochenen germanischen Mundarten waren stark abhängig von der politischen Geschichte. Insbesondere im letzten Jahrhundert wurde das Elsässische restriktiven Maßnahmen unterworfen. Die französische Politik zwischen 1918 und 1940 zielte darauf, die deutsche Sprache bzw. das Elsässische zu unterbinden. Sie führte die französische Sprache als verbindliche Amts- und Schulsprache ein, Deutsch bzw. Dialekt zu sprechen war verboten. Unter der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde die elsässische Bevölkerung der NS-Ideologie und Germanisierung unterworfen, französische Vor- und Familiennamen und Ortsnamen wurden in deutsche umgewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Französisch wieder zur Verkehrs-, Amts- und Schulsprache, elsässisch wurde mehr und mehr verdrängt und Deutsch in den Schulen überwiegend als Fremdsprache unterrichtet.
Seit den 1968er Jahren haben verschiedene Regionalisierungsbewegungen in Frankreich dafür gekämpft, dass regionale kulturelle und sprachliche Eigenständigkeiten im Zentralstaat Frankreich wieder stärker wahrgenommen und aufgewertet werden. So auch das Elsässische. Bis heute sorgen Theater- und Musikgruppen, Mundartdichter, Heimatvereine und Sprachpfleger dafür, die elsässische Sprache und kulturelle Identität zu erhalten und an jüngere Generationen weiterzugeben.
So ist vielleicht doch wahr, was André Weckmann, einer der wichtigsten Elsässer Dichter, 1975 in seinem Gedicht «’s Elsass» dem Elsässer prophezeite:
« … que le Schwob ne t’a pas eu
que le Welche ne t’aura pas … »
(Der Deutsche hat dich nicht gehabt,
und der Franzos’ wird dich auch nicht kriegen)
Städte mit Kultur und Geschichte
Französisches Übel, gepaart mit deutschem Wahn
Unterwegs am Wochenende: Straßburg, Hauptstadt des Elsass
Von Sigrid Scherer
An der Place de la République steht ein Palast, der in die Geschichte eingehen sollte. Das zumindest wünschten sich die Bauherren des monumentalen Kastens, dessen Fassade einem antiken Tempel ähnelt und der darüber hinaus noch eine wuchtige Kuppel besitzt. Kaiserpalast nannten die deutschen Herren im Reichsland Elsass-Lothringen ihr Werk, das sie zwischen 1883 und 1888 errichten ließen. Straßburg hätte es später gerne vergessen, mitsamt den verhassten deutschen Bauherren. Ironie der Geschichte: Selbst Kaiser Wilhelm I., der in ihm residieren sollte, mochte den Palast nicht, und sein Nachfolger gab ihn zur Besichtigung frei.
Der Zweite Weltkrieg brachte Bomben, die die Rückseite des Baus zwar nur geringfügig beschädigten, der Palast wäre daraufhin aber beinahe abgerissen worden. Doch schließlich haben die Stadtväter anders entschieden, das Gebäude blieb als Palais du Rhin erhalten. Auch die anderen Monumentalbauten der Straßburger Neustadt, mit denen das wilhelminische Deutschland im 1870/71 eroberten Elsass Macht demonstrieren wollte, überstanden die beiden Weltkriege relativ unbeschadet. So kann sich die Stadt heute rühmen, eines der größten und am besten erhaltenen Ensembles wilhelminischer Architektur zu besitzen.
Es erstreckt sich von der Place de la République über die Universität bis hin zum Botanischen Garten. Auch das Zoologische Museum, bekannt für eine der größten Tiersammlungen Frankreichs, und das Gemeindebad, das nach wie vor genutzt wird, zählen dazu. Die beiden letztgenannten Gebäude befinden sich am Boulevard de la Victoire.
»Wer wissen möchte, wie Berlin um die Jahrhundertwende aussah – in Straßburg glaubt man beinahe, dort zu sein«, beschreibt die Stadtführerin. Daher habe das Deutsche Viertel auch schon mehrfach als Filmkulisse gedient. Die Straßburger selbst freundeten sich erst langsam mit der Neustadt an. Viele empfinden sie immer noch als Fremdkörper im Norden der heimeligen Altstadt. »Erst in den vergangenen Jahren ist in Straßburg überhaupt Interesse für dieses interessante Viertel erwacht«, sagt die Stadtführerin.
