Perry Rhodan 2858: Hüter der Stahlquelle: Perry Rhodan-Zyklus "Die Jenzeitigen Lande"
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Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kontrolliert. Dessen Vertreter behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang – den Weltenbrand – der gesamten Galaxis.
Während sich der Arkonide Atlan ins vermutete Herz dieser Macht begeben hat – die Ländereien jenseits der Zeit –, reist Perry Rhodan durch vergangene Zeiten, um der Gegenwart Hilfe zu bringen. Denn die Gegenwart, wie er sie kennt, wird nicht nur durch die Atopen bedroht, sondern auch durch die brutalen Tiuphoren, die durch einen Zeitriss aus tiefster Vergangenheit zurückgekehrt sind.
Eine der tückischsten Waffen der Tiuphoren sind die Indoktrinatoren, die jede bekannte Technik infiltrieren und im Sinne der Invasoren umprogrammieren können. Aufwendige Forschungen haben mit dem ParaFrakt-System ein Gegenmittel hervorgebracht. Doch dies muss in der Praxis getestet werden. Auf diese Weise begegnet Perry Rhodan dem HÜTER DER STAHLQUELLE ..
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Rezensionen für Perry Rhodan 2858
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Buchvorschau
Perry Rhodan 2858 - Christian Montillon
Nr. 2858
Hüter der Stahlquelle
Begegnung mit der Gelben Kreatur des Schreckens – auf der Welt des verlorenen Krieges
Christian Montillon
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
img2.jpgAuf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben mit der Liga Freier Terraner ein großes Sternenreich in der Milchstraße errichtet; sie leben in Frieden mit den meisten bekannten Zivilisationen.
Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kontrolliert. Dessen Vertreter behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang – den Weltenbrand – der gesamten Galaxis.
Während sich der Arkonide Atlan ins vermutete Herz dieser Macht begeben hat – die Ländereien jenseits der Zeit –, reist Perry Rhodan durch vergangene Zeiten, um der Gegenwart Hilfe zu bringen. Denn die Gegenwart, wie er sie kennt, wird nicht nur durch die Atopen bedroht, sondern auch durch die brutalen Tiuphoren, die durch einen Zeitriss aus tiefster Vergangenheit zurückgekehrt sind.
Eine der tückischsten Waffen der Tiuphoren sind die Indoktrinatoren, die jede bekannte Technik infiltrieren und im Sinne der Invasoren umprogrammieren können. Aufwendige Forschungen haben mit dem ParaFrakt-System ein Gegenmittel hervorgebracht. Doch dies muss in der Praxis getestet werden. Auf diese Weise begegnet Perry Rhodan dem HÜTER DER STAHLQUELLE ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Unsterbliche geht in einen riskanten Einsatz.
Gucky – Der Mausbiber fühlt sich manchmal ausgeschlossen.
Sichu Dorksteiger – Die Chefwissenschaftlerin wird ihrem Titel wieder einmal gerecht.
Limas Torranc – Ein Mensch unter Blues verliert seine Heimat.
Oryiri – Der Neorgan-Cyborg findet keine ebenbürtigen Gegner.
Taccush Maztema – Der Tiuphore sucht die Gelbe Kreatur von Stahlquelle.
Prolog
Wir haben nur überlebt, um jetzt zu sterben.
Dieser Satz ging Limas Torranc nicht mehr aus dem Sinn, während er auf den Tod wartete.
Er hatte sich zurückgezogen, weg von den schrillen Schreien, den aufgerissenen Augen, den sich panisch drehenden Tellerköpfen. Limas dachte an seine Mutter. Sie hatte es von Anfang an gehasst, dass er als Botschafter bei den Gatasern arbeitete, noch dazu auf irgend so einem unbedeutenden Planeten, weit weg.
So hatte sie es immer genannt: Irgend so ein unbedeutender Planet, weit weg. Den Namen Tvynatarr hatte sie sich einfach nicht merken können. Oder wollen. Ebenso wenig, wie sie die Bezeichnung nutzte, die die Terraner dieser Welt gegeben hatten: Stahlquelle.
Aber egal, was seine Mutter sagte, für Limas war Tvynatarr die Heimat, ein wundervoller Ort voller schroffer Naturschönheiten. Seine Villa stand am Fuß eines vierhundert Meter in die Tiefe stürzenden Wasserfalls; der See, in dem sich die Fluten stauten, leuchtete intensiv grün wegen einer einzigartigen Mineralienmischung.
Jeder Atemzug auf seiner Veranda war eine Wohltat gewesen, Balsam für die Lunge, die seit seiner Jugend verätzt war, seit dem Unfall in der Transmitterstation. Falls es ein Unfall gewesen war, was er zutiefst bezweifelte. Lepso war keine Welt, auf der sich Katastrophen aufgrund von unglücklichen Zufällen ereigneten. Genau betrachtet, war Tvynatarr viel sicherer als Lepso.
Limas fragte sich, ob es seine Villa wohl noch gab. Aber welche Rolle spielte das überhaupt? Schönheit war vergänglich, und das Leben ebenso. Es blieb nur eine Art kosmischer Witz.
Hatte das Universum Humor?
Wir haben nur überlebt, um jetzt zu sterben.
Er wollte lachen.
Stattdessen weinte er.
*
Draußen brannte etwas.
Natürlich nicht draußen im All, sondern nur unterhalb des Glassitbodens der Sichtkuppel, die sich über ihnen wölbte. Das Feuer loderte gelb und rot, durchzogen von grellblauen Blitzen, sobald wieder eines der von der Decke baumelnden, zerfetzten Kabel verpuffte.
Ein spektakulärer Anblick, zweifellos. Die Kuppel war genau zu diesem Zweck gebaut worden. Allerdings hatte damit nie eine tödliche Gefahr – nein, schlimmer, die Gewissheit des nahen Todes – verbunden sein sollen.
Seitlich hinter den Feuern flackerten Notfall-Energieversiegelungen in den Lecks der geborstenen Raumschiffshülle.
Das, was vor wenigen Stunden ein Gataser gewesen war, trieb durch den Raum unter ihnen. Die Flammen hatten den Offizier bislang nicht vollständig verzehrt. Limas hatte ihn gekannt – der bedauernswerte Küy-Yiay hatte es nicht rechtzeitig in den Schutz der Sichtkuppel geschafft. Andererseits lagen alle Probleme hinter ihm, und er musste nicht die Qual erdulden, eingepfercht mit einigen Dutzend anderen Überlebenden tatenlos auf den Tod zu warten.
Das Glassit, das sich rund um sie wölbte, mochte zwar extrem widerstandsfähig sein, doch das half nichts, wenn das Schiff in Kürze als ungesteuert abstürzendes Wrack in Tvynatarrs Atmosphäre eintrat. Es würde entweder verglühen oder als tödliches Geschoss aufprallen.
Was wäre wohl der bessere Tod?, fragte sich Limas.
Er sah ein gatasisches Kind. Es weinte. Eine Gataserin – vermutlich die Mutter – stand bei ihm. Ihre Hände lagen tröstend auf seinem Tellerkopf.
So fremdartig die Jülziish sein mochten, oder die Blues, wie viele sie immer noch nannten – im Angesicht des Todes zeigten sie ein Verhalten, das jeder Terraner sofort verstand. Sie hatten Angst; sie waren verzweifelt; sie suchten und gaben Trost.
Die ÜRYIGY war ein typisch gatasisches Kleinraumschiff der neuesten Generation: 66 Meter Durchmesser bei knapp der halben Höhe – die transparente Glassitkuppel über der Zentrale diente eigentlich nur der spektakulären Sicht für jene der maximal 150 Passagiere, die die Weltraumreise genießen wollten. Nun war sie zum unverhofften Zufluchtsort geworden.
150 Passagiere, von denen weniger als ein Drittel noch lebte. Von den achtzehn Besatzungsmitgliedern hatte es nur der Funk- und Ortungsoffizier in die Kuppel geschafft, als die Tiuphoren die ÜRYIGY beschossen hatten.
So viele waren gestorben; vielleicht jeder Dritte oder Vierte hatte sich in den Schutz der Glassitkuppel retten können, die während der Attacke nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war. Limas fragte sich erneut, ob Küy-Yiay besser dran war.
Wir haben nur überlebt, um jetzt zu sterben.
Was für ein Hohn!
Draußen versagte eine Energieversiegelung. Die Atmosphäre im Raum unter der Kuppel entwich. Die Feuer erloschen schlagartig. Küy-Yiays Leiche wurde ins All gesogen; seine Beine hingen für einen Augenblick an den gezackten Rändern des Lecks, dann waren sie für immer verschwunden.
Das Metall des Raumschiffes kreischte erbärmlich, es knarrte, knackte.
Die Gataser schrien auf ihre Art – hoch und schrill, es klang fast wie ein Pfeifen.
Ein Stück der Raumschiffshülle brach ab, die Sichtkuppel wurde durchgeschüttelt. Die Verankerungen lösten sich knirschend.