Ganz anders ist das Verhältnis der Bürger zu ihrem Münster. »Das ist unsere Kathedrale, für mich symbolisiert sie Straßburg«, verrät beispielsweise Chantal Leger. Sie arbeitet im Musée de l’OEuvre de Notre-Dame, in dem einst die Dombauhütte untergebracht war. Es befindet sich an der Südseite der Kathedrale, direkt neben dem Palais Rohan. Heutzutage sind in dem Palais, in dem früher Bischöfe residierten, gleich drei Museen untergebracht: Archäologie, Kunstgewerbe und eine Gemäldesammlung.
Ohne einen Besuch der Bauhütte ist die Besichtigung der Kathedrale eigentlich unvollständig. Denn nicht nur die Baugeschichte wird in dem Museum dokumentiert, auch ein großer Teil der Skulpturen, die im Freien von Umweltgiften bedroht wurden, ist dort ausgestellt. Sie präsentieren sich in ungewohnter Nähe, ähnlich wie einige der Kirchenfenster, die sich ebenfalls auf die Augenhöhe des Betrachters begeben haben.
Die Straßburger Kathedrale »Notre Dame de Strasbourg« hat zwar nur einen Turm, der aber besticht mit seinen 142 Metern Höhe durch Leichtigkeit und Eleganz und war bis ins 19. Jahrhundert hinein der höchste Kirchturm Europas. Die im gotischen Stil gehaltene Turmspitze des heutigen Bauwerks wurde 1439 fertiggestellt. Der Bau der Kathedrale begann im Jahre 1015. Von September 2014 bis September 2015 feiert die Stadt das 1000-jährige Bestehen ihrer Kathedrale (www.cathedrale-strasbourg-2015.fr). Foto: Philippe de Rexel, Office de tourisme de Strasbourg et sa région (Fremdenverkehrsamt Straßburg).
»Unsere Munster« heißt die Kathedrale im Volksmund. Und das mit Recht. Denn in der Mitte des 13. Jahrhunderts übernahmen Bürger der Stadt die Bauhütte. Patrizier, Kaufleute und Zünfte finanzierten die Arbeiten. Eine Stiftung wurde gegründet, die bis heute noch einen nicht unbeträchtlichen Teil der Restaurationsarbeiten – etwa ein Drittel der Kosten – trägt. Mit dem Engagement der Bürger wuchs auch die Kathedrale. Allerdings reichte es letztlich nur für einen der zwei geplanten Türme, der jedoch bis ins 19. Jahrhundert hinein der höchste Kirchturm Europas blieb.
330 Stufen führen auf eine Plattform, neben der sich einsam die Turmspitze erhebt. Hier soll Goethe zum ersten Mal seine Höhenangst überwunden haben, heißt es. Wer die Turmwand genauer betrachtet, entdeckt rechts unten seinen Namen. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert sei es Mode gewesen, den Turm zu besteigen und sich von einem Steinmetz verewigen zu lassen, sagt ein Wärter. Der augenfällige »Schiller« jedoch, der etwas weiter links zu finden ist, sei wohl nicht der »richtige«.
Von der Plattform bietet sich der vielgerühmte Blick über die Stadt und das Schindelmeer ihrer alten Häuser. Unter den »Biberschwänzen«, wie die Dachziegel wegen ihrer Form heißen, wurden im Mittelalter Vorräte aufbewahrt, da die Keller in der Stadt am Wasser zu feucht waren. Je größer die Zahl der Speicher, erkennbar an den Reihen der Dachluken, um so reicher sollen die Bewohner gewesen sein. Aus der Nähe wirken manche der Fachwerkhäuser mit ihren hervorspringenden Geschossen wie »Knusperhäuschen« – so als wären sie aus süßem Backwerk. Andere drängeln an den engen Gassen, und der Kathedrale scheinen sie erst richtig auf den Leib rücken zu wollen. Wieder andere, wie etwa das Maison Kammerzell am Place de la Cathédrale, in dem sich ein bekanntes Restaurant befindet, beeindrucken mit prächtiger Verzierung.
Nahezu jeder Straßburg-Reisende bestaunt das Kleinod »Petite France« an der Ill. Die Architektur des ehemaligen Viertels der Müller, Fischer und Gerber stammt aus der mittelalterlichen, der deutschen Zeit, während der niedlich klingende Name auf ein damaliges Hospiz verweist, in welchem die sogenannte »Franzosenkrankheit« kuriert wurde, heute besser bekannt als Syphilis. Foto: araraadt / Fotolia.de.