Im nächsten Moment jagte die Kuppel vom Raumschiffswrack weg. Sie trudelte, und die Überlebenden stürzten und rutschten, prallten aufeinander und gegen die Wände.
Limas klammerte sich irgendwo fest. Wir treiben in einem gläsernen Sarg in den Tod, dachte er.
Hinter dem gewaltigen Rund des Planeten Tvynatarr brach die gigantische Riesensonne Vhezzer hervor. Sie ergoss ihr Licht in den Leerraum und auf die zahllosen Raumschiffswracks, die zwischen den Welten taumelten. Überall trieben Trümmer, und Limas dankte für die Gnade, dass er die vielen Leichen der Gataser nicht sehen musste, die dieser Attacke der Tiuphoren zum Opfer gefallen waren.
Das Vhezzer-System gehörte nun den Angreifern, die die gesamte Milchstraße in Angst versetzten. Niemand würde sich zu den Überlebenden wagen, um eine Rettungsmission zu starten.
Und von Seiten der Tiuphoren war keine Hilfe zu erwarten.
An diesem Ort regierte nur noch die Graue Kreatur des Todes – und die Gelbe Kreatur des Schreckens.
Der Gedanke entlockte ihm ein müdes, verzweifeltes Lächeln. Er formulierte es sogar schon wie ein Gataser. Aber vielleicht war das richtig so. Sie hatten ihm in den letzten Jahren eine Heimat gegeben, er war einer von ihnen geworden, und nun ging er mit ihnen unter.
1.
Brillante Witze, brillante Pläne
»Mein Vorschlag: Wir greifen an.« Es lag ein Unterton in Guckys Worten, den Rhodan sofort erkannte.
Sichu Dorksteiger, die Chefwissenschaftlerin der LFT, starrte den Mausbiber hingegen verblüfft an. »Das kann nicht dein Ernst sein. Wenn wir das tun, können wir uns auch gleich selbst in die Luft sprengen!«
Gucky pelziges Gesicht blieb völlig unbewegt. Sein Biberschwanz patschte einen stakkatoartigen Rhythmus auf den Boden der Raumschiffszentrale. »Unsere gute alte RAS TSCHUBAI ist ein prima Schiff! Wir reißen eine Schneise der Verwüstung durch die Reihen der Tiuphoren und treten ihnen mal so richtig in ...«
»Gucky!«, unterbrach Rhodan.
»Perry?«, fragte der Mausbiber unschuldig und trippelte an den Rand des COMMAND-Podests. Von dort aus schaute er in die weitläufige Zentrale, ehe er sich wieder umwandte und das Ortungsholo zwischen ihm, Rhodan und Sichu Dorksteiger musterte.
»Lass gut sein«, sagte der Terraner mit einiger Verzögerung.
Gucky seufzte theatralisch. »Na gut. Also, für Madame Wissenschaftlerin der Sinn meiner Worte im Klartext.« Er grinste Sichu an. »Meine Aufforderung, die Tiuphoren anzugreifen, war nur ein Scherz.«
»Nicht witzig«, beschied sie.
»Meiner Meinung nach schon.« Der Ilt strahlte. »Vielleicht nicht mein bester Witz, das gebe ich zu. Nicht alles kann brillant sein. Selbst der große Mausbiber Otwaa, Held meiner Jugend, war nicht mit jedem Gag perfekt. Aber näher dran als irgendwer sonst.«
Sichu suchte Rhodans Blick. Er ließ sich gerne finden; er liebte es, ihr in die Augen zu sehen.
»Er ist ziemlich anstrengend, der Kleine, oder?«, fragte sie.
Rhodan lachte; das tat gut. Es gab genug ernste Entwicklungen, über die er sich den Kopf zerbrach und die jedes Lachen im Keim ersticken wollten. Außerdem fühlte sich ihre Nähe ohnehin gut an. Sie gab ihm Ruhe und ein seltenes Gefühl von Geborgenheit.
»Man gewöhnt sich an alles.« Er kraulte Guckys Nackenfell. »Das Universum hat ein oder zwei Plagen hervorgebracht, die schlimmer sind als er.«
Die goldenen Linien auf der hellgrünen Haut der Chefwissenschaftlerin tanzten, als sie die Stirn kräuselte. »Findest du?«
»Ihr seid ja nicht auszuhalten!« Gucky ächzte. »Falls es euch entgangen ist – ich bin höchstpersönlich hier! Also redet mit mir statt über mich.«
Rhodan tat es nicht gerne, aber er wandte den Blick von Sichus Augen ab. Der Moment der Ruhe und der Unbekümmertheit war vorüber, und dort