Die schönsten Fachwerkhäuser stehen auf der Petite rance, einem von Seitenarmen der Ill durchzogenen Inselensemble. Es ist das ehemalige Viertel der Müller, Fischer und Gerber, die auf das an ihren Häusern vorbeirauschende Wasser angewiesen waren. Mittlerweile zählt die aufwendig restaurierte Petite France zu dem von der Unesco geschützten Weltkulturerbe. Die Geschichte des Namens ist weniger malerisch als das Viertel selbst – wie es sich dem Besucher präsentiert: Er geht auf syphiliskranke Legionäre zurück, die dort einst gepflegt wurden. Damals wurde die Krankheit noch als das »Französische Übel« bezeichnet.
Wer an einem Samstagnachmittag von der Petite France zurück in das Zentrum der Altstadt geht, sollte nicht versäumen, einen Blick in die St.-Thomas-Kirche zu werfen, mit ein wenig Glück findet gerade ein Konzert auf einer der berühmten Silbermann-Orgeln Straßburgs aus dem 18. Jahrhundert statt. Diese Orgeln, so heißt es, vereinen auf meisterhafte Weise den französischen und den deutschen Orgelbau.
Doch Straßburg ist nicht nur deutsch und französisch geprägt, sondern seit der Gründung des Europarats im Jahre 1949 auch europäisch und vor allem natürlich elsässisch. Einen Eindruck hiervon verschaffen das liebevoll gestaltete Musée Alsacien am Quai Saint-Nicolas oder die zahlreichen Restaurants, Bier- oder Weinstuben der Stadt. Wenn es draußen richtig kalt ist, dann ist ein »deftige Elsässer Baeckeoffe« aus mariniertem Fleisch, das zusammen mit Kartoffeln und Zwiebeln im Steinguttopf serviert wird, sehr zu empfehlen. Bei den »Pfifferbriedern« an der Place du Marché-aux-Cochons-de-Lait steht er häufig auf der Tageskarte und wird in rustikaler, fast bäuerlicher Atmosphäre serviert. Eine der vielleicht unkompliziertesten Weisen, mit der Hauptstadt des Elsass warm zu werden.
Informationen rund um die Stadt
Office de Tourisme de Strasbourg et sa Région. 17, place de la Cathédrale, 67000 Strasbourg. Täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Telefon +33 (0)3 88 52 28 28. Internet: www.otstrasbourg.fr
Museen: Das Musée Alsacien mit Elsässer Volkskunst ist eines der schönsten Museen Straßburgs. Es befindet sich in einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert am Quai Saint-Nicolas, Hausnummer 23-25. Das Palais Rohan an der Südseite der Kathedrale beherbergt gleich drei Sehenswürdigkeiten: das Kunstgewerbemuseum mit den ehemaligen Kardinalsgemächern, das Archäologische Museum des Elsass sowie eine Gemäldegalerie mit Werken vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Direkt nebenan befindet sich das Museum OEuvre Notre-Dame, die ehemalige Münsterbauhütte. Das Zoologische Museum am Boulevard de la Victoire, Hausnummer 29, ist besonders für Kinder geeignet. Kinderbuchillustrationen Karikaturen und Werbezeichnungen soie erotische Darstellungen des 1931 in Straßburg geborenen Zeichners Tomi Ungerer sind im Museum Tomi Ungerer – Internationales Zentrum für Illustration in der Villa Greiner, 2, avenue de la Marseillaise, zu sehen.
Europäische Institutionen: Der Europarat, Telefon +33 (0)3 88 41 20 29, und das Europäische Parlament, Telefon +33 (0)3 88 17 40 01, können besichtigt werden. Beide befinden sich im Palais de l’Europe. Informationen zu Europa in Straßburg: de.strasbourg-europe.eu
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 04.01.1998
Vom Münster sieht man nur die Spitze
Mit Boot und Fahrrad durch Straßburg
Von Daniel Brunner
Sanft umspült die Ill den Quai des Bateliers. Dort, wo die Elsässer Flussschiffer einst ihre Transportkähne festmachten, wartet heute eine Armada von Ausflugsbooten auf Touristen. An Wochenenden durchpflügen die Schiffe im Fünf-Minuten-Takt die Ringkanäle von Straßburg. In Reiseführern wird die Stadt deshalb als »Venedig des Elsass« gepriesen. Das Handbuch für Kanuten dagegen charakterisiert die Ill in diesem Abschnitt nüchtern als »ruhiges Gewässer mit regem Bootsverkehr«. Doch für eine beschauliche Flussfahrt mit Kontrasten ist die Ill keine schlechte Wahl.
Ausgangspunkt für